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Merkzeichen, Verfahren zur Herstellung und Anbringung von Merkzeichen
und Maschine zur Ausführung des Verfahrens Zum Merken von Wäschestücken in Wäschereibetrieben
hat man neben anderen Verfahren auch bereits das Einziehen von ein- und mehrfarbigen
Einzelfäden verwendet. Wenn die Zahl der verschiedenen Merkzeichen, die infolge
der wenigen verfügbaren Farben eng beschränkt war, nicht mehr genügte, dann wurde
noch ein zweiter und auch ein dritter Faden dazugenommen. Alle Fäden wurden dann
gemeinsam ins Nadelöhr eingefädelt und als Bündel ins Wäschestück eingezogen. Durch
die Kombination verschiedener Farben wurde aber nur eine geringfügige Vermehrung
der Unterscheidungsmöglichkeiten erzielt, weil bloß das Vorhandensein der Farben,
nicht aber auch deren örtliche -Anordnung dem Unterscheidungszweck dienten. Andererseits
wurde auch ein einzelner Faden in mehreren Flachstichen nebeneinander eingezogen,
so daß auf einer Seite des Wäschestückes eine entsprechende Anzahl von gleichfarbigen
Fadenstrecken wie Striche nebeneinander lagen. Dieses Verfahren gestattet nur die
Verwendung einer einzigen Farbe und kann nicht maschinell betrieben werden. Alle
diese Merkmethoden sind zeitraubend und mühsam. Die Wäschereien haben dagegen ein
dringendes Bedürfnis nach einem maschinell ausgeführten Merkverfahren, das gleichzeitig
die Zahl der Unterscheidungszeichen vervielfacht.
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Durch die Erfindung wird nun ein Merkzeichen für Wäsche und Wirkwaren
geschaffen, das sowohl hinsichtlich der möglichen Anzahl von eindeutig unterscheidbaren
Merkzeichen als auch -hinsichtlich der Einfachlieit
und Raschheit
allen Anforderungen auch der größten Wäschereibetriebe voll entspricht.
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Das Merkzeichen besteht aus einer Gruppe von mindestens zwei im Abstand
nebeneinander parallel zur Werkstückebene li-egendeu, auf das Werkstück gehefteten
Fadenstr,cl:en, unterscheidet sich aber von ähnlichen bekannten Merkzeichen erfindungsgemäß
dadurch, daß die Fadenstrecken aus verseliiedenfarbigen Einzelfäden bestehen, wobei
obendrein eine der außenliegenden Fadenstrecken den anderen Fadenstrecken gegenüber
z. B. durch größeren Abstand besonders erkenntlich gemacht ist und die zusammengefaßten
Enden aller Einzelfäden gemeinsam verknotet sind. Es ist dies ein maschinell herstellbares,
gegen Herausfallen gut gesichertes und vorzüglich abwandelbares Zeichen. -Mit diesem
Merkzeichen lassen sich bei einer Wahl voll zehn verschiedenen Farben, welche die
Zahlen o bis 9 darstellen, sämtliche Zahlen des dekadischen Systems symbolisieren,
also mit zwei Fadenstrecken die Zahlen o bis 99, mit drei Fadenstrecken die Zahlen
o bis 999 usw.
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Die eine den anderen I#adenstrecken gegenüber besonders gekennzeichnete
Fadenstrecke b:,deutet dabei immer die höchste oder niedrigste Stelle der Zahl,
so daß diesbezüglich kein Zweifel aufkorninen kann.
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Einen weiteren Erfindungsgegenstand bildet ein Verfahren zur Anbringung
des Merkzeiclitns auf Web- oder Wirkwaren, dessen wichtigstes Kennzeichen darin
besteht, rlaß (las Werkstück mittels einer nähtnaschinenartigen Vorrichtung mit
zwei oder mehreren gleichzeitig bewegten, Einzelfäden führenden Nadthi in einem
einzigen Vor- und Rückgalig der Nadeln all zwei Stellen durch-,tochen, die durchgezogenen
Fäden abgeschnitten und die zusammengefaßten Enden aller Fäclen gemeinsam maschinell
verknotet n erden. Die hierzu geschaffene Mascliirie besitzt erfindungsgemäß- eilte
in einer zum Auflegen der Wäsche dienenden Platte vorgesehene Mulde, in die das
Wäschestück durch einen Drücker eingeführt wird, ferner zwei oder mehr parallel
zur Platte bewegte Nadeln. die durch Ausnehmungen der Mulde und des Drückers und
zweimal durch das Wäschestück hindurchgehen, und weiter einen Beineinsamen Greifer
für alle Nadeln, der beim Zurückgehen der Nadeln in die sich all dün Nadelöhren
bildenden Fadenschleifen eingreift und die Fadenenden durch den Stoff Hindurchzieht
und die Beheftutig vollendet.
