DE69460C - Beim Vorlauf selbstthätig sich öffnender Verschlufs für Schnellfeuergeschütze - Google Patents

Beim Vorlauf selbstthätig sich öffnender Verschlufs für Schnellfeuergeschütze

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DE69460C
DE69460C DENDAT69460D DE69460DA DE69460C DE 69460 C DE69460 C DE 69460C DE NDAT69460 D DENDAT69460 D DE NDAT69460D DE 69460D A DE69460D A DE 69460DA DE 69460 C DE69460 C DE 69460C
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DENDAT69460D
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MAXIM NORDENFELT GUNS AND AMMUNITION COMPANY LIMITED in London SW., Victoria Mansions, 32 Victoria Street
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41AFUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
    • F41A5/00Mechanisms or systems operated by propellant charge energy for automatically opening the lock
    • F41A5/32Energy accumulator systems, i.e. systems for opening the breech-block by energy accumulated during barrel or gas piston recoil
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41AFUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
    • F41A15/00Cartridge extractors, i.e. devices for pulling cartridges or cartridge cases at least partially out of the cartridge chamber; Cartridge ejectors, i.e. devices for throwing the extracted cartridges or cartridge cases free of the gun
    • F41A15/08Cartridge extractors, i.e. devices for pulling cartridges or cartridge cases at least partially out of the cartridge chamber; Cartridge ejectors, i.e. devices for throwing the extracted cartridges or cartridge cases free of the gun for block-action guns
    • F41A15/10Cartridge extractors, i.e. devices for pulling cartridges or cartridge cases at least partially out of the cartridge chamber; Cartridge ejectors, i.e. devices for throwing the extracted cartridges or cartridge cases free of the gun for block-action guns of sliding-block type

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
in LONDON.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Verschlufsmechanismus selbstthätig oder schnellfeuernder Geschütze.
Bei den bisher construirten Geschützen dieser Art ist es üblich, den Auszieher zum Feststellen des Verschlufsstückes in der Ladestellung bis zum Einführen einer frischen Patrone zu benutzen. Die Erfinder haben nun die Erfahrung gemacht, dafs diese Art der Feststellung Uebelstände mit sich bringt, und die vorliegende Erfindung bezweckt, einen Mechanismus herzustellen , welcher die Feststellung in sicherer und vortheilhafterer Weise bewerkstelligt.
Die Erfinder bringen an der Kurbelwelle des Verschlufsstückes — am besten an einem Ende derselben — einen Daumen an und ferner einen Stift oder Bolzen, der in Führungen in der Wiege des Geschützes quer zur Achse des letzteren gleiten kann und in die Bahn des Daumens an der Kurbelwelle des Verschlufsstückes reicht, wenn der Daumen sich mit dem Geschütz beim Rücklauf oder Ausrennen gegenüber der Wiege bewegt. An der Wiege des Geschützes ordnen die Erfinder einen Hebel an, der am einen Ende vom Auszieher bethätigt wird und am anderen Ende in irgend einer geeigneten Weise mit dem Gleitstift oder Bolzen verbunden ist. Dieser Mechanismus wird beim Ausrennen des Geschützes selbstthätig dahin bethätigt, den Verschlufs zu öffnen, und hebt unter Mitwirkung einer Feder, welche die Kurbelwelle des Verschlufsstückes in der nachstehend beschriebenen Weise in Bewegung setzt, das Verschlufsstück, um den Verschlufs herzustellen.
Dieser Mechanismus kommt entweder beim Einschieben einer Patrone in den Laderaum des Geschützes selbstthätig zur Wirkung, sobald die Patrone mit dem Auszieher in Eingriff steht, oder erst dann, wenn er zur geeigneten Zeit von Hand ausgelöst wird und wobei ein Auszieher nicht angewendet werden kann.
