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Maschine zur Herstellung von Papierbechern Zur Herstellung von Papierbechern
aus flachen, bogenförmig zugeschnittenen Papierstücken hat man bereits vorgeschlagen,
die in einem Behälter übereinandergelagerten Papierstücke der Reihe nach von unten
zu entfernen und sie durch Förderrollen den verschiedenen Abfaltvorrichtungen und
Verklebungsvorrichtungen zuzuführen, durch welche diese flachen Papierstücke in
Becherfoim gebracht und durch die Verklebung in dieser Form gehalten werden. Die
Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch eine neuartige Fördervorrichtung
aus, bei der die einzelnen Bogenstücke nach ihrer Entfernung aus dem Behälter zwangläufig
von einem hin und her gehenden Backenpaar erfaßt werden und bei der Hinbewegung
dieses Backenpaares den - verschiedenen Vorrichtungen zur Herstellung der Ränder
und Spitzen des Bechers zugeleitet werden. Es hat diese Anordnung der zwangläufigen
Beförderung der Papierstücke der bekannten Rollenbeförderung gegenüber den Vorteil,
daß die Bewegung der Papierstücke eine gleichförmige ist, und daß durch Verbindung
einer Halteplatte mit dem Förderschlitten die teilweise fertiggestellten Becher
zeitweise angehalten werden, wodurch andere zwangläufig in Bewegung gesetzte Teile
der Maschine die Abfaltung der Ränder und Spitzen vornehmen. Gleichzeitig hat die
neuartige Anordnung den Vorteil, daß durch sie die fertiggestellten Becher zwangläufig
unter Vermittelung eines von der gleichen Welle aus gesteuerten Schlittens in einen
Vorratsbehälter eingeschoben werden, in welchem sie der Reihe nach von unten her
aufgestapelt werden.
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Abb. i ist eine Schnittansicht durch vereinfachte 'feile des Maschinengestelles.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht auf einzelne Maschinenteile für die Beförderung
und Einstellung der entnommenen Papierstücke.
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Abb. 3 ist eine Schnittansicht durch- Einzelteile der Beförderung,
ähnlich der Ansicht der Abb. _, und Abb. ¢ und 5 zeigen eine Draufsicht und Einzelheitssehnittansicht
der Schlitten, durch welche die Papierstücke aus dem Stapel entnommen und dem Stapel
der fertigen Papierstücke zugeführt werden.
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Wie aus Abb. a und 3 besonders ersichtlich ist, wird im Maschinengestell
i eine Welle g, die in dem Lager 25 des Pfostens 26 unterstützt ist,
angetrieben, um durch das Ritzel 36 und Zahnrad 37 eine andere Welle 38 in Drehung
zu versetzen. Durch das Zahnrad 41 auf der Welle 38 (Abb. 2) wird die in Abb. 3
besonders dargestellte Rolle 45 angetrieben, durch welche die Ausleitung des untersten
Bogenstückes aus dem Behälter 46 dieser Bogenstücke besorgt wird. Das unterste Bogenstück
wird für gewöhnlich durch die in bekannter Weise bei 49 und 5o unterstützte Nadel
51 verhindert. Die Bogenstücke werden in senkrechter Übereinanderstapelung durch
die aus Abb. i ersichtlichen Stapel 48 des Behälters gehalten.
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An der Kurbelscheibe 53 am freien Ende der Welle 38 (Abb. i) sitzt
ein Zapfen 54, der durch die Stange 55 mit einem Zapfen 56 eines kurzen
Gliedes
57 verbunden ist, welch letzteres an den Zapfen 58 eines Schlittens 59 (Abb. q.)
angelenkt ist. Der Schlitten führt sich in .der Bahn 6o (Abb. i und q.), und die
Stange 55 hat eine über den Zapfen 56 hinausgehende Verlängerung 61 in Verbindung
mit dem Glied 62, welch letzteres an das Kopfende der bei 64 unterstützten Schwingstange
63 beweglich angeschlossen ist (Abb. z).
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Der Schlitten 59 hat eine verhältnismäßig lange wagerechte Schiene
65 (Abb. q.), deren Bahn durch die Platte 66 (Abb. i und 5) abgedeckt wird. Aus
der Schiene 65 ragt auf der der Führung 6o abgewendeten Seite nach Abb. q. eine
Stützplatte 67 heraus, an der der eigentümliche Arm 68 befestigt ist. Eine andere
Platte 69 ist unter dieser Platte 68 ebenfalls an die Schiene 65 angeschlossen.
An der Platte 68 führt sich nach Abb. q. und 5 ein anderer Schlitten 7o, der an
seinem Vorderende den Greiferarm 71 aufweist. Dieser Arm hat an seiner Unterfläche
ein Kissen 72 zum Erfassen der einzelnen Papierstücke. Entgegengesetzt zu dem Arm
71 erstreckt sich an dem zweiten Schlitten eine Platte 73 (Abb. q.), die bei 74
eine nach unten schräg verlaufende Kante aufweist und an dem rückwärtigen Ende,
bei 75 einen Kantenflansch besitzt, der als Anschlag für das aufzunehmende Papierstück
dient.
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Die Bewegung des zusätzlichen Schlittens 7o erfolgt vom Zapfen 58
nach Abb. 5 an der Innenseite des Tisches durch den Arm 76, das Verbindungsglied
77 und einen an dem anderen Ende des Gliedes 77 angelenkten Winkelhebel 78, der
seinen Drehpunkt in der Stützplatte 67 der langen Schiene 65 hat. Während der in
Abb. 5 nach abwärts gerichtete Arm des Winkelhebels 68 an die Schiene 77 angeschlossen
ist, ist der andere Arm in gelenkiger Verbindung mit der Mitte einer Schiene 79,
welch letztere ebenfalls schwingbar an der Stützplatte 67 befestigt ist. Das freie
Ende dieser Schiene 79 besitzt ein Greiferkissen 8o in Gegenüberstellung mit dem
Greiferkissen 72 des oberen Armes 7i, wodurch bei entsprechender Ausschwingung der
Schiene 79 nach oben hin ein Papierstück zwischen den beiden Kissen festgehalten
wird. Bei Entnahme des untersten Papierstückes aus einem wagerechten Schlitz eines
Untersatzes 46, von dem sich die Stifte 48 (Abb. _) erheben, gerät dieses Papierstück,
das auf beliebige Weise aus diesem Satz entfernt werden kann, auf den festen Tisch
81 (Abb. 2). An der Einführungskante, wo dieses Papierstück auf den Tisch übertritt,
hat letzterer die in Abb. 2 angedeutete Erhöhung 82, welche durch eine gekrümmte
Kante begrenzt wird. In der gleichen Ebene wie die Tischplatte 81 befindet sich
eine andere Platte 8q., jedoch durch einen Diagonalschlitz 85 von ihr getrennt.
In diesem Diagonalschlitz arbeiten zwei in bekannter Weise ausgebildete Faltschienen
86, 87 (Abb. 3) in einer senkrechten Ebene, und zwischen diesen Schienen