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In der Zeichnung ist eire Ausführungsbeispiel der Merkmaschine nach
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt die Fig. i eitle Draufsicht, die Fig.
2 einen senkrechten Schnitt nach Linie II-11 der Fig. i. F ig. 3 ist eine Unteransicht
auf die Grundplatte in natürlicher Größe. Fig. d., 5, 6 zeigen Schnitte entsprechend
den Linien IVAV, V-V und VI-VI im Sinne der Pfeile gesellen. Die Fig. 7 zeigt eine
Ansicht (teilweise geschnitten) im Sinne der Pfeile VII-@'II in geänderter Becriebsstellung.
Die Fig. 8 zeigt eilte Ansicht einer Einzelheit im Sinne der Pfe.ileVIII-V.111.
Die Fig. q stellt einen Schnitt nach IX-IX der Fig. 3 dar und die Fig. io
eine Einzelheit in Draufsicht. Die Fig. i i zeigt eitle Eini<irlelvorrichtung
in Seitenansicht und 1#ig. 1= i» Ansicht von unten.
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Die I#ig. 13 bis t; zeigen (Jett zur Vorrichtung gehörigen Knüpfapparat,
und zwar stellt Fig.13 eine Seitenansicht, Fig.1I eilten Schnitt nach Linie XIV-XIV
der Fig. 15 und Fig. 1; einen Schnitt nach Linie 1@--1@ der l#ig. 13 dar. Die Fig.
iV ist eilte Ansicht von unten und die Fig. 17 eile Schnitt durch den Kniipferkopf
in doppelter Vergrößerung. Die Fig. 18 bis 2a zeigen den Knüpferkopf in fünf verschiedenen
Funktionsstellungen.
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Die Maschine besitzt die Form eines rechteckigen. Kastens i (Fig.
i und 2), an dessen Deckplatte = die gesamten Mechanismen montiert sind, so daß
durch einfache: Aufklappen der Platte um die Achse 3 auch der innerhalb des Kasten,
befindliche 'feil lei(-lit zugänglich ist.
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All rler Uferfläche der Deckplatte 2 befinden sich, all Lagern .I
montiert, waagerecht abstehende Dorne 5, auf welche Spulen 6 für die verschiedenfarbigen
Heftfäden aufgesteckt sind. Die Fäden I# verlaufen zu einer Öttl1t1119 7 der Platte
a, wobei sie vorher durch eine Kleninivorriclitung hindurchgehen, die aus einem
Lagerteil 8 bestellt, an vcelcliein in einem Schlitz drei bewegliche Kleinnibacken
9 und drei feste Klemirtbacken io eingesetzt sind, so daß die Fäden durch Andrücken
der beweglichen Klenunhacken 9 an die festen Backen to festgekleinnit werden. Auf
der Überfläche der Deckplatte befindet sich ferner ein in einem Lager i i uni eine
waagerechte Achse drehbarer Hebel 1, der ani einen Ende eitle Rolle 14 trägt, über
\celclie der Antrieb des Hebels von einer Eszeilterrolle i5 erfolgt. die unterhalb
der l )e@-klrlatte gelagert ist und nur teilweise lieratisragt. Alli anderen 13nde
trägt der Hebel 12 an einem federnden Zwischenglied 16 einen prismatischen Drükker
17. der mit einer all der Deckplatte vorgesehenen, in der Form dein Drücker 17 angepaßten
Mulde i8 zusammenwirkt, in diese beim Ausschwenken des Hebels 1.2 eindringt und
dabei jenen Teil eines über die Deckplatte geschobenen Wäschestückes 1l-, das die
I1lulde 18 überdeckt, in die Mulde eindrückt.
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Alt der Seite des Kastens i ist ein Kurbelarm i9 angebracht, mittels
dessen Hanrigriffes
-o die Maschine in Tätigkeit gesetzt wird. An
dessen Stelle kann natürlich auch ein Fuß- oder Motorantrieb vorgesehen sein.
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Die gesamten übrigen Mechanismen der Maschine, welche an der Unterseite
der Deckplatte 2 montiert sind, werden an Hand der Fig.3.bis 12 beschrieben, wobei
zu beachten ist, daß die Fig. 3 eine Unteransicht ist.
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Die Handkurbel i9 sitzt auf der Hauptwelle -21, die in Lagerschildern
-22 uns 23 drehbar ist.
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Auf der Hauptwelle 21 sitzt ferner eine Scheibe 2d., fest, die einen
vorragenden Zapfen 25 trägt, der in- eine Nut 26 eingreift, die ini Lagerschild
22 angebracht ist und über den halben Umfang des Kreises verläuft, so daß die Drehbewegung
der Kurbel i9 auf etwa i8o° beschränkt ist< Auf .der Welle 21 sitzt weiter eine
Scheibe 27 fest, welche zwei Anschläge 28 und -28' (Fig. d.) trägt. Lose auf der
Welle 21 sitzt eine Scheibe 29, die an ihrem oberen Teile ein Zahnsegment 31 angesetzt
hat, dessen radiale Begrenzungswände 32, 32' mit den Anschlägen 28, 28' zusammenwirken.