Die vorliegende Erfindung umfafst Neuerungen am Verschlufsstück und am Auszieher, wonach der Auszieher langsam und mit bedeutender Kraft bethätigt wird, um eine leere Patronenhülse im Laderaum zu lockern, worauf das Auswerfen in der gewöhnlichen Weise erfolgt. Die Erfindung umfafst auch eine Sicherheitsvorrichtung, durch welche das vorzeitige Auslösen des Verschlufsstückes und das Klemmen einer theilweise eingebrachten Ladung verhindert wird.
In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 eine Seitenansicht eines selbstthätigen, schnellfeuernden Geschützes für Einheitsmunition nach vorliegender Erfindung; das Geschütz ist an Bord eines Schiffes aufgestellt gedacht. Fig. 2 ist eine Draufsicht des hinteren Endes des Geschützes und eines Theiles der Laffete. Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Fig. 2 bei hergestelltem Verschlufs. Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Verschlufsstückes aus Fig. 3. Fig. 5 ist eine Seitenansicht einzelner Theile des Mechanismus. Fig. 6, 7 und 8 zeigen in der Draufsicht, Seitenansicht und Endansicht ein Detail. Fig. 9
ist ein Aufrifs des hinteren Endes des Geschützes, Fig. io eine Ansicht ähnlich der Fig. 3 bei offenem Verschlufs. Fig. 11 ist eine Seitenansicht des Daumens auf der Kurbelwelle des Verschlufsstückes. Fig. 12 ist eine Draufsicht der Fig. 11 und Fig. 13 eine Endansicht derselben. Fig. 14 ist eine Seitenansicht des Ausziehers. Fig. 15 ist eine Draufsicht der Fig. 14 und Fig. 16 eine Endansicht derselben. Fig. 17 ist eine schaubildliche Ansicht des Daumens F2 und zeigt die äufsere Seite desselben, weiche der Wangenplatte der Wiege gegenüberliegt, während Fig. 18 die andere Seite des Daumens darstellt. Fig. 19 ist eine schaubildliche Ansicht des Hebels L, Fig. 20 eine schaubildliche Ansicht des Ausziehers, von oben und ein wenig von hinten gesehen, während Fig. 21 eine Ansicht des Bolzens J darstellt und Fig. 22 die Welle F im Grundrifs zeigt. Fig. 2 bis 16 sind sämmtlich in gröfserem Mafsstabe gezeichnet als Fig. i.
A ist das Geschütz und B die Wiege, von welcher das Geschütz getragen wird und in welcher es sich beim Rücklauf und beim Ausrennen der Länge nach bewegt. B1 B1 sind zwei von der Wiege aus nach hinten sich erstreckende Wangen, welche an den rückwärtigen Enden durch das Querstück -B2 verbunden sind, mit welchem sie verbolzt sind. Die Wiege besitzt Schildzapfen B3, welche in Lagern in den Wangen C am Pivot ruhen, um welchen das Geschütz gedreht wird. D ist das Lager, in welchem der Pivot sich dreht, und E ist die Laifete oder das Rappert, an dem das Lager befestigt ist. Der Abzug und der Spann- und Abfeuerungsmechanismus des Geschützes können von beliebiger Art sein; da sie keinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden, so sollen sie hier auch nicht näher beschrieben werden.
Die Verschlufsvorrichtung enthält eine Kurbelwelle F, welche quer durch den rückwärtigen Theil des Geschützes unter dessen Achse hindurchgeht und sich in Lagern im Geschütz dreht. Ein an der genannten Welle befestigter Kurbelarm F1 hebt und senkt bei der Drehung derselben das Verschlufsstück G, indem er es im Verschlufsgehäuse nach auf- und abwärts schiebt. Die Wände des Verschlufsgehäuses und die Seitenwände des Verschlufsstückes sind mit Nuthen und Rippen A: G'2 versehen, welche als Führung oder Widerlager dienen, durch welche das Verschlufsstück fest im Geschütz gehalten wird. Wie aus Fig. 22 ersichtlich, ist diese Welle mit zwei cylindrisch gestalteten Theilen_/ versehen, die als Lagerzapfen dienen und in cylindrischen Lagern am Verschlufs ruhen. Von den sechseckig geformten Theilen f f" der Welle ist am ersteren f die eine Seite curvenförmig eingerichtet und tritt in eine entsprechend geformte Oeffnung f3 des Daumens F2, Fig. 17 und 18, ein, während die ebenfalls curvenförmige Seite des Theiles/2 in eine entsprechende Oeffnung des Armes .F1 der Verschlufskurbel eintritt. Durch diese Einrichtung der Welle und der Oeffnungen, in welche die Theile der Welle eintreten, werden der Daumen und der Verschlufshebel stets in die richtige Lage auf der Welle gebracht und in dieser Lage gehalten.
