DE7424C - Maschine zum Falten, Kleben u. s. w. von Tabaksäcken aus vorher ausgestanzten Blättern - Google Patents
Maschine zum Falten, Kleben u. s. w. von Tabaksäcken aus vorher ausgestanzten BlätternInfo
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Description
1879.
Klasse 54.
LOUIS HAUFF in DARMSTADT. Maschine zum Falten, Kleben u. s. w. von Tabaksäcken aus vorher ausgestanzten Blättern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1879 ab.
Durch vorliegende Maschine werden die vorher von Hand bedruckten und ausgestanzten
Papierblätter gefalzt und geklebt. Diese Maschine zeichnet sich gegenüber den bisher angewendeten,
namentlich der endlos arbeitenden Maschinen, welche nur cylindrische Säcke herstellen
lassen, im wesentlichen darin aus, dafs die einzelnen, vorher ausgestanzten Papierblätter
bei einem Durchgang durch die Maschine als vollständig fertige Säcke von gewünschter Form
aus derselben herauskommen und dafs auf derselben sowohl cylindrische als auch konische
Säcke ganz nach Belieben hergestellt werden können.
Um dies zu erreichen, ist die Maschine mit einem beliebig verstellbaren Faltapparat sowie
mit einem Kolben versehen, welcher letzterer die auswechselbaren Blechplatten aufnimmt, deren
Umrisse dem zu erhaltenden Format des Sackes entsprechen.
Das Papierblatt, welches zu der, in Fig. 3
dargestellten Form ausgestanzt ist, wird zuerst auf · den Schlitten oder Zubringer A, Fig. 1, gebracht.
Die .Kante χ χ1 dieses Blattes mufs
am Winkel α anliegen, während die beiden Seitenkanten zwischen zwei auf dem festen
Tisch A1 verstellbare Winkel A% gelegt werden.
Dadurch wird dem Papierblatt während der Vorwärtsbewegung des Schlittens A die
nöthige Führung ertheilt, und dasselbe auf diese Weise zwischen die beiden Walzen B und C in
normaler Richtung zu den Axen derselben eingeführt.
Die über die Walzen B und C und Rollen B'
und C1 laufenden endlosen Riemstreifen b und c, deren Spannung mittelst der Spannrollen b'
und (T1 regulirt werden kann, erfassen das
Papierblatt und bringen dasselbe nach dem Faltapparat IJK.
Während das Blatt diesen Weg zurücklegt, wird gleichzeitig durch eine endlose Schnur d
ein Streifen Kleister auf dasselbe an richtiger Stelle aufgetragen. Diese Schnur aus Baumwollengeflecht
läuft um die Walze B und um die losen Rollen d\ d'2 und d3, von welchen
die letztere im unteren Theil des Kleisterbehälters D angeordnet ist. Die oberen Rollen d1
und d'2 sind verstellbar, um die Spannung der Schnur reguliren zu können. Am oberen Theil
des Kleisterbehälters D ist ein Gummiplättchen angebracht, durch dessen aufgeschlitztes Loch
die Schnur d hindurchläuft, um den überschüssigen, an derselben haftenden Kleister abzustreifen.
Beim Austreten des Blattes aus den Rollen B1 und C1 gelangt dasselbe zuerst auf eine kleine
Leitwalze E, Fig. 1, welche sich in zwei längs verstellbaren Lagern e dreht, die an den Aufsenseiten
der Lagerblöcke K1 festgehalten sind. Auf dieser Leitwalze befinden sich zwei kleine
Rollen, welche auf derselben in ihrer Axenrichtung verstellt werden können.
Der Zweck dieser Leitwalze ist, dem Papierblatt bei seinem Uebergang von den Rollen B'
und C auf die beiden schmalen endlosen Riemstreifen /' die gehörige Bewegungsrichtung zu
geben. Diese Riemstreifen laufen in paralleler Richtung gespannt um die Walze C und Rollen F
und_/, und ihre innere Entfernung von einander ist etwas gröfser als die Breite des herzustellenden
Sackes.