Die Verzahnung des Segmentes 311 kämmt mit einer. Zahnstange 33, die auf einer Schubstange
34. starr befestigt ist.
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Die Schubstange 3..;. gleitet in Lagern 35 und besitzt an ihrem einen
Ende Rasten 36 und 36' , in welche eine Feder 37 eingreift lind die Stange
so in den beiden Endstellungen festhält. Das andere Ende der Stange .1.I ist mittels
eines Zapfens 38 mit einem Lenker 39 (Fig.3) gelenkig verbunden, der am anderen
Ende einen Zapfen .to trägt. Dieser Zapfen d.o greift in einen Bogenschlitz .A.i
eines Winkelhebels 42 ein, der an der Grundplatte am Zapfen 43 schwenkbar- gelagert'
ist. Am äußersten Ende des langen Armes des Winkelhebels .42 ist ein Langloch .15
vorgesehen (Fig.9).
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Am gegenüberliegenden Ende der Hauptwelle 21 sind die Teile 27 bis
.15 alle in symmetrischer oder annähernd symmetrischer \Veise wiederholt und hier
mit den gleichen Bezugszeichen 27 bis .L2 versehen dargestellt.
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Auf der Hauptwelle 2 i_ ist ferner nahe dem Lagerschild 23 auf der
der Kurbel gegenüberliegenden Seite ein Zahnrad 5o aufgekeilt, welches über ein
kleines Zahnrad 51 ein gleich großes Zahnrad 52 antreibt, das auf einer zur Hauptwelle
2i parallelen Nebenwelle 53 sitzt, die einerseits im Lagerschild 23 und andererseits
in einem Lagerschild 54 gelagert ist. Nahe dem Lagerschild 5.1. ist das Exzenterrad
15 auf der Welle 53 aufgekeilt. Auch dieses Exzenterrad kann daher nur insgesamt
um eine halbe Umdrehung und wieder zurück verdreht werden.
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' Das kleine Zahnrad 5-1 sitzt ,auf einem Welfenstumpf 56, welcher
im Lagerschild 23 und in einem weiteren Lagerschild 57 gelagert ist und an seinem
Ende eine Freilaufkupplungsscheibe 58 trägt. Eine zum Wellenstumpf 56 gleichachsig
in den Lagerschildern 6o und 6o' gelagerte Nockenwelle 61, trägt :die Gegen= kupp:lun.gsscheibe
62 (Fi. 5), die an einer Stelle eine zahnartige Einkerbung 63 besitzt. In diese
greift ein gefederter, an der Scheibe 58 sitzender Sperrzapfen 64 so ein, daß die
Drehung der Welle 56 nur in der einen Richtung auf d'_e Nockenwelle übertragen wird,
wogegen diese in der Gegenrichtung nicht umläuft.
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Auf der Nockenwelle ()i sitzt eine Nockenscheibe 65, die mit einem
an .der Deckplatte 2 am Zapfen 66 gelagerten zweiarmigen Hebel 67 zusammenarbeitet,
der unter der Wirkung der Rückstellfeder 68 steht. An der Nocken-. welle 61 sitzt
fern- -r eine Kurbelscheibe 69, an deren Kurbelzapfen io die Pleuelstange 71 angreift,
welche über den Pleuelzapfen.72 die Nadelstange 1-3 betätigt. Die Nadelstange
ist in Lagern 74 und 74' an der Unterseite der Deckplatte längs.gleitbar gelagert.
Am vorderen Ende sind drei mit Öhr versehene starke Nähnadeln N , 1-'
und N" in üblicher Weise lösbar befestigt, von denen die eine N" in etwas
größerem Abstand von der mittleren steht als die andere außenliegende Nadel. Mit
der Nadelstange 73 starr verbunden ist ein Arm 75, der mittels des Zapfens 76 eine
Pleuelstange 77 antreibt, d?e an ihrem anderen Ende einen Kurbelzapfen 78 trägt.
Dadurch wird ein Kurbe1.arm 79, der am Zapfen 8o an der Deckplatte drehbar gelagert
ist und an dem ein Zahnsegment 8i festsitzt, in Schwenkbewegung versetzt. Dieses
Zahnsegment kämmt mit einem kleinen Ritzel 82, das gleichfalls an der Deckplatte
drehbar gelagert ist und einen sichelförmigen Greifer 83 trägt.