Die besondere Art der Verbindung der Verstärkung am Handgriff der Wiege mit der Welle F am Geschütz bilden keinen Theil der Erfindung; diese Verbindung kann vielmehr in beliebiger, zweckentsprechender Weise eingerichtet sein.
Ein Ende der Welle F ragt über die Seitenwand des Verschlufsgehäuses hinaus und trägt an dieser Verlängerung einen Daumen F'2; dieser Daumen stellt einen wichtigen Theil der vorliegenden Erfindung dar. Ein erhöhter Theil F3 der Fläche desselben ist, wie gezeichnet, abgeschrägt. Der Rand dieses erhöhten Theiles zeigt eine ebene Fläche H1 und eine zweite, gegen die erstere geneigte ebene Fläche H2, welche durch die Krümmung H& in eine Ausnehmung bei H* übergeht. I ist ein Ansatz, der in einem Stück mit dem Daumen F'2 hergestellt ist und einen Haken P zu einem nachstehend zu erläuternden Zwecke besitzt. · - ' - ■
J ist der Bolzen oder Stift, der in seiner Führung in der Wiege quer zur Achse des Geschützes gleiten kann. Das äufsere Ende des Bolzens ist mit einem Griff J1 ausgestattet, mittelst dessen er von aufsen bethätigt werden kann, und das innere Ende des Bolzens ist am besten mit einem verstärkten Kopf J2 versehen, welcher als Anschlag dient. Eine Spiralfeder K umgiebt diesen Stift oder Bolzen und wird zwischen dem Kopf J2 desselben und einem Ansatz ΰ4 gehalten, der einen Theil des Querstückes B2 bildet. Diese Feder übt einen Druck auf den Bolzen aus, mit dem Bestreben, ihn gegen den Daumen F2 zu drücken, und bei der Stellung der Theile, in welcher sie in Fig. 1, 2, 3 und 9 dargestellt sind, hält die Feder den Kopf des Bolzens an der Fläche des Daumens.
Ein Hebel L, der in Fig. 6, 7, 8 und 19 vom Geschütz gesondert dargestellt ist, ist bei L1 an einem Arm an einer der Wangen der Wiege drehbar. Ein Ende L2 dieses Hebels ist gabelförmig und steht mit der Stange J in Eingriff. Das andere Ende L3 ist einwärts gebogen und mit einem hoch aufwärts gerichteten Ansatz versehen, welcher, wie in Fig. 6 gezeigt, abgeschrägt ist.
Der Auszieher besteht aus einem Paar Armen M, von denen jeder aus einer Nabe M1 herausragt. Die beiden Naben werden von. einer Querwelle N getragen, welche sich in
Lagern O im Geschütz dreht. Die beiden Naben können sich frei auf der Welle N drehen, so dafs jeder Theil des Ausziehers unabhängig vom anderen wirken kann. Eine Klaue M2 an jedem Arm fafst den Wulst am Patronenboden, wenn die Patrone in das Geschütz eingebracht wird. Am Auszieher sind, wie gezeichnet, schiefe Flächen Ai4 angebracht. Stifte G1 am Verschlufsstück G stofsen beim Herabgehen gegen diese schiefen Flächen und bethätigen hierdurch den Auszieher dahin, die leere Patronenhülse aus dem Geschütz, auszuwerfen. Nach vorliegender Erfindung versieht man den Auszieher mit einem Arm M3, der von demselben, wie gezeichnet, nach abwärts reicht, so dafs bei der Bewegung des Ausziehers um seinen Zapfen, wenn der Hebel L sich in seine nachstehend beschriebene Stellung bewegt hat, das Ende dieses Armes mit dem abgeschrägten Ende L8 des Hebels L in Eingriff treten und den letzteren zum nachstehend erläuterten Zweck bewegen kann.
