DE75670C - Fallblock-Verschlufs für Geschütze, bei welchen das Auf- und Niederbewegen des Fallblocks durch Drehen einer Kurbel bewirkt wird - Google Patents
Fallblock-Verschlufs für Geschütze, bei welchen das Auf- und Niederbewegen des Fallblocks durch Drehen einer Kurbel bewirkt wirdInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \%
Bei dem Verschlufs, welcher den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, wird
ein Fallblock oder Keil in einer entsprechenden Aussparung des Bodenstückes mittelst einer
Kurbel nahezu senkrecht zur Seelenachse auf- und niederbewegt, wobei die im Verschlufskeil
selbst (s. das Patent Nr. 71255) quer zur Seelenachse gelagerte horizontale Welle der
Bewegungskurbel diese Bewegung mitmacht und mit einer unrunden Stelle das Zurückziehen
des Schlagbolzens bis in seinen gespannten Zustand und darüber hinaus bewirkt.
In Fig. ι ist ein solcher Verschlufs im Längsschnitt
im geschlossenen und abgefeuerten Zustande dargestellt, während ihn Fig. 4 geöffnet,
mit völlig zurückgezogenem Schlagbolzen zeigt. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, liegt die
Welle α der mit einem Zapfen al und einem
Handgriff α2 versehenen Bewegungskurbel A in
einer Bohrung des Keiles oder Fallblockes B. Bewegt man den Kurbelgriff a? aus der in
Fig. ι gezeichneten Lage in die Stellung Fig. 4 nach vorn, so gleitet der Zapfen a1 in einer
Nuth c1, welche sich auf der inneren Seite in
der rechten Wand c des Bodenstückes C befindet, ebenfalls nach vorn, und der Keil B
sinkt in die in Fig. 4 gezeichnete Stellung.
Die Welle α hat in ihrem mittleren Theil
eine Aussparung derart, dafs ein Daumen oder eine Unrundung a6 entsteht, welche beim Abwärtsbewegen
des Keiles, unter Anspannung der Feder E, den Schlagbolzen D zurückbewegt,
indem sie auf die Vorderfläche der Leiste d desselben drückt. Die Feder E stützt
sich mit ihrem hinteren Ende gegen den senkrechten Arm / eines Winkelhebels F, dessen
Welle G parallel zur Welle α hinter derselben im Keil B gelagert ist. Der andere horizontale
Arm f1 des Winkelhebels ist als Abzug ausgebildet
und wird unter dem Einflufs der Feder E mit einem Vorsprung/2 in eine Rast
der Leiste d des Schlagbolzens gedrückt, sobald letzterer weit genug zurückgezogen ist.
Um den Verschlufsblock B zu heben, dreht man die Kurbel A wieder in die Stellung
Fig. ι zurück. Dann gleitet auch der Zapfen a1
auf der unteren Fläche der Nuth c1 wieder in seine Anfangsstellung zurück, die Welle a
hebt sich und nimmt den Keil B mit aufwärts. Während des ersten Theiles dieser Aufwärtsbewegung
drückt die nur durch dieWelle a zurückgehaltene Leiste d des unter dem Druck
der gespannten Feder E stehenden Schlagbolzens D die Unrundung a3 der Welle wieder
vor und erleichtert somit das Heben des Keiles so lange, bis der hintere Haken d1 der Leiste d
gegen den Vorsprung f* des Abzugsarmes f1
trifft, welcher nun den Schlagbolzen zurückhält. Letzterer wird demnach beim Oeffnen des Verschlusses
über diese Stellung hinaus zurückgezogen, in welcher er sich vor dem Abfeuern befindet, so dafs ein Theil der Arbeit des sich
senkenden Keiles beim Oeffnen in der Feder E aufgespeichert wird und zur Erleichterung des
Schliefsens Verwendung findet.
Ist der Verschlufs geschlossen und der Schlagbolzen gespannt, so kann man diesen zum
Zweck des Abfeuerns vorschnellen lassen, in-
dem man die starr mit der Abzugswelle G verbundene Stange g zurückzieht, da hierdurch
eine Drehung des Winkelhebels F erfolgt, dessen Arm f die Feder E noch etwas mehr
zusammendrückt, während der Vorsprung p des Armes^1 aus der Rast der Leistet heraustritt
und den Schlagbolzen freigiebt.
