DE74322C - Verfahren zur Herstellung einer leicht löslichen Eisenmaltose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer leicht löslichen Eisenmaltose

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DE74322C
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Dr. FERD. EVERS & ClE in Düsseldorf, Bahnstr. 66
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12: Chemische Apparate und Processe.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom i. Juli 1892 ab.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung einer leicht löslichen, in der Literatur bis jetzt noch nicht erwähnten Eisenmaltose beruht auf folgender Wahrnehmung.
Wenn man Maltose krystallisirt oder in Syrupform in wässeriger Lösung von mäfsiger Concentration mit einer gewissen Menge einer Eisenoxydsalzlösung mischt und dieser Mischung verdünnte Natronlauge zusetzt, so entsteht, wie bei anderen Zuckerarten, keine Fällung, wenn die Maltose im Ueberschusse vorhanden ist und die Lauge unter Schütteln allmälig zugesetzt wird. Wenn jedoch die verdünnte Lauge auf einmal zugesetzt wird, so entsteht, wie die unten angegebenen Analysen ergeben, eine Fällung von Eisenoxydhydrat, an welches wenig Maltose chemisch gebunden ist und welche Verbindung sich beim Schütteln oder Stehenlassen zum Theil oder ganz wieder auflöst. Die maltosearme Eisenverbindung, welche durch das nachstehende Verfahren leicht rein und von constantem Eisengehalte erhalten werden kann, ist im Wasser unlöslich, wird jedoch dadurch wasserlöslich, dafs man dieselbe mit Maltose unter den unten näher angegebenen Bedingungen erwärmt. Das vorliegende Verfahren erfordert also zunächst die Herstellung der im Wasser unlöslichen maltosearmen Eisenverbindung, dann . die Ueberführung dieser Verbindung in die lösliche Form (Eisenmaltose).
Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt :
Man nimmt auf 1 kg Eisenoxydsalzlösung 320 g Maltose, verdünnt mit destillirtem Wasser auf etwa 3 kg und giefst diese Lösung auf einmal unter schnellem Umrühren in eine Mischung von gleichen Theilen 15 procentiger Natronlauge (im Ueberschufs) und destillirtem Wasser. Hierbei erwärmt sich das Gemisch, und mufs man eine Temperaturerhöhung über 20 ° C. durch Kühlen während des Mischens vermeiden. Man giefst darauf die Mischung, noch bevor sich der Niederschlag ganz oder theilweise wieder lösen kann, in eine grofse Menge destillirten Wassers, rührt gut, filtrirt sofort und wäscht mit destillirtem Wasser von 10 bis 20° C, in welches man am besten 1 pro Mille Maltose gelöst hat, den Niederschlag so lange aus, bis mit Phenolphtale'in oder Lackmus kein Alkali mehr im Waschwasser nachzuweisen ist. Dieser Niederschlag wird mit Maltoselösung von mäfsiger Concentration über 500 C. erwärmt. Hierbei tritt allmälig völlige und klare Lösung desselben ein, und zwar um so schneller, je höher die Temperatur ist, welche jedoch zur Vermeidung des Zersetzens (Caramelbildung) der Maltose nicht über 900 C. gesteigert werden soll. Das verdampfende Wasser ist eventuell bis zur vollständigen Lösung des Niederschlages jedesmal wieder zu ersetzen.
Sobald Lösung eingetreten ist, dampft man am besten in einem rotirendeh Vacuum zur Trocknifs ein.
Eigenschaften der Eisenmaltose.
Die Eisenmaltose ist eine amorphe, braune,
leicht zerreibliche, sehr hygroskopische Masse, die sehr leicht löslich im Wasser, leicht beim Anreiben in go procentigem Alkohol ist. Die
wässerige Lösung zersetzt sich nicht beim Erhitzen und giebt mit Ferrocyankalium eine grüne Färbung, ebenso mit Schwefelammonium. Mit Ammoniak und Aetzalkalien entsteht kein Niederschlag. Mit Rhodankalium giebt die wässerige Lösung keine Rothfärbung, wohl aber, wenn dieselbe vorher mit etwas Salpetersäure erhitzt wird.
