DE646648C - Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus AsphaltgesteinInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G1/00—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
- C10G1/04—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by extraction
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C3/00—Working-up pitch, asphalt, bitumen
- C10C3/08—Working-up pitch, asphalt, bitumen by selective extraction
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Description
- Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein Bekanntlich ist der Begriff Bitumen im fachwissenschaftlichen und technologischen Sprachgebrauch nicht eindeutig bestimmt. Man spricht von Kohle-, Ölschiefer- und Asphaltbitumen, obwohl diese Bitumina in genetischer, petrographischer und mineralchemischer Hinsicht grundsätzliche, oft erhebliche Unterschiede aufweisen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Bitumina besteht u. a. in ihrer Löslichkeit in Benzol und anderen Lösungsmitteln. Während z. B. das Bitumen des Ölschiefers nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil durch Benzol extrahierbar ist; lassen sich aus dem Asphaltgestein praktisch roo°% des darin enthaltenen Bitumens mittels Benzol extrahieren.
- Das vorliegende Verfahren befaßt sich ausschließlich mit der Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein. Hierbei wird besonderer Wert darauf gelegt, das Bitumen möglichst in seiner Originalbeschaffenheit, d. h. in unzersetztem Zustande, zu gewinnen.
- Das besondere Merkmal des neuen Verfahrens besteht vor allem in der Anwendung eines bisher nicht gebräuchlichen Lösungsmittels, das in verschiedener Hinsicht Vorteile bietet.
- Die bei der Bitumengewinnung bisher angewendeten Lösungsmittel sind teils leicht brennbar, wie z. B. das Benzol, teils giftig, wie z. B. Schwefelkohlenstoff. Die ferner als Lösungsmittel dienenden Chlorverbindungen sind ebenfalls z. T. gesundheitsschädlich, dazu, von hohem spezifischen Gewicht und meist schwer beschaffbar. Allen diesen Lösungsmitteln ist außerdem der Nachteil eines verhältnismäßig hohen Preises gemeinsam. Dieser fällt besonders dann in die Waagschale, wenn infolge geringen Bitumengehalts große Rohstoffmengen verarbeitet werden müssen, um die gewünschte Produktion an Bitumen zu erzielen, dessen Wert im Verhältnis zum Rohstoff- und Lösungsmittelaufwand häufig nur gering ist. In solchen Fällen kann die Wirtschaftlichkeit durch Wahl eines billigen Lösungsmittels entscheidend beeinflußt werden.
- Nach dem vorliegenden Verfahren wird das Lösungsmittel aus dem Asphaltgestein selbst gewonnen, indem Asphaltgestein geschwelt und das hierbei gewonnene Schwelöl in angewärmtem Zustande als Lösungsmittel für die Bitumengewirinung aus weiterem Asphaltgestein verwendet. wird.
- Das bei der Schwelung von Asphaltgestein aus dem Bitumen entstehende Schwelöl hat als Produkt einer pyrogenen Behandlung naturgemäß ganz andere Eigenschaften als das Bitumen selbst. Es hat sich gezeigt, daß solches Schwelöl zoo°%o seines Eigengewichts und mehr Bitumen aufzulösen z ermag, namentlich wenn das Schwelöl durch gelinde Erwärmung auf etwa 6o bis 8o° C leichtflüssiger gemacht wird. Bei vergleichenden Versuchen mit verschiedenen Lösungsmitteln wurden beispielsweise aus Asphaltkalk mit 8,60o Bitumengehalt folgende Bitumenmengen gewonnen:
Lösungsmittel Bitumen Benzol ........................ 8,40/0# , Benzin ........................ 7,2% Alkohol denat. ................. Spuren Tetrachlorkohlen'stoff ........... 7,8% Petroleum ..................... 4,1% - (kalt extrahiert) ...... 2,8% Rohes Schwelöl aus Asphaltgestein 8,60/a - Es ist einleuchtend, daß sich Schwelöl, das an Ort und Stelle aus Asphaltgestein selbst gewonnen wird, wesentlich billiger stellt als jedes andere Lösungsmittel; außerdem ist seine Verwendung gefahrlos und in keiner Weise gesundheitsschädlich.
