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Maschine zur Bebuchung von Kontokarten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Maschine zur Bebuchung von Konten zwecks laufender Feststellung des sich
durch Zu- oder Abgänge ändernden Bestandswertes.
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Es ist bekannt, solche Maschinen mit einer selbsttätigen kontenmäßigen
Grenzwertkonlrolle, d. h. mit einer Einrichtung zu versehen, durch welche das Über-
oder Unterschreiten des Bestandswertes über oder unter einen bestimmten, für das
betreffende Konto festgesetzten Grenzwert oder Festwert angezeigt wird.
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Derartige Grenzwertfestsetzungen sind z. B. in der Lagerbuchhaltung
zwecks Aufrechterhaltung- eines bestimmten Lagerbestandes für die einzelnen Lagergegenstände
und in der Bankbuchhaltung zur Beobachtung der den verschiedenen Konteninhabern
zu gewährenden Kredite von großer Bedeutung. -Bei bekannten Einrichtungen dieser
Art werden die Zählräder des dem betreffenden Konto zugeordneten Zählwerkes durch
umlaufende Kontaktscheiben oder durch besondere Einfräsungen auf den Grenzwert besonders
eingerichtet und am Ende jedes Zählganges durch einen gemeinsamen Bügel abgetastet.
Diese Anordnung, bei welcher jedem Konto ein besonderes Zählwerk zugeordnet sein
muß, eignet sich nur für bestimmte abgerundete Grenzwerte, oder sie setzt eine einfache
stellenweise Schaltung der Zählräder voraus, wenn sie richtig arbeiten soll.
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Zur Vermeidung der genannten Nachteile wird bei der zwecks Anwendung
der kontenmäßigen Grenzwertkontrolle auf Maschinen zur Bebuchung von Kontokarten,
bei denen die aufeinanderfolgenden Bestandswerte vorzugsweise in einer Spalte untereinander
gelocht werden, gemäß der Erfindung die Kontokarte neben den bekannten, die Kontonummer
und den Bestandswert darstellenden Lochungen noch mit einer Lochgruppe versehen,
die einen Grenzwert verkörpert, der durch ein dieser Lochgruppe zugeordnetes Fühlwerk
abgefühlt und in das den aus Abtastung der Lochung des alten Bestandwertes und dem
Zu-
oder Abgang gebildeten neuen Bestandswert enthaltende Rechenwerk gebracht wird,
wobei dieses das Unter- oder Überschreiten des Grenzwertes durch Nullübergang zur
Anzeige bringt.
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Diese Anordnung gestattet nicht nur die Festsetzun-- beliebiger Grenzwerte,
sie mach;
sich auch durch die Festlegung des Gree-' |
wertes auf der Kontokarte durch Locliting |
(Abb. i c). Die zu bearbeitenden Karten ct, z. B. wie in Abb. 2 angegeben, tragen
am einen Rand ä bei
a" eine gelochte Kontroll-oder Kennummer, die z. B. die
Kundennummer sein kann. Diese kann sich auf der rechtete Seite wiederholen, wenn
die Karten auf beiden Seiten benutzt «-erden. Die Kontodie allgemeinen \ orteile
der Lochkartenverbuchung zunutze, insonderheit die Möglichkeit der Festsetzung einer
beliebigen Anzahl von Kontogrenzwerten bei nur einem Saldierwerk und die Möglichkeit,
aus einem Stapel voll Karten diejenigen aus3vählen zu können, bei denen ein bestimmter
Grenzwert durchschritten ist.
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Die Anzeige des Durchganges des Bestandswertes durch den Grenzwert
kann in beliebiger bekannter Art, z. B. durch akustische oder optische Mittel oder
aber auch durch Lochung bzw. durch Druck auf dieselbe Karte oder auf eine besondere
Karte, Liste o. dgl. erfolgen.
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In diesen Fällen kann dann auch die Höhe der Über- oder Unterschreitung
mit Keimzeichnung, z. B. + oder -, aufgezeichnet werden. .Außer einem einzigen Grenzwert
können jeder Kontokarte auf einer hlelirzalil von Feldern oder auf mehreren Folgekarten,
z. B. für Mengen. Preis und Termine, mehrere Grenzwerte zugeordnet sein.
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Zusätzlich zur Abfühlvorrichtung für die auf den Kontokarten gelochten
Grenzwerte kann eine Einrichtung, zum Eintasten eines Grenzwertes von Hand treten,
wenn es sich z. B. darum handelt, die Über- oder Unterschreitung eines bestimmten
Grenzwertes bei der Gesamtheit der Karten nachzuprüfen.