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Auf der Hauptwelle 2i ist schließlich ein Kegelrad 85 aufgesetzt,
welches über das kleine Kegelrad 86 ein#cr1 Wellenstumpf 87 antreibt, der quer zur
Hauptwelle 21 und para1'el zur Deckplatte liegt und über eine Kupplungsanordnung
88 und 89, die vollkommen jener gemäß Fi,g. 5 (Teile 62 bis 6q.) entspricht, d'e
Querwelle 9o in nur einer Drehrichtung mitnimmt. Wellenstumpf 87 und Querwelle 9o
sind in den Lagerschildern 9i und gi' an der Deckplatte gelagert.
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Auf der Querwelle 9o sitzt .eine Nockenscheibe 93 mit Nocke 93', die
mit einem dreiarmigen Hebel 94, der unter der Wirkung einer Feder 95 sich
um den Zapfen 96 im Uhrzeigersinne zu drehen versucht, zusammenarbeitet. Der eine
Arm 97 wird so an die Scheibe 93, der zweite Arm 98 an eine Klemmplatte 99 und der
dritte Arm ioo an den einen
Arm eines Übertragungshebels ioi angedrückt.
Der zweite Arm des Übertragungshebels ioi legt sich dab=i an einen Anschlag io2,
der an einer im Lagerschild 84 längsgleitbar gelagerten Stange 103 sitzt. Über das
ändere Ende der Stange 103 ist zum Ausdeich des Be-,vegungsiiberschusses
eine Spiralfeder io4 geschahen, die durch eine Schraubenmutter io5 oder einen Splint
gegen Abgleiten gesichert ist. Vor der Feder sitzt ein zweiter als Anschlag dienender
Splint io5'. Zwischen der Feder 104 -und dem Splint 105'
greift der eine Arm
des Nackenhebels 67 an. Auf die Stange 103 ist ferner ein Arm io6 aufgesetzt,
der über den Teil 107, welcher durch eine Üffnung der Deckplatte 2 hindurchtritt,
mit den beweglichen Klemmbacken 9 (Fig. i) verbunden ist.
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Auf der Querwelle yo sitzt ferner eine Kurv eilscheibe i io (Fig.
6), die eine Exzenterkurv ennut i i i aufweist. In dieser Kurvennut i i i gleitet
ein Zapfen 112, der an einem Arm 113 sitzt, mit dem ein Zahnrad 114 verbunden ist.
Dieses ist auf der Welle 115 gelagert, welche sich im Lagerschild i 16 (Fig. 3)
dreht. Mit dem Zahnrad 114 kämmt ein Ritzet 118 (Fig. 6-), mit dessen Welle i i9
ein in Seitenansicht etwa Z-förmiger Scherenkörper 120 starr verbunden ist. Das
obere an der Deckplatte zur Anlage kommende Ende 121 des -Körpers i2o trägt die
Scherkante und hat am Ende eine hakenförmige Abbiegung 1-22. Die genannte Scherkante
wirkt mit einer zweiten an einem zweiarmigen Hebel 124 vorgesehenen Scherkante zusammen.
Der Hebel 124 (-Fig. 6, ;) ist um den Zapfen 125 in dein Körper Mao drehbar gelagert,
der zu diesem Zwecke doppelwandig ausgebildet ist. Atii anderen, längeren Arm dieses
Hebels 124 sitzt ein Zapfen 126, der mit einer festen Gleitfläche 127 zusammenarbeitet.
An der Nabe 130 (Fig. 3 und 7) der Kurvenscheibe 110 ist eine locke 131 angebracht,
die mit einem am Zapfen 13-2 am Gestell schwenkbar gelagerten doppelarmigen Hebel
133 durch Anschlag zusammenwirkt. Das andere Ende dieses Hebels besitzt eine
Abbiegung 134, die in der in Fig. ; dargestellten Betriebsstellung an den langen
Arm des Hebels 124 anschlägt.
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All der Querwelle 9o ist schließlich eine Scheibe 140 (Fig. 3) aufgesetzt,
die an einem "feil ihres Umfanges eine Verzahnung 1:11 trägt. Diese letztere kämmt
bei entsprechender Verdrehung mit einem Ritze- 142, das auf einer Nebenwelle 1:13
sitzt. Sowohl die Scheibe i4o als auch das Ritze- 142 tragen axial ausragende Anschläge
144 und 14.3, die in später zu beschreibender Weise zusatninenwirken. Auf der Welle
143 ist an deren anderem Ende ein Kegelrad 146 aufgesetzt, welches die Drehbewegung
auf das Kegelrad 147 überträgt und so die Knüpfvorrichtung antreibt, die in Fig.
3 nur durch ihre strichpunktierte Umfailgslinie 15o angedeutet und an Hand der Fig.
13 bis 22 ausführlich beschrieben ist.
