DE7656C - Neuerungen an Grabemaschinen - Google Patents
Neuerungen an GrabemaschinenInfo
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- Harvesting Machines For Root Crops (AREA)
Description
1878.
Klasse 45.
EGBERT von KOBYLINSKI in WOETERKEIM. Neuerungen an Grabemaschinen.
Zusatz-Patent zu No. 4430 vom 9. Juni 1878.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Juni 1878 ab.
Längste Dauer: 14. Juli 1889.
An der unter P. R. No. 4430 patentirten Grabemaschine sind folgende Verbesserungen angebracht
worden.
Die Grabemaschine hatte dreifache Verwendung :
1. zum Anfertigen von Gräben,
2. zum Ausnehmen der Kartoffeln,
3. zum Lockern und Reinigen des Bodens. Bei der ersten Verwendung bezieht sich die
Verbesserung auf eine Veränderung, die weniger auf das ganze Princip bei der Grabemaschine
und die schon in dem ursprünglichen Patente angeführten verschiedenen Mechanismen Bezug
hat, als auf eine Erweiterung des Gebrauchs derselben zum Rajolen des Bodens.
Statt der in einer Rinne laufenden Kette ohne Ende wählt man eine Kette mit dichtstehenden Querstäben, läfst sie ohne Rinne über
mehrere Rollen laufen, verkleidet die Kette an den Seiten mit Leisten und legt unter diese
Kette ein Dach nicht mit zwei Abhängen, wie bei der Verwendung zum Kartoffelausnehmen,
sondern mit nur einem Abhang nach der rechten Seite, Blatt I, Fig. 3, uv'. Die etwa durch
die Kette durchfallende Erde fällt dann nur auf die rechte Seite der Furche; dann setzt
man ebenso hinter der Trommel eine nach der rechten Seite abschüssige Fläche an, auf
welcher sämmtliche aus der Grabensohle immer tiefer herausgeholte und heraufgezogene Erde
weit zur Seite gleitet. Will man die Erde hinten bald rechts, bald links beim Umwenden
fallen lassen, so ist es leicht, die Platte in der Mitte gestützt umzustellen. Auf diese Weise
kommt der Rasen nach unten zu liegen und darauf die Erde aus dem Untergrunde. Dies
kann man bequem bis zu einer gewissen Tiefe ausführen, da man mit jeder Furche nur so tief
Erde fassen darf, als die Kraft des Gespannes erlaubt.
In Betreff der zweiten Verwendung zum Ausnehmen von Kartoffeln ist die alte Construction
in vielen Punkten verbessert.
Das in dem Haupt-Patente beschriebene hinten angefügte Gewicht kann wegfallen, da der
jetzt vereinfachte horizontal liegende, nicht mehr zusammengesetzte Rahmen vorn keinen Eisenbeschlag
erfordert, dadurch vorn viel leichter geworden und durch ein gröfseres Zahnrad b
auf der Welle α auch noch nach vorn verlegt worden ist. Es ist hierbei nicht mehr erforderlich,-
dafs der Fuhrmann, um ein Gegengewicht auszuüben, überhaupt auf dem Brette u sitzt.
Will er aber von dem Brette aus fahren, so kann er seinen Platz so wählen, dafs er, wie
es aus der. Seitenansicht, Blatt I, hervorgeht, senkrecht über der Fahraxe α sitzt. Setzt er
sich dann nur etwas zurück, so erleichtert er vorn den Druck auf die Pflugschar sehr und
setzt er sich noch weiter nach hinten, so hebt er schon während der Arbeit die Schar aus der
Erde und kann allein ohne weitere Hülfe umwenden.
Bei der alten Maschine bildete der zusammengesetzte Rahmen ein Dreieck; jetzt fällt das
Dreieck fort und statt dessen wird der Querbalken i' durch zwei Eisenstangen K', Blatt I
und III, unter dem Rahmen angebracht, gehalten. Durch diesen neben der Kette seitlich,
namentlich in der Nähe der Trommel c weniger bewegten Raum wird das Verstopfen durch das
Kraut ganz beseitigt. Es können sogar an den beiden schrägen Dachflächen unter der
Kette zwei Gitter p p, Blatt I, übereinander angebracht werden, die selbst die kleinsten Kartoffeln,
von einem Stab auf den andern fallend, ausscheiden.