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Ein Ausführungsbeispiel, welches beide Arten der Benutzung zuläßt,
ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt: Abb. i ein Gesamtschaltschema; Abb.
i a und i b zwei zugehörige Fühlereinrichtungen im Schnitt: Abb. i c schematisch
die Ausbildung des Schreibwerks: Abb. 2, 3 und .4 drei verschiedene Karten mit Beispielen
für die Grenzivertlochting; Abb. 5 und 5 a zeigen ein ergänzendes Fühlwerk für die
Kennummer der Karte und Abb.6 die Karte selbst mit ihrer Kennnurnnier.
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Die Maschine enthält, zunächst in der Übersicht betrachtet, ein Fühbv
erk A1 für die Abtastung des Grenzwertes anit zugehörigem Relaissatz .4, ferner
ein Fühlwerk B für die Abtastung des letzten Saldos einer Kontokarte a nach Abb.
2 bis 4. und 6 mit Rechenwerk C, ein Hairdeinstellwerk D für die Einführung eines
Grenzwertes in das Rechenwerk C und die Schalteinrichtung E für das Schreibwerk
te a führt, wie sonst üblich, Gutschrift-, |
tschrift- und Saldo- bzw. andere für einen |
Sonderzweck bestimmte Spalten. Der Saldo ist außerdem bei b gelocht, so daß die
unterste Lochung stets den letzten Saldo angibt. An irgendeiner anderen geeigneten
Stelle der Karte a., z. B. bei c, ist ein vorbestimmter Grenzwert gelocht, z. B.
die Kreditsumme, die einem bestimmten Kunden eingeräumt worden ist, oder ein Lagerbestand,
der nicht unterschritten werden soll. Nach Einführung in die Maschine kommt die
Karte a unter das Fühlwerk _1'. Dessen Fühler d «-erden z. B. mittels einer Kurvenscheibe
d' zur bestimmten Zeit gegen die eingeführte Karte a gedrückt und können an den
Stellen, wo die Karte mit dem Grenzwert c gelocht ist, durch die vorhandenen Löcher
treten und mit einer Kontaktleiste d" Stromschluß herbeiführen. Zu jeder Stelle
des Gretiz«:ertes gehört ein Satz d° von fünf Fühlern d, entsprechend einem Schlüssel
für die Darstellung der Grundzahlen durch Lochkombinaten, so daß durch die Abfühleinriclitung
gemäß Abb. i eine sechsstellige Zahl abgetastet werden kann. Die Stellenzahl ist
naturgemäß an sich beliebig. Die kontaktgebenden Fühler d leiten den Strom in je
ein zugehöriges Relais e des Einstellwerkes _4, wodurch die beiden Kontakte e, e"
derjenigen Relais e geschlossen werden, die beine Abfühlen eines Loches durch Fühler
d erregt wurden. Die Relais
e bleiben durch einen über die Kontakte
e' verlaufenden Haltestromkreis erregt, der von einem durch die Kurvenscheibe /'gesteuerten
Kontakt f " ge= schaltet wird. Auf derselben Welle, welche die Scheibe f trägt,
sitzt eine zweite Kurvenscheibe
f', die den Kontakt
f" in einem Stromfeld
schaltet, in welchem die Kontakte e" liegen.
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Bei dem weiteren Durchlauf der Karte a durch die Maschine gelangt
die letzte Saldolochung b unter das Fühlwerk B, das gleichfalls in
diesem Beispiel für eine sechsstellige Zahl bemessen ist. Die Fühler g kommen mit
der Gegenleiste g" unter Einwirkung der Daumenscheibeg' in derselben Weise in Berührung,
wie dies finit Bezug auf das Fühlwerk A' beschrieben wurde. Sie geben dadurch den
letzten Saldo b in das Rechenwerk C, dessen Elemente entsprechend dem gewählten
Kombinationsschlüssel arbeiten. Nunmehr wird der neue Posten in das Rechenwerk C
durch Eintastung in das Tastwerk
D hineingegeben. Im Rechenwerk
C wird durch Verrechnung :des hineingegebenen neuen Postens der neue Saldo gebildet.
Darauf wird nunmehr der im Relaissatz A enthaltene Grenzwert c ebenfalls in das
Rechenwerk C eingeführt.
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Wenn die Maschine die Karten auf Über- -oder Unterschreitung eines
Grenzwertes zu, prüfen hat, so wird dieser subtraktiv in däs Rechenwerk eingeführt.
Ein Kontaktsatz'i kann durch einen nicht dargestellten Hebel von Hand nach links
oder rechts umgelegt werden, und zwar wird er für die Prüfung auf Überschreitung
nach links umgelegt, wodurch die beiden Kontaktei', i" geschlossen werden und der
Kontakt i3 offen ist. Wird der Kontaktsatz i nach rechts umgelegt, dann werden die
Kontakte i, i' geöffnet und i3 wird geschlossen.