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In der zur Bewegung der Nadelstange ; 3 quer liegenden Richtung sind
beiderseits der Mitte an der Deckplatte Gleitschienen 151 (Fig. g) angebracht, in
welchen in einer Schwalbenschwanznut ein Schlitten i52 gleitet, der in der Mitte
einen prismatischen Teil 153 von Dreieckquerschilitt trägt. In dessen Basis ist
ein Zapfen 154 eingeschraubt, der durch eine entsprechende Längsnut 155 des Gleitlagers
hindurchgeht und in das Langloch 45 des Hebels 42 eingreift. Auf den Schrägflächen
des Teiles 153 sind dachartig Bleche 16o (Fig. 8) angebracht, die an ihren zueinander
gekehrten Enden abgeschrägt sind, wie bei 161 in Fig.8 dargestellt. Sie besitzen
ferner an diesem Ende, jedoch nur auf der dem Knüpfer zugewendeten Seite, Nuten
162, die zuerst längs der Abschrägung und dann in der-Längsrichtung der Führung
in diese Bleche eingeschnitten sind. An einem höheren Blech ist ein Häkchen 163
allgebracht.
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Unter den dachartigen Blechen 16o ist in einer Führung der beiderseitigen
Prismen, knapp unter der Mulde 18 streifend, eine Klemmvorrichtung angebracht (Fig.
io), die auf der einen Seite aus einer winkelförmig ausgeschnittenen festen Kleininbacke
164 all einem Prisma 153 und aus einer federnd beweglichen Kleininbacke 165, die
am gegenüberliegenden Prisma geführt ist, besteht und geeignet ist, die aus der
Mulde herausragenden Fadenenden zwischen sich federnd einzuklemmen.
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Die Wirkungsweise der Maschine iblt folgende: Zum Merken eines Wäschestückes
W schiebt man dieses über die Deckplatte 2, so daß es die -Mulde 18 bedeckt. Null
dreht inan die Kurbel ig um etwa i8oJ bis zum Allschlag des Zapfens 25 an das Ende
der mit 26.. Bei dieser Drehung wird über die Hauptwelle21 und die Zahnräder 5o,
51 und 52, die Nebenwelle 53 tuid die Exzeiltersclieil)e 15 der auf der Oberseite
der Deckplatte 2 befindliche Drückerliebel durch Auflaufen der Rolle 14 auf den
Umfang der Eyzenterscheibe 15 nach unten bewegt, und der Drücker 17 führt dabei
das Wäschestück in die Mulde 18 ein.
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Gleichzeitig wird vom Ritze151 über (-1e Freilaufkupplung 58, 62 die
Kurbelscheibe 0() in eine ganze Umdrehung versetzt. Das Ritzet 5i hat weniger als
den halben Durchmesser des Zahnrades 5o. Dadurch wird der Wellenstumpf 56 und die
daraufsitzende 1# 1-eilaufkupplungsscheibe
58 um mehr als 36o°
gedreht. Trotzdem beträgt die Umdrehung der Gegenkupplung 62 genau 36o°, weil der
Sperrzapfen 6q., bevor er in die,Einkerbung 63 eingreifen kann, erst jenen Weg wieder
zurücklegen muß, um den er bei der Rückbewegung der Handkurbel infolge der zu großen
Übersetzung der Zahnräder zu weit zurückgegangen ist. Durch die volle Drehung der
Kurbelscheibe 69 verschiebt die Pleuelstange ;1 die Nadelstange73 samt NadeInN,
N', N"
nach vorne in die gestrichelt gezeichnete Lage (Feg. 3) und zieht sie
wieder in die Anfangslage zurück. Gleichzeitig wird von der Nadelstange 73 über
die Pleuelstange 77 das Zahnsegment &i in Drehung versetzt, und dieses treibt
über das Ritzel 82 .den sichelförmigen Greifer 83 rasch an.
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Die von den Spulen 6 durch die Klemmvorrichtung #io, die Öffnung 7
und durch die Nadelöhre gehenden Fäden F sind am Beginn der Betätigung an ihren
unteren Enden durch die Klemmvorrichtung 98, 99 festgehalten. Beim Vörstoßen der
Nadeln werden daher die Fäden etwas von den Spulen 6 abgezogen, und die Nadeln ,dringen,
durch die Ausnehmungen 17' (Feg. 8) des Drückers 17 leindurchgehend, zweimal durch
das Wäschestück hindurch.
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Iren Augenblick des Zurückgehens der Nadeln steht der Greifer 83 in
der in Fig. 3 strichpunktiert gezeichneten Stellung. Es bilden sich beim Zurückgehen
der Nadeln,an den Nadelöhren kleine Fadenschleifen, in welche die Spitze des Greifers
83 eindringt, wobei er die Fadenenden nun aus der inzwischen geöffneten Klemmvorrichtung
98, 99 heraus- und' durch das Wäschestück durchzieht. Die Öffnung dieser Klemmvorrichtung
erfolgt durch Auflaufen des Hebels 67 auf die Nocke der Scheibe 65. Durch Verdrehung
des Hebels 67 wird die Stange 103 gegen die Wirkung der Feder io.4 verschoben.
