DE767446C - Verfahren zur Herstellung von Dicyandiamid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dicyandiamid

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Publication number
DE767446C
DE767446C DEJ66677D DEJ0066677D DE767446C DE 767446 C DE767446 C DE 767446C DE J66677 D DEJ66677 D DE J66677D DE J0066677 D DEJ0066677 D DE J0066677D DE 767446 C DE767446 C DE 767446C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dicyandiamide
cyanamide
parts
alkaline
production
Prior art date
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Expired
Application number
DEJ66677D
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Dr Janning
Ernst Dr Podschus
Friedrich Wilhelm Dr Stauf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dicyandiamid Die Herstellung von Dicyandiamid erfolgt meist in der Art, daß Kalkstickstoff mit solchen Säuren, welche unlösliche Kalksalze zu bilden vermögen, umgesetzt wird, wobei durch Kühlen die Temperatur zunächst so niedrig gehalten wird (unter 4o°), daß sich vorwiegend Cyanamid bildet. Dies wird dann erst durch nachträgliches Erhitzen in Dicyandiamid übergeführt. Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß man infolge derhohen Wärmetönung sehr intensiv kühlen muß oder zu verhältnismäßig lang samem Arbeiten gezwungen ist. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß vor der Filtration von außen Wärme zugeführt werden muß, um die zur Umsetzung des Cyanamids zu Dicyandiamid nötige Temperatur zu erreichen, und daß die beim nächsten Aufschluß vorgelegte Waschbrühe wieder abgekühlt werden muß.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren besteht darin, daß man die gesamte umzusetzende
    Menge halkstielcstofi in Wasser ans;Iilännnt
    und anschließend schiveflig,2 Säure oder
    S O.,-haltige Gaze bis zur schwach alkalischen
    Reaktion einleitet. Das Einleiten kann auch
    bis zur schwach sauren Reaktion fortgesetzt
    und erneut Kalkstickstoff bis zur neutralen
    oder schwach alkalischen Reaktion zugegeben
    werden. Die Temperatur wird so gelialteri,
    daß eine praktisch vollständige Polvnieri-
    sation des Cvanamids in Dici-andiairiid ein-
    tritt !etwa a0-1 i. Es hat sich geze?gt, daß
    durch die anfänglich stark all;alisclieR°alctioli
    eine Verminderung der Ausbeute eintritt.
    Gegeniiber heide-li Verfahren ist noch ein-
    ztiwtirlen, daß sie infolge der verhältnis-
    mäßig niedrigen Reaktionstemperatur nicht
    die Vorlage höher konzentrierter Dicvan-
    diamidliisungeIl gestatten. Hierdurch ist die
    LleZS"Inuttll konzentrierter Endlosungen er-
    Schwert.
    Gemäll vorliegender Erfindung erfolgt nun
    die Herstellung von Dicialidialnid aus Kalk-
    sticlzst#:)ff und Säuren, welche unlösliche Kalk-
    sal7e bilden. bzw. deren Atilivdriden 1I1 alka-
    lisclieni Medium derart, dall Kalkstickstoff
    unter gleichzeitigem Eingehen der sauren
    Is«nipolielite in Wasser bzw. eine cv-anamid-
    oder dicvalidiainidlialtige Lösung nach und
    nach derart eingetragen wird, daß die Tempe-
    ratur bis nahe zunl Siedepunkt ansteigt und
    das Reaktion sgemisch stets alkalisch bleibt.
    :als Säuren bz@v. Säureanlivdride werden
    vorzugstveize gafdrmige Produkte. wie z. B.
    Isohlenzäure oder Sclizvefeldioxvd. benutzt.
    Sie können in verdünnter Form, z. E. in Forin
    von Rauchgas oder Röstgas, angewandt
    werd°Ii.
    Aus den erhältlichen Lösungen kann das
    Dicvandianiid nach Ahfiltrieren der unlös-
    lichen Anteile durch Alik@illlen ili kristallisier-
    ter Form gewonnen werden. Erforderlichen-
    falls können vor dem Auskristallisieren des
    Dicrandiamids noch geringe Reste an ge-
    Iöstein Kallc durch Zusatz entsprechender
    :Mengen an AusiäIlungsinitran, wie Aminon-
    carbonat oder-@niinonoxalat, entfernt werden.
    Die unlöslichen _@ntelle, welche neben Kalli
    und Kalksalzen die übriger. Vertitireinigungen
    Kalkstickstoffs enthalten. koillien finit
    heilIenl Wasser ausgewaschen werden. wobei
    die Wassermenge so bemessen werden kann.
    d41' die erhaltene WaschIauge für einen
    weiteren Ansatz ausreicht.
    Ein besonderer Vorteil der neuen Arbeits-
    tceiz@ l,esteht darin, daß inan diese U"asch-
    Irugt olin; vorherige: Abkühlen beim näch-
    zven Ansatz wieder vorlegen kann. Die vor-
    gelegte Dict-ai_idianiidlösulig kann infolge-
    dessen eine relativ liolie Konzentration haben,
    s_@ dall hierdurch die Erzielttiig konzentrierter
    I:nd1<'@zung-en liegülistigt wird. In dieser
    _%rbeitsweise ist eine besonders wertvolle
    _ltisiülirutigsform der neuen Erfindung zu
    selten.