Das Papierblatt wird von den Riemstreifen/1 so lange mitgenommen, bis dasselbe mit der
zurückstehenden Kante x3 und x3, Fig. 3, gegen
den Anlaufwinkel g, Fig. 1 und 4, stemmt, während der vorspringende, konisch zulaufende Theil
des Blattes sich in den entsprechend geformten Ausschnitt des Anlaufwinkels g, Fig. 4, einlegt.
Dadurch, dafs man die beiden Seitenkanten dieses vorderen Theiles konisch macht, findet
das Blatt leichteren Eingang in den Ausschnitt, und es wird dasselbe in seiner richtigen Stellung
durch letzteren gleichzeitig centrirt.
Sobald das Papierblatt diese Lage erhalten hat, erfolgt die Auftragung des Kleisters auf den
über den Anlaufwinkel g vorstehenden Theil des Blattes, indem der periodisch sich hebende und
senkende, die Kleisterschnur ,g·1 tragende Hebel G
bewegt wird.
Unmittelbar nach Auftragung des Kleisters senkt sich der Kolben II, wodurch das Papierblatt
durch die mittelst zwei Schrauben am Kolben befestigte Blechplatte h zwischen den
Riemstreifen /' hindurch auf die Falteplatten / gedrückt wird. Die an ihren vorderen Kanten
abgerundeten Platten JJ sind mit Schlitzen versehen, damit sie der jeweiligen Form der Blechplatte
h oder des herzustellenden Sackes entsprechend eingestellt und mittelst Schrauben auf
.den Faltetisch befestigt werden können. Dadurch wird das Papierblatt beim Niedergehen
des Kolbens H gleich nach den Linien xl xl
und χ χ scharf gebrochen, wodurch das nachherige Einschlagen der beiden äufseren Theile
des Blattes durch die Falter KK1, Fig. 2, wesentlich
erleichtert und Papiersäcke mit geraden Kanten erhalten werden:
Nachdem der Kolben das Papierblatt zwischen die Kanten der Platten JJ eingedrückt hat,
wird derselbe gehoben, während gleichzeitig die Falter KK1 nach einander vorgehen, um die
beiden äufseren Theile des Papierblattes übereinanderzulegen. Unmittelbar hierauf erfolgt
auch das Ueberschlagen des vorderen Theiles über die soeben zusammengelegten Theile des
Blattes durch den drehbaren Falter K2, worauf der Kolben H zum zweiten mal herunterbewegt
wird, um auf die zusammengelegten Theile nochmals zu drücken und dieselben gleichzeitig zusammenzufügen.
Alsdann werden beide Falteplatten // durch einen später zu beschreibenden Mechanismus
zurückbewegt, um das so gebrochene, gefaltete und geleimte Säckchen auf das endlose Tuch L
herunterfallen zu lassen.
Um ein Hängenbleiben des Säckchens an der Kolbenplatte h zu verhindern, wirken noch die
Enden der beiden Abstofser ti auf dasselbe ein, deren Hub gröfser als der des Kolbens H
ist. Befindet sich letzterer in seinem tiefsten Punkt und haben sich die beiden Falteplatten //
vollständig zurückbewegt, so fangen die Abstofser, durch die Kolbenplatte hindurchgehend,
an, auf das Säckchen einzuwirken, wodurch einem Durchlöchern des letzteren vorgebeugt
wird.
Das so auf das Tuch L gefallene Säckchen wird durch die Bewegung des ersteren nach
den Walzen P und j befördert, durch welche es, zwischen den beiden endlosen Tüchern L
und L1, unter den Walzen/ und/2 hindurchgeführt
wird, um vollends geprefst und getrocknet zu werden. Die Säckchen, welche gleichmäfsig
auf den Tisch L" zu liegen kommen, werden stofsweise weggetragen.
Die oben erwähnten, periodisch zur Wirkung kommenden Bestandteile der Maschine
erhalten ihre Bewegung in folgender Weise:
Auf der Welle M sitzen die sechs Excenteroder Curvenscheiben, welche der Deutlichkeit
der Zeichnung wegen in den Figuren derselben nicht alle gezeichnet sind.
Das Zwischenrad η überträgt die Bewegung
von der Haupttriebwelle auf die Axe M1.
