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Sortiermaschine für Zählpunktkarten Beim Auswerten von Zählpunktkarten,
insbesondere Lochkarten, in. statistischen und Buchhaltungsmaschinen kommt es vor,
daß man zu unterscheiden hat zwischen Karten, die in einem Lochfeld eine bestimmte
Lochung aufweisen, und solchen Karten, die in dem gleichen Lochfeld die gleiche
Lochung, außerdem aber noch weitere Löcher besitzen, die nicht gewollt, sondern
auf irrtümliches Lochen zurückzuführen sind. Diese Karten haben dann in der einen
oder anderen Spalte des betreffenden Lochfeldes mehr Löcher, als sie haben sollen
und sind daher als unbrauchbar aus dem Kartenstapel auszuscheiden. Hierzu hat man
bisher handbediente Prüfvorrichtungen benutzt, bei welchen entweder lediglich die
Bedienungsperson durch ein Signal auf das Vorhandensein einer fehlerhaft gelochten
Karte in der Vorrichtung aufmerksam gemacht oder diese Karte in einen Ablegebehälter
für fehlerhaft gelochte Karten überführt wurde.
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Dies- vollständig automatisch auf maschinellem Wege, und zwar vorzugsweise
mit Hilfe einer normalen Sortiermaschine zu erreichen, bezweckt die Erfindung, gemäß
welcher die Sortiermaschine mit einer Zusatzeinrichtung ausgerüstet ist, zum in
einem Arbeitsgang erfolgenden getrennten Ablegen von Karten, bei denen nicht mehr
als eine einzige beliebige Zählpunktstelle in jeder Kartenspalte gelocht ist, und
solchen, bei denen beliebige Kartenspalten an beliebigen Stellen mehrfach gelocht
sind.
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Einer von zahlreichen Anwendungsfällen für eine Sortiermaschine mit
der Einrichtung gemäß der Erfindung ist z. B. die Lohnbuchhaltung, wo die entsprechend
der Zusammensetzung der Familien veränderlichen steuerlichen Abzüge mit Hilfe von
Musterkarten in der Kartendupliziermaschine in die Lohnkarten der einzelnen Arbeiter
eingelocht werden, wobei die Musterkarten und die Lohnkarten meinem bestimmten,
als Kontrollfeld zu bezeichnenden Lochfeld mit Kennzeichnungslochungen versehen
sind, die übereinstimmen müssen. Diese Kennzeichnungslochung kann sich z. B. auf
die Lohnklasse beziehen. Wenn nun versehentlich zu einer Lohnkarte bestimmter Kategorie
eine Musterkarte verwandt wird, die nicht zu der betreffenden Lohnkarte gehört,
erhält das Kontrollfeld in den. einzelnen Spalten Doppellochungen, die im Falle
des Beispiels auf die verschiedenen Lohnklassen zurückzuführen sind. Gehört z. B.
die Lohnkarte der Lohnklasse i an, die Musterkarte aber der Lohnklasse 5, so würde
die Lohnkarte nach dem Dupliziervorgang in ein und derselben Spalte an den Zählpunktstellen
i und 5 ein Loch aufweisen, was natürlich falsch wäre und auf der später anzufertigenden
Lohnliste Fehler verursachen würde.
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Die Erfindung ist in den verschiedenen Systemen der bekannten Lochkartensortiermaschinen
anwendbar und soll in einem Ausführungsbeispiel an Hand der Sortiermaschine Hollerithscher
Bauart im folgenden beschrieben werden.
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Auf der Zeichnung zeigt Fig. i die durch einen Elektromagneten gesteuerte
Sortiervorrichtung,
Fig.2 das Schaltungsschema der Maschine mit
den zusätzlichen Schaltvorrichtungen gemäß der Erfindung.
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Die Sörtierweichen (Fig. i) werden durch den Sortiermagneten i gesteuert,
dessen Anker 2 als Auflagetisch für die Weichenzungen 3 dient. Während des Sortiervorganges
werden die Karten einzeln dem Kartenstapel4 entnommen und mittels des Greifmessers
5 den Transportrollen 6 zugeführt, die alsdann die Karte an die Sortierbürsten 7
weitergeben, die auf der Kontaktwalze 8 aufliegen. Von hier aus gelangt die Karte
auf den vom Magnetanker 2 gebildeten Tisch und schiebt sich hier zwischen den Tisch
und die Weichenzungen 3. Je nach dem Zeitpunkt der Erregung des Sortiermagneten
i ist. die vordere Kante der von dem Tisch :2 abgestützten Karte unter einer gewissen
Anzahl der Weichenzungen 3 hindurchgegangen, Während der Rest dieser Zungen noch
unmittelbar auf dem Tisch .2 aufliegt. Befindet sich z. B. hierbei die Vorderkante
der Karte bereits unterhalb der vorletzten Zunge 3, dann wird beim Abwärtsgehen
des Tisches :2 der Karte eine Durchtrittsmöglichkeit zwischen der vorletzten und
der letzten Zunge gegeben, so daß die Karte in das zweite Sortierfach gelangt, das
normalerweise als i2er-Fach bezeichnet ist. Wird auch die letzte Weichenzunge 3
bei der Erregung des Magneten i bereits von der Karte abgefangen, dann gelangt diese
in das erste mit Restfach zu bezeichnende Sortierfach.
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Das Greifmesser 5 erhält pro Karte eine Hinundherbewegung, die durch
einen an dem Träger 9 des Greifmessers angreifenden Lenker io herbeigeführt wird.
Dieser Lenker schwingt um einen Zapfen i i und wird mittels eines an dem Zapfen
12 sitzenden hin und her beweglichen Armes 13 bewegt.
