DE75017C - Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren der am Azinstickstoff alkylirten Induline - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren der am Azinstickstoff alkylirten Induline

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DE75017C
DE75017C DENDAT75017D DE75017DA DE75017C DE 75017 C DE75017 C DE 75017C DE NDAT75017 D DENDAT75017 D DE NDAT75017D DE 75017D A DE75017D A DE 75017DA DE 75017 C DE75017 C DE 75017C
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DE
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sulfuric acid
indulins
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Badische Anilin and Sodafabrik AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch das Verfahren der Patentschrift Nr. 66361 ist eine Verbindung von ganz eigenartiger und neuer Constitution erschlossen worden, welche sich dem Phenylrosindulin nahe anschliefst, sich davon indefs charakteristisch dadurch unterscheidet, dafs sie am Azinstickstoff keine Phenyl-, sondern lediglich eine Methylgruppe enthält:
Phenylrosindulin.
Phenylmethyleurhodin (Indulin C24H19N3).
Es ist in der Patentschrift Nr. 66361 weiter gezeigt worden, dafs diese Base durch Einwirkung von Schwefelsäure in ähnlicher Weise Sulfosäuren zu liefern vermag, wie dies für das Phenylrosindulin durch die Patentschrift Nr. 45370 bekannt geworden ist. Es entsteht zunächst durch concentrirte Schwefelsäure bei Wasserbadtemperatur eine in Wasser schwer lösliche Sulfosäure, wahrscheinlich Monosulfosäure, dann durch rauchende Schwefelsäure bei gewöhnlicher Temperatur eine in heifsem Wasser leicht lösliche Sulfosäure, wohl Disulfosäure, welche letztere als Farbstoff von grofsem Interesse ist.
Es hat sich nun gezeigt, dafs diese specielle Reaction einer Verallgemeinerung fähig ist, indem allgemein Azine vom Typus des obigen Phenylmethyleurhodins, welche am Azinstickstoff nicht phenyiirt, sondern alkylirt sind, und welche sich vom Phenylmethyleurhodin durch Mehrgehalt von Methyl-, Aethyl- etc. Gruppen (auch durch Mindergehalt eines Methyl) einerseits und durch etwaigen Mehrgehalt einer Sulfogruppe andererseits ableiten, durch Einwirkung sulfirender Agenden in Sulfosäuren übergeführt werden können, welche dadurch von hoher Bedeutung sind, dafs sie ganz ähnlich dem phenylhaltigen Azokarmin sehr echte und vortrefflich egalisirende Färbungen bei wesentlich gelberen Tönen liefern. Dieses Verhalten war nicht vorauszusehen, indem der Einflufs des Fortfalles des Phenylrestes 4 bezw.
der darin eventuell vorhandenen Sulfogruppe sich einer jeden Berechnung entziehen mufste und ebenso gut werthlose Sulfosäuren hätten entstehen können, wie dies der Fall ist, wenn auch der Phenylrest 5 durch Alkyl- oder Wasserstoff ersetzt wird.
Die im Ausgangsmaterial für die Darstellung der Sulfosäuren vorhandenen Methyl-, Aethylu. s. w. Gruppen können sich im Molecül sowohl an dem mit 3 wie dem mit 5 bezeichneten Benzolrest befinden. Im ersteren Fall sind die Ausgangsmaterialien solche, wie sie zum Beispiel nach dem Verfahren der Patentschrift Nr. 66361 oder bei dem synthetischen Aufbau des Farbstoffes mit den Homologen des Monomethyl-o-phenylendiamins
CH
dargestellt werden; im letzteren Fall sind es Materialien, wie sie synthetisch aus Homologen des ß-Oxynaphtochinonanils
= 0
-OH
erhalten werden.
In ähnlicher Weise kann das Molecül des Ausgangsmaterials in den Kernen 2, 3 und 5 bereits Sulfogruppen enthalten, indem Sulfoderivate des Methyl - ο - phenylendiamins und seiner Homologen in Kern 3 und Sulfoderivate des ß-Oxynaphtochinonanils, z. B. dessen aus ß-Naphtochinon und Sulfanilsäuren erhältliche Oxynaphtochinonanil-p-Sulfosäure im Kern 5 sulfirte alkylirte Induline liefern.
