DE646648C - Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein

Info

Publication number
DE646648C
DE646648C DEK129517D DEK0129517D DE646648C DE 646648 C DE646648 C DE 646648C DE K129517 D DEK129517 D DE K129517D DE K0129517 D DEK0129517 D DE K0129517D DE 646648 C DE646648 C DE 646648C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bitumen
asphalt
smoldering
rock
solvent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK129517D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
MARTHA KABBERT
Original Assignee
MARTHA KABBERT
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by MARTHA KABBERT filed Critical MARTHA KABBERT
Priority to DEK129517D priority Critical patent/DE646648C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE646648C publication Critical patent/DE646648C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/04Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by extraction
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/08Working-up pitch, asphalt, bitumen by selective extraction

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein Bekanntlich ist der Begriff Bitumen im fachwissenschaftlichen und technologischen Sprachgebrauch nicht eindeutig bestimmt. Man spricht von Kohle-, Ölschiefer- und Asphaltbitumen, obwohl diese Bitumina in genetischer, petrographischer und mineralchemischer Hinsicht grundsätzliche, oft erhebliche Unterschiede aufweisen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Bitumina besteht u. a. in ihrer Löslichkeit in Benzol und anderen Lösungsmitteln. Während z. B. das Bitumen des Ölschiefers nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil durch Benzol extrahierbar ist; lassen sich aus dem Asphaltgestein praktisch roo°% des darin enthaltenen Bitumens mittels Benzol extrahieren.
  • Das vorliegende Verfahren befaßt sich ausschließlich mit der Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein. Hierbei wird besonderer Wert darauf gelegt, das Bitumen möglichst in seiner Originalbeschaffenheit, d. h. in unzersetztem Zustande, zu gewinnen.
  • Das besondere Merkmal des neuen Verfahrens besteht vor allem in der Anwendung eines bisher nicht gebräuchlichen Lösungsmittels, das in verschiedener Hinsicht Vorteile bietet.
  • Die bei der Bitumengewinnung bisher angewendeten Lösungsmittel sind teils leicht brennbar, wie z. B. das Benzol, teils giftig, wie z. B. Schwefelkohlenstoff. Die ferner als Lösungsmittel dienenden Chlorverbindungen sind ebenfalls z. T. gesundheitsschädlich, dazu, von hohem spezifischen Gewicht und meist schwer beschaffbar. Allen diesen Lösungsmitteln ist außerdem der Nachteil eines verhältnismäßig hohen Preises gemeinsam. Dieser fällt besonders dann in die Waagschale, wenn infolge geringen Bitumengehalts große Rohstoffmengen verarbeitet werden müssen, um die gewünschte Produktion an Bitumen zu erzielen, dessen Wert im Verhältnis zum Rohstoff- und Lösungsmittelaufwand häufig nur gering ist. In solchen Fällen kann die Wirtschaftlichkeit durch Wahl eines billigen Lösungsmittels entscheidend beeinflußt werden.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wird das Lösungsmittel aus dem Asphaltgestein selbst gewonnen, indem Asphaltgestein geschwelt und das hierbei gewonnene Schwelöl in angewärmtem Zustande als Lösungsmittel für die Bitumengewirinung aus weiterem Asphaltgestein verwendet. wird.
  • Das bei der Schwelung von Asphaltgestein aus dem Bitumen entstehende Schwelöl hat als Produkt einer pyrogenen Behandlung naturgemäß ganz andere Eigenschaften als das Bitumen selbst. Es hat sich gezeigt, daß solches Schwelöl zoo°%o seines Eigengewichts und mehr Bitumen aufzulösen z ermag, namentlich wenn das Schwelöl durch gelinde Erwärmung auf etwa 6o bis 8o° C leichtflüssiger gemacht wird. Bei vergleichenden Versuchen mit verschiedenen Lösungsmitteln wurden beispielsweise aus Asphaltkalk mit 8,60o Bitumengehalt folgende Bitumenmengen gewonnen:
    Lösungsmittel Bitumen
    Benzol ........................ 8,40/0# ,
    Benzin ........................ 7,2%
    Alkohol denat. ................. Spuren
    Tetrachlorkohlen'stoff ........... 7,8%
    Petroleum ..................... 4,1%
    - (kalt extrahiert) ...... 2,8%
    Rohes Schwelöl aus Asphaltgestein 8,60/a
    Dieses Ergebnis ist um so überraschender. als das Schwelöl aus Asphaltgestüin fast keine Leichtöle enthält.
  • Es ist einleuchtend, daß sich Schwelöl, das an Ort und Stelle aus Asphaltgestein selbst gewonnen wird, wesentlich billiger stellt als jedes andere Lösungsmittel; außerdem ist seine Verwendung gefahrlos und in keiner Weise gesundheitsschädlich.
  • Bei der praktischen Ausübung des vorliegenden Verfahrens wird zweckmäßigerweise das grobkörnige Gestein von etwa Nußgröße aufwärts zur Gewinnung von Schwelöl durch Schwelung in innenbeheizten Öfen und das feinkörnige zur Gewinnung des Bitumens verwendet. Hierbei hat sich als vorteilhaft herausgestellt, das der Extraktion zu unterwerfende Asphaltgestein bis zu einer Korngröße von wenigen Millimetern zu mahlen. Die Extraktion geht in .diesem Falle sehr rasch vor sich, wenn das ;Material durch Rühren o. dgl. in Bewegung gehalten wird.
  • Die Abscheidung der flüssigen von der festen Phase läßt sich durch einfaches Dekantieren irr kürzester Zeit bewerkstelligen. Das dem körnigen Rückstand anhaftende Öl kann durch Zentrifugieren oder Destillieren des Rückstandes leicht -zurückgewonnen werden.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird Asphaltgestein bis zu einer Korngröße von wenigen Millimetern gemahlen und durch Sieben in zwei Kornklassen zerlegt, von denen die größere zur Schwelung in außenbeheizten Ofen und die feinere zur Bitumengewinnung dient.
  • Zweckmäßigerweise wird zur Ausübung des Verfahrens eine Reihe von neben- oder übereinander angeordneten Mischern beliebigen Systems verwendet, die mit Unterbrechungen arbeiten. Das Rohmaterial wird in den ersten Mischer aufgegeben, zusammen mit dem vom zweiten Mischer kommenden, schon ziemlich gesättigten Schwelöl durchgearbeitet und gelangt sodann in den zwischenzeitlich geleerten zweiten Mischer, um hier mit dem vorn dritten Mischer kommenden, teilweise gesättigten Schwelöl durchgearbeitet zu werden, und so fort, bis das Material im letzten Mischer mit frischem
    ,#üelöl behandelt wird. Die Verarbeitung
    also - wenn auch mit Einschaltung
    Pausen, die durch das Dekantieren so-
    wie durch die Überleitung der festen und der
    flüssigen Phase von einem zum anderen Mischer bedingt sind - nach dem Gegenstromprinzip.
  • Gewöhnlich läßt sich das bei der Bitumengewinnung aus Aspliaitgestein anfallende Gemisch von Schwelöl und Bitumen durch Dekantieren oder Zentrifugieren in warmem Zustande ohne Schwierigkeit trennen.
  • Das bei der Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein anfallende Gemisch von Schwelöl und Bitumen kann auch direkt als Ausgangsmaterial für die Erzeugung von Benzin durch Spalten verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein durch Behandlung mit Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel ein aus dem Asphaltgestein selbst gewonnenes 01 verwendet wird, indem Asphaltgestein geschwelt und weiteres Asphaltgestein mit dem hierbei gewonnenen Schwelöl in angewärmtem Zustande behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Asphaltgestein vor der Behandlung mit Lösungsmitteln auf eine Korngröße von wenigen Millitnetern gemahlen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gemahlene Asphaltgestein durch Sieben in zwei Kornklassen zerlegt wird, von denen die gröbere zur Schwelung und die feinere zur Bitumengewinnung dient. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Asphaltgesteins mit dem Lösungsmittel in mehreren neben- oder übereinander angeordneten, wechselweise arbeitenden Mischern nach dem Gegenstromprinzip erfolgt. ä. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Behandlung des Asphaltgesteins mit dem Lösungsmittel anfallende Gemisch von Bitumen und Schwelöl durch Dekantieren oder Zentrifugieren in warmem Zustande getrennt wird.
DEK129517D 1933-03-18 1933-03-18 Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein Expired DE646648C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK129517D DE646648C (de) 1933-03-18 1933-03-18 Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK129517D DE646648C (de) 1933-03-18 1933-03-18 Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE646648C true DE646648C (de) 1937-06-18