Sehr wesentlich ist die veränderte Form der Schar. Durch die an die beiden Backstücke
der Schar sich anschliefsenden gebogenen Eisenstangen h kann selbst das längste Kraut sich
nicht mehr anhängen, die Erde sich auf der Schar nicht mehr stauen. Der früher schon
gebrauchte Kasten zum Auffangen der Kartoffeln wird jetzt auf eine dreifache Art angebracht.
Dabei mufs aber bemerkt werden, dafs vorher das Kartoffelkraut mit den Wurzeln abzuziehen
ist. Bei der ersten Art wird das Sieb iikk, Blatt II, abgenommen und statt
dessen der Kasten i i k k, Blatt IV, Fig. 1 und 2,
eingehängt. Vor diesem Kasten befindet sich ein an den Querleisten a' des Rahmens nieder-
hängendes Gitter w, welches die feste Vorderwand
zum Verschlufs des Kastens bildet. Sowie der Kasten voll ist, wird er von dem auf
dem Brette sitzenden Fuhrmann an der Stange υ in die Höhe gehoben und der Inhalt Kartoffeln
und Erde gegen dies Gitter w geworfen, die Erde fällt durch und die Kartoffeln fallen in
einem schmalen Haufen gereinigt zur Erde. Dabei stöfst der Oberrand des Kastens heftig
gegen die Querleiste a1, Blatt II, und reinigt
den Gitterboden von jeder anhaftenden Erde. Der Kasten fällt dann wieder leer in seine
frühere Stellung zurück. Diese Art der Anbringung des Kastens ist nur geboten, wenn
der Boden sehr rein und trocken ist und wenig Erde bis auf das Sieb fällt, dessen Stelle der
Kasten einnimmt. Sollte sich hier auf dem Gitterboden doch noch etwas Erde ansammeln,
so kann der Kasten durch die beiden Doppeldaumen //, Blatt II und III, und durch die oben
am Siebe angebrachten Oesen ζ ζ, Blatt II und III, auch erschüttert werden. Das auf
dem Dorn bei m m, Blatt II, balancirende Eisen
greift nämlich mit dem unteren Ende unter einen Stift y, Blatt IV, Fig. 2, hebt den Kasten
oben etwas, läfst ihn wieder fallen und erschüttert ihn so für event, etwas nasses Land.
Für ganz nasses Land wird der Kasten hinter dem Siebe angebracht, wie dies auf
Blatt I dargestellt ist. Der Kasten b' c' hat einen Drahtboden, keine Vorwand und wird,
wenn er gefüllt ist, von dem auf dem Brette Sitzenden durch die Stange /', Blatt I und II,
durch die Scheibe e1 und durch die über eine Scheibe d' laufende Kette in die Höhe gezogen
und somit im vollen Gange ausgestürzt und gleich wieder in seine frühere Lage zurückgebracht.
An dem Punkte h', Blatt I, hängt der Kasten auf zwei Dornen und durch die Kette kann der
Fuhrmann von der Bank aus durch Ziehen den Kasten durch wiederholtes Einfallenlassen in die
Oesen bei g', Blatt I, stark erschüttern. -Die Maschine kommt, wenn der Fuhrmann nur auf
der richtigen Stelle sitzen bleibt, durch die Last des gefüllten anhängenden Kastens nicht
aufser Gleichgewicht. Der Fuhrmann vermag ferner vom Vordertheil der Maschine aus vermöge
der verlängerten Kette mit einer bedeutenden Hebelkraft durch einen Druck der Stange t
nach vorn den Kasten erschüttern, heben und ausstürzen. Am meisten wird die Handarbeit
erspart, wenn man den Kasten einfach an dem Punkte /', Blatt I und II, aufhängt. Der Kasten
ruht auf zwei Rädern und wird, wenn er gefüllt ist, ausgehängt, weggefahren und ausgestürzt.
