DE744926C - Verfahren zur Gewinnung von Magnesiumoxyd - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Magnesiumoxyd

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DE744926C
DE744926C DED75512D DED0075512D DE744926C DE 744926 C DE744926 C DE 744926C DE D75512 D DED75512 D DE D75512D DE D0075512 D DED0075512 D DE D0075512D DE 744926 C DE744926 C DE 744926C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/02Magnesia
    • C01F5/06Magnesia by thermal decomposition of magnesium compounds

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  • Thermal Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Magnesiumoxyd Im Hauptpatent 715 6o6 ist ein Verfahren zur Abtrennung von Phenolen aus Teerölen, Abwässern u. dgl. Produkten beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, -daß man die phenolhalti.gen Ausgangsstoffe mit einem natürlichen oder technischen Gemisch von Erdalkalioxyd und Magnesittmoxyd in Gegenwart eines das sich bildende ErdaIkaliphenolat lösenden Lösungsmittels, insbesondere Wasser, behandelt und den Rückstand von der Phenolatlauge abtrennt. Das Verfahren ermöglicht gleichzeitig auch die Gewinnung eines insbesondere für die Herstellung feuerfester Stoffe geeigneten Magnesiumoxyds aus Dolomit oder ähnlich zusammengesetzten natürlichen oder künstlichen Rohstoffen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man an Stelle der im Hauptpatent angewandten Teeröle und phenolhaltigen Abwässer auch Lösungen von Phenol oder dessen Homologen gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur anwenden und im Bedarfsfall das Phenol nach Wiedergewinnung im Kreislauf führen kann. Besonders geeignet sind für die Durchführung des Verfahrens wäßrige Lösungen von Phenol. An Stelle des freien Phenols oder seiner Homologen kann man auch die entsprechenden Phenolate von geringerer Basizität als di-e der Erdalkalioxyde. insbesondere solche des Ammoniums oder organischer Basen, wie der Pyridine, anwenden.
  • Es ist bekannt, daß man Magnesiumoxy d aus einem künstlichen oder natürlichen Gemisch mit Kalk, z. B. aus Dolomit und ähnlichen Materialien, dadurch gewinnen kann, daß man auf diese Rohstoffe wäßrige Zucker-oder Melasselösungen zur Einwirkung bringt und hierdurch den Falk als Sarcharat herauslöst. Das Magnesiunioxyd bleibt hierbei mit den Verunreinigungen cies Ausgangsstoffes als unlöslicher Rückstand zurück. Iin Enderzeugnis dieses Verfahrens ist jedoch der Kalkgehalt zu hoch, und das Entstehen einer schlammartigen, klebrigen Paste macht die Aufarbeitung des Gemisches praktisch uninöglich. Das Verfahren «reist ferner auch noch eine ganze Reihe anderer 2#Tacliteile auf. welche es unwirtschaftlich machen.
  • Es ist auch ein Verfahren bekannt, aus gebranntem Dolomit mit Hilfe von kohlensäurehaltigemWasser das .Magnesium herauszulösen. Ein anderes Verfahren schlägt vor, mit demselben Hilfsmittel aus Dolomit den Kalk herauszulösen. Aus diesen widersprechenden Angaben geht schon hervor, :daß weder das eine noch das andere Verfahren in befriedigender Weise arbeiten kann.
  • Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, als Lösungsmittel verdünnte Salpetersäure. Essigsäure, Salzsäure oderAmmoniumchlorid anzuwenden, und ferner, auch die Trennung auf dein Wege über Chlorcalcitim durchzuführen.
  • Sämtliche bisher bekannten Verfahren sind uinständlicli, unwirtschaftlich und haben sich daher in der Praxis, insbesondere in den Fällen, in denen, wie z. B. in der Industrie hochfeuerfester Stoffe, ein Magnesiamaterial von bestimmten Eigenschaften zu einem niedrigen Preis zur Verfügung stehen muß, nicht durchsetzen können.
  • Die vorliegende Erfindung löst nun diese Aufgabe in einfacher und wirtschaftlicher Weise.
