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Sandgießform Insbesondere beim Abgießen von Flugzeugteilen ist es
von besonderer Bedeutung, daß die Gußstücke vollkommen fehlerfrei und damit auch
sand-, und schlackenfrei sind. Bei dem üblichen in Abb. i für eine Sandfüwm veranschaulichten
Einlauf schlägt der in Pfeilrichtung durch den Gießri-ichter i einfallende flüssige
Werkstoff beim Angießen auf der unteren Fläche je nach der Fallhöhe mehr oder weniger
stark auf. Durch diesen Schlag sowie durch Spritzer werden oft die Kanalwände verletzt
urid der heim Weitergießen abgespülte Sand vom flüssigen Werkstoff als solcher oder
verschlackt in die Form geführt.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der zur Gießform führende
Gießkanal a in möglichst kumzer Zeit mit flüssigem Werkstoff vollgefüllt sein muß,
-um die Kmalwände zu schützen. Ist nämlich dieser Kanal eine Zeitlang nur teilweise
gefüllt, so. werden die Kanälwände und vor allem die durch den Richtungswechsel
der Kanäle entstehenden Ecken. .stark ausgegriffen: Hinzu kommt, daß schlecht geeigneter
Formsand sowie unsachgemäßes Verarbeiten des Eingusses . durch den Former die Gefahr
der Sand- und Schlackenbildung erhöhen.
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Die Schwierigkeiten vermehren sich. noch, wenn der zu vergießende
Werkstoff eine hohe Schmelz- bzw. Gießtemperatur hat, wie dies bei Stahlguß der
Fall ist.
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Im übrigen sind Gießformen mit unterhalb des Einlau@trichters angeordnetem
Einsatzkörper bekannt. Dieser Einsatzkörper ist als Sieb durcl gebildet, um eine
Zerlegung des flüssigen Metalls in einzelne Strömungsfäden und dadurch eine starke
Verzögerung der Strömung zu erreichen.
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Demgegenüber kennzeichnet sich die Sandgießfiorm .nach der Erfindung
dadurch, daß der Einsatzktirper den unteren Teil, des. Eingneßkamala bildet und
über öffnumgen mit- den Gießkanälen in Verbindung steht.
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Hierdurch wird schon sofort beim Abgießen ein * Schutz erzielt, da
das Aufschlagen - und Spritzen. .des einfließenden Werkstoffes durch die widerstandsfähigen
Wände des Einsatzkörpers aufgenommen werden. Ein Beschädigen der Wände und der Kmalecken
ist also praktisch ausgeschlossen. Außerdem besteht der Vorteil einer weitgehenden
Unabhängigkeit von den Fertigkeiten des Farmers und. der Geeignetheit des Formsandes.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Eiusatzkärpers nach der Erfindung
liegen dessen seitliche Öffnungen unterhalb der Gießkanäle,
und
zwar vorzugsweise in ihrer ganzen Höhe. Hierdurch wird :erreicht, daß der aus der
unten abgeschlossenen senkrechten Balirung des Einsartzkörpers durch die seitlichen
Öffnungen austretende flüssige Werkstoff. eine kurze Sivecke aufsteigen muß, bevor
-er in den oder die Fornizulaufkanäle.eiiifließt. Diese Anordnung bringt einen Schutz
der im @armsand befindlichen Gießkanäle: denn die durch den einfallenden Gießstrahl
im senkrechten Einggußkanal entstehenden Schläge und Werkstoffbewegungen wirken
sich zum größten Teil innerhalb des schützenden Einsatzkörpers aus. Beim Eintreten
in die waagerechten Gießkanäle steht der flüssige Würkstof im senkrechten Eingußka.nal
bereits so hoch, daß die durch den Gießstrahl entstehenden Schläge und Bewegungen
keine großen Ungleichmäßigkeiten in den waagerechten Gießkanälen. hervorrufen können
und daß der Werkstoff den Forn-ihohluäuancn in ruhigem Fluß bei ausgefüllten Kanalquerschnitten
zuläuft. Dei aufsteigende Kanalzulauf dient ferner als Schlackenfänger, indem etwa
entstandene Schlacke durch den 1VLaterialdruck an die obere Fläche des Zulauflanals
gedrückt wird. Vorteilhaft liegt auch die untere Kante der seitlichen Öffnungen
um ein gewisses Maß über dein die senkrechte Bohrung des Einsatzkörpers. abschließenden
Boden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, den Einsatzkörper oberhalb der Öffnungen
mit nach unten ausgerundetcn Vorsprüngen zu versehen, um ein: sanftes Einlenken
des aus den seitlichen Ausnehmungen des Einsatzkörpers austretenden: bzw. in den
anschließenden Steigkanälen befindlichen flüssigen Werkstoffes in die Gießkanäle
zu ermöglichen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es
zeigen: Abb. 2 und 3 eine mit einem Einsatzkörper versehene Sandforcm in senkrechtem
bzw. ,waagerechtem Schnitt, Abb.4 bis 6 den Einsatzkörper in gegenüber Abb.2 und
vergrößertem Maßstabe im Auf-, Seiten- und Grundriß, teilweise vtn Schnitt, Abb.
7 bis 9 :das zur Herstellung' des Hohlraumes zur Aufnahme des Einsatzkörpers und
zur Bildung der Steigkanäle dienende Albdell im Auf-, Seiten- und Grundriß.
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Der unter dem Eingußtrichter i im Formunterkasfien 3 angeordnete,
aus Schamotte bestehende Einsatzkörper 4 ist mit einer unten abgeschlossenen senkrechten
Bohrung 5 versehen; die über seitliche Öffnungen 6 mit Steigkanälen 7 in Verbindung
steht. Diese Steigkanäle y gehen in zu den Formhohlräumen 8 für das herzustellende
Werkstück führende Gießkanäle a über. Am oberen Ende ist der Eingußkörper mit nach
unten ausgerunde.ten Vorsprüngen 9 versehen, um einen guten übergang vom Steigkanal
7 in den Gußkanal. 2 zu gewährleisten.
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Die .seitlichen Öffnungen 6 liegen vorzugsweise in ihrer ganzen Höhe
unterhalb der Gießkanäle 2, -wobei ferner zweckmäßig die Unterkante dieser Öffnungen
um ein-gewisses Maß oberhalb -des die senkrechte Bohrung 5 unten abschließenden
Bodens liegt.
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Der Hohlraum im Unterkasten 3 zur Aufnahme des Einsatzkörpers 4, der
mit seiner oberen Fläche in der Formteilung liegt, wird zusammen mit dem Formvorgang
unter Verwendung eines Modells 12 gemäß Abb. 7 bis 9 hergestellt. Dieses Modell
besitzt seitliche Vorsprünge 13, die derart durchgebildet sind, daß mach Entfernen
des Modells. 12 und Einbringen des Einsatzkörpers 4 in den durch das Modell 12 hergestellten
Hohlraum die Steigkanäle 7 entstehen. Die untere Stirnfläche der Vorsprünge i3 ist
ferner so ausgerundet, daß der aus den seitlichen öffnunge,n 6 austretende flüssige
Werkstoff sanft in den. Steigkana17 und von dort in den Gießkana12 umgelenkt wird.
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Der Einsatzkörper kann auch dort Anwendung finden, wo hohe Werkstoffdrücke
im Eingußkanal entstehen, so beispielsweise beim Gießen von Stahlnaßgußformen mit
der Stopfenpfamne.