DE117767C - - Google Patents

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DE117767C
DE117767C DENDAT117767D DE117767DA DE117767C DE 117767 C DE117767 C DE 117767C DE NDAT117767 D DENDAT117767 D DE NDAT117767D DE 117767D A DE117767D A DE 117767DA DE 117767 C DE117767 C DE 117767C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D215/00Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems
    • C07D215/02Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen atoms or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
    • C07D215/16Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen atoms or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D215/20Oxygen atoms
    • C07D215/24Oxygen atoms attached in position 8
    • C07D215/26Alcohols; Ethers thereof
    • C07D215/28Alcohols; Ethers thereof with halogen atoms or nitro radicals in positions 5, 6 or 7

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Plural Heterocyclic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Von der Thatsache ausgehend, dafs das p-Chlorphenol bedeutend stärkere antiseptische Eigenschaften besitzt als das Phenol (Arch. Sc. biolog. St. Petersb. 11, 305 bis 325), konnte man vermuthen, dafs das Chlor eine ähnliche, die antiseptischen Eigenschaften verstärkende Wirkung beim Ersatz eines Wasserstoffatoms im o-Oxychinolin, welches an und für sich ein vorzügliches Antisepticum ist, hervorbringen würde. In das bei dieser Substitution entstehende schon bekannte, stark riechende Anachlor-o-oxychinolin kann man nun noch ein Jodatom einführen und so eine neue, stark antiseptisch wirkende geruchlose Substanz erhalten, welche das Jodoform nicht nur in der Wundbehandlung, sondern auch bei der chirurgischen Tuberculose, für welche das Jodoform heute als einziges Specificum gilt, vollständig ersetzen kann. Sowohl die bacteriologischen wie auch die klinischen Untersuchungen des Jodchloroxychinolins haben in jeder Beziehung zu ausgezeichneten Ergebnissen geführt.
Während die bekannt gewordenen antiseptisch wirkenden jodhaltigen Jodoformersatzmittel Hydroxyl-, Carboxyl- oder Sulfidgruppen, also saure Gruppen enthalten und diese Substanzen deshalb auf die Wunde ätzend oder wenigstens reizend wirken können, ist das Jodchloroxychinolin von ganz neutralem Charakter, da die saure Natur der Hydroxylgruppe durch die basische Natur des Chinolins sozusagen aufgehoben wird. Die Wirkung des Jodchloroxychinolins ist aber nicht nur eine milde und reizlose, sondern auch eine anhaltende, was eine Erklärung in der Beständigkeit dieser Verbindung gegenüber Wärme, Licht, Wasser und anderen Agentien findet. Zudem ist diese Substanz laut toxicologischen Untersuchungen weniger giftig als Jodoform.,
Von den in den Patentschriften 72942, 78880, 84063 und 89600 angeführten jodhaltigen Oxychinolinderivaten hat sich einzig die Jodoxychinolinsulfosäure, das Loretin, in die Chirurgie Eingang verschafft.
Durch vergleichende Versuche ist nun festgestellt worden, dafs die Fernwirkung des Loretins gröfser, die directe Wirkung dagegen geringer ist als diejenige des Jodchloroxychinolins.
Das eine stark saure Gruppe enthaltende Loretin entzieht den Wundsecreten bezw. dem Blute Alkali, indem dadurch das in Wasser leicht lösliche jodoxychinolinsulfosäure Alkali gebildet wird. Das Loretin besitzt daher ein sehr schnelles Lösungs- und Resorptionsvermögen (Fernwirkung), eine Eigenschaft, die für die Wundbehandlung nicht unbedenklich erscheint. Vergleichende toxicologische Untersuchungen an Thieren haben ergeben, dafs die Giftigkeit des Loretins bedeutend stärker ist als diejenige des Jodchloroxychinolins.
Das vorliegende Product hat nun die in der Chirurgie geschätzte Eigenschaft, infolge seiner Schwerlöslichkeit und Beständigkeit eine länger andauernde Wirkung auszuüben, worin ein
entschiedener technischer Fortschritt gegenüber den bekannten Jodchinolinderivaten zu erblicken ist.