Aus dem Rücklaufbremscylinder P des Geschützes ragt ein Ansatz Q heraus, durch welchen ein Loch zur Aufnahme einer Hülse R gebohrt ist, welche an einem Ende einer Stange S aufgeschraubt ist und frei durch das Loch hindurchgehen kann. Das andere Ende dieser Stange S geht durch einen Ansatz T am Geschütz, und diese Stange ist durch die Stange S1 mit dem Daumen F2 verbunden; an der Stange ist nämlich eine Oese S2 angebracht, welche mit dem Haken I2 an dem genannten Daumen in Eingriff steht.
Eine Feder U ist zwischen der Hülse R und dem Ansatz T zusammengedrückt. Die Spannung der Feder kann leicht durch Voroder Rückwärtsschrauben der Hülse R auf der Stange S geregelt werden.
Wenn man die Stange S1 aufser Eingriff mit dem Ansatz / am Daumen F2 bringen will, um das Geschütz freizulegen, genügt es, ein Werkzeug zwischen den Bund S3 an der Stange S und den Ansatz T am Geschütz einzuschieben und diese Stange etwas nach rückwärts zu ziehen, worauf die Oese S2 vom Haken I2 losgemacht werden kann. Durch Abschrauben der Hülse R von der Stange S kann die Feder U abgenommen und können die Stangen S und S1 vom Geschütz entfernt werden, und -zwar durch das Loch T1 im Ansatz T.
Manchesmal ist beträchtliche Kraft erforderlich, um eine leere Patronenhülse aus dem Geschütz zu entfernen, nachdem dieselbe durch das Abfeuern fest an die Rohrwandung geprefst worden ist. Es werden deshalb Mittel angebracht, um die leere Patronenhülse langsam aus ihrer Ruhelage zu rücken, worauf der Auszieher unter der Einwirkung des Verschlufsstückes die Patronenhülse in der gewöhnlichen Weise auswirft. Zu dem Zwecke bringt man an jedem Arm M des Ausziehers einen Ansatz V an, der in eine von ein Paar Nuthen W im Verschlufsstück G eingreift, von denen jede am oberen Ende erweitert und daselbst mit einer Ausnehmung W1 versehen ist. Ein Rand dieser Nuth ist nach aufwärts und hinten geneigt, wie bei W'2 gezeigt; es geschieht dies zu einem nachstehend zu erläuternden Zwecke.
Es soll nun die Art und Weise beschrieben werden, in welcher die vorliegende Verschlufsyorrichtung wirkt. Es wird dabei von der Voraussetzung ausgegangen, dafs das Geschütz geladen ist und dafs die Theile die Stellung einnehmen, in welcher sie in Fig. i, 2, 3 und 9 gezeichnet sind.
Wenn das Geschütz abgefeuert wird, so voll; führt es in der Wiege seinen Rücklauf und nimmt den Daumen F'2, ohne ihn zu drehen, nach hinten mit, wobei es denselben am Kopf des Bolzens J vorbeibewegt, der, wie bereits bemerkt, in Lagern an der Wiege ruht, in denen er sich rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Geschützes bewegen kann. Die Feder K, welche, wie bemerkt, den Bolzen J fortwährend nach der Innenseite des Daumens zu drückt, hält den Kopf J2 des Bolzens in Berührung mit dessen erhöhtem Theil F3, so dafs dieser Kopf sich nach aufsen zu in derjenigen Richtung bewegt, welche ihm durch die Feder K ertheilt wird, sobald der Daumen sich mit dem Geschütz weit genug nach hinten bewegt hat, d. h. sobald die Erhöhung F3 am Daumen sich nicht mehr vor dem Kopf J'2 befindet.