Family

ID=7246879

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK129517D Expired DE646648C (de) 1933-03-18 1933-03-18 Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE646648C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE646648C (de) Verfahren zur Gewinnung von Bitumen aus Asphaltgestein
DE818356C (de) Verfahren zur Verarbeitung bituminoeser Materialien, insbesondere von Teeren und Pechen
DE433455C (de) Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile
DE723226C (de) Verfahren zur Abscheidung von Paraffin aus Braunkohlenteeren oder -teeroelen
DE535274C (de) Verfahren zur Abscheidung von Paraffinen aus fluessigen Kohlenwasserstoffen durch Zentrifugieren
DE877451C (de) Verfahren zur Trennung von als Loesungsmittel verwendeten Dinitrilen von den in ihnen geloesten Stoffen
DE289879C (de)
DE573210C (de) Verfahren zum Entparaffinieren von Kohlenwasserstoffoelen
DE276994C (de)
DE948809C (de) Verfahren zur selsktiven Extraktion von leichten Kohlenwasserstoffoelen mit hohem Gehalt an Aromaten und Olefinen
DE576405C (de) Verfahren zur Gewinnung von OElen und Schwefelsaeure aus der bei der Erdoelraffination anfallenden Abfallschwefelsaeure
DE360687C (de) Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin, Anthrazen u. dgl. aus Teeroelen und aehnlichen Fluessigkeiten
DE909387C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von bei der Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus Kohlenoxyd und Wasserstoff nach Fischer-Tropsch anfallenden festen Paraffinen
DE744926C (de) Verfahren zur Gewinnung von Magnesiumoxyd
DE540621C (de) Verfahren zur Entoelung von oelhaltigen Stoffen
DE744890C (de) Verfahren zur Zerlegung von Rohoelen, Rohteeren oder deren Fraktionen
DE602815C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Rohdestillaten der Druckhydrierung
DE421858C (de)
DE378201C (de) Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor entparaffiniertem Urteer, Thueringer Schwelteer u. dgl.
DE571712C (de) Verfahren zur Zerlegung von fluessigen Kohlenwasserstoffgemischen
DE175384C (de)
DE705058C (de) Verfahren zur Veredlung von Schmieroelfraktionen aus paraffinhaltigen Rohoelen
DE916782C (de) Verfahren zur Gewinnung von Erdoelharzen
DE893700C (de) Verfahren zur Abtrennung von Dieseloel und wertvollen Phenolen aus OElen
AT122484B (de) Verfahren zum Entparaffinieren von Ölen, Destillationsrückständen oder Destillaten.