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Soll beispiels-,veised,ieÜberschreitung eines Grenzwertes von A£ iooo.-
festgestellt werden und war der letzte Saldo auf der Karte AdfL 90o,- und beträgt
der neue Posten Ad8 50,-, so daß der neue Saldo fAZ 950,- sein würde, dann wird
der vom FühlwerkA' abgetastete bzw. im Relaissatz A enthaltene Grenzwert in dem
Rechenwerk C von dem darin befindlichen Saldo von A£ 950ä abgezogen. Das Rechenwerk
geht dabei durch seine Zehnerschaltung unter Null. Bei dem Nulldurchgang schließt
das Zählwerk C den Kontakt h. Damit spricht das Relais L an und öffnet den
Kontakt l'. Läuft nun die Kurvenscheibe k ab, dann wird durch diese wohl
dei# Kontakt k' geschlossen, es ist jedoch, weil l' geöffnet ist, kein Stromfluß
durch die Signaleinrichtung m möglich. Es erfolgt also kein Zeichen, weil der Grenzwert
von AIft looo,- durch den neuen Saldo von X£ 95o,- nicht überschritten ist.
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Beträgt jedoch der neue Saldo z. B. Aj@ iloo,-, so da13 also der Grenzwert
von AJL iooo,- überschritten ist, -dann geht bei Abzug des Grenzwertes von dem neuen
Saldo das Zählwerk C nicht unter Null und läßt infolgedessen auch den Kontakt h
offen. Demzufolge bleibt der Kontakt l' geschlossen, und bei Drehung der Kurvenscheibe
k kann ein Strom über k', Z', i" zur Signaleinrichtung m gehen, welche die
Überschreitung des Grenzwertes anzeigt.
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Die Signaleinrichtung kann eine Lampe sein. Diese Einrichtung kann
in den Fällen genügen, wenn dem Bedienenden der Maschine lediglich angezeigt werden
soll, welche Karten eine Überschreitung des Grenzwertes aufweisen. Auch kann 'sie
den Lauf der Maschine unterbrechen.
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Handelt es sich, aber darum,, eine Unterschreitung anzuzeien, z. B.
bei Lagerbuchhaltungen, dann wird der Hebel des Kontaktsattes i nach rechts umgelegt,
wodurch die Kontakte i', i" geöffnet und der Kontakt i3 geschlossen wird.
In diesem Falle geht ein Stromschluß über Kontakt i3 zur Signaleinrichtung iia,
sobald vom Rechenwerk C, weil es durch Null hindurchgeht, der Kontakt h geschlossen
wird.
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-Mit dem Rechenwerk C kann unmittelbar ein Schreibwerk E verbunden
sein. Den einzelnen Zahlenscheiben des Rechenwerks C sind dann Wähler El zugeordnet,
die den einzelnen angezeigten Ziffern entsprechend vom Rechenwerk C aus eingestellt
werden. Von auf einer Wellen versetzt angeordneten Daumenscheiben iä werden Kontakte
o' nacheinander geschaltet und von diesen führen Leitungen e' zu den einzelnen Wählerarmen.
Der Strom kann zu den einzelnen Wählern entsprechend der Drehung der Welle zi nur
nacheinander erfolgen, so daß die einzelnen Wähler die ihrer Stellung o entsprechenden
Typenhebel nacheinander zum Anschlag bringen und den Wert der über- bzw. Unterschreitung
auf die Karte oder eine Liste schreiben. Gleichzeitig könnte noch ein Lochwerk üblicher
Art in Tätigkeit treten, um die Überschreitung auch zu lochen, falls dies gewünscht
wird.
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Soll die Einführung des Grenzwertes c in das Rechenwerk von Hand erfolgen,
so ist hierfür das Einstellwerk D vorgesehen. Das Fühlwerk A' mit Relaissatz A muß
dann außer .Betrieb bleiben. Es ist dann nur ein Umschalter am Rechenwerk C erforderlich,
um dieses auf das Einstellwerk'D oder den Relaissatz A zu schalten.
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In derselben Weise wie die Abtastung des letzten Zählwertes und seine
Einstellung zum Grenzwert erfolgt; lassen sich die Grenzwertkontrollen in Verbindung
mit anderen Auswertungen und Prüfungen der Karten.zählwerte durchführen. Gleichzeitig
mit - dem Druckwerk erfolgt auch ein Vermerk auf der Karte, ob eine Über- oder Unterschreitung
vorliegt durch Aufdrucken oder Lochung oder beides eines entsprechenden Zeichens,
wie z. B. bei Soll und Haben an sich bekannt.