Durch diese Auswärtsbewegung des Bolzens wird sein Kopf in die Bewegungsbahn hineinbewegt, welche die Erhöhung F3 bei der Rückkehrbewegung des vorgeschobenen Geschützes zu durchlaufen hat. Bei der Rücklaufbewegung des Geschützes findet, eine Drehbewegung seitens des Daumens nicht statt, so dafs der Verschlufs geschlossen bleibt, indem sich die Stange S, das Gelenk S1 und die Mutter R sämmtlich mit dem Geschütz nach hinten zu bewegen. Diese Mutter ist cylindrisch gestaltet, so dafs sie durch die ihr als Lager dienende Oeffnung im Ansatz Q frei hindurchgleiten kann. Am Ende der Rücklaufbewegung des Geschützes werden sich demnach die Theile F'2 S S 1 R und U weder zu einander, noch zum Geschütz bewegt haben, obgleich sie sich mit dem letzteren gemeinsam nach hinten bewegt haben. Aufserdem würde ein während der Rückwärtsbewegung etwa durch die Stange S l auf den Daumen F2 ausgeübter Zug in dem Sinne wirken, dafs der Verschlufs geschlossen bleibt.
Die Bewegung des Bolzens J in seine äufserste Lage dreht, wie beschrieben, den Hebel L um seinen Zapfen L1, so dafs - der abgeschrägte
Theil des Endes L3 desselben in die Bähn";des Endes des abwärts gerichteten Armes M3 des Ausziehers gelangt.
Während des Ausrennens des Geschützes bringt der damit zurückkehrende Daumen F2 den Theil H1 des Randes desselben mit dem Kopf J2 des Stiftes oder Bolzens J in Berührung, so dafs durch die Bewegung der Welle F mit dem Geschütz gegenüber dem Kopf J'2 der Daumen sich in der Richtung des Pfeiles zu drehen beginnt (Fig. 3 und 10), und bewirkt, dafs das Verschlufsstück herabgeht, bis der Verschlufs vollständig geöffnet ist. Bei der Abwärtsbewegung des VerschlufsstUckes G kommt der schiefe Theil W2 jeder - Nuth W mit dem Ansatz V an jedem Auszieherarm in Berührung und beim weiteren Herabgehen bewegt der Verschlufsblock die Auszieherarme M nach rückwärts und veranlafst, dafs sie die leere Patronenhülse lockern.
Das Verschlufsstück geht weiter herab und die Stifte G1 an demselben stofsen gegen die schiefen Ebenen Mi am Auszieher, worauf die Arme M plötzlich nach rückwärts geschnellt werden, um die Patrone auszuwerfen, und der Ansatz V an jedem Arm gelangt über die Ausnehmung W1.
Wenn nun der Verschlufs vollständig geöffnet ist, hat der Daumen F2 die in Fig. 5 angedeutete Stellung erreicht, und die gerade Fläche H'2 desselben ist parallel zur Bewegungsrichtung des Geschützes in der Wiege; in der Drehung des Daumens F2 wird somit eine Pause eintreten, während die gerade öder ebene Fläche über den Kopf J2 der Stange L gleitet, und das Herabgehen des VerschlufsstUckes G hört auf. ■