Analytische Ergebnisse.
Der Maltosegehalt der maltosearmen Eisenverbindung wurde in der Art bestimmt, dafs man dieselbe mit Aetzkalk und Wasser gelinde erwärmte, nach dem Erkalten einen Strom Kohlensäure einleitete, filtrirte und das Filtrat bei mäfsiger Temperatur im Vacuum bis zu einem constanten Gewichte eindampfte. Man erhielt so 4,64 pCt. (Mittel von drei Analysen) Maltose, welche Fehling'sche Lösung zu etwa 2/g so stark reducirte wie Dextrose. Dafs diese Maltose chemisch mit dem Eisenoxyd verbunden ist, geht daraus hervor, dafs sie mit Wasser nicht mehr auszuwaschen ist.
Die nach obigem Verfahren hergestellte lösliche Eisenmaltose enthält der besseren Haltbarkeit wegen freie Maltose. Um die Verbindung von der Zusammensetzung ^.Fe2 O3J2 C12 UT22 On ■ 2 H1 O, also frei von einem Maltoseüberschufs zu erhalten, mufs man die maltosearme Eisenverbindung mit der molecularen Menge krystallisirter Maltose (gleiche Molecule) erwärmen. (Der Maltosegehalt der maltosearmen Eisenverbindung mufs bei der Berechnung berücksichtigt werden.) Man dampft die Lösung im Vacuum bei möglichst niederer Temperatur bis zum constanten Gewichte ein. Der beim Erkalten erstarrende Verdampfungsrückstand von wenig bräunlicher Farbe wird bei ioo° getrocknet: 0,5702 g Substanz verloren hierbei 0,0307 g H2 O, was einem Krystallwassergehalte von 5,38 pCt. entspricht (berechnet für (Fe2 O3J2 C12 Hw On · 2 H2 O = ■5,16 pCt. H2 O).
Eine Eisenbestimmung ergab: 0,3823 g Substanz geben 0,1741 Fe2 O3 = 31,88 pCt. Fe (berechnet für (Fe2 O3J2 C12H22 On2 H2 O = 32,09 pCt. Fe).
Das Verfahren ist zwar auch für andere Zuckerarten anwendbar, jedoch ist kein Grund vorhanden, dasselbe z. B. auf das Ferrum oxydatum saccharatum zu übertragen, da die Vorschrift für das letztere, Pharmakopoea (III), sich bewährt und der Alkalizusatz behufs Löslichmachens des Eisenoxydniederschlages von den Vertretern der Medicin als durchaus unschädlich und belanglos betrachtet wird. Für das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Eisenmaltose würde jedoch ein Alkalizusatz beim Erwärmen bezw. Eindampfen eine Zersetzung der Maltose herbeiführen.
Verwendung der Maltose.
Die Eisenmaltose ist ein Eisenmittel, welches sehr leicht verdaulich ist und am leichtesten vom Organismus resorbirt wird. Dieselbe soll besonders den Malzextracten oder dem Biere, und zwar den ersteren vor dem Eindampfen der Maischbrühe, dem letzteren hingegen vor oder nach der Gährung zugesetzt werden. Andere Eisenverbindungen eignen sich nicht als Zusatz zum Bier, da sie (aufser dem Eisen) noch andere Bestandtheile enthalten, welche dem Biere nicht eigen sind und eine Trübung des Bieres hervorrufen und demselben fremden Beigeschmack verleihen. Bezüglich der Unterschiede des vorliegenden Verfahrens gegenüber den etwa in Betracht kommenden ähnlichen Verfahren ist Folgendes zu bemerken.
