DE761641C - Verfahren zur Reinigung technischer Hydrolysate cellulosehaltiger Rohstoffe fuer die Gewinnung von Hefen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Reinigung technischer Hydrolysate cellulosehaltiger Rohstoffe für die Gewinnung von Hefen Es ist bekannt, cellulosehaltige pflanzliche Rohstoffe einer Totalhydrolyse zu unterwerfen und die erhaltenen Zuckerwürzen zu verhefen. Für die Gewinnung der Würzen können beispielsweise Holzmehl oder gehäckseltes Stroh einer sauren Druckkochung oder einer alkalischen Hydrolyse unterworfen werden. Die so erhaltenen Würzen liefern bei ihrer Verhefung Hefen dunkler Farbe von nicht einwandfreiem Geschmack.
• Ferner ist bekannt, Sulfitablaugen, um sie für die Verhefung geeignet zu machen, mit Kalkmilch stark alkalisch zu machen und den überschuß an kalk mit Kohlensäure zu neutralisieren. Durch die Kalkbehandlung werden hier die Ligninsulfosäuren, die die Vertiefung stören, weitgehend entfernt.
• Bei der Vertiefung der Würzen, die durch Totalhvdroli se cellulosehaltiger pflanzlicher Rohstoffe erhalten wurden, wurde bisher eine Reinigung nicht für erforderlich gehalten lBiochemische Zeitschrift 1936, Bd. 286, S.90).
• Es wurde nun aber gefunden, daß man aus den Hvdrolvsaten cellulosehaltiger pflanzlicher Rohstoffe Hefen von verbessertem Geschmack und wesentlich hellerer Farbe erhält, wenn man die Hydrolysate mittels Kalkmilch stark alkalisch macht. Die Würze wird alsdann vom entstandenen -Niederschlag abfiltriert, worauf der überschüssige Kalk ausgefällt und das Hydrolvsat mit Preßluft belüftet wird. Durch diese Nachbehandlungsweise werden kolloide huminsäureartige Stoffe sowie Metalloxyde ausgefällt und insbesondere die Eisensalze entfernt, die als Otvdationskatalvsatoren wirken und dieVeranlassttng zum Anfall dunkel gefärbter Hefen geben.
• Durch Zusatz der Kalkmilch «-erden die technischen Hydrolysate auf einen pl,-Wert von etwa io gebracht und bleiben unter öfterem Durchrühren i bis a Tage stehen. Der sich abscheidende Niederschlag, der aus ungefähr d.oafo organischer Substanz, außerdem aus Eisen- und Calciumhvdroxvden besteht, wird durch Filterpressen abfiltriert.
• Das Filtrat wird nun mit Schwefelsäure wieder schwach angesäuert (bis zu einem pH-Wert von ..l bis 5), wobei durch den fein verteilt ausfallenden Gips wiederum organische Kolloidstoffe mitgerissen werden, also eine zweite Reinigung stattfindet. Die zweite Reinigung kann auch so vor sich gehen, daß in die alkalische Lösung CO., so lange eingeleitet wird, bis alles Ca (O H), als Ca C O.; gebunden ist. Das gebildete feinverteilte CaCO., reißt ebenfalls organische Stoffe mit.
• \ach 12- bis 24stündigem Stehen wird das zweite Mal filtriert. Anschließend wird das Hcdrolvsat 3 bis 4 Stunden mit Preßluft durchlüftet. wodurch das restliche Furfurol vertrieben wird und sich noch andere störende organische Stoffe, darunter auch Schaumstoffe, abscheiden.
• Das so behandelte Hvdrolysat ist klar, hellgelb, zeigt bei der Vertiefung geringe Schaumentwicklung und ergibt eine geruchlich und geschmacklich einwandfreie lichte Hefe, die auch für den menschlichen Genuß ohne weiteres brauchbar ist.

Claims (1)

1. PATE NTA\SPPCCH: Verfahren zur Reinigung technischer Hvdrolvsate cellulosehaltiger Rohstoffe für die Gewinnung von Hefen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben mit Kalkmilch stark alkalisch gemacht und vom entstehenden Niederschlag abfiltriert werden, worauf der überschüssige Kalk ausgefällt und das Hvdrolvsat mit Preßluft belüftet wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften N r. 24t-i;70',", Gi,~780, 580 339, 637 572; USA.-Patentsclirifteti \r. i o9" -,6i. 1 087 35'3; österreichische Patentschrift \r. .fr 4,9.