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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ernten von Hackfrüchten, mit einem über das Feld verfahrbaren Gestell, an dem zwei U-förmige Messer hintereinander zur gegenläufig schwingenden Rüttelbewegung um aufrechte Achsen des Gestelles gelagert sind, wobei jedes Messer ihm nachlaufende, schräg nach oben weisende Zinken trägt, die von ihm nach hinten abstehen.
Derartige Vorrichtungen zum Ernten von Hackfrüchten sind als Kartoffelerntemaschinen bekannt (AT-PS Nr. 215730). Sie eignen sich daher nicht für das Ernten von Krenwurzeln, da Krenwurzeln bekanntlich die Eigenschaft haben, dass die Hauptwurzel annähernd waagrecht im Boden liegt und die von der Hauptwurzel ausgehenden Verzweigungen strahlenförmig nach unten von der Hauptwurzel abstehen. Diese Verzweigungen bilden die Setzlinge für die nächstfolgende Ernte, so dass man bestrebt ist, die Krenhauptwurzel zusammen mit den Verzweigungen zu gewinnen.
Da aber die Krenwurzelausbildung von der Art, wie Kartoffelfrüchte mit dem Kartoffelkraut verbunden ist, wesentlich abweicht, ist der Einsatz der bekannten Maschine für das Ernten von Krenwurzeln mit dem Nachteil verbunden, dass die in den Erdschollen verwurzelten Krenwurzeln samt den Erdschollen vom vorlaufenden Messer über die verhältnismässig eng stehenden Zinken über das nachlaufende Messer hinweggehoben werden, ohne dass eine Lösung der Krenwurzeln vom benachbarten Erdreich stattfindet bzw. dass eine Abtrennung der Setzlinge von der Hauptwurzel stattfindet.
Bisher wurden Krenwurzeln daher zumeist mit der Hacke aus dem Boden herausgearbeitet. Dabei werden die Verzweigungen häufig abgehackt und verbleiben daher im Boden, aus dem sie mühsam händisch herausgezogen werden müssen. Diese zeitraubende Arbeit muss gebückt durchgeführt werden und ist daher ausserordentlich ermüdend. Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Krenhauptwurzel durch die Hacke beschädigt und daher in ihrem Verkaufswert beeinträchtigt wird.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass sie für das Ernten von Krenwurzeln mit gutem Erfolg einsetzbar wird, wobei die Krenwurzeln samt den Verzweigungen unverletzt geerntet werden. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass zur Ausbildung als Krenerntemaschine die Zinken an dem nachlaufenden Messer enger als am vorlaufenden Messer angeordnet sind, wobei vorzugsweise letzteres Messer an seinem vorlaufenden Rand gezackt ausgebildet ist und kürzere Zinken hat als das nachlaufende Messer. Das vorlaufende Messer gräbt sich daher in das Erdreich ein und lässt die Erde samt der in ihr befindlichen Krenwurzel aufsteigen, wobei jedoch durch die Rüttelbewegung des Messers eine Auflockerung des Erdreiches und damit eine Vortrennung der Krenwurzel vom Erdreich stattfindet.
Hiebei hat das Erdreich bereits die Möglichkeit, durch die verhältnismässig weit stehenden Zinken nach unten abzusinken, so dass es nicht über die nachlaufenden Zinken darübergehoben wird. Das noch nicht durch die weit stehenden Zinken des vorlaufenden Messers durchgefallene Erdreich gelangt vielmehr zusammen mit der Krenwurzel auf die nachlaufenden Zinken, die enger stehen und daher eine siebartige Wirkung ausüben, wobei die Krenwurzel durch die Zinken zurückgehalten wird. Dadurch gelangt die Krenwurzel an die Erdoberfläche, ohne dass die Verzweigungen von der Krenwurzel abgetrennt werden. Die Krenwurzeln sind sodann leicht händisch einzusammeln, was rasch durchführbar ist und, z. B. bei Verwendung von Greifern, auch ohne Bücken erfolgen kann.
Die gezackte Ausbildung des vorlaufenden Randes des vorlaufenden Messers und die Anordnung von kürzeren Zinken an diesem Messer als am nachlaufenden Messer bringt den Vorteil, dass die Auflockerung des Erdreiches sowie die Anhebung der Krenwurzel noch begünstigt wird. Zu letzterem Effekt trägt es auch in vorteilhafter Weise bei, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung das nachlaufende Messer eine hochgebogene mittlere Zinke hat.
