DE804805C - Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid - Google Patents

Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid

Info

Publication number
DE804805C
DE804805C DEP18802A DEP0018802A DE804805C DE 804805 C DE804805 C DE 804805C DE P18802 A DEP18802 A DE P18802A DE P0018802 A DEP0018802 A DE P0018802A DE 804805 C DE804805 C DE 804805C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cyanamide
calcium
pure
dicyandiamide
graphite
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP18802A
Other languages
English (en)
Inventor
Thalham Bei Altenmarkt
Dr Ernst Doehlemann
Dr Franz Kaess
Erhard Thieme
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
SKW Trostberg AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG, SKW Trostberg AG filed Critical SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
Priority to DEP18802A priority Critical patent/DE804805C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE804805C publication Critical patent/DE804805C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/18Carbonates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid Beim Auflösen von technischem Kalkstickstoff in verdünnten Säuren kann der im Kalkstickstoff enthaltene Kohlenstoff als unlöslicher Bestandteil gewonnen werden, wobei in dir Lösung Kalksalze und der größte Teil des Kalkstickstoffs, vorwiegend in Form von Cyanamid enthalten sind, deren technische Aufarbeitung zwecks Trennung wegen ihrer Umständlichkeit sich nicht lohnt.
  • Ebensowenig lohnend ist das bekannte Verfahren, technischen Kalkstickstoff in wäßriger Aufschwemmung durch Ausfällen des Kalkes mittels Schwefelsäure oder C02-haltigen Gasen in Cyanamid oder Dicyandiamid und Gips bzw. Kalkstein zu trennen. Die dabei anfallenden kohlenstoffhaltigen Schlämme lassen sich nicht mehr auf wirtschaftliche Weise in die reine Kalkkomponente und Graphit zerlegen. Das vorliegende Verfahren betrifft die technische Gewinnung der reinen Bestandteile des technischen Kalkstickstoffes durch Behandeln mit Lösungs- und Fällungsmitteln.
  • Es wurde gefunden, daß beim Behandeln von technischem Kalkstickstoff mit Cyanamidlösungen sich sowohl der als Oxyd - orliegende als auch an Cyanamid gebundene Kalk, welche zusammen nahezu den gesamten Kalkgehalt des Kalkstickstoffes ausmachen, in Lösung bringen läßt. Das als Schlamm zurückbleibende Graphitkonzentrat wird durch Filtration abgeschieden. Die klare Lösung enthält Kalk und Cyanamid in konzentrierter Form. Die Auflösung erfolgt überraschenderweise innerhalb weniger Minuten. Sie muß unter Kühlung so geschehen, daß die Temperatur unter 20°, vorzugsweise zwischen 12 und 18°, gehalten werden kann. Die für eine bestimmte Kalkstickstoffmenge erforderliche Cyanamidlauge richtet sich nach dem Gesamt-Ca-Gehalt des Kalkstickstoffes und dem Cyanamidgehalt von Kalkstickstoff in der Lauge und wird am vorteilhaftesten so berechnet, daß auf i Mol Ca 0 etwas mehr als 2 Mol Cyanamid, berechnet aus Kalkstickstoff -f- Cyanamidlauge, treffen. Es wurde gefunden, daß die Cyanamid-N-Konzentration unter 6o g/1 gehalten werden muß, um unerwünschte Nebenreaktionen zu vermeiden.
  • Die entstandene, Kalk und Cyanamid enthaltende Lösung kann nun durch Erhitzen glatt in Calciumhydroxyd, welches als weißer Schlamm ausfällt, und Dicyandiamid, welches beim Erkalten der filtrierten Lösung auskristallisiert, abgetrennt werden. Zur Gewinnung von Calciumcarbonat wird der gelöste Kalk mittels CO, oder C0$ haltigen Gasen als Carbonat ausgefällt. Das Carbonat zeichnet sich durch hohe Reinheit aus. Wird in der Wärme gearbeitet, so erhält man grobkristallines, sehr bequem filtrierbares Calciumcarbonat und Dicyandiamidlösung.
  • Zur Gewinnung von Cyanamid wird in der Kälte unterhalb 2o° gearbeitet. Hierbei fällt das Carbonat als sehr voluminöser Niederschlag aus, wie er für technische Zwecke besonders erwünscht ist, und Cyanamid bleibt unverändert in Lösung. Ein Teil dieser Lösung, und zwar etwa $/3, wird wieder zum Auflösen von neuem Kalkstickstoff benutzt, dient also als Kreislauflauge, während etwa 1/3 auf Dicyandiamid verarbeitet oder sonstiger Weiterverarbeitung unterworfen wird.
  • Die Vorteile der beschriebenen Arbeitsweise sind nahezu vollständige Gewinnung des im Kalkstickstoff enthaltenen Kalkes, soweit er an Cyanamid gebunden ist, sowie des freien Kalkes, in Form eines feinkörnigen, hochdispersen, weißen Pulvers, welches unter anderem als Füllstoff für kosmetische und pharmazeutische Zwecke verwendet wird. Bisher mußte dieser Kalk nach bekannten Verfahren als unverwertbarer Abfall auf Halde gebracht werden. Daneben erhält man den im Kalkstickstoff enthaltenen Graphit in vollständiger Ausbeute in Form eines Konzentrates. Beispiel i i,6 kg Kalkstickstoff mit 210/6 Cyanamid-N und 58,2 g CaO (frei und an Cyanamid gebunden) werden in 151 Cyanamidlösung von 41,45 g CyanamidstickstoffA bei r2° C in 15 Sek. eingebracht und 30 Sek. unter Rühren zur Reaktion gebracht. Anschließend wird in der Kälte filtriert. Dabei erhält man einen Schlamm in einer Menge von 6309 (trocken). Dieser enthält 39,03 % Graphit sowie 6 % Ca 0 frei, somit 38g Ca 0, das sind 40/0 des eingebrachten Kalkes (870g Ca0). Die erhaltene Lösung wird i Stunde bei 12°C mit Rauchgas behandelt und der ausgefällte Kalk (790g als CaO gerechnet) abgetrennt. Er ist von rein weißer Farbe und hat nach Trocknung ein Schüttgewicht von o,5. Die Kalkausbeute beträgt 91 o#6.
  • Der Dicyandiamidgehalt der Eingangslösung beträgt 8,25 g Dicyandiamidstickstoff/l, der Dicyandiamidgehalt der Ausgangslösung 12,o g Dicyandiamidstickstoff/1.
  • $/$ der Lösung (Ausgangslösung) gehen als Lösungsmittel in den Kreislauf, 1/3 ,wird alkalisch zu Dicyandiamid polymerisiert. Erhaltene Menge Dicyandiamid 16o g. Beispiel 2 2 kg Kalkstickstoff werden analog Beispiel i in Cyanamidlauge aufgelöst. Die filtrierte klare Lösung wird auf 75 bis 8o° erwärmt und 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Es fallen 1350 g (trocken) Calciumhydroxyd aus. Beim Abkühlen der Lösung kristallisieren io2og Dicyandiamid aus.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid, dadurch gekennzeichnet, daß Graphit durch Auflösen von freiem K alk und Calciumcyanamid in Cyanamidlauge als unlöslicher Bestandteil abgetrennt wird und die Calcium- und Cyanamid enthaltende Lösung durch Erhitzen in Kalk und Dicyandiamid oder Fällen mit C O,- haltigen Gasen in Calciumcarbonat und freies Cyanamid zerlegt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anmaischung des Kalkstickstoffes das Molverhältnis des gesamten vorhandenen Cyanamids zu Calciumoxyd kleiner als 2 : i, vorzugsweise 2,1 : i, beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Cyanamidlösungen verwendet, welche weniger als 60g/1 Cyanamidstickstoff enthalten.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anmaischung von Kalkstickstoff nicht länger als 20 Minuten durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anmaischung Temperaturen unter 20°, vorzugsweise 12 bis 18°, eingehalten werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Cyanamid bei Temperaturen unter 20° gefällt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Konzentrationen von weniger als bog Cyanamidstickstoff/1 verwendet werden.
DEP18802A 1948-10-19 1948-10-19 Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid Expired DE804805C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP18802A DE804805C (de) 1948-10-19 1948-10-19 Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP18802A DE804805C (de) 1948-10-19 1948-10-19 Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE804805C true DE804805C (de) 1951-04-30

