DE77487C - Breitsäe- und Düngerstreumaschine mit einzeln verdeckbaren Oeffnungen im Vertheilungsschieber zur Regelung der Aussaatmenge - Google Patents
Breitsäe- und Düngerstreumaschine mit einzeln verdeckbaren Oeffnungen im Vertheilungsschieber zur Regelung der AussaatmengeInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C15/00—Fertiliser distributors
- A01C15/06—Fertiliser distributors with distributing slots, e.g. adjustable openings for dosing
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Construction der vorliegenden Düngerstreu- und Säemaschine hat sich der
Erfinder die Lösung folgender Aufgabe zur Bedingung gestellt:
1. Die Maschine soll in Rücksicht auf qualitative und quantitative Leistung so einfach,
leicht und billig hergestellt werden können, dafs sie thunlichst von jedem Landwirth, auch
dem mit nur mittelgrofser oder kleinerer Wirthschaft, als allgemeines Geräth angeschafft
werden kann.
2. Sie soll daher dem doppelten Zweck entsprechen und als Düngerstreumaschine und
als Säemaschine brauchbar sein.
3. Dabei soll die Handhabung eine einfache, leicht verständliche und die Inbetriebsetzung
und Erhaltung thunlichst leicht sein, jedenfalls nicht mehr als die Leistung eines
mittelstarken Pferdes an Zugkraft erfordern. Diesen Vorbedingungen entspricht von . selbst,
dafs
4. die Maschine geringe Reparaturbedürftigkeit erfordert.
5. Für jede Dünger- und Saatart soll sie einstellbar sein, also ebensowohl für feuchten
wie für trockenen Dünger, von feinem wie von grobem Korn, sowie für jede Getreideart,
für reichlicheren und für spärlicheren Auswurf, welch letzterer thunlichst gleichmäfsig vertheilt '
auf die ganze befahrene Fläche ausgebreitet werden soll.
Es soll aber auch
6. die Möglichkeit gegeben werden, dafs man, z. B. an der Grenzfurche angelangt, nun
jede beliebige Theilbreite der Maschine zur Thätigkeit kommen lassen kann, so dafs also
niemals über die Grenzfurche hinaus Saatgut oder Dünger gestreut, aber auch das innen
liegende Land nicht doppelt besäet wird.
Diesen allgemeinen Bedingungen gemäfs ist die Maschine, wie auf beiliegender Zeichnung
dargestellt und nachstehend beschrieben, gebaut; dabei ist:
Fig. ι eine Seitenansicht der Maschine,
Fig. 2 eine Ansicht von hinten gesehen, theils im Schnitt,
Fig. 3 eine Draufsicht,
Fig. 4 ein Querschnitt in vergröfsertem Mafsstabe.
Fig. 5 ist eine Einzelansicht des Vertheilungsschiebers.
Fig. 6 ist ein Querschnitt des Vertheilungsschiebers.
Das Trieb- und Misch- und Vertheilungswerk, sowie die Ausstreuvorrichtung ist auf
den vier schmiedeisernen Bügeln 1, die auch die Achse 2a der Maschine tragen, befestigt.
Die Achse selbst ruht in den um sie lose drehbaren Fahrrädern 2. Die Bügel 1 tragen
zunächst den spitzkastenförmigen Vorrathstrog 3, der unten an der spitzen Seite abgestumpft
und offen bezw. nur durch einen unter ihm beweglichen. Schieber 4 abschliefsbar ist.
Auf Zweck und Thätigkeit dieses Schiebers und seine Einrichtung wird noch zurückgekommen.
Auf der linken Seite der Maschine sitzt innen am Rad 2 ein mit der Radnabe verkuppel-
bares Zahnrad 5, mit dem innen ein Stirnrad 6 verbunden ist. Stirnrad 6 treibt das Uebertragungsrädchen
7, von dem das untere .Rührwellenrad 8, sowie das mittlere 9 bewegt wird,
und dieses wieder steht in Eingriff mit dem oberen Rührwellenrad 10.
Das Uebertragungsrad 7 sitzt lose auf einem an der Seitenwand des Füllkastens befestigten
Zapfen. Auf die Achsen 8a, o,a und ioa der
Rührwellenräder sind die Mischflügel 8b, gh
und iob von bekannter Einrichtung aufgesetzt.
Die Anordnung ergiebt, dafs die untere Rührwelle 8a sich rechts herum dreht, mit
ihrem nach unten stehenden Flügel also rückwärts arbeitet, wie beabsichtigt.
Das Rad 6 steht ferner in Eingriff mit dem Rad 11 auf der gekröpften Welle 12 vor dem
Füllkasten. Mittelst der in die Kurbeln 12 dieser Welle eingehängten Schubstangen 14 wird
der oben genannte Schieber 4 unter dem Füllkasten hin- und herbewegt.
