DE185865C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 185865 KLASSE 30/. GRUPPE

WERNER OTTO in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Oktober 1905 ab.

In neuester Zeit werden vielfach Vorrichtungen zur Erzeugung von Rüttelbewegungen benutzt, welche darin bestehen, daß auf Federn ruhende Sessel, Lager oder zur Aufnahme der Sessel dienende Plattformen in Vibrationen versetzt werden. Hierdurch werden Rüttelbewegungen erzeugt, die keine bestimmte Richtung haben und daher vielfach das" Gefühl des Unbehagens hervorrufen. Die Erfindung bringt eine Vorrichtung, welche nur senkrecht gerichtete Bewegungen erzeugt; dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß federnd gelagerte Sitz- oder Lagerflächen oder die zu ihrer Aufnahme dienenden Plattformen an einer Seite an festen Teilen mit Scharnieren angelenkt und mit einer Rüttelvorrichtung bekannter Art in Verbindung gebracht sind. Durch Anordnung der Scharniere können nur die senkrecht gerichteten Stöße der Rüttelvorrichtung zur Geltung kommen. Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben, und zwar zeigt:

Fig. ι einen mit Scharnieren an den Fußboden angelenkten Sessel, dessen Vorderbeine' federnd gelagert sind,

Fig. 2 eine im Fußboden gelenkig angebrachte Plattform mit federnder Lagerung des freien Endes' und

Fig. 3 eine in ähnlicher Weise eingerichtete Lagerstätte.

Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiele ist der Stuhl α an den Fußboden b mit Scharnieren c, die an den Hinterbeinen d sitzen, angelenkt. Die Vorderbeine e ruhen auf Federn/, welche auf einen darunterliegenden Boderi g gestützt sind. Mit dem Stuhl fest verbunden ist eine Rüttelvorrichtung h, welche aus einem exzentrisch auf der drehbaren Achse sitzenden Gewicht bestehen kann. In gleicher Weise könnte man die Vorderbeine des Stuhles mit dem Scharnier versehen und die Hinterbeine federnd lagern. Wesentlich ist nur, daß der Stuhl nicht an allen Beinen federnd gelagert ist, da er sonst leicht die verschieden gerichteten Stöße der Rüttelvorrichtung annehmen köhnte, sondern daß er durch Scharniere oder ähnliche Einrichtungen oder festes Auflegen auf den Boden einseitig am Fußboden gehalten ist, während seine senkrechte Bewegung durch eine auf seine freien Teile wirkende Erschütterungsvorrichtung erfolgt.

In Fig. 2 ist der Stuhl α fest mit einer Plattform i verbunden, die im Fußboden k mittels eines Scharnieres i gelenkig angeordnet ist. Das freie Ende m der Plattform ruht auf Federn«, die sich auf einen darunterliegenden Boden 0 stützen. Auf der Plattform i ist die Erschütterungsvorrichtung befestigt.

Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in - Anwendung auf eine Lagerstätte. Der Bettboden q ist mit dem Fußboden r durch Scharniere s gelenkig verbunden. Das freie Ende des Bettbodens ruht auf Federn t, die sich auch hier auf einen darunterliegenden Boden u stützen. Ah dem

Bettboden q ist wiederum eine Erschütterungsvorrichtung ν angebracht, die der Lagerstätte die gewünschte senkrechte Bewegung gibt.

Es sei bemerkt, daß die Vorrichtung nicht allein auf dem Festlande* als Turnapparat, sondern auch auf Schiffen Verwendung finden kann, um die Schlingerbewegungen des Schiffes für Passagiere weniger bemerkbar zu machen und hierdurch die Seekrankheit zu beseitigen oder deren Auftreten zu verhindern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Vorrichtung zur Erzeugung von Rüttelbewegungen, dadurch gekennzeichnet, daß federnd gelagerte Sitz- oder Lagerfiächen bezw. zu deren Aufnahme dienende Plattformen an einer Seite an festen Teilen angelenkt sind, so daß sie, durch Rüttelvorrichtungen bekannter Art in Erschütterung versetzt, nur vertikal gerichtete Erschütterungen auszuführen vermögen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.