Dadurch, dass das Gestell auf höhenverstellbaren Rädern verfahrbar ist, lässt sich in einfacher Weise die Eingriffstiefe der Messer in den Boden auf den gewünschten Wert einstellen. Vorzugsweise wird dieser Wert so gewählt, dass die kürzeren Zinken etwas unterhalb der (als ebene gedachten) Bodenoberfläche bleiben, wogegen die längeren Zinken etwas daraus hervorragen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in perspektivischer Darstellung, während Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den Messerantrieb nach der Linie II-II der Fig. 1 zeigt.
Die Vorrichtung hat ein Gestell --1--, das einen horizontalen Balken --2-- hat, an dem mittels Klemmschellen --3-- zwei vertikale Radträger --4-- höhenverstellbar befestigt sind. Zur Erleichterung der Höhenverstellung trägt jeder der Radträger --4-- eine Lochreihe --5--. Die Radträger --4-- sind an ihren
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unteren Enden mit horizontalen Achsstummeln --6-- versehen, an denen in an sich bekannter Weise gummibereifte Stützräder --7-- drehbar gelagert sind.
Etwas ausserhalb der Mitte des Balkens --2-- ist an diesem unten eine Lagerplatte --8-- angeschweisst, die nach oben gerichtete Tragstreben --9-- und nach unten gerichtete Tragstreben --10-trägt. Diese Tragstreben --9, 10-- sind mit Hülsen --11-- versehen, die zur Befestigung der Vorrichtung an einer Zugvorrichtung, z. B. am Hubwerk eines Traktors, mittels Steckbolzen od. dgl. dienen.
In der Lagerplatte --8-- sind zwei vertikale Lagerzapfen --12-- frei drehbar gelagert, deren jeder an seinem unteren Ende eine Stange --13-- trägt, an der ein Messer --14 bzw. 15-- befestigt ist. Das Messer --14-- ist das, in Fahrtrichtung der Vorrichtung gesehen, vordere Messer, das Messer --15-- das hintere Messer. Beide Messer --14, 15-- sind von U-förmig gebogenen Bandeisen gebildet, die an den Stangen --13-- durch Verstärkungswinkel --16-- befestigt sind. Das vorlaufende Messer --14-- ist an seinem unteren vorderen Rand --17-- gezackt ausgebildet, um das Eindringen in den Erdboden zu erleichtern. Beide Messer stehen etwas geneigt in bezug auf die Vertikale, derart, dass das obere Ende jedes Messers weiter vorne liegt als das untere Messerende. Dadurch wird ebenfalls das Eindringen des Messers in das Erdreich erleichtert.
Jedes Messer trägt an seiner Hinterseite Zinken --18 bzw. 19, 19'--, die schräg nach oben weisen. Die Zinken --18-- des vorderen Messers --14-- sind kürzer als die Zinken - -19, 19'-- des hinteren Messers --15--. An diesem Messer --15-- ist die mittlere Zinke --19'-- etwas aufgebogen. Die Zinken-18, 19-- bewirken gleichsam eine Siebung des durch die Messer --14, 15-aufgeschnittenen Erdbodens, so dass die Krenwurzel aus dem aufgelockerten Erdreich herausgehoben wird und an die Oberfläche gelangt, was durch die mittlere aufgebogene Zinke --19'-- noch unterstützt wird.
Diese Auflockerung und Siebung des Bodens wird dadurch unterstützt, dass die Messer --14, 15-- zu einer Rüttelbewegung angetrieben sind. Diese Rüttelbewegung erfolgt um die Achsen der Lagerzapfen --12-- (Fig. 2). Der Antrieb hiefür ist von einer Exzenterscheibe --20-- abgeleitet, die in einer an der Lagerplatte --8-- befestigten Frontplatte --21-- drehbar gelagert ist und mittels ihrer Welle --22-- über eine Gelenkwelle od. dgl. z. B. von der Zapfwelle eines Traktors aus antreibbar ist. Die Exzenterscheibe - trägt einen Exzenterzapfen --23--, an dem eine Pleuelstange --24-- gelenkig befestigt ist, und ist als Schwungscheibe ausgebildet, die an ihrer den Exzenterzapfen --23-- tragenden Seite mit Löchern - -20'-- zum Massenausgleich zwecks Auswuchtung versehen ist.