Die Abwärtsbewegung des Keiles B wird durch einen cylindrischen Bolzen H begrenzt,
welcher in eine Bohrung der rechten Wand c des Bodenstückes C von aufsen her drehbar
eingeschoben ist und mit einem auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten abgeflachten
Zapfen h in eine zur Bewegungsrichtung des Keiles parallele Nuth b in der rechten Wand
desselben eingreift. Das untere Ende der. Nuth b ist zu einer kreisförmigen Aussparung b' (Fig. 5)
erweitert, in der der Zapfen h gedreht werden kann, wenn sich der Keil B in seiner höchsten
Stellung befindet. Zum Drehen und gleichzeitig zum Feststellen des Grenzbolzens H
dient ein mit einem Knopf hl versehener
federnder Arm /i2 desselben.
Wie aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, greift ein kleiner Zapfen h3 des Knopfes h1 in eine
kreisförmige, in die rechte Aufsenwand des Bodenstückes C eingearbeitete Nuth c2 ein,
■welche mit vier vertieften Rasten c3, c4, c5 und c6
versehen ist. In letztere schnappt der Zapfen h3 des Knopfes ein und hält somit den Grenzbolzen
H in vier verschiedenen Stellungen fest.
Dreht man den Arm /z2 senkrecht nach unten,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist, und welcher Einstellung die in Fig. 5 gezeichnete Lage des
abgeflachten Zapfens h entspricht, so kann die Nuth b frei über letzteren hinweggleiten. Gleichzeitig
begrenzt der volle cylindrische Theil des Bolzens H die Rückwärtsdrehung der Kurbel A,
indem diese sich mit einer Ausrundung α4 ihrer
Nabe α5 an denselben anlegt. Die Kurbel A
wird dadurch abgefangen, ehe sie den Abzugsarm g treffen und zurückdrücken und ehe ihr
Zapfen a1 den annähernd wagerechten Theil
der Nuth c1 verlassen und in den senkrechten
Theil c7 derselben eintreten kann, was das Herausfallen des Keiles zur Folge haben würde.
Das Abziehen mufs in diesem Falle, wie schon oben angegeben, durch Zurückziehen des Armes
g bewirkt werden.
Dreht man den Arm /z2 senkrecht nach oben,
bis der Zapfen h3 in die Rast ce einschnappt,
so kommt eine kleine, in der Höhe der Kurbelnabe as liegende excentrische Vertiefung des
Grenzbolzens H nach links (s. Fig. 6). Diese Vertiefung erlaubt der Kurbel A, etwas weiter
zurückzugehen, als es bei der Einstellung nach Fig. 5 der Fall war. Der Zapfen al der Kurbel
drückt dann den Arm g etwas zurück, nachdem der Verschlufs vollständig geschlossen ist,
und bewirkt somit ein selbsttätiges Auslösen des Schlagbolzens. Da aber die excentrische
Vertiefung der Kurbel nur einen sehr geringen Mehrausschlag gestattet, so kann bei dieser
Einstellung des Grenzbolzens, in welcher übrigens auch die Nuth b über den Zapfen h
hinweggleiten kann, der Zapfen a1 nicht aus
dem annähernd wagerechten Theil der Nuth c1 heraustreten.
Wie aus Fig. 1 und 7 zu ersehen ist, ist die obere Fläche der Nuth c1 concentrisch zu der
Drehachse der Welle a. Man kann daher die Kurbel A auch nach vorn drehen und den
Schlagbolzen spannen, ohne den Verschlufs zu öffnen, wenn man den Keil in sefnerTiöchsten
Stellung festhält. Dieses Festhalten wird dadurch bewirkt, dafs man den Arm h2 des
Grenzbolzens wagerecht nach links stellt, bis der Zapfen hB in die Rast c5 einschnappt.
Dann liegt der Zapfen h mit seinen vollen cylindrischen Flächen in der Ausdrehung bl
des Keiles und verhindert diesen an jeder Bewegung. Die Kurbel A läfst sich dann in die
Stellung Fig. 8 drehen, in welcher sie sich mit einer zweiten Ausrundung a6 ihrer Nabe an die
oben erwähnte excentrische Vertiefung des Grenzbolzens anlegt, während die in der Höhe
des Zapfens h befindliche ebene Fläche a1 der
Aussparung am Ende der Welle α bis an die nun nach unten liegende Abflachung des
Zapfens h herantritt.