An der Seite des Füllkastens, über den der Schieber 4 hervorragt, ist er entweder selbst
zu einer Zahnstange ausgebildet oder mit einer Zahnstange 15 versehen, und diese treibt ein
Getriebe 16 auf der Bürstenspindel 17 mit Bürste 17a, welche also, dem Vor- und Rückgang
des Schiebers 4 entsprechend, bald links, bald rechts herumgedreht wird. Ihre Aufgabe
bezw. die der Bürste soll später erörtert werden.
Das dem Fahrrad zunächst liegende Rad 5 treibt das unter dem Füllkasten nach hinten
gelegene Wechselrad 18, dessen Drehzapfen in einer Coulisse ig befestigt ist und welches seinerseits
mit einem ebenfalls wechselbaren Zwischenrad 20 in Eingriff steht, während dieses
wieder mittelst des Getriebes 21 die Achse 22 der wellenförmigen Schleudertrommel 23 dreht.
Die Schleudertrommelachse sammt der Coulisse und Zubehör sind in den Hängeböcken 24
gelagert, die unten am Rahmen 1 eingeschraubt sind.
Es erübrigt noch, die Einrichtung des Schiebers 4, die Thätigkeit der Bürste i7a und der
Schleudertrommel 23 zu erklären, um die Wirkungsweise der Maschine als Düngerstreuer
oder als Säemaschine verständlich machen zu können.
Der Vertheilungsschieber 4 bildet, wie schon oben gesagt, den Boden des Füllkastens, er
wird durch die Schubstange 14 hin- und hergezogen und ist auf einem Führungs- oder
Unterlagsbrett 23 s1 geführt, das mittelst Längsstäbe
24 von den Bügeln 1 getragen wird. Wie aus den' Fig. 3 bis 6 zu ersehen, bildet
der Vertheilungsschieber einen Rahmen von der ganzen Breite der Maschine, von H-förmiger
Gestalt, dessen mittlerer Quersteg mit viereckigen Aushöhlungen, den Füll- oder Vertheilungskästen
4a versehen ist. Diese Kästchen
sind für gewöhnlich offen, sie können aber nach Belieben durch aufgelegte Deckel 4b,
Fig. 6, in Fig. 5 durch Schraffirung angedeutet, geschlossen werden. So z. B., wenn
man weniger dicht streuen oder säen will, oder wenn man am Rand eines Feldes arbeitet
und nur einen Theil der Breite der Maschine noch benutzen kann. Jedes dieser Kästchen
fafst einen ganz bestimmten inhalt.. Das vordere Feld des Schiebers zwischen den Längsstegen
ist durch ein aufgelegtes Blech abgedeckt, damit bei ganz nach hinten geschobenem
Schieber der Boden des Kastens 3 abgeschlossen bleibt und ein Durchfallen von Dünger oder Saatkorn verhindert wird. Das
Führungsbrett 23 s1 reicht nun so weit nach
hinten, dafs bei ganz zurückgeschobenem Vertheilungsschieber die Vorderkante der Theilkästchen
noch etwas über die Kante des Führungsbrettes vorsteht, die Kästchen nach unten also ganz offen sind, Die hinten und vorn
an den Deckeln 4b angebrachten halbkreisförmigen
Ansätze, welche in die nicht ganz durch den Schieber 4 hindurchgehenden Vertiefungen
sich einlegen, verhindern ein Durchfallen der Deckbleche. Bei ganz zurückgeschobenem
Schieber können sie durch einen Stofs von unten wieder aufgehoben werden.
Um an der Vorder- und Hinterwand des Vorrathskastens entlang einen bequem zu
erzielenden und zu erhaltenden Abschlufs zwischen Kasten und Schieber zu erhalten,
sind an die Aufsenseiten dieser Wände einstellbare Leisten 26 gesetzt, die genau auf den
Schieber eingestellt werden können.
Aus dem Vorhergesagten und mit Hülfe der Fig. 1 und 4 ist zu erkennen, dafs bei
jedesmaligem Vor- und Zurückschub des Vertheilungsschiebers das im Vorrathskasten befindliche
Material in die Theilkästchen hineinfällt, mit nach hinten genommen wird und in
der hintersten Stellung entleert wird bezw ^ nach unten ausfällt, und da alle Kästchen eine
ganz bestimmte Menge fassen, kann man das jedesmalige Entleerungsquantum ganz genau
bestimmen, und weil die Anzahl der Schieberhübe im bestimmten Verhältnifs zum Fahrraddurchmesser
steht, hat man auch ganz genau das Verhältnifs des ausgestreuten Gutes zur bestreuten bezw. befahrenen Ackerfläche.
Um die Entleerung der Kästchen sicher zu bewirken, ist die obengenannte Bürste 17** unmittelbar
hinter dem Vorrathskasten und dicht über dem Schieber so angeordnet, dafs sie in^
folge der ihr durch die Bewegung des Schiebers selbst gegebenen Drehung in die Kästchen
eingreift und diese ausbürstet bezw. nach unten durchdrückt und vollständig reinigt.