An ihrem andern Ende ist die Pleuelstange --24-- an einem Schwenkhebel --25-- angelenkt, der an einer Platte --26-- angeschweisst ist, die starr an der Stange --13-- des hinteren Messers --15-- befestigt ist und den Lagerzapfen --12-- für dieses Messer trägt. Der Lagerzapfen --12-- für das andere Messer --14-- geht hingegen an der Platte --26-- vorbei.
Die Platte --26-- trägt eine Verbindungslasche --27--, die an der Platte --26-- und an einem Vorsprung --28-- der Stange --13-- des Messers --14-- angelenkt ist. Die Anordnung ist so getroffen, dass sich bei Drehung der Welle --22-- bzw. der Exzenterscheibe --20-- eine Schwenkung des Messers --15-- um die Achse des Lagerzapfens --12-- im Sinne des Doppelpfeiles --29-- ergibt. Durch die Koppelung dieses Messers --15-- über die Lasche --27-- mit dem Messer --14-- ergibt sich auch für dieses Messer eine Schwenkbewegung in Richtung des Doppelpfeiles --30-- um die Achse des zugehörigen Lagerzapfens - -12--, wobei die beiden Schwenkbewegungen jeweils einander entgegengerichtet sind.
Es hat sich gezeigt, dass dadurch eine wirksame Auflockerung des Erdreiches und eine verlässliche Trennung und Anhebung der Krenwurzel samt ihren Verzweigungen auftritt.
Wie ersichtlich, sind die Zinken --18-- am vorderen Messer --14-- weniger eng angeordnet als am hinteren Messer --15--. Das erste Messer --14-- lässt die Erde aufsteigen, die durch das zweite Messer - bzw. die an ihm befestigten Zinken --19, 19'-- wieder durchfällt, wobei die Krenwurzel durch diese Zinken --19, 19'-- zurückgehalten wird. Die Krenzwurzel bleibt an der Erdoberfläche liegen und kann leicht eingesammelt werden, wodurch sich gegenüber der eingangs erwähnten Vorgangsweise eine wesentliche Arbeitserleichterung ergibt. Durch Höhenverstellung der Radträger --4-- in bezug auf den Balken --2-- lässt sich die Eingriffstiefe der Messer --14, 15-- in den Boden nach Wunsch einstellen, so dass den jeweiligen Gegebenheiten Rechnung getragen werden kann.
Vorzugsweise wird diese Eingriffstiefe der Messer --14, 15-- in den Boden so gewählt, dass die Zinken --19, 19'-- des hinteren Messers --15-aus der als ebene gedachten Bodenoberfläche geringfügig hervorragen. Dadurch wird die Krenwurzel gerade um den gewünschten Betrag angehoben.
Obwohl die Lagerplatte --8-- etwas seitlich am Balken --2-- befestigt ist, ergibt sich beim Betrieb der Vorrichtung keine Seitenbeanspruchung auf dieselbe, da die Lagerzapfen --12-- in der Mitte der
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Vorrichtung angeordnet sind und die Messer--14, 15--bezüglich der Achsen dieser Lagerzapfen --12-symmetrisch sind. Die Schrägstellung der Messer --14, 15-- in bezug auf die Fahrtrichtung bei der Schüttelbewegung der Messer bewirkt nur geringe Seitenkräfte auf die Vorrichtung, da ja die Seitenkraft des einen Messers jener des andern Messers entgegengerichtet ist.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist die Platte --26-- nicht normal zur Stange angeordnet, sondern etwas schräg dazu. Dadurch wird gesichert, dass die Platte --26-- bzw. der Hebel --25-- die Schwenkbewegung um die Achse des Lagerzapfens --12-- des Messers --15-- ausüben kann, ohne mit dem Lagerzapfen --12- des Messers --14-- zu kollidieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ernten von Hackfrüchten, mit einem über das Feld verfahrbaren Gestell, an dem zwei U-förmige Messer hintereinander zur gegenläufig schwingenden Rüttelbewegung um aufrechte Achsen des Gestelles gelagert sind, wobei jedes Messer ihm nachlaufende schräg nach oben weisende Zinken trägt, die von ihm nach hinten abstehen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass zur Ausbildung als Krenerntemaschine die Zinken (19, 19') an dem nachlaufenden Messer (15) enger als am vorlaufenden Messer (14) angeordnet sind, wobei vorzugsweise letzteres Messer (14) an seinem vorlaufenden Rand (17) gezackt ausgebildet ist und kürzere Zinken (18) hat als das nachlaufende Messer (15).
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