Die Fläche a1 des Wellenehdes hat noch
einen besonderen Zweck. .Wenn sich nämlich der Grenzbolzfen in der Stellung nach Fig. 5
oder 6 befindet, in welcher er das Senken des Keiles gestattet, und die eine cylindrische Fläche
des Zapfens h nach unten steht, so bewirkt das Vordrehen der Kurbel A gleichzeitig ein
zwangläufiges Herunterdrücken des Keiles, weil die sich auf der unteren cylindrischen
Fläche des Zapfens h abwälzende obere Fläche a1 die Achse der WTelle α von dem
feststehenden Grenzbolzen entfernt. Sollte sich daher der Keil in seiner höchsten Lage derart
festgeklemmt haben, dafs sein Gewicht allein zur Abwärtsbewegung im ersten Augenblick
nicht ausreicht, so wird er durch Drehen der Kurbel zunächst gelüftet.
Stellt man endlich den Arm /z2 wagerecht
nach rechts, so kann man den mit Bajonnetverschlufs in das Bodenstück eingesetzten Grenzbolzen
H herausziehen. Dann läfst sich die Kurbel A bis in die in Fig. 7 dargestellte
Lage zurückdrehen, wobei sie den Abzugsarm g ebenfalls vollständig zurückdrückt. Der
Kurbelzapfen al tritt dann in den senkrechten Theil c7 der Nuth c1 und gestattet/ den Keil
nach unten zu entfernen. Hierbei ist der Schlagbolzen entspannt, da die Kurbel vollständig
zurückgedreht ist, wenn der. Keil herausgenommen wird. Ebenso braucht man den Schlagbolzen vor dem Einsetzen., des Keiles
nicht zu spannen, was eine wesentliche Er-
leichterüng für das Zusammensetzen des Verschlusses bildet.
Claims (3)
1. Ein Fallblock-Verschlufs für Geschütze, bei
welchem das Auf- und Niederbewegen des Fallblockes durch Drehen einer Kurbel bewirkt
wird, deren Welle im Block selbst quer zur Richtung der Seelenachse gelagert ist und mit einer unrunden Stelle das
Zurückziehen des Schlagbolzens bewirkt und deren Zapfen sich in einer in die Wandung
des Bodenstückes eingearbeiteten Nuth bewegt.
2. Eine Ausführungsform des durch Anspruch ι. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher
durch die zur Abwärtsbewegung des Blockes erforderliche Kurbeldrehung der Schlagbolzen mittelst der Unrundung der
Kurbelwelle unter Anspannung seiner Feder über seine Arretirstellung hinaus zurückgedrückt
wird, derart, dafs er bei Beginn der Aufwärtsbewegung die Kurbelwelle im Sinne des Schliefsens zu drehen sucht und
die Schliefsbewegung erleichtert.
3. Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher
die Nuth für den Kurbelzapfen eine solche Form hat, dafs sie das Drehen der Kurbel auch gestattet, wenn der Verschlufsblock
in der höchsten Stellung festgehalten wird, zu dem Zwecke, den Schlagbolzen durch Drehen der Kurbel spannen zu können,
ohne den Verschlufs öffnen zu müssen.
Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher der im Bodenstück sitzende, die Bewegung des Blockes begrenzende Bolzen mit verschiedenen Anschlagflächen für die Nabe der Bewegungskurbel versehen ist, so dafs er je nach seiner Einstellung die Kurbel früher oder später abfängt.
Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher der Block zu Beginn seiner Abwärtsbewegung dadurch zwangläufig geführt wird, dafs sich die Bewegungskurbel beim Drehen mit einer Fläche auf einem im Bodenstück sitzenden Zapfen abwälzt, der die Drehung der Kurbel nur dann gestattet, wenn gleichzeitig ein Senken der Kurbelwelle stattfindet.
Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher der im Bodenstück sitzende, die Bewegung des Blockes begrenzende Bolzen mit verschiedenen Anschlagflächen für die Nabe der Bewegungskurbel versehen ist, so dafs er je nach seiner Einstellung die Kurbel früher oder später abfängt.
Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher der Block zu Beginn seiner Abwärtsbewegung dadurch zwangläufig geführt wird, dafs sich die Bewegungskurbel beim Drehen mit einer Fläche auf einem im Bodenstück sitzenden Zapfen abwälzt, der die Drehung der Kurbel nur dann gestattet, wenn gleichzeitig ein Senken der Kurbelwelle stattfindet.
Eine Ausführungsform des durch Ansprach 1. geschützten Fallblock-Verschlusses, bei welcher
die Bewegungsnuth das Herausnehmen des Blockes gestattet, wenn die Kurbel über die Schlufsstellung hinaus bewegt und der
Schlagbolzen entspannt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT75670D patent/DE75670C/de not_active Expired - Lifetime
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