Family

ID=7367188

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP18802A Expired DE804805C (de) 1948-10-19 1948-10-19 Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE804805C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1051844B (de) * 1954-07-10 1959-03-05 Rolf Neubner Dr Ing Verfahren zur Herstellung von Dicyandiamid aus Kalkstickstoff und CO2-haltigen Gasen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1051844B (de) * 1954-07-10 1959-03-05 Rolf Neubner Dr Ing Verfahren zur Herstellung von Dicyandiamid aus Kalkstickstoff und CO2-haltigen Gasen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2928537A1 (de) Verfahren zum herstellen von hochreinem magnesiumoxid
EP0014884B1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von ammoniumsulfathaltigem Abwasser
DE804805C (de) Verarbeitung von technischem Kalkstickstoff auf Graphit, reines Calciumcarbonat bzw. reines -hydroxyd und Cyanamid bzw. Dicyandiamid
US2656266A (en) Method for reducing the acidity of nitric acid-calcium nitrate compositions containing phosphate ions
DE1592061A1 (de) Verfahren zur Herstellung eisenfreier Aluminiumnitratloesungen
CA1140730A (en) Process for producing magnesium oxide from an aqueous magnesium sulphate solution
US2021527A (en) Process of producing dicalcium phosphate and fertilizers containing same
DE489651C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Dicalciumphosphat
DE579627C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln, die mehrere Duengerkomponenten enthalten
DE641300C (de) Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus einem Ammoniumalaun
US2130240A (en) Process of producing magnesia and nitrogenous fertilizers from dolomite
CH620432A5 (de)
DE2703480C2 (de)
DE1194830B (de) Verfahren zur Herstellung von chemisch reinem Calciumcarbonat aus Calciumnitrat
DE592496C (de) Verfahren zur Zersetzung von aus Alkalisulfaten und Calciumsulfat bestehenden Mehrfachsalzen
DE1667815C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumoxid aus Alunit und Aluminosilikat-Materialien. Ausscheidung aus: 1592091
GB726848A (en) Process for the production of an ammonium-citrate soluble fertilizer containing mainly secondary calcium phosphate
US2321218A (en) Production of sodium sulphate
DE1592199C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxyd bzw. Magnesiumhydroxyd aus Dolomit
GB343701A (en) Method of treating solutions obtained in leaching phosphate rock with nitric acid and ammonium sulphate
DE2435167B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Guanidincarbonat aus verdünnten, wäßrigen Lösungen
DE741684C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinen wasserloeslichen Aminosaeuren
DE442966C (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff
DE591457C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Calciumphosphaten
US1667839A (en) Process of producing potassium ferrocyanide