Es dreht sich der Zwischenhebel ioi im Sinne des Uhrzeigers und nimmt den dreiarmigen
Hebel 94 gegen die Wirkung der Feder 95 so mit, daß sich die Klemmung löst. Gleichzeitig
schließen sich durch die Betätigung des Armes io6 die Klemmbacken 9, io, so daß
die Fäden nicht von den Spulen abgezogen werden können.
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Beim weiteren Rückgang der Nadeln, wenn der Greifer 83 die Fadenenden
bereits herausgezogen hat, werden durch Anschlag der Mitnehmer 28' an die Zahnradsegmente
31' die Schubstangen 34 verschoben und verdrehen dabei über die Lenker 39 die Winkelhebel
4.2 in die strichpunktiert gezeichnete Lage. Von diesen Hebeln werden die Prisinen
153 mitgenommen und auf ihren Führungen 151 gegen die Mitte zusammengeschoben und
schließlich in die in Fig.8 strichpunktiert gezeichnete Endlage gebracht. Die vorne
abgeschrägten Enden 161 der dachartig aufgesetzten Bleche 16o fassen bei diesem
Zusammenrücken die zweimal drei aus (lein Wäschestück herausragenden Enden der Heftfäden
und schieben sie gegen die Mitte zu einem Bündel zusammen, wobei die vom Greifer
83 herausgezogenen Enden gleichzeitig von dem kleinen Haken 163 erfaßt und dem Knüpfergreifer
aus dein Weg geschoben werden, während die anderen drei Fäden nach wie vor durch
die Nadelöhre zu den Spulen gehen. In dieser Mittelstellung kommt auch die Klemmvorrichtung
i6-., 165 (Feg. io) zur Wirkung, melche die sechs Fäden leichtfedernd zwischen sich
einklemmt.
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Nach Erreichen dieser Stellung wird die Kurbel wieder in die Anfangslage
zurückgedreht. Bei. diesem Rückdrehen bleibt die Nadelstange infolge der nur einseitig
wirkenden Freilaufkupplung 58; 62 in Ruhe.
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Desgleichen bleiben vorerst die prismatischen Führungen
153 in ihrer strichpunktiert in Fig.8 gezeichneten Mittellage so lange stehen,
bis der andere Anschlag 28 an die Fläche 32 des Zahnsegmentes ; 1 anschlägt, was
erst knapp vor Ende der Rückbewegung der Fall ist.
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Dagegen kommt jetzt die Freilaufkupplung 88, 89 zur Wirkung, d. h.
es wird die Querwelle 9o über das Kegelradgetriebe 85, 86 in die Drehung mitgenommen.
Hierdurch werden folgende Mechanismen betätigt: Es wird die Kurvenscheibe i io in
Drehung versetzt, wobei der Zapfen i 12 in der Nut i i i in der Richtung zur Achse
hinwandert und daher (Feg. 6) entsprechend verschwenkt wird. Dadurch dreht sich
auch über die Zahnräder 114 und i 18 der Scherenkörper i 2o um die Achse
i 19 entgegengesetzt zum Sinne des Uhrzeigers und erfaßt dabei die von den Nadelöhren
kommenden Fäden und zieht sie mit sich, wobei die Fäden etwas von den Spulen abgewickelt
werden, da sich die Klemmbacken 9, io wieder geöffnet haben. Im Verlaufe dieser
Drehung, bei der auch die zweite Scherenbacke 12-. mitgenommen wird, gelangt in
einer bestimmten Stellung das andere Ende dieser zweiten Scherenbacke 12.1. in den
Bereich des Hebels 133. Dieser läuft ,gleichzeitig mit seinem anderen Ende auf die
Nocke 131 auf, und dadurch wird .die Backe 124 gegenüber dem Scherenkörper i2o verdreht,
und die dazwischenliegenden Fäden werden abgeschnitten. Die Stellung knapp nach
Beendigung des Abschneidens ist in Fig. 7 dargestellt. Durch das Zusammenwirken
der beiden Klemmvorrichtungen 89, 99 und 9, io und durch die Größe der Bewegung
der Abschneidevorrichtung wird die richtige
gleichmäßige Länge der
Fäden erzielt. Durch Verdrehung der Nockenscheibe 65 kann man den Zeitpunkt des
Üffnens und Schließens der Klernmüngen und so die Länge der Fadenenden verändern.