Während dieser Pause in der Drehung des Daumens F2 wird das Verschlufsstück in seiner , tiefsten Stellung gehalten und das Geschütz setzt seine Ausrennbewegung fort. Das Festhalten des VerschlufsstUckes in seiner tiefsten Stellung bewirkt, dafs die Stifte G1 auf den geneigten Flächen Mi des Ausziehers auf^ liegen, so dafs das untere Ende des Armes M3, welches sich bei der tiefsten Lage des VerschlufsstUckes hinter dem Ende L3 des Armes L befindet, von diesem Ende L3 freigehalten wird> bis der Auszieherarm M3, welcher sich mit dem Geschütz bewegt, sich oberhalb des abgeschrägten Theiles dieses Endes befindet. Während -dieser Zeit, wo das Verschlufsstück sich in seiner tiefsten Lage befindet, indefs das Geschütz seine Ausrennbewegung fortsetzt, kann ein Zurückspringen des Ausziehers nicht stattfinden, da die Stifte fortwährend auf den Flächen M4 liegen bleiben. Sollte indessen ein Zurückspringen vorkommen, indem das Verschlufsstück sich aus seiner tiefsten Lage in die in Fig. 10 veranschaulichte Lage nach oben bewegt, so würde die einzige hierdurch hervorgerufene Wirkung die sein, dafs etwa das Ende des Armes M3 gegen das Ende L3 des Hebels L anschlagen könnte, ohne dann aber wegen des durch die Feder K der Bewegung des Bolzens entgegengesetzten Widerstandes eine solche Kraft auszuüben, dafs der Hebel dadurch in Thätigkeit gesetzt wird. Der Daumen bewegt sich dann mit dem Geschütz weiter vorwärts nach der ebenen Fläche H2, läfst den Kopf J2 des Stiftes J frei und der Daumen und die Welle beginnen sich dann in der entgegengesetzten Richtung zu drehen und heben das Verschlufsstück etwas, bis der Daumen in der in Fig. ι ο angedeuteten Lage zur Ruhe gelangt ist, in welcher Stellung er durch den Kopf J2 gegen den Zug der Feder U gehalten wird. Man sieht, dais während dieser Bewegung des Daumens in die in Fig. ι ο angedeutete Stellung die Bewegung des Daumens und daher auch die des VerschlufsstUckes wegen der Krümmung des Theiles H3 des Daumens eine allmälige ist.
Während der Drehung des Armes F1 und der Welle F in der Richtung des Pfeiles hatte der Haken I2 am Ansatz 1 des Daumens die Stangen S und S1 nach hinten gezogen und die Mutter JR gegen den Ansatz T bewegt, wobei er eine Zusammenpressung der Feder U veranlafste. Bei der geringfügigen Drehbewegung des Daumens aus der in Fig. 5 angedeuteten Stellung in die in Fig. 10 angedeutete wird die Spannung der Feder U etwas verringert, aber sie übt noch immer einen hinreichenden Zug auf die Stangen S und S' aus, um den Daumen F2 und die Welle F entgegengesetzt der Pfeilrichtung zu drehen, so dafs das Verschlufsstück gehoben und der Verschlufs hergestellt wird, wenn der Bolzen / aufser Berührung mit dem Daumenrand gebracht wird.
Der Stift oder Bolzen J kann von Hand aus aufser Eingriff mit dem Daumen F2 gebracht werden, indem man den Griff J1 vom Geschütz wegzieht, oder selbstthätig durch die Berührung des Patronenrandes mit den Klauen M'2 an den Auszieherarmen M, welche, wenn die Patrone in das Rohr geschoben wird, den nach abwärts gehenden Arm M3 des Ausziehers veranlafst, in der senkrechten Ebene herabzugehen und mit dem abgeschrägten Ende L3 des Hebels L in Berührung zu treten, so dafs der Hebel in waagrechter Ebene um seinen Zapfen L1 bewegt wird. Hierdurch wird bewirkt, dafs das andere Ende L2 des Hebels die Stange J quer in ihren Lagern gegen den Widerstand der Feder K bewegt und hierdurch den Kopf J2 vom Daumen zurückzieht.