Der Zubringer A erhält durch den Hebel As
und das Gelenkstück A'' seine hin- und hergleitende ,Bewegung, indem der untere Arm des
Hebels A3 mit dem Excenterstangenende in Verbindung steht.
Auf der Welle JV, welche in den beiden um die feste Axe JV2 schwingenden Gelenkstücken
N1 N\ Fig. ι und 2, gelagert ist, befinden sich
die Hebel IP IP1 welche durch Einschaltung der verstellbaren Verbindungsstange II3, Fig. 2,
eine theilweise Drehung von einem zweckentsprechend angeordneten Excenter erhalten. Die
Augen der in entgegengesetzter Richtung angebrachten Hebel h'1 A2, welche in der Mitte der
Welle JV sitzen, sind durch ein Querhaupt mit der Kolbenstange H1 drehbar verbunden und
übertragen auf die letztere die den Hebeln JI2II2
mitgetheilte Bewegung.
In ähnlicher Weise werden die Abstofser ti
durch den zweiarmigen Hebel z'1 bewegt, welcher
lose auf der Welle JV sitzt und seine Bewegung durch die Verbindungsstange z2 von
einem auf der Welle M sitzenden Excenter erhält.
Durch ein anderes Excenter wird dem die Kleisterschnur g1 tragenden Hebel G zeitweise
eine auf- und abwärtsgehende Bewegung ertheilt. Dieser Hebel dreht sich um den Bolzen ^5.
Eine kleine Welle G1, Fig. 2 rechts, welche durch den unteren Theil des zweiten Kleisterbehälters
D1 hindurchgeht, wird durch ein konisches
Getriebe in Umdrehung versetzt. Im Innern des Behälters D1 sitzt auf derselben
eine Rolle, über welche die auf den Rollen g 2,
gs, gi, g5, g° und g1 laufende endlose Kleisterschnur
g1 geht. Auf diese Weise erhält letztere ihre fortschreitende Bewegung. Am oberen
Theil des Kleisterbehälters ist für das Abstreichen des überschüssigen Kleisters von der
Schnur gl wieder ein Gummiplättchen angebracht. Die Spannung der Schnur g' wird
durch die Rolle ge regulirt, deren Drehbolzen
in einem Schlitz des am Hebel G befestigten Armes verschoben und darin festgestellt werden
kann.
Das Niedergehen des Hebels G oder das Kleistern findet statt in dem Moment, wo der
vorstehende Theil des Papierblattes, Fig. 3, sich vollständig richtig in den Ausschnitt des Anlaufwinkels
g, Fig. 4, eingelegt hat. Sollte die Kleisterschnur gl im tiefsten Punkt das vorstehende
Papier gar nicht treffen oder sogar zu tief stehen, so kann dies durch Verstellen der
auf der Verbindungsstange gs befindlichen Mutter
regulirt werden.
Durch ein weiteres Excenter wird die horizontal angeordnete Stange p, Fig 5, bewegt,
welche durch einen seitlichen Bolzen mit der Platte 0, Fig. 2 links, drehbar verbunden ist.
Letztere ist mit einem Schlitz versehen, in welchem der Zapfen einer mit dem Falter K verbundenen
Platte 0' gleitet. Durch die Gelenkstücke /', /2 und /3 und den Winkel q und q',
Fig. 5, wird die Bewegung der Stange / auf die den rechten Falter K', Fig. 2, bewegende Platteo>2
übertragen. Das mittlere Gelenkstück ist mit einer Ausplattung q 2, Fig. 1 und 5, versehen.
In dem in derselben befindlichen Schlitz läuft der Zapfen des Gleitbolzens q'3, Fig. 1, an dessen
Auge das den dritten Falter K2 bewegende
Gelenkstück ^4 drehbar angebracht ist.
Die Bewegung der Falter beim Vorschieben der Stange / vollzieht sich in folgender Weise:
Der in der Platte ο befindliche Schlitz ist so beschaffen, dafs der Falter K zuerst gegen die
Mitte vorgeschoben wird, also den ersten Umschlag des Papierblattes ausführt. Sobald der
Zapfen der diesen Falter bewegenden Platte ο'
sich im Punkt ι des Schlitzes von ο befindet, so steht der entsprechende Zapfen im Punkt 2
des Schlitzes von o2 und bewirkt nun durch den Uebergang des Schlitzes von der einen
geraden Richtung in die andere das Vorwärtsschieben des zweiten Falters K1 ; es sind somit
die beiden seitlichen Theile des Papierblattes übereinandergeschlagen.