Werden die vorbesprochenen Verbindungen dem Einfiufs sulfirender Agenden unterworfen, so gehen sie, sofern sie nicht schon Sulfogruppen enthalten, zunächst in Monosulfosäuren über, welche in Wasser fast oder ganz unlöslich und daher als Farbstoffe nicht direct verwerthbar sind. Erst durch Eintritt einer zweiten Sulfogruppe werden sie wasserlöslich und als Farbstoffe von Bedeutung, Weitere Sulfogruppen erhöhen eventuell die Löslichkeit, ohne dafs sie, abgesehen von kleinen Aenderungen der Nuance, auf die Färbeeigenschaft einen wesentlichen Einfiufs ausüben.
Das Verfahren zur Einführung der besprochenen Sulfogruppen besteht je nach dem zu erreichenden Löslichkeitsgrad (Zahl der Sulfogruppen) und der Natur des Ausgangsmaterials
a) im Erhitzen mit concentrirter Schwefelsäure,
b) im Behandeln mit rauchender Schwefelsäure bei gewöhnlicher Temperatur,
c) desgleichen im Wasserbad.
Der Eintritt der ersten Sulfogruppe in den basischen Farbstoff erfolgt in allen Fällen schon beiEinwirkung von concentrirter Schwefelsäure bei Temperaturen von ungefähr ioo° C.
Sobald eine Sulfogruppe in der erwähnten Weise durch concentrirte Schwefelsäure eingeführt ist oder eine solche sich in Kern 5 befindet, vollzieht sich der Eintritt einer weiteren Sulfogruppe nur unter Anwendung von rauchender Schwefelsäure. Ist hingegen eine erste Sulfogruppe in Kern 2 oder 3 befindlich, so tritt die zweite Sulfogruppe schon bei Einwirkung von concentrirter Schwefelsäure ein.
Weitere Sulfogruppen können nur unter Zuhülfenahme von rauchender Schwefelsäure eingeführt werden, Kern 1 und 2 werden dabei nach den seitherigen Erfahrungen, selbst wenn die Sulfurirung bis zum Stadium der vollständigen Löslichkeit des Farbstoffes in Kochsalzlösung getrieben wird, nicht besetzt.
Im Nachfolgenden sei zunächst eine Verallgemeinerung der in der Patentschrift Nr. 66361 niedergelegten Einzelbeobachtungen gegeben, nämlich die Darstellung zweier höheren Sulfosäuren, welche sich an die in den Patentschriften Nr. 66361 und 71665 beschriebenen Mono- und Disulfosäuren nahe anschliefsen und sich wie diese vom Indulin C 2i H19 N3 gleich
ableiten. Die Stellung der bereits vorhandenen Sulfogruppe in diesen Ausgangsmaterialien ist für die in der Patentschrift Nr. 71665 beschriebene Sulfosäure (Anspruch 2.) zufolge ihrer Darstellung bekannt: sie befindet sich im Kern 5 in Parastellung zum Stickstoff und die Säure sei im Folgenden als »Paramonosulfosäure« bezeichnet. Ihr isomer ist die in Patent-
schrift Nr. 66361, Anspruch 2., beschriebene, in Wasser schwer lösliche Sulfosäure, welche durch directe Sulfonirung des Phenylmethyleurhodins C24 H19 Ns entsteht und welche »Metamonosulfosäure« genannt werden möge. Die in heifsem Wasser lösliche Sulfosäure des Anspruches 3. der Patentschrift Nr. 66361, aus der Metamonosulfosäure durch rauchende Säure bei gewöhnlicher Temperatur entstehend, sei dementsprechend als »Metadisulfosäure« bezeichnet.
Die weitere Sulfonirung dieser Verbindungen vollzieht sich nach folgender Uebersicht:
Paramonosulfosäure >- neue [»Para«-] Disulfosäure,
(Patentschrift Nr. 71665, Anspr. 2.)
Metamonosulfosäure
->- Metadisulfosäure
(Patentschrift Nr. 66361, Anspr. 2.) (Patentschrift Nr. 66361, Anspr. 3.)
Polysulfosäure.
Es entsteht hiernach aus der Paramonosulfosäure durch rauchende Schwefelsäure bei gewöhnlicher Temperatur eine Disulfosäure, »Para«- disulfosäure genannt, und aus der Metadisulfosäure durch rauchende Schwefelsäure bei Wasserbadtemperatur eine Polysulfosäure.
Beispiel. 1.