Das Sieb läfst keine Erde mit in den Kasten gelangen. Dieser Kasten ist auf Blatt IV,
Fig. 3 und 4, in Seiten- und Oberansicht dargestellt. Da der Raum zwischen der Kette und
dem Rahmen bedeutend breiter ist, so ist an beiden Seiten ein langes Gitter m', Blatt II
und III, welches die Erde durchläfst und jede Kartoffel auffängt, angebracht. Mit der gröfsten
Leichtigkeit kann der Führer, an der Leitstange gehend oder auch von dem Bock aus, von
oben, durch die punktirte Stange n', Blatt I, die Kartoffeln ausstürzen. Er kann sogar diese
Gitter m' m', wenn nöthig, durch plötzliches Ziehen und Loslassen erschüttern und reinigen.
Damit aber nicht zu viele Kartoffeln zur Seite in das Gitter fallen, sondern hauptsächlich nach
hinten in den Kasten, so ist ein langes aus drei Drahtstäben bestehendes Seitengitter r r r,
Blatt I, angebracht.
In der Zeichnung der verbesserten Maschine
sind ferner statt eines Stellrades vor der Schar gehend zwei Stellräder // angebracht. Die
Räder können nach Belieben enger oder weiter gestellt werden. Die kleine Axe kann so eingerichtet
werden, dafs sie sich in senkrechter Richtung drehen läfst, so dafs ein Rad hoch,
das andere niedrig laufen kann. An dem Siebe iikk ist die wesentliche Aenderung vorgenommen,
dafs die Stäbe unten ganz frei, ohne auf einem Querbaume aufzuliegen, auslaufen, so
dafs sich an denselben kein Kraut aufhängt. Der Querbaum <?', Blatt II und III, liegt separirt
unter den Stäben, die sich an ihrem oberen Ende auf zwei verdeckte Querleisten stützen.
Ueber demselben ist ein Blech p', Blatt Il und III, angebracht, damit hier keine Stopfung
stattfinde. Die Spitzen der Stäbe des Siebes können sogar etwas in die Höhe gebogen werden,
damit die Kartoffeln um so besser und reiner in den Kasten fallen.
Will man endlich diese verbesserte Maschine für einen sehr weiten Transport einrichten, so
hat man nur an dem hinteren Ende nach Abnahme des Kastens und nachdem das Sieb in
die Höhe gezogen, an den beiden Querleisten a' a', Blatt II, eine feste Deichsel ■>',
Blatt I, anzubringen und an der Spitze der Pflugschar eines oder die beiden Stellräder /
so tief herunter zu lassen, dafs diese über der Erde schweben, dabei werden die Fahrräder
(mit den Zacken) gegen gewöhnliche Wagenräder ausgetauscht. Der Fuhrmann setzt sich
auf das Brett und fährt die Maschine rückwärts, so dafs das Stellrad als dritte Stütze,
ähnlich wie an andern zweiräderigen Karren, hinten nachläuft.
Auf der Maschine bietet sich hinlänglich Raum für die Maschinenräder, wie für die verschiedenen
Kästen etc.
In der dritten Verwendung dieser ursprünglichen Grabemaschine zum Lockern und Reinigen
des Bodens kommen hier alle die Veränderungen und die Vervollkommnungen in Anwendung,
welche bei dem Kartoffelsammler angegeben sind. Es ist nur nöthig, dieses Instrument
in einem so kleinen Mafsstab anzufertigen, dafs selbst nur ein Pferd zur Arbeit mit demselben
ausreicht.
Die Verwendung eines solchen kleinen Instrumentes wird die ausgedehnteste werden, einmal
als Drillpflug, um bei einer Breite des Schars von 7 bis 8 Zoll die Erde aus der
Zwischenfurche nicht allein durchzusieben, sondern um zugleich die Unkrautwurzeln auszuscheiden
und in einem Kasten aufzufangen.