    Ein weiterer Vorteil des heuen Verfahrens
    besteht darin. daß nian unmittelbar. d. h. ohne
    nachträgliches Erhitzen, eine konzentrierte
    Dicvaildianiidlö-uiig @rliält. @vobei inan bis
    zur Sättigltiig:grenze der heißen Lösung an
    Dicvand:amid gehen kann. X-orteilliaft ist
    fernerhin, daß die Reaktionswirine nicht ver-
    loren"elit. sondern zum _\nheizen der :\uf-
    #chläOnniun- und damit zur @ic@-andiamid-
    bildung @-erwendet wird. Damit wird gleich-
    zeitig Kühlwasser und Wärmeenergie gespart.
    Aucli eine _@1ilcüliltiiig der Waschbrühe ist,
    wie gesagt, ttiiliötig, womit elKiifalls an
    Kühlwasser gespart wird. -Mit den genannten
    Vorteilen ist aullerdein eilte erhebliche
    Leistungssteigerung der Apparatur verbun-
    den. Die _Ausbeuten lie-eli bei oo°lo gegen-
    Über etwa 7 5 °/o bei dein finit S t @.= arbeitenden]
    Verfahren.
    Beispiel I
    In 9 Gewichtsteile einer Lö:ulig. die 6o g
    Dicvandiamid i. L. enthält. worden unter
    Riifren und gleichzeitigem Einleiten von
    Isoltl#ndiotvd nach und nach d Gewichtsteile
    Kalkstickstoff (20°,1o Cvananiidzticl,stoff) ein-
    getragen, so daß die Aufschlämmung ständig
    alkalisch reagierte. Die Temperatur stieg all-
    wählich v011 4,3 auf 'So- an. -Nach Zugabe von
    etwas _bninoncarltoliat wurde filtriert und mit
    9 Teilen heißem Wasser ausgewazchen. Da:
    Filtrat wurde auf ]abgekühlt und da<
    Dievandianiid abfilti-iert. Die .1uzl,eutr an
    Dievaiidiainid betrug @y.S° o.
    Beispiele
    In 9 Gewichtsteile einer Ld#ttiig finit _h g
    Dicvaiidianiid i. L. wurden urfiter Wliren und
    gleichzeitigem Einleiten von Schwefeldioxyd
    allmählich unter Einhaltung der alkalischen
    Reaktion T Gewichtsteile Kalkstickstoff ein-
    getragIn, wobei die Temperatur c-011 38 auf
    ,-e= ansti@:-. Es wurde etwas @mniono@alat
    zugegeben und filtriert. Der Rückstand wurde
    finit 9 Teilen Wasser ausgewazchen. -\tis dem
    Filtrat wurde durch Abkühlen (las Dic_van-
    diainid auskristallisiert. Die Ausbeute an
    Dicvandianiid betrug Q80:0.
    Beispiels
    In @ Teile einer Lösung mit 9o g Dic_van-
    dianiid ini Liter wurden ini Verlauf von
    I1/2 Stunden unter gleichzeitigem Einleiten
    von I Teil Kohlendioxyd mit Hilfe einer
    mechanischen Eintragvorrichtung kontinuier-
    lich 2 Teile gemahlener Kalkstickstoff mit
    :inem Gehalt von etwa 20°'o Cvanlimidstick-
    a@-rff zuge`@el@en, her PN-@@"ert des R@@aktintts_
    gemisches schwankte zwischen 8 und io. Die Temperatur stieg von 55 auf 75° an. Es wurden 2,5 Teile Filtrat mit einem Gehalt von 195 g Dicyandiamid im Liter, und 5 Teile Waschlösung mit einem Gehalt von 98 g Dicyandiamid im Liter erhalten. Die Ausheute betrug demnach 88%. Beispiel q. In 5 Teilt einer Lösung mit 86 g Dicyandiamid im Liter wurden 2 Teile gekörnter Kalkstickstoff mit etwa 2o% Cyanamidstickstoff unter gleichzeitigem Einleiten. von et-,va i Teil Kohlendioxyd portions-#veise im Verlauf von i Stunde, 20 Minuten so. zugegeben, daß das Reaktionsgemisch stets. alkalnsch blieb, (pH = 8 bis i1). Die Temperatur stieg dabei von 52 auf 68° an. Es wurden. 2,5 Teile Filtrat mit einem Gehalt von i86 g Dicyandiamid im Liter und 5 -Teile Waschlösung mit 9o g Dicyandiamid im Liter erhalten, ,voraus sich eine Ausbeute von 82,5% errechnet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Dicyandiamid aus Kalkstickstoff und, Säuren, welche unlösliche. Kalksalze bilden, hzw. dle;mn Anhydriden in alkalischem Medium, dadurch gekennzeichnet, daß Kalkstickstoff unter gleichzeitigem Eingeben der sauren Komponente in Wasser bzw. eine cyanamid- oder dicyandiamidhaltige Lösung nach und nach derart eingetragen wird, daß die Temperatur bis nahe zum Siedepunkt ansteigt und das Reaktionsnemisch stets alkalisch bleibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine cyanamid- oder dicyandiamidhaltige Lösung vom vorhergebenden Ansatz ohne zusätzliches Abkühlen vorgelegt wird.
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