DE1145192B - Verfahren zur Herstellung von zur Durchsichtbetrachtung gegen eine weisse oder eine hellfarbige Unterlage bestimmten Mehrfarbenflachdrucken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von zur Durchsichtbetrachtung gegen eine weisse oder eine hellfarbige Unterlage bestimmten MehrfarbenflachdruckenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zum Drucken von zur Durchsichtbetrachtung
gegen eine weiße oder eine hellfarbige Unterlage bestimmten Bildern in Mehrfarbenflachdruck
auf einer durchsichtigen, nichtwasseraufnehmenden Unterlage aus durchsichtigem Kunststoff.
Gemäß der Erfindung sollen nichtwasseraufnehmende Folien in einer für eine Aufsichtbetrachtung
von der nichtbedruckten Seite her geeigneten Weise im Mehrfarbenflachdruck bedruckt werden.
Es ist bereits bekannt, praktisch undurchsichtige Materialien, z. B. aus mit Pigmenten gefüllten Kunststoffolien
wie Celluloid oder aus Horn oder Elfenbein, auf der zu betrachtenden Seite zu bedrucken.
Hierbei hat man auch die zu bedruckenden Oberflächen vorher aufgerauht, ζ. Β. mittels Sandstrahl,
um eine gute Farbaufnahme zu erzielen.
Andererseits ist es auch nicht mehr neu, durchsichtige Cellulosehydratfolien zu bedrucken, die bekanntlich
stark wasseraufnehmend sind. Hierbei werden im Anilindruckverfahren, also mittels Hochdruck,
Buntfarben auf die nichtpräparierte Rückseite der Folien aufgedruckt. Dabei handelt es sich jedoch
nicht um einen Mehrfarbendruck im eigentlichen Sinne; die einzelnen Farben werden nämlich nicht
übereinander-, sondern stets nur nebeneinandergesetzt.
Das neue Verfahren beruht auf einer anderen Aufgabenstellung als die geschilderten bekannten Arbeitsweisen.
Erfindungsgemäß soll zwar ebenso wie bei dem letztgenannten bekannten Verfahren ein buntes
Bild zur Durchsichtbetrachtung von der der bedruckten Seite entgegengesetzten Fläche her erzeugt werden.
Dieses Bild soll jedoch ein hochwertiger Mehrfarbendruck mit übereinandergedruckten Farbrastern sein.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß Mehrfarbenflachdrucke auf durchsichtigen, nichtwasseraufnehmenden
Kunststoffolien dadurch erzeugt werden, daß diese Folien zunächst in an sich bekannter
Weise auf der zu bedruckenden Seite mittels Sandstrahles mattiert und dann in an sich bekannter
Weise durch Offset- oder Steindruck mit den einzelnen Farben nacheinander, jedoch seitenverkehrt, sowie in
umgekehrter Reihenfolge bedruckt werden, wie sie das Bedrucken mit den verwendeten Druckfarben auf
der Betrachtungsseite erfordern würde.
Als nicht wasseraufnehmend kommen gemäß Erfindung solche Kunststoffolien in Betracht, die im
Gegensatz zu in Wasser quellbaren Folien, beispielsweise aus Cellulosehydrat, sich durch eine hohe
Wasserfestigkeit und Wasserdampfdichtigkeit auszeichnen. Ein Beispiel hierfür sind Folien aus den
Verfahren zur Herstellung
von zur Durchsichtbetrachtung gegen eine
weiße oder eine hellfarbige Unterlage
bestimmten Mehrfarbenflachdrucken
Anmelder:
AB Sveriges Litografiska Tryckerier,
Stockholm
Stockholm
Vertreter: Dr. K. Th. Hegel, Patentanwalt,
Hamburg, Stephansplatz 10
Hamburg, Stephansplatz 10
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 23. Mai 1953 (Nr. 4818)
Schweden vom 23. Mai 1953 (Nr. 4818)
Johan Gunnar Lindmark, Stockholm,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
unter dem Warenzeichen »Diofan« gehandelten Folien aus Polyvinylidenchlorid.
Ein bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die weiße oder hellfarbige
Unterlage, gegen welche das Durchsichtsbild betrachtet werden soll, in Form einer zusammenhängenden
Deckschicht auf die bedruckte Seite aufbringt.
Die Mattierung der Fläche, auf welcher das Bild zu drucken ist, bezweckt zwar — wie bei der bekannten
Arbeitsweise —, ein zufriedenstellendes Haften der Druckfarbe an der Fläche sicherzustellen. Vor
allem aber wird durch die Mattierung erfindungsgemäß die unerwartete Wirkung erzielt, daß das von
der blanken Seite der Folie aus gesehene Farbbild schärfer, klarer und schöner wird und eine außerordentlich
ansprechende Tiefe erhält, weil für den Betrachter die Mattierung mit der Wirkung eines
Prismenrasters vor das Farbbild geschaltet ist. Aus diesem Grunde wäre eine Aufrauhung der Folienoberfläche
durch ein chemisches Ätzverfahren für die Zwecke der Erfindung nicht brauchbar. Die Erzielung
guter Drucke gemäß Erfindung ist vielmehr daran gebunden, daß die Druckfläche durch Gebläse mit
Sand oder ähnlichen feinkörnigen Stoffen, vorzugsweise ohne Wasserzusatz, mattiert wird. Nach der
Sandstrahlbehandlung, die beispielsweise in an sich
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bekannter Weise derart ausgeführt werden kann, daß man die Folie an einer drehbaren Trommel anbringt,
die Trommel in schnelle Drehung versetzt und eine oder mehrere gegen die Trommel gerichtete Sandstrahlgebläsedüsen
an der Trommel entlang hin- und herbewegt, wird zweckmäßig die matte Folie von Staub rein geblasen und gebürstet und danach mit
einer Waschflüssigkeit gewaschen.