  • 'als Ausgangsmaterial eignet sich neben Dolomit naturgemäß auch jedes andere natürliche oder künstliche Gemisch der Erdalkalioxyde, insbesondere des Calciuinoxyds, wie vorgebrannter kalkhaltiger Magnesit, inagnes.iunioxydhaltiger Kalk o. dgl. Stoffe, vorzüglich in fein gemahlenem Zustand. Auch natürliche oder künstliche Gemische von Alkalioxyd mit .1lagnesiunioxv d lassen sich nach dem Verfahren aufarbeiten. Die Carbolsäure (C6 H5 O H) oder deren Homologe werden vorteilhaft in überschüssiger Menge angewandt und der Vorgang unter kräftigem Rühren und gegebenenfalls unter Vermahlen durchgeführt, damit die Erdalkalioxyde praktisch, restlos in Lösung gehen, während das llagnesiunioxyd mit den im Ausgangsgemisch noch vorhandenen Beimengungen (Kieselsäure, Aluminiumoxyd) als Rückstand zurückbleibt.
  • Als die Phenolate aufnehmendes Lösungsmittel eignet sich in erster Linie Wasser, sodann aber auch jedes andere Lösungsmittel, welches die in Betracht kommenden Erdalkaliphenolate lösen kann, z. B. Alkohole, _Aceton u. dgl. Vorteilhaft arbeitet man mit einer so großen Lösungsniittelinetige, daß das betreffende; das Erdallcalioxvd, insbesondere das Calciumoxyd, lösende Mittel, wie z. B. Carbolsäure, vorher sich im wesentlichen in Wasser auflöst. Aber man kann auch mit einem Gemisch von ungelöstem und ;in Lösungsmittel gelöstem Phenol arbeiten. Bei cler Durchführung des Prozesses bei niederer Temperatur, insbesondere unterhalb von 6o° C, wird .das Magnesi.umoxyd in wesentlichen Mengen nicht hydratisiert. Bei höheren Temperaturen erfolgt teilweise oder vollständige Hydratisierung. Je mehr das Produkt hydratisiert wird, um so niedrigere Schüttgewicht hat das anfallende Magnesiunioxyd. Bei dem Prozeß selbst findet eine nennenswerte Erhöhung der Temperatur cles Flüssigkeitsgemisches statt, und empfiehlt e sich gegebenenfalls, vor Aufarbeitung das Gcinisch zwecksAbscheidun:g des überschüssigen Phenols abzukühlen.
  • Der erfindungsgemäß gewonnene Magnesiumoxydriickstand kann für alle Zwecke Verwendung finden, wo bisher Magnesit mit seinen natürlichen Verunreinigungen angewandt wurde, insbesondere eignet sich das Ma gnesiumoxvd als Rohstoff in der Industrie der hochfeuerfesten Steine und Massen, aber auch für solche Zwecke, bei denen es insbesondere auf ein lIagnesiumot_yd von nieririgem Schüttgewicht ankommt.
  • Die Aufarbeitung des Rückstandes erfolgt in ähnlicher Weise wie nach dein Hauptpatent. Der Magnesiunioxydschlamin wird von der Phenolatlauge durch _-#l-)clekantieren, Abfiltrieren o. dgl. Maßnahmen abgetrennt und der Rückstand durch Waschen mit geeigneten Lösungsmitteln. insbesondere zunächst kaltem Wasser, dann Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Taluol o. dgl., und NTachwaschen mit heißem Wasser oder Wasserdainpfdestillation von den ihm anhaftenden Phenol- und Kohlenwasserstoffresten befreit. Man erhält auf dieseWeise einen llagnesiunioxydrückstand, der nur geringe Mengen von Calciuinoxyd aufweist.
  • Nachdem die Phenole aus der Plienolatlauge auf geeignete Weise z. B. durch Kohlensäure in Freiheit gesetzt und der Caiciumcarbonatschlamm vorn Plienollösungsmittelgetnisch abgetrennt worden ist, kann letzteres immer wieder zur Aufarbeitung neuer Mengen des Rohstoffs benutzt werden.
  • Das Verfahren läßt sich mit Erfolg auch an Dolomit mit starken Verunreinigungen durchführen.