10 kg Paramonosulfosäure des Indulins C24 H19 NB werden unter Kühlen in 40 kg rauchende Schwefelsäure von 23 pCt. Anhydridgehalt eingetragen. Die Temperatur hält man auf 25 bis 300C. und rührt so lange, bis eine mit kaltem Wasser gefällte und gewaschene Probe sich in heifsem Wasser vollständig löst. Die Sulfurirungsmasse wird hierauf in 200 1 Eiswasser eingetragen; die abgeschiedene Sulfosäure löst man nach dem Abpressen in heifsem Wasser unter Zusatz von Ammoniak und fällt den Farbstoff mit Kochsalzlösung aus; nach dem Erkalten wird filtrirt, geprefst und getrocknet.
Beispiel 2.
ι ο kg Metadisulfosäure des Indulins C24 H19 N3 werden unter Kühlung bei 25 bis 300 C. in 50 kg rauchende Schwefelsäure von 20 pCt. Anhydridgehalt eingerührt, hierauf erhitzt man im Wasserbad, bis eine Probe der Sulfurirungsmasse mit der zehnfachen Menge kalten Wassers verdünnt und mit Ammoniak übersättigt beim Schütteln mit Kochsalz keine Ausscheidung von Farbstoff mehr giebt. Ist dieser Punkt erreicht, so giefst man in 500 1 Wasser, neutralisirt mit Kalkmilch, filtrirt, setzt das in Lösung befindliche Kalksalz in bekannter Weise in Natronsalz um, filtrirt abermals und dampft zur Trockne ein. Der erhaltene Farbstoff färbt Wolle mit etwas gelberer Nuance als die in der Patentschrift Nr. 66361 beschriebene, in heifsem Wasser lösliche Sulfosäure.
An Stelle der Metadisulfosäure können auch entsprechende Mengen der Metamonosulfosäure oder des basischen Farbstoffes verwendet werden.
Im Nachstehenden sei eine tabellarische Vergleichung der Sulfosäuren des Indulins C21H19 N3 gegeben:
Schwer lösliche Sulfo
säuren
Paramono
sulfosäure,
Patentschritt
Nr. 71665,
Anspruch 2.
In heifsem Wasser lösliche
Sulfosäuren
Paradisulfo-
säure,
Patentschrift
Nr. 75017,
Anspruch 2a.
In kaltem Wasser
leicht lösliche Sulfo
säure, Patentschrift
Nr. 75017,
Anspruch 2b.
Lösung des Natronsalzes 1:1000
giebt beim Ansäuern mit Essig
säure oder Salzsäure
Metamono
sulfosäure,
Patentschrift
Nr. 66361,
Anspruch 2.
blaurothen
Niederschlag
Metadisulfo
säure,
Patentschrift
Nr. 66361,
Anspruch 3.
Lösung des Natronsalzes 1:1000
giebt beim Versetzen mit
Natronlauge
gelbrothen
Niederschlag
blaurothen
Niederschlag
— *
10 ecm einer siedenden Lösung
ι: 500 mit ι ecm Salzsäure
(30 ρ Ct. HCl enthaltend) ver
setzt geben nach dem Erkalten
blauen
Niederschlag
flockigeAus-
scheidung
von braun-
rother Farbe
keine
Ausscheidung.
■sandig
krystallini-
sche Aus
scheidung
von lebhaft
ziegelrother
Farbe

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur Ueberführung von am Azinstickstoff alkylirten Indulinen, welche sich von Phenyleurhodin ableiten, sowie von in Wasser ungenügend löslichen Sulfoderivaten derselben in wasserlösliche und zum Färben von Wolle geeignete werthvolle gelbrothe bis rothe Sulfosäuren, darin bestehend, dafs man dieselben mit sulfirenden Mitteln behandelt, bis der gewünschte Löslichkeitsgrad erreicht ist.
  2. 2. Die speciellen Ausführungsformen des durch Anspruch i. geschützten Verfahrens, welche zu höheren Sulfosäuren des Phenyleurhodins C UT hd f
    C24
    man
    y
    N3 führen, darin bestehend, dafs
    a) die Paramonosulfosäure desselben in die Paradisulfosäure überführt durch Behandlung mit rauchender Schwefelsäure bei gewöhnlicher Temperatur, bis eine mit kaltem Wasser gefällte und gewaschene Probe sich in heifsem Wasser vollständig löst;.
    b) die Metadisulfosäure oder die zugehörige Metamonosulfosäure des Indulins C24 H19 N3' oder dieses selbst weiter sulfonirl durch Behandlung mit rauchender Schwefelsäure bei. etwa 10O0C, bis eineProbe der Sulfurirungsmasse mit der zehnfachen Menge kalten Wassers verdünnt und mit Ammoniak übersättigt beim Schütteln mit Kochsalz, keine Ausscheidung von Farbstoff mehr giebt.
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