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Die bisher beschriebene Einrichtung ist bei Sortiermaschinen bekannt.
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Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung vorgesehen, mittels der die normale
Sortierwirkung des Sortiermagneten verzögert wird und z. B. alle richtig gelochten
Karten in das i2er-Fach gelangen, während die Karten- mit Fehllochungen in das Restfach
geleitet werden.
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In der beispielsweisen Ausführungsform der Maschine ist die Möglichkeit
vorgesehen, die Kontrolle in sechs Lochspalten gleichzeitig vorzunehmen, wenn es
sich um sechsstellige Kontrollzahlen handelt; doch könnte dies natürlich für beliebig
viele Lochspalten erfolgen. Jeder Lochspalte ist eine Abfühlbürste 7 zugeordnet,
die an einem Träger 14 sitzen, der in bekannter Weise am Kopf der Sortiermaschine
auswechselbar angeordnet ist. Da die Abfühleinrichtung für alle der Kontrolle zu
unterwerfenden Lochspalten die gleiche ist, soll im weiteren nur die Einrichtung
für eine Lochspalte beschrieben werden. Die Bürste 711 ist über den Kontakt r111
eines durch ein Relais R= gesteuerten Umschalters r= mit einem Relaismagneten R1
verbunden, in dessen Stromkreis mittels der Umschalter 16 und 17 das Sortierrelais
i9 gelegt werden kann. Durch den zweiten Kontakt r=b des Umschalters rr werden zueinander
in Reihe geschaltete Relais R YI1 und RT in den Bürstenstromkreis eingeschaltet.
Das Relais RVII stellt einen Haltestromkreis für sich und das Relais R? her, das
bei seiner Erregung den Kontakt rfi schließt, der im Nebenschluß zum Sortiermagneten
i angeordnet ist und diesen kurzzuschließen vermag. Parallel zu dem Kontakt r' ist
ein Kommutator 2o angeordnet, der ebenfalls den Sortiermagneten i kurzschließen
kann. Durch den Kommutator 2o erfolgt eine Unterbrechung des Kurzschlußkreises in
dem Augenblick, in dem die i2er-Uhlpunktstelle der betreffenden Kartenspalte unter
die Abfühlbürste 711 gelangt. Diese Anordnung ist dazu getroffen, um den Sortiermagneten
i beim Vorbeigehen eines Loches in den Zählpunktstellen o bis 9 unerregt zu lassen
und alle Karten mit der richtigen Lochung in das i2er-Fach zu leiten.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Bei" der Benutzung
der Kartenaussuchvorrichtung befinden sich die Schalter 16, 17, 21, 22 und
23 in der in Fig. 2 gezeichneten Lage. Dadurch wird das Sortierrelais i9 von dem
normalen Sortierstromkreis abgeschaltet und der Sortiermagnet i durch den Kommutator
2o kurzgeschlossen, solange die Zählpunktstellen 9 bis i i der abzuführenden Kartenspalten
unter den Abfühlbürsten 7 sich befinden.
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Gelangt nun eine Karte z. B. mit einem 5er-Loch unter die Abfühlbürste,
dann wird folgender Stromkreis geschlossen: vom Hauptleiter 24 über den Kommutator
25, dessen Kontaktsegment für die Zählpunktstelle 5, Leiter 26, Bürste 27, Kontaktwalze
8, Abfühlbürste 711, Leiter 28, Kontakt r111, RelaisR1, Umschalter 16, Sortierrelais
ig, Umschalter 17, Leiter 29 und zurück zum anderen Hauptleiter 3o. Durch die Erregung
des Sortierrelais i9 schließt dessen.Kontakt i8 über den Kommutator 31 einen
eigenen Haltestromkreis. Das Relais R1 schließt bei seiner Erregung seinen Kontakt
32, wodurch ein Haltestromkreis über das Relais R= zustande kommt. Durch die Erregung
des Relais R= wird der Kontakt r=11 geöffnet und der Kon-takt r= b geschlossen
und somit ein Stromkreis über die Relais Rv" und R' vorbereitet. Eine Erregung des
Sortiermagneten i konnte nicht erfolgen, da. dieser durch den Kommutator 11o
kurzgeschlossen
ist. Diese Kurzschließung wird, wie bereits erwähnt, beim Durchgang der i2er-Zählpunktstelle
der Kartenspalte unter der Bürste 7a aufgehoben, wodurch der Sortiermagnet erregt
und die Karte in das i2er-Fach gelangt. Befindet sich außer dem 5er-Loch in der
gleichen Kartenspalte, z. B. an der i,er-Zählpunktstelle, noch ein Loch, dann wird
beim Abfühlen dieses Loches der durch die vorhergehende Erregung des Relais R1 und
R1 vorbereitete Stromkreis geschlossen, der wie folgt verläuft: vom Hauptleiter
24 über den Kommutator 25, Leiter 26, Bürste 27, Kontaktwalze 8, Abfühlbürste
7a, Leiter 28, Kontakt rlb, Relais RyII, Relais R', Leiter 33, Leiter 29 und zurück
zum anderen Hauptleiter 30. Das Relais RVll schließt über seinen Kontakt 3;4, Leitungen
35, 36 und 37 und den Kommutator 3 i einen Haltestromkreis. Das Relais R' schließt
bei seiner Erregung den Kontakt y', wodurch der Sortiermagnet über den Schalter
23 kurzgeschlossen wird. Es kann also der Sortiermagnet auch in der i2er-Stellung
des Kommutators 2o nicht erregt werden, so daß die doppelt gelochte Karte in das
Restfach gelangen muß.