Dann als Schäl- und Reinigungspflug für die
Bearbeitung des ganzen Ackerlandes. Die Schar wird so flach gestellt, dafs der dünne Erdstreifen
von dem Sieb noch durchgearbeitet und das Wurzelwerk zum Trocknen zu Tage gelegt
werden kann. Will man nun den Acker dicht umpflügen und es vermeiden, dafs die etwa
durch die Kette fallende Erde nicht auf beiden Seiten, sondern nur auf eine rechte Seite der
Furche falle, so hat man nur die linke Seite der Kette durch eine aufrecht stehende Holzleiste
statt des Drahtgitters r, Blatt I, zu verkleiden und das die untere Kette schützende
Dach so einzurichten, dafs nur eine Abdachung, Blatt I, Fig. 3 (Schnitt nach C-D, Blatt II), nach
einer Seite bleibt. Sollte an dieser Seite über die Kette noch Kraut etc. fallen, so kann das
ebenso von der Haugerhacke aufgefangen werden, wie beim Kartoffelsammeln.
Zur beliebigen Handhabung der kleinen Maschine hat man auf den horizontalen Rahmen
nur ein Paar Stertze q', Blatt I, wie bei dem gewöhnlichen Ackerinstrument, anzubringen.
Der Pflüger hat dann die Wahl, von wo aus ihm das Dirigiren am bequemsten ist, ob an
der hintern Stertze oder an der Steuerstange x' neben der Pflugschar. Von beiden Punkten
aus kann er die Maschine mit der gröfsten Leichtigkeit aus dem Boden ausheben, auch
wieder in denselben einlassen, ebenso, wenn er den Kasten gebraucht, ihn während des
Ganges erschüttern oder auch ausstürzen.
Claims (10)
- Patent-Ansprüche:An der durch P. R. No. 4430 geschützten Grabemaschine die Anwendung nachstehender Neuerungen:ι. Die mit dichtstehenden Querstäben versehene, über mehrere Rollen laufende und an den Seiten mit Leisten verkleidete Kette in Verbindung mit dem nach einer Seite hin abfallenden Dache ü'V, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
- 2. Der vereinfachte horizontale Rahmen ohne Eisenbeschlag, vorn in Verbindung mit dem auf der Welle α sitzenden gröfseren Triebrade, wodurch es nicht mehr nöthig ist, dafs der Fuhrmann, um ein Gegengewicht auszuüben, auf dem Brette u sitze.
- 3. Der durch die Eisenstangen k' k' gehaltene, unter dem Rahmen liegende Querbalken i' in Verbindung mit den Gittern pp, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
- 4. Die eigenthümlich geformte Schar in Verbindung mit den gebogenen Eisenstangen hh, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
- 5. Der Kasten i i k k in Verbindung mit den Querleisten a', dem Gitter ww, der Stange ν und den beiden Zweischlägen // und dem Stifte^, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
- 6. Der Kasten b' c' in Verbindung mit den Hebeln /' oder t', den Scheiben e' d' und der über diese laufenden Kette, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
- 7. Der in den Fig. 3 und 4, Blatt IV, dargestellte Kasten in seiner Verbindung mit der Maschine, sowie die an der Maschine angebrachten Siebe mm, im wesentlichen wie beschrieben.
- 8. Die zwei Stellräder // in Verbindung mit einer beweglichen Axe, dem Wesen nach wie beschrieben und dargestellt.
- 9. Das Sieb iikk mit unten freien Stäben in Verbindung mit dem Querbaum 0' und dem Blech />', im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
- 10. Die Anwendung der Maschine als Drillpflug und als Schäl- oder Reinigungspflug und die durch diese Anwendung bedingten Aenderungen an der Maschine, wie beschrieben und dargestellt.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE7656C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1054768B (de) * | 1953-03-17 | 1959-04-09 | Hinrich Holsten | Sammelbehaelter fuer Kartoffelerntemaschinen |
DE1091794B (de) * | 1953-03-17 | 1960-10-27 | Johann Kolweyh | Sammelbehaelter fuer Kartoffelerntemaschinen |
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0
- DE DENDAT7656D patent/DE7656C/de active Active
Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE1054768B (de) * | 1953-03-17 | 1959-04-09 | Hinrich Holsten | Sammelbehaelter fuer Kartoffelerntemaschinen |
DE1091794B (de) * | 1953-03-17 | 1960-10-27 | Johann Kolweyh | Sammelbehaelter fuer Kartoffelerntemaschinen |
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