Bei der weiteren Drehung läuft der Zapfen z 12 in der Nut i i i wieder gegen den
Umfang und dreht dadurch den Scherenkörper 12o wieder zurück. Um auch die zweite
Scherenbacke 12.4 wieder in die Anfangslage zu bringen, stößt der all ihrem anderen
Ende sitzende Bolzen 126 in der in Fig. ; strichpunktiert gezeichneten Lage gegen
eine feste Gleitfläche 127. Dadurch wird bis zur Erreichung der Endstellung gemäß
Fig. 6 die Scherenbacke 124 wieder in die dort gezeichnete End- und zugleich -Anfangsstellung
zurückgedreht.
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Unmittelbar nach dem Zeitpunkt, in welchem das Abschneiden der Fäden
durch die Schere 120, 12.1. erfolgt ist, beginnt der Eingriff des Zahnsegmentes
141 in das Kitzel 142, und dadurch wird auch der weiter unten beschriebene Knüpfapparat
i 5o in Funktion gesetzt. Das richtige Eingreifen der Segrnentzähne 1..1.1 in die
Zähne der Kitzel 1.12 wird durch die Anschläge 144, 145 herbeigeführt, die auch
verhindern, daß die Verzahilungen durch das schlagartige Zusammentreffen leiden.
Der an diesem Knüpfapparat vorgesehene sichelförmige Greifer 214 (Fig. 16) dreht
sich in den durch die Nuten i62 gebildeten Schlitz der zusammengeschobenen Dachbleche
ibo hinein und holt bei seiner Weiterdrehung die sechs darin befindlichen Fadenenden
heraus, was ohne weiteres möglich ist, da diese nur unter der Mulde geklemmt sind,
auf der anderen Seite aber frei liegen. Bei der weiteren Drehung werden diese sechs
Fadenenden durch den Mechanisrnus des Knüpfeis zu einem Knoten verschlungen, so
daß auch diese Knüpfung vollendet ist, bis die Kurbel wieder die Anfangsstellung
erreicht hat.
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Knapp vor dem Ende der Bewegung gelangt auch die Rolle des Drückerhebeis
1d wieder in die Vertiefung der Exzenterscheibe 15, so dalä sich der Drücker 1;
wieder 1l die voll gezeichnete Lage (Fig. 2) liebt. Damit ist der gesamte Merkvorgang
beendet, und das Wäschestück kann von der Deckplatte abgenommen werden. Es ist dabei
mit drei von den Spulen ö stammenden Fäden belleftet worden, deren Enden zusammengeknüpft
sind, so daß ein ungewoIltes Herausfallen der Fäden verhindert ist. Der eine von
diesen Fäden besitzt einen etwas größeren Abstand von den beiden übrigen Fäden,
woraus erkenntlich ist, daß er bei der Umsetzung der verwendeten farbigen Fäden
in Zahlen als die Hunderterstelle zu werten ist.
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`Fenn die ganze Serie von @`'äsclrestiicken, welche einem Auftraggeber
gehören, auf diese "'eise mit 1'-lerkfäden gleicher Farbenzusammenstellung versehen
worden ist und rnan auf Aas Merken von Wäschestücken eines anderen Auftraggebers
übergehen will, wird einer der drei Fäden, zweckmäßig jener, welcher die Einerstelle
der symbolisierten Zahl bedeutet, durch eine Spule mit einem andersfarbigen Faden
ersetzt, .der die nächsthöhere Zahl als die eben verwendete bedeutet. Dieser neue
Faden wird in die betreffende Nadel eingefädelt, und das Merken wird in der beschriebenen
Meise vorgenommen. Es ist klar, daß durch fortgesetztes Auswechseln der Spule und
Ersetzen durch andersfarbige Spulen auf diese `'eise, wenn für jede der drei Spulen
zehn verschiedenfarbige Fäden verwendet «'erden, die Zahlen o bis 999 symbolisiert
und so die \t':iscliestiicl:e von tausend verschiedenen Auftraggebern in unverwechselbarer
Art und mit geringster Mühe gemerkt werden können, ohne daß die Wäsche dadurch _
irgencl`vie Schaden leidet oder an ihrem Aussehen dauernd ireeinträchtigt wird.
Nach erfolgtem Waschen und evtl. Bügeln werden nämlich die Fäden nach
Ab-
schneiden des Knotens ririt einem Griff herit:sgezogen, so daß an der
@W'ische selbst praktisch von dein Merkvorgang nichts mehr ztr selten ist.
