DE77102C

DE77102C - Ventil für Irrigatorschläuche

Info

Publication number: DE77102C
Application number: DE189377102D
Authority: DE
Original assignee: Dr. J. RAAB, prakt. Arzt, in Ludwigshafen a. Rh
Priority date: 1893-12-29
Filing date: 1893-12-29
Publication date: 1894-09-13

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIF

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein selbstthätig schliefsendes Ventil für Irrigatoren, welches unter Fortfall der bisher gebräuchlichen Verschlufshähne gänzlich im Innern des Schlauches untergebracht und durch einen Druck von aufsen bethätigt wird.

In beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 ein solches Ventil in geschlossenem Zustande im Längsschnitt und Fig. 2 in Ansicht dar.

Fig. 3 veranschaulicht in geschlossenem und Fig. 4 in geöffnetem Zustande eine abgerundete Gestaltung des Ventils im Längsschnitt.

Fig. 5 erläutert die Handhabung des Ventils.

Das Ventilgehäuse besteht aus den beiden durchbohrten Theilen α und b, welche mit einander verschraubt sind.. Ueber den oberen Theil α des Ventilgehäuses wird das untere Ende des elastischen Schlauches des Irrigators gezogen, während der untere Theil b, der das Ventil c mit seinem langen Steg d aufnimmt, durch einen elastischen Schlauch e mit dem Auslauf f von geeignetem Stoff verbunden ist.

Der Verbindungsschlauch e kann entweder gerade, wie in Fig. 1 und 2, oder gekrümmt, wie in Fig. 3 und 4, gestaltet sein und besitzt an der Aufsenseite eine Verdickung g. Der sich abwärts erstreckende Steg d des Ventils c reicht bis zu dieser Verdickung g, wie dies aus den Fig. 1 bis 4 zu ersehen ist.

Ist der Irrigator gefüllt, so hält der Flüssigkeitsdruck das Ventil stets geschlossen, so lange keine andere Kraft auf dasselbe einwirkt, gleichgültig, welche Lage, horizontal oder vertical, der Auslauf f einnimmt.

Drückt man. nun auf die Verdickung g, so wird hierdurch der Steg d des Ventils c seitlich geschoben (s. Fig. 4) und dadurch das Ventil geöffnet.

Hört der Druck auf die Verdickung g auf, so schliefst sich das Ventil sofort wieder selbstthätig durch den innen wirkenden Flüssigkeitsdruck.

Der Verschlufs gemäfs vorliegender Erfindung bietet den bisher gebräuchlichen Hahnverschlüssen gegenüber folgende grofse Vortheile:

Man kann den Irrigator zu jeder Zeit füllen, ohne Rücksicht darauf, ob das Ventil offen oder geschlossen ist, da dasselbe sich im ersteren Falle sofort selbstthätig schliefst. Sofort nach erfolgtem Einfüllen ist der Irrigator gebrauchsfertig. Er braucht nur mit einer Hand bedient zu werden, wie Fig. 5 zeigt. Der Verschlufs kann nach .Gebrauch nie versehentlich offen gelassen werden. Derselbe wird nie" undicht, da er gänzlich im Innern des Schlauches untergebracht ist; ein Nachtropfen ist also gänzlich vermieden.

Der ganze Apparat kann von jedem Nichtsachverständigen aus einander genommen und gereinigt bezw. durch Auskochen der einzelnen Theile keimfrei gemacht werden.

Da es bei geringerem Flüssigkeitsdruck leicht vorkommen kann, dafs der Kopf c des Ventils nicht genügend fest auf seinen Sitz angeprefst wird und dadurch die Flüssigkeit, wenn auch nur in minimaler Menge, aus der Auslaufspitze f abläuft, kann man für diesen Fall in

dem oberen Theil α des Ventilgehäuses eine nicht allzu starke Spiralfeder anordnen, welche den Kopf des Ventils in der Ruhelage fest auf seinen Sitz anpreist.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein durch den Wasserdruck sich selbsttätig schliefsendes Ventil für Irrigatorschläuche, bestehend aus einem Ventilgehäuse (a b)_: dessen oberer Theil (a) mit dem unteren Schlauchende in Verbindung steht, während - der untere Theil (b), der das Ventil (c) trägt, mit dem Auslauf (f) durch einen elastischen, mit einer Verdickung (g) versehenen, geraden oder gekrümmten Schlauch (e) verbunden ist, wobei der. sich abwärts erstreckende Steg (d) des Ventils (c) gerade bis zu jener Verdickung (g) des Schlauches (e) reicht, so zwar, dafs durch einen auf g ausgeübten Druck das Ventil c geöffnet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.