- Bei der praktischen Ausübung des vorliegenden Verfahrens wird zweckmäßigerweise das grobkörnige Gestein von etwa Nußgröße aufwärts zur Gewinnung von Schwelöl durch Schwelung in innenbeheizten Öfen und das feinkörnige zur Gewinnung des Bitumens verwendet. Hierbei hat sich als vorteilhaft herausgestellt, das der Extraktion zu unterwerfende Asphaltgestein bis zu einer Korngröße von wenigen Millimetern zu mahlen. Die Extraktion geht in .diesem Falle sehr rasch vor sich, wenn das ;Material durch Rühren o. dgl. in Bewegung gehalten wird.
- Die Abscheidung der flüssigen von der festen Phase läßt sich durch einfaches Dekantieren irr kürzester Zeit bewerkstelligen. Das dem körnigen Rückstand anhaftende Öl kann durch Zentrifugieren oder Destillieren des Rückstandes leicht -zurückgewonnen werden.
- Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird Asphaltgestein bis zu einer Korngröße von wenigen Millimetern gemahlen und durch Sieben in zwei Kornklassen zerlegt, von denen die größere zur Schwelung in außenbeheizten Ofen und die feinere zur Bitumengewinnung dient.
- Zweckmäßigerweise wird zur Ausübung des Verfahrens eine Reihe von neben- oder übereinander angeordneten Mischern beliebigen Systems verwendet, die mit Unterbrechungen arbeiten. Das Rohmaterial wird in den ersten Mischer aufgegeben, zusammen mit dem vom zweiten Mischer kommenden, schon ziemlich gesättigten Schwelöl durchgearbeitet und gelangt sodann in den zwischenzeitlich geleerten zweiten Mischer, um hier mit dem vorn dritten Mischer kommenden, teilweise gesättigten Schwelöl durchgearbeitet zu werden, und so fort, bis das Material im letzten Mischer mit frischem
,#üelöl behandelt wird. Die Verarbeitung also - wenn auch mit Einschaltung Pausen, die durch das Dekantieren so- wie durch die Überleitung der festen und der - Gewöhnlich läßt sich das bei der Bitumengewinnung aus Aspliaitgestein anfallende Gemisch von Schwelöl und Bitumen durch Dekantieren oder Zentrifugieren in warmem Zustande ohne Schwierigkeit trennen.
- Das bei der Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein anfallende Gemisch von Schwelöl und Bitumen kann auch direkt als Ausgangsmaterial für die Erzeugung von Benzin durch Spalten verwendet werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein durch Behandlung mit Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel ein aus dem Asphaltgestein selbst gewonnenes 01 verwendet wird, indem Asphaltgestein geschwelt und weiteres Asphaltgestein mit dem hierbei gewonnenen Schwelöl in angewärmtem Zustande behandelt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Asphaltgestein vor der Behandlung mit Lösungsmitteln auf eine Korngröße von wenigen Millitnetern gemahlen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gemahlene Asphaltgestein durch Sieben in zwei Kornklassen zerlegt wird, von denen die gröbere zur Schwelung und die feinere zur Bitumengewinnung dient. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Asphaltgesteins mit dem Lösungsmittel in mehreren neben- oder übereinander angeordneten, wechselweise arbeitenden Mischern nach dem Gegenstromprinzip erfolgt. ä. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Behandlung des Asphaltgesteins mit dem Lösungsmittel anfallende Gemisch von Bitumen und Schwelöl durch Dekantieren oder Zentrifugieren in warmem Zustande getrennt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK129517D DE646648C (de) | 1933-03-18 | 1933-03-18 | Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK129517D DE646648C (de) | 1933-03-18 | 1933-03-18 | Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646648C true DE646648C (de) | 1937-06-18 |
Family
ID=7246879
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK129517D Expired DE646648C (de) | 1933-03-18 | 1933-03-18 | Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646648C (de) |
-
1933
- 1933-03-18 DE DEK129517D patent/DE646648C/de not_active Expired
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