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Zum bequemen Einfädeln der Fäden neu aufgesteckter Spulen kann erfindungsgemäß
ferner eine diesen 'Maschinen angepaßte Einf.idelvorrichtung vorgesehen :ein, wie
sie in Fig. i i und 12 dargestellt ist. An einem von der Deckplatte 2 nach unten
ragenden Lagerarm i7 o sind nebeneinander an der Achse 1;1 drei Handhebel 1;2 gelagert,
«-elche an ihren nach außen ragenden Enden Tastknöpfe 174 tragen und durch Federn
1;5 in der voll gezeichneten Stellung erhalten werden. Die innenliegenden Enden
dieser Hebel sind durch Ösen 1;6 gesteckt, welche ati je einer dünnen, vorne einen
winzigen lial;en i So tragenden Schiene r;; befestigt sind. Diese Schienen sind
ihrer ganzen Liinge nach äußerst genau in N Uten eines Balkens 178 geführt,
der von einer die Nadeln übergreifenden Brücke 1;9 nach unten ragt. Die Schienen
177 sind in dieser Führung so montiert, dali inan durch Niederdrücken
der Tasthebel iri die strichpunktierte Stellung rnit den flaken iNo genau durch
die Öhre der Nadeln 1', 1"', A-" gelangt und so die Haken durch die Cftnung; der
Deckplatte nach oben gelangen. Es ist dann ein leichtes, den neu einzufädelnden
Faden in diesen Haken einzuhängen. Durch Loslassen des betreffenden 7'astknopfes
zieht die Feder der' Tasthebel wieder in die Anfangslage zurück, und der neue Faden
wird auf diese Weise durch Blas
betreffende Nadelöhr gezogen und
eingefädelt.
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Der für die Maschine nach der Erfindung vorzugsweise verwendbare Knüpfapparat
ist in den Fig. 1.4 bis 22 beschrieben. Bekannt sind Knüpfvorrichtungen, die nach
folgendem Prinzip arbeiten: Um .ein Wickelrohr rotiert ein Fadenträger, wodurch
der Faden als Schlinge um das Wickelrohr gelegt wird. Im Inneren des Wickelrohres
befindet sich eine Stange, deren Ende zu einem Haken umgebogen ist. Das Wickelrohr
und die Hakenstange sind längsverschiebbar. Sobald der Fadenträger eine Umdrehung
vollendet hat, «,ird das Wickelrohr mitsamt der Schlinge zurückgeschoben und der
Haken freigelegt. Bei der weiteren Umdrehung des Fadenträgers wird der Faden an
den Haken gelegt und dann von der Hakenstange in das Rohrinnere hineingezogen. Damit
ist das Fadenende durch die Schlinge durchgezogen. Über das Wickelrohr ist dann
noch ein zweites Rohr geschoben, das beim Vorgleiten die SChlingenbstreift.
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Nach diesem gleichen Prinzip arbeitet auch der erfindungsgemäße Knüpfapparat.
Außer diesem Bekannten enthält er noch folgende Neuerungen: .
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i. Um zu verhindern, daß die um das Wickelrohr 23o gelegte Schlinge
abrutscht, wenn dieses zur Freilegung des Hakens 225 zurückgezogen wird, ist in
einer Nut 237 des Wickelrohres eine feine Flachfeder eingelagert, deren freies Ende
zu einem Haken 235
umgebogen ist. Hinter dem Haken ist die Feder ausgebaucht
(236). Der Faden wird in diesen Haken eingelegt, und die Schlinge kann jetzt
nicht mehr abrutschen. Dagegen schleift das Abstreifrohr 233 zuerst über die Ausbauchung
*der Feder und drückt sie samt den Halten in die Nut, so daß die Schlinge ohne Hindernis
abgestreift werden -kann.
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2. Der Fadenträger hat eine für das Aufgreifen der zusammengefaßten
Fadenenden besonders vorteilhafte Form erhalten und besteht aus einer sichelförmig
gebogenen Keilspitze. An der Innenfläche der Keilspitze liegt eine feine Flachfeder
an, die vorne leicht nach außen gebogen ist, so daß der Greifer wie 'ein offener
Schnabel aussieht. Greifer und Blattfeder schieben sich zunächst über das zusammengefaßte
Fadenbündel. Um zu verhindern, daß die Fäden zu weit nach rückwärts zu der Stelle
gelangen, wo, die Blattfeder am Greifer festgemacht ist, und daß sie dort eingezwickt
werden, ist in entsprechenäer Entfernung vorher am Greifer beiderseits der Blattfeder
je ein Haken 238 angebracht. Diese Haken halten die Fäden auf und nehmen sie mit.
Vor den Haken ist am Greifer eine kleine, gut abgerundete Mulde 24.o angebracht.
In diese werden die Fäden v=on der Feder leicht gedrückt und beim weiteren Rotieren
des Greifers in gespanntem Zustand 'nachgezogen. Dadurch wird auch die Schlinge
gut gespannt um das Wickelrohr gelegt. Ein besonderer Vorteil dieses Greifers ist,
daß mit ihm ebensogut zwei wie auch sechs Fäden @rfaßt und sicher #ti einer Schlinge
gelegt werden.