  • Der Magnesiumoxydrückstand kann, sofern es für den benötigten Zweck erforderlich ist, auch noch von den übrigen Beimengungen durch eine zusätzliche Behandlung befreit werden, so z. B. von Kieselsäure, wie sie als solche oder in Form von Silikaten vorliegt, welche schwerer sind als der feine Ilagnesiaschlamm, o. dgl. schwereren Stoffen durch Abschlemmen des Magnesiumoxyds von .den erstgenannten Verunreinigungen. Bei diesem Verfahren bleiben für gewöhnlich noch der größere Teil der übrigen Oxyde, insbesondere Eisenoxyd, Aluminiumsilikat, gegebenenfalls noch Spuren von Calciumcarbonat oder Oxyd u. dgl. zurück. Eine solche Behandlung ist mit dem an und für sich notwendigen Auswaschen des Rückstandes oft von Vorteil. Die Entfernung der Beimengungen des Magnesiumoxyds kann natürlich auch auf jede andere an sich bekannte Arbeitsweise erfolgen. Ausführungsbeispiele i. i kg gebrannter Dolomit mit einem Gehalt von 6o,901" Ca0, 36,201, M90, 1,401, Fee 0,3, o, i % A12 Os, o, 5 0l0 S i 02, o, 3 % Glühverlust wird unter kräftigem Rühren in ein Gemisch, bestehend aus 1,8 kg Phenol (Carbolsäure) und 2o1 Wasser, welches vorher auf eine Temperatur von ungefähr 50° C erhitzt worden ist, eingetragen und die Masse ungefähr zwei Stunden kräftig verrührt. Hierauf wird die Lösung-.abdekantiert und n5tigenfalls der griesige Rückstand mit einer kleinen ITenge des Lösungsmittels vermahlen. Die Lösungen werden hierauf vereinigt und filtriert. Der Rückstand wird zunächst mit etwas heißem Wasser und sodann mit einer kleinen Menge o,i %iger Salzsäure ausgewaschen und stellt ein Magnesiumoxyd dar, ,welches -nach dem Trocknen bei 10o° nur noch 1,201o Calciumoxyd und .außerdem geringe Mengen von Kieselsäure, Aluminiumoxyd und Eisenoxyd enthält. Die Calciumphenolatlösung wird unter Rühren mit Kohlensäure behandelt, und der ausgefallene Calciuncarbonatschlamm von dem Phenolwasser abgetrennt, nötigenfalls mit heißem Wasser gut ausgewaschen und getrocknet. Er stellt dann ein weitgehendst reines, ;gefälltes Calciumcarbonat dar.
  • Das Phenohvasser wird, nötigenfalls nach Entfernung des in ihm noch enthaltenen Calaiumifälltmasmittels, z. B. Kohlensäure, zur Aufarbeitung einer neuen Menge Dolomit verwendet.
  • 2. 1 kg gebrannter Dolomit von der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel i wird unter kräftigem Rühren mit einer wäßrigen Lösung, welche in 81 Wasser z,13 kg carbolsaures Ammonium enthält und welche vorher auf eine Temperatur von ungefähr 50° C erhitzt worden ist, in einer geschlossenen Vorrichtung, welche mit einem Abzugsrohr für das .entweichende Ammoniak versehen ist, vermischt und die :Masse ungefähr zwei Stunden kräftig verrührt. Das entweichende Ammoniak wird aufgefangen und zweckmäßig sofort zur Herstellung einer weiteren Menge von carbols,aurem Ammonium benutzt. Vorteilhaft steigert man am Ende der Behandlung die Temperatur auf etwa 8o° C und achtet darauf, daß sämtliches Ammoniakaus der Phenolatlösung entweicht. Es liegt dann in dem Magnesiumrückstand, der nach Abtrennung der Lösung ,und Auswaschen nur o,80/0 CaO enthält, eine Masse der gleichen Art vor wie im Beispiel 1. Auch die hierbei erhaltenen Stoffe sind die gleichen wie im Beispiel i.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung eines insbesondere für die Herstellung feuerfester Stoffe geeigneten Magnesiumoxyds durch Behandlung von gebranntem Dolomit oder ähnlich zusammengesetzten natürlichen oder künstlichen Magnesium- und Erdalkali-, insbesondere Calciumoxv d enthaltenden Rohstoffen mit phenolhaltigen Flüssigkeiten nach Patent 715 6o6, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der im Hauptpatent angewandten Teeröle oder phenolhaltigen Abwässer Lösungen von Phenol oder dessen Homologen, vorteilhaft solche wäßriger Natur, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, zur Anwendung kommen und im Bedarfsfall das Phenol nach Wiedergewinnung im Kreislauf geführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle der freien Phenole Phenolate von geringerer Basizität als die der Erdalkalioxyde, insbesondere solche .des Ammoniums und organischer Basen, wie der Pyridme, anwendet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand .der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DED75512D 1937-06-15 1937-06-15 Verfahren zur Gewinnung von Magnesiumoxyd Expired DE744926C (de)

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