Das Jodchloroxychinolin wird, wie oben angegeben, aus Anächlor-o-oxychinolin dargestellt. Das Jodatom tritt sehr wahrscheinlich in die MetaStellung zum Stickstoff ein.
Behufs Jodirung des Chlor-5-oxy-8-chinolins wird letzteres in Alkali gelöst und mit der äquivalenten Menge Jodjodkaliumlösung digerirt, oder es wird die wässerige Lösung eines Alkalisalzes des Chloroxychinolins mit der nöthigen Menge Jodkaliumlösung vermischt und mit einem jodfreimachenden Mittel, z. B. mit Chlorkalk, behandelt.
Beispiele:
ι. 18 kg Chlor-5-oxy-8-chinolin werden in 6 kg Aetzkali und 400 kg Wasser unter Kochen gelöst und mit 50 1 einer wässerigen Lösung von 16,6 kg Jodkalium vermischt; die noch warme Lösung wird von event, noch vorhandenen Unreinigkeiten abfiltrirt und auf gewöhnliche Temperatur abgekühlt; die gelbgefärbte, klare Flüssigkeit wird dann unter gutem Umrühren nach und nach mit 142 1 einer 5 pCt. actives Chlor enthaltenden Chlorkalklösung versetzt, wobei unter schwacher Temperaturerhöhung ein dünner, gelber Brei ausfällt; zu diesem Brei werden 50 kg einer 5 procentigen Salzsäure langsam unter Umrühren zugesetzt und das Gemisch 24 Stunden stehen gelassen. Das beim Zusetzen von Salzsäure sich ausscheidende Jod ist nach dieser Zeit gewöhnlich verschwunden. Der gelbbraun gefärbte, voluminöse Niederschlag wird abfiltrirt und mit Wasser gut ausgewaschen. Sollte das Product noch freies Jod aufweisen, so wird die Masse mit Natriumthiosulfatlösung verrieben und abfiltrirt. Zum Schlufs wird die Substanz mit 50 kg etwa 1 procentiger Salzsäure kurze Zeit auf 500 erwärmt, dann abfiltrirt und diese Behandlung mit Salzsäure so lange wiederholt, bis die mit Wasser ausgewaschene Verbindung nach dem Trocknen bei ca. 170 bis 175° schmilzt. Auf diese Weise werden auch die letzten Spuren von event, noch unverändert gebliebenem Chloroxychinolin entfernt.
2. 18 kg Chloroxychinolin werden in 6 kg Aetzkali und 300 1 Wasser bei 40 bis 500 C. gelöst. In diese warme Flüssigkeit wird unter gutem Umrühren eine concentrate wässerige Lösung von 25,5 kg Jod und 30 kg Jodkalium eingetragen; es scheidet sich ein graugelber Körper, vermischt mit freiem Jod, aus. Nach etwa ι ο stündigem weiteren Umrühren wird das Product abfiltrirt, ausgewaschen und, um noch vorhandenes freies Jod zu entfernen, mit Natriumthiosulfatlösung verrieben. Die weitere Reinigung des Productes geschieht wie bei dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren.
Das so dargestellte Jodchloroxychinolin ist ein graugelbes, voluminöses Pulver, welches geruch- und geschmacklos ist; es ist lichtbeständig und verändert sich weder in feuchter Luft, noch durch mehrstündiges Erhitzen auf über ioo°. Beim Kochen mit verdünnter Salzsäure löst es sich allmälig unter Auftreten von Jodgeruch; beim Erhitzen mit concentrirter Schwefelsäure entwickelt sich Jod in reichlicher Menge.
Das Jodchloroxychinolin ist nur spurenweise löslich in Wasser, schwer löslich in heifsem Alkohol· und leichter löslich in heifsem Eisessig. Durch mehrmaliges Umkrystallisiren aus Eisessig erhalt man gelbbraune Nadeln, die bei 177 bis 1780 schmelzen.
Analyse.
Jodchlor: Ber. 53,1, gef. 5I5SpCt.,
Stickstoff: „ 4,6, „ 4,8 „ .

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung eines Jodchloroxychinolins, darin bestehend, dafs man ein Alkalisalz des Chlor-5-oxy-8-chinolins in wässeriger Lösung mit Jodjodkalium bezw. mit Jodkalium und Hypochloriten behandelt.
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DE (1) DE117767C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767098C (de) * 1939-07-27 1951-10-31 Riedel De Haeen A G Verfahren zur stufenweisen Einfuehrung von Chlor und Brom in 8-Oxychinolin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767098C (de) * 1939-07-27 1951-10-31 Riedel De Haeen A G Verfahren zur stufenweisen Einfuehrung von Chlor und Brom in 8-Oxychinolin

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