DE78224C

DE78224C - Zaubermalerei-Bilder

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Publication number: DE78224C
Application number: DENDAT78224D
Authority: DE
Original assignee: K. RADLER u. F. TSCHOFEN, Wien, Rotherhof 8
Anticipated expiration: 1914-03-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

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: KLASSE-15: Druckerei.

Dieses neue Beschäftigungsmittel für; die^: Jugend bietet die Möglichkeit, ohne Anwendung von Farben und ohne Kenntnifs des Malens Bilder zu coloriren. f

Die Zaubermalerei-Bilder bestehen aus zwei auf einander geklebten Papieren, von denen das eine farbendurchlässig ist, während die Farben selbst dazwischen angeordnet werden, daher von aufsen kaum sichtbar sind.

Das vordere (durchlässige) Papier zeigt nur die Contouren des Bildes oder Textes, innerhalb welcher Contouren die Farben beim Uebermalen mit Pinsel und Wasser durch Lösung zum Vorschein kommen; das rückseitige Papier dient zur Maskirung der Farben und zur Versteifung für den Fall, dafs die Bilder ausgeschnitten werden sollen. Das Verfahren der Herstellung dieser Bilder besteht darin, dafs man ein wenig geleimtes (durchlässiges) Papier (z. B. Seidenpapier) einseitig mit der Zeichnung des Bildes (Soldaten, Thiere, Blumen, Landschaften etc.) versieht und jenseitig die entsprechenden Farben so . aufbringt oder druckt, dafs sie beim vorderseitigen Uebermalen mit Wasser sich lösen und überraschend zum Vorschein kommen.

Damit diese Farben nicht gesehen werden können und zur Versteifung wird, wie er wähnt, eine zweite Papierschicht über sie. geklebt oder aber die Farbenseite mit emei Deckfarbe überzogen. Die Anordnung^ ml Jvöi farbendurchlässigen Papier nur die $&1

und auf dem Deckblatt die F
hat sich als minder vorteilhaft

Um bei zu nassem Pinsel ein Verschwimmen oder Uebergreifen "der Farben über die zugehörigen Contouren zu verhüten, empfiehlt es sich, das vordere Papier auf der Farbenseite mit einer mit ,wenig Bindemittel angemachten Glacemasse ^u überziehen. Das Aufbringen der Contouren einerseits und der Farben andererseits geschieht am besten auf lithographischem Wege; durch die Wahl einer saftigen Schwarzdrucl^farbe werden die gelösten Farben sehr vorteilhaft eingeengt.

Zur Herrichtung der Farbensteine macht man vom Contöurenstein vermittelst Umdruckpapiers einen Gegendruck und deckt hierfür die einzelnen Farben aus. Als Farben eignen sich -alle leicht in Wasser löslichen, giftfreien Farben;

Vs)

gut

man reibt sie mit Leinölfirnifs (²J₃ zu
an und druckt ziemlich mager (nicht saftig) von nicht zu nassem Steine, damit die Farben nicht durchschlagen.

Sind vorn die Conturen und an demselben Blatte rückwärts die Farben angebracht, so deckt man diese am besten mit einem Blatte, dessen den Farben zugekehrte Seite eine dunkle Farbe (ultramarin oder indigo) besitzt, da dann die Farben weniger durchschimmern.

Zum Zusammenkleben dient vortheilhaft dicke Leimlösung oder auch zäher Firnifs, dem etwas Siccativ, eventuell auch schon Farbe beim Einkochen zugesetzt wurde. Das » Aufcaschiren« .,lofser Bogen geschieht am besten auf der ( iscjjirmaschine.

Es ist selbstverständlich, dafs auch die Conto Eiren in Farbe auf der Rückseite hergestellt

Claims

werden können, so dafs beim Uebermalen mit Wasser die Farben sammt den Contouren zum Vorschein kommen.

Patent-Ansρruch:

Verfahren zur Herstellung sogenannter Zaubermalerei-Bilder, bei denen Farben durch blofses Uebermalen mit Wasser innerhalb der Umrisse (Contouren) oder auch diese selbst zum Vorschein kommen, dadurch gekennzeichnet, dafs in Wasser leicht lösliche Farben rückseitig und correspondirend mit den eventuell vorderseitig sichtbaren Contouren auf ein durchlässiges Papier aufgebracht und dann eventuell mit einem die Farben verbergenden Deckblatte versehen werden.