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Für das Schreiben einer Liste der Grenzwertüberschreitungen ist die
Angabe des Falles notwendig. Damit die Maschine auch einen entsprechenden Aufdruck
vornimmt, ist mit ihr ein: Fühlwerk F (Abb. 5 und 5 a) für die Kennlochung a" am
Seitenrand a' der Karte a (Abb. 6) verbunden. Die Fühler der Gruppe
q arbeiten mit einer Gegenleiste q " zu-
sammen und werden von der
Kurvenscheibe q' gegen die Karte a gedrückt. Diejenigen Fühler, die auf dem Kennlochstreifen
d Löcher in der Karte vorfinden, geben Kontakt zu der Kontaktreihe r der Daumenscheiben
s" auf der Welle s'. Entsprechende Leitungen t führen
von den Fühlern
q zu den Magneten o des Schreibwerk: nach Abb. i c. Das Abfühlen der Kennlochung
a" kann in der Zeit erfolgen, in der das Abtasten des Saldos b und des Grenzwertes
c vor sich geht, so daß die Kennlochung ä' zunächst auf eine Karte oder eine Liste
geschrieben und gegebenenfalls gelocht wird und nachfolgend in derselben Zeile die
Grenzwertüber- oder Unterschreitung.
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Aus welcher Ouelle der Grenzwert kommt, ist an sich nebensächlich.
Wie schon oben erläutert, könnte der Grenzwert durch ein Tastwerk in die Maschine
gegeben werden. Es wäre aber auch möglich, den Grenzwert von besonderen Lochkarten
abzutasten, die der Maschine in Beziehung zu den Kontokarten a zugeführt werden.
Weiterhin könnte das Rechenwerk C mit einer Rechenmaschine gekuppelt sein, die beispielsweise
aus Mengen b' und einen Grundpreis b", die etwa auf der Karte a nach Abb. 3 gelocht
sind, das Ergebnis in das Rechenwerk C gibt, so daß dieses nun seinerseits vom Grenzwert
c' geprüft wird, um zu erkennen, ob dieser bereits überschritten ist. In derselben
Weise lassen sich in die Karte, und zwar für sieh oder auch in Verbindung mit anderen
Werten Termine c" nach Abb. q. einlochen, die ztt einem festgesetzten Termin b3
als Grenzwert in Beziehung gebracht werden, so daß die Maschine anzeigt, ob vorbestimmte
Termine überschritten sind. Solche Fristen und Termine können auch durch die Zeilenzahl
oder den Zeilenabstand ausgedrückt werden, uin sie unter die Kontrolle einer Grenzfrist
zu bringen. Die Grenzwertlochung wird dann in der bestimmten Spalte vorgenommen,
die von den betreffenden Zeilen, z. B. Postenzeilen, durchschnitten wird.
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Die beschriebene Grenzwertkontrolle kann ferner sowohl den Saldostand
als auch den einzelnen Postenwert je für sich oder ihre Aufrechnungswerte getrennt
nach Lastschrift oder Gutschrift umfassen. Ebenso können besondere Merkmale der
Einzelposten, z. B. ihre Preise oder Kurse, unter Grenzwertkontrolle kommen. Der
Grenzwert kann sich auch auf Wertbildungen erstrecken, die als Rechenergebnisse
aus Fakturen entstehen, wie bereits mit Bezug auf Preise und Mengen angegeben, die
ganz oder teilweise gelocht sind bzw. zusätzlich hineingetastet werden. Das erwähnte
Eintasten neuer Zählwerte in Fortschreibung der Kontokartenwerte kann durch Abfühlen
von Einzelpostenlochkarten ersetzt werden. Werden die hinzukommenden Posten vom
Tastwerk D aufgenommen, dann kann dieses ebenfalls mit einem Fiihlhebelwerk <1'
oder I3 « aus# gerüstet sein, um damit bestimmte ZD -elochte Posten ;ins
beliebigen Karten aufzunehmen. Ebenso lassen Sich auch gleichzeitig mehrere Spalten
mit Lochungen und vorgeschriebenen Grenzwerten verarbeiten lediglich durch Wiederholung
der beschriebenen Einrichtungen.
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Der Ablauf der einzelnen Arbeitsvorgänge der Maschine, z. B. der Antrieb
der verschiedenen Wellen für die Fü lilwerke, den Relaissatz, das Rechenwerk, das
Schreibwerk usw., erfolgt von der Maschine von selbst in der gewünschten Weise durch
entsprechende Schaltung.