Die fertiggedruckte, durchsichtige Folie kann auf eine undurchsichtige oder durchsichtige Unterlage
aufgezogen werden, vorzugsweise durch Aufkleben. Ist die Unterlage undurchsichtig und beispielsweise
aus Papier oder Karton, so kann ein weißer Gummilatexklebstoff
verwendet werden; ist dagegen die Unterlage durchsichtig und besteht sie beispielsweise
aus einer Kunststoffolie, so kann man einen farblosen Gummilatexklebstoff verwenden. Da beim Kleben die
Bindemittelschicht sich hinter dem gedruckten Bild befindet, beeinträchtigt die Bindemittelschicht nicht
die Bildwirkung, wie es bei der bekannten sogenannten Laminierung leicht der Fall ist, bei der eine
durchsichtige Kunststoffolie über ein auf ein Papier gedrucktes Bild geklebt wird, weil in diesem Falle
die Bindemittelschicht zwischen dem Bild und dem Auge liegt.
Die Dicke der durchsichtigen Folien, die gemäß der Erfindung als Druckunterlage zur Verwendung
kommen, kann in weiten Grenzen je nach dem Verwendungszweck schwanken. Soll die gedruckte durchsichtige
Folie auf eine verhältnismäßig feste Unterlage aufgezogen werden, beispielsweise auf verhältnismäßig
dickes Papier oder auf Karton geklebt werden, können dünne Folien, beispielsweise mit einer Dicke
von 0,2 mm oder darunter, verwendet werden. Handelt
es sich dagegen um die Herstellung beispielsweise von Schildern, die frei hängend zu verwenden sind,
so können durchsichtige Folien mit einer Dicke bis zu 1 mm oder darüber als Druckunterlage verwendet
werden. Ein gemäß der Erfindung verfertigtes Schild hat den besonderen Vorteil, daß es auch durchleuchtet
werden kann. Wenn erwünscht, kann bei solchen Schildern auf die gedruckte Seite der Folie eine
Schutzfolie geklebt werden, die klar durchsichtig ist, beispielsweise eine Folie aus demselben Material wie
die, auf der das Bild gedruckt ist.
Das Drucken des Bildes muß gemäß der Erfindung im Flachdruckverfahren erfolgen, beispielsweise in
Lithographie, vorzugsweise Offsetdruck. Bei dem bekannten Bedrucken durchsichtiger Cellulosehydratfolien
im Anilindruckverfahren aber kann man die Farbraster nur nebeneinander, nicht aber übereinanderdrucken,
weil die Farben im letzteren Falle ineinander verlaufen würden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die verschiedensten Zwecke, bei denen hohe Anforderungen
an die Qualität des gedruckten Bildes gestellt werden,
ίο Anwendung finden, so zur Herstellung von Bildern
in wissenschaftlichen Werken, von abwaschbaren Kinderbuchillustrationen, von Karten oder Buchumschlägen,
ferner von Schildern und wetterbeständigen Anschlägen. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet
ist die Verpackungsindustrie, z. B. die Herstellung von Zigarrenschachteldeckeln oder von
durchsichtigen Schachteln für Schönheitsmittel.
Gemäß der Erfindung werden durch Zusammenfassung einer Reihe von Maßnahmen, von denen
einzelne — allerdings in anderem Zusammenhang — im Druckereigewerbe bereits angewendet worden sind,
Bilder von bisher nicht erreichter Brillanz und plastischer Wirkung bei größter Haltbarkeit erzielt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von zur Durchsichtbetrachtung gegen eine weiße oder hellfarbige
Unterlage bestimmten Mehrfarbenflachdrucken auf durchsichtigen, nichtwasseraufnehmenden
Kunststoffolien, dadurch gekennzeichnet, daß diese
zunächst in an sich bekannter Weise auf der zu bedruckenden Seite mittels Sandstrahles mattiert
und dann in an sich bekannter Weise durch Offset- oder Steindruck mit den einzelnen Farben
nacheinander, jedoch seitenverkehrt sowie in umgekehrter Reihenfolge bedruckt werden, wie sie
das Bedrucken mit den verwendeten Druckfarben auf der Betrachtungsseite erfordern würde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiße oder hellfarbige
Unterlage in Form einer zusammenhängenden Deckschicht auf die bedruckte Seite aufgebracht
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Sternbauer, »Der Anilindruck«, 1949, S. 48.
Sternbauer, »Der Anilindruck«, 1949, S. 48.
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Publication Number | Publication Date |
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