Um eine vorzeitige Auslösung des VerschlufsstUckes durch zufällige Berührung einer theilweise eingeschobenen Patrone mit einem der beiden Arme des Ausziehers zu verhindern,
• kann man folgende Einrichtung treffen: Jeder Arm des getheilten Ausziehers ist mit einem Ansatz versehen, welcher in derselben Weise gelegen ist und benutzt wird wie der Ansatz V des vorstehend beschriebenen Ausziehers, und ferner zu einem anderen Zwecke dient, zu welchem die Ansätze an den Armen des doppelten Ausziehers beim Herabgehen des Verschlufsstückes über die Ausnehmungen W' des Verschlufsstückes herabgebracht werden. Wenn nämlich irgend ein Theil des Ausziehers durch eine eingeführte Patrone bethätigt werden und den Stift oder Bolzen / dahin beeinflussen sollte, den Daumen F'2 auszulösen, so zeigt das Verschlufsstück das Bestreben, wegen der Wirkung der Feder U hinaufzugehen, wird aber dadurch festgehalten, dafs der Ansatz am Arm des anderen Theiles des Ausziehers mit der Wand der Ausnehmung W1 in der in Fig. io veranschaulichten Weise in Eingriff tritt. Sobald aber die Patrone richtig eingeführt ist, werden beide Auszieherarme vom Verschlufsstück freigemacht, welches dann unter der Einwirkung der Feder U seine Aufwärts bewegung beendigt, um den Verschlufs herzustellen.
Auf diese Weise erhält man dadurch, dafs man den Auszieher in zwei unabhängigen Theilen herstellt, eine sehr wirksame Sicherheitsvorrichtung. Nach einer geänderten Ausführungsweise kann der Bolzen auch durch zwei an der Wiege in gleicher Weise wie der Hebel L angelenkte Hebel statt in der beschriebenen Weise durch nur einen Hebel beeinflufst werden. In solchem Falle würden die Hebel sich an verschiedenen Seiten der Wiege befinden und jeder von ihnen entweder durch einen nach unten sich erstreckenden Arm bewegt werden, welcher wie der eine Arm Ma eingerichtet, aber am unteren Ende entsprechend gestaltet sein rnüfste, um, statt nur einen, zwei solche Hebel zu bewegen, oder es könnte die Einrichtung in der Weise getroffen sein, dafs jeder von beiden Theilen des Ausziehers mit einem nach unten zu verlängerten Arm, ähnlich wie der Arm Ms, versehen ist, von denen jeder Arm auf einen der beiden Hebel wirkt. Indessen ist es vorzuziehen, nur einen solchen abwärts gerichteten Arm zu dem angegebenen Zweck zu verwenden. Es ist klar, dafs der Daumen auf der Kurbelwelle des Verschlufsstückes und die Querstange, welche in der Laffetirung gleitet und mit dem Daumen in Eingriff tritt, in doppelter Ausführung vorhanden sein können, mit anderen Worten, es kann je ein Satz dieser Vorrichtungen mit einer entsprechenden Feder zur Bethätigung des Verschlufsstückes auf jeder Seite des Geschützes angebracht sein, so dafs die erwähnten gleitenden Querstangen durch irgend eine der vorstehend beschriebenen Auszieheranordnungen bethätigt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Beim Vorlauf selbsttätig sich öffnender Blockverschlufs für Schnellfeuergeschütze, bei welchem ein an der Verschlufshebelachse angebrachter Daumen (F2) und ein unter Federdruck gegen diesen bewegter Bolzen (J) derart zusammenwirken, dafs beim Rücklauf des Geschützes der in seiner der obersten Lage des Verschlufsblockes entsprechenden Stellung befindliche Daumen am Bolzen (J) vorbeigeht, ohne von diesem beeinflufst. zu werden, wogegen er beim Vorlauf des Geschützes durch den inzwi-. sehen in die Bewegungsbahn des Daumens vorgegangenen Bolzen zunächst im Sinne eines Oeffnens des Verschlusses gedreht und dann, nachdem der Bolzen aus der Bahn des Daumens gezogen ist, unter dem Einflufs einer Feder (U) im Sinne eines Schliefsens des Verschlusses gedreht wird.
2. Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten selbsttätigen Verschlusses für Schnellfeuergeschütze, bei welcher der Verschlufsblock dadurch geschlossen wird, dafs durch die beim Einschieben der Patrone hervorgerufene Bewegung des Ausziehers, welche durch eine Hebelübersetzung (M3 L) auf den Bolzen (J) übertragen wird, der letztere zurückgezogen wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
DENDAT69460D Beim Vorlauf selbstthätig sich öffnender Verschlufs für Schnellfeuergeschütze Expired - Lifetime DE69460C (de)

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