Nach dem Verfahren der Pharmakopoea Germanica I und II wird ebenfalls das Alkali einer Lösung von Zucker, Eisenchlorid und Wasser zugesetzt. Jedoch soll hierbei die Wiederauflösung des gebildeten Niederschlages abgewartet und dann eine Fällung dadurch erzeugt werden, dafs man die klare Lösung in siedendes Wasser einträgt. Hierbei sollen nun nach E. Schmidt, Archiv der Pharmacie 1888, S. 137 u. f., ebenfalls zuckerarme Eisenverbindungen von allerdings sehr variablem Eisengehalte gebildet werden, während nach Untersuchungen anderer Chemiker, z. B. O. Sch lick um, Commentar zur Pharmakopoea Germanica II, hierbei nichts anderes als Eisenoxydhydrat gebildet wird, was auch durch den Versuch leicht bethätigt werden kann. Die Löslichkeit des Eisenoxydhydrates in dem Zucker beruht, wie auch E. Schmidt selbst vermuthet, bei dem Verfahren der Pharmakopoea Germanica II nur auf dem Gehalte an freiem Alkali, welches durch Auswaschen nur schwer völlig aus dem Niederschlage zu- entfernen ist. Auch ist diese Vorschrift längst als unbrauchbar verlassen worden. Die jetzige Vorschrift des Deutschen Arzneibuches, 3. Ausgabe, ist von dem vorliegenden Verfahren dadurch unterschieden, dafs nach derselben Eisenoxydhydrat gefällt werden soll, welches durch Vermittelung von Alkali in dem Zucker gelöst werden soll.
Das vorliegende Verfahren collidirt auch nicht mit dem durch Patent Nr. 52082 geschützten Verfahren zur Darstellung von löslichem Eisensaccharat ohne Vermittelung von Alkali, denn es schreibt dieses Verfahren keinen Zusatz von Zucker zur Eisenchloridlösung vor. Es wird also nur Eisenoxydhydrat gefällt, dessen Löslichkeit in Zucker dadurch bewirkt wird, dafs in ganz aufsergewöhnlichen Verdünnungen, bei niederer Temperatur und bei Lichtabschlufs gearbeitet werden soll. Jedenfalls wird hierbei ein Niederschlag von ganz besonderer physika-
lischer Beschaffenheit (feinster Vertheilung) erhalten, da sich sonst dessen Löslichkeit in Zucker nicht erklären läfst. Die Auflösung in Zucker soll ferner durch Kochen auf offenem Feuer oder mittelst gespannten Dampfes bewirkt werden. Bei dem vorliegenden Verfahren kommt es jedoch weder auf diese starken Verdünnungen, noch Innehaltung so niedriger Temperatur, noch Lichtabschlufs an; vielmehr wird in möglichster Concentration gearbeitet, und Temperaturen von 20 ° sind zulässig. Für die Eisenmaltose ist ein Einkochen behufs Auflösung des Niederschlages in der Maltose bei Siedetemperatur auch nicht zulässig, da sich die Eisenmaltose bei so hoher Temperatur unter Caramelbildung zersetzt. Diese Zersetzung beginnt schon bei Temperaturen über 90° C.
Die in dem Berichte der Chemikerzeitung 1891, S. 656, Spalte II erwähnte Herstellungsweise von Eisendextrose unterscheidet sich von dem vorliegenden Verfahren durch Anwendung von Alkohol zur Fällung einer Eisenverbindung aus einer Lösung von Dextrose, Eisenoxydsalz und Wasser. Eine weitere Behandlung dieses Niederschlages mit Dextrose findet nicht statt. Auch ist die so hergestellte Verbindung von Dextrose und Eisenoxyd nicht identisch mit der vorliegenden Maltoseverbindung, sowohl in Bezug auf ihre moleculare Zusammensetzung wie ihre physikalischen Eigenschaften.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung einer leicht löslichen Eisenmaltose, dadurch gekennzeichnet, dafs der durch schnelles Vermischen einer Eisenoxydsalzmaltoselösung mit Natronlauge erhaltene maltosearme Niederschlag mit einer grofsen Menge destillirten Wassers ausgewaschen und in heifser, etwa moleculare Mengen enthaltender Maltoselösung gelöst wird, welche Lösung im Vacuum eingedampft wird.
DENDAT74322D Verfahren zur Herstellung einer leicht löslichen Eisenmaltose Expired - Lifetime DE74322C (de)

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