Aus den Kästchen fällt das Material herab auf ein mehr oder weniger steil einstellbares
Rutschbrett 27. Es ist zwecks dieser Verstellung unten gelenkig . befestigt, und oben
hängt es an vor- oder zurückstellbarer Stange 28. Die Unterkante dieses Fallbrettes hat eine bestimmte
Entfernung und eine ganz bestimmte Lage zur Schleudertrommel, so dafs'das Gut
für gewöhnlich gleich hoch frei fällt, seine Fallgeschwindigkeit wegen der geringeren oder
gröfseren Neigung des Fallbrettes zum Horizont aber doch je nach Gattung wechseln kann.
Das Rutschbrett 27 kann "auch ganz senkrecht gestellt oder in solchem Falle ganz entbehrt
werden, und das zu zerstreuende Material fällt dann direct senkrecht aus dem Kästchen auf
die Trommel.
Die Schleudertrommel besteht, verschieden von den bisher zu diesem Zweck benutzten
Mitteln, aus einem einfachen Cylinder mit wellenförmigem Mantel. Es soll hierdurch
erzielt werden, dafs das auf die nach allen Richtungen schräg verlaufende Cylinderfläche
auffallende Gut auch nach allen Richtungen ausgestreut wird ■— jeweils im Winkel, in
dem es auf die Fläche auffällt, der aber in jeder Stelle wechselt — wozu die nach rückwärts
gerichtete, verhältnifsmäfsig grofse Umfangsgeschwindigkeit des Mantels unterstützend
mitwirkt. Damit auch die Schleuderkraft der Gattung des Gutes entsprechend geregelt werden
kann, ist die oben angeführte Coulisse mit den Wechselrädern 18, 20 und 21 angeordnet.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
Sobald die Maschine in Thätigkeit gesetzt werden soll, wird das Rad 5 mit der Nabe
des Fahrrades 2 gekuppelt (der Gleichmäfsigkeit und Sicherheit wegen sind links- und
rechtsseitig Triebräder angeordnet); dadurch wird das Rührwerk in Thätigkeit gesetzt, der
Vertheilungsschieber vor- und zurückbewegt, die Bürste und die Schleudertrommel in
Drehung versetzt. Das Rührwerk sorgt dafür, dafs die Füllkästchen im Vertheilungsschieber
leicht mit Material, Dünger oder Saatkorn gefüllt werden; die Kurbeln der Achse 12
schieben den Schieber nach hinten; die Bürsten ιγΆ bewirken die vollständige Entleerung
der Kästchen; die schräge Ebene 27 zusammen mit der Wellentrommel zerstreut
das Gut gleichmäfsig und allseitig. Will man weniger streuen und doch ein bestimmtes Mafs
einhalten, so kann man einzelne Kästchen abdecken; ist man am Rand des Feldes angelangt,
so dafs nur ein Bruchtheil der ganzen Breite der Maschine noch zu besäen ist, kann man dementsprechend die Füllkästchen
abdecken, wie oben erwähnt. Um ein zu weites seitliches Auswerfen wegen der Wellenform
der Trommel zu verhindern, kann man ein Schutzbrett seitlich an der Maschine anbringen.
Man hat es durch Veränderung der Geschwindigkeit auch in der Hand, viel oder
wenig zu streuen. Jeder einmalige Umgang der Laufräder entspricht einer ganz bestimmten
Anzahl Hübe (Füllungen) des Vertheilungsschiebers, und somit kann auch für jede bestimmte
Feldfläche ganz genau die Menge Dünger oder Saatgut im Voraus festgestellt
werden.
Federn und ähnliche Theile sind vermieden, die Maschine arbeitet geräuschlos, und da die
gleitenden Theile sehr grofse Auflagerflächen haben,, kann der Verschleifs nur sehr gering
sein, wodurch nicht allein eine grofse Dauerhaftigkeit, sondern auch leichter Gang erzielt
werden.
Claims (2)
1. Eine Breitsäe- und Düngerstreumaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs die Füllöffnungen
4a eines über die ganze Breite des
1 Vorrathskastens reichenden Schiebers, welcher
das Streugut abtheilt, über die hintere Kastenwänd hinausführt und dort fallen
läfst, mittelst Deckel 4b einzeln abgeschlossen
werden können, um die Menge des auszustreuenden Gutes zu regeln.
2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten
Maschine, bei welcher das vollständige Entleeren der Schieberöfmungen durch eine hinter dem Vorrathskasten
liegende, von dem Schieber durch Zahnstange 15 und Zahnrad in Drehung ver-
■ setzte Bürste bewirkt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE77487C true DE77487C (de) |
Family
ID=350292
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT77487D Expired - Lifetime DE77487C (de) | Breitsäe- und Düngerstreumaschine mit einzeln verdeckbaren Oeffnungen im Vertheilungsschieber zur Regelung der Aussaatmenge |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE77487C (de) |
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- DE DENDAT77487D patent/DE77487C/de not_active Expired - Lifetime
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