Befindet sich der Zapfen im Schlitz der Platte o2 im Punkt 3, so steht der Gleitbolzen,
welcher die Bewegung des dritten Falters K2 vollzieht, im Punkt 4 im Schlitz der Ausplattung q2
des mittleren Gelenkstücks /2 und veranlafst
alsdann durch das Vorschieben des Gelenks qA, Fig. i, rechts das Umschlagen des drehbaren
Falters K2, wodurch der dritte Theil des Papierblattes
auf die vorher zusammengefalteten Theile umgeschlagen wird.
Wird nun die Stange p durch das nicht angegebene Excenter zurückgezogen, so kommen
auch alle Falter wieder aus dem Bereich der Kolbenplatte h, welche nun beim zweiten Niedergang
des Kolbens das Säckchen noch einmal zusammendrückt und die übereinandergeschlagenen
Theile durch den zwischen ihnen befindlichen Kleister aufeinanderhaftend macht.
Die Curvenscheibe P, Fig. 1, bewirkt die Bewegung
der beiden Falteplatten II.
Die in der Curve r r gleitende Frictionsrolle ist an der Stange r1 angebracht, welche auf das
eine Ende des oscillirenden Hebels P' wirkt. Derselbe überträgt seine Bewegung durch das
Gelenkstück r2, welches, da es eine Bewegung nach zwei Richtungen hin ausführt, mit seinen
beiden Enden in Kugellagern ruht. Das obere Ende dieses Gelenkstücks, welches niit dem
Radsegment Q in Verbindung steht, ertheilt diesem sowohl als auch dem Radsegment Q1
eine Drehung, welche durch die Gelenkstücke. r3 r4 rs r6 und die beiden oscillirenden HebelQ2
und Q3 auf die Falteplatten // in eine geradlinige Bewegung. umgesetzt wird.
Die Axe P2 des schwingenden Hebels P1
ruht mit ihren Enden in den Trägern P3 und PA,
welche an der Tragrippe P5 mittelst Schraubenbolzen befestigt sind, während die Wellen der
Radsegmente Q und Q' ihre Lager in den Tragrippen
P~° und Pe selbst besitzen.
Das auf der Excenterwelle Af, Fig. 1, sitzende
Rad versetzt durch dessen Eingriff in das Rad η'
die beiden Zwischenräder n2 und n3 in Umdrehung.
Das Rad n3 steht mit einem auf der Walze / befindlichen Rad und dieses mit einem
anderen, auf der Walze j2 sitzenden in Eingriff,
wodurch den beiden endlosen, um die Walzen / P P P P und JJ1J2J3 laufenden Tüchern L
und L' ibre Bewegung ertheilt wird. Die obere
Walze/2 kann in verticaler Richtung verstellt und die Spannung des Tuches Σ1 durch die
Walze /3 regulirt werden.
Die Walze P ist in den freien Enden der beiden, um den Bolzen s schwingenden Gelenkstücke
s'ί' gelagert, welche durch die Federn2
beständig nach oben gedrückt werden. Es kann sich daher die Stellung dieser Walze
stets der Dicke des zusammengelegten Säckchens anpassen, welches beim Durchgang durch die
Walzen//2 und Ij2 vollends zusammengedrückt,
geleimt und getrocknet wird.
Claims (4)
1. Die beschriebene und durch die Zeichnung dargestellte Papiersackmaschine, auf welcher
sowohl cylindrische als auch konische Säcke hergestellt werden können.
2. Die beschriebene und durch die Zeichnung dargestellte Construction des Kolbens sowie
dessen Bewegungsmechanismus.
3. Der beschriebene und dargestellte Bewegungsmechanismus des Falteapparates und der
Falter zum Uebereinanderschlagen der äufseren Enden des Papierblattes.
4. Die beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Anordnung der Walzen für die
beiden endlosen Tücher L und Z1 zu dem
beschriebenen Zweck.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7424C true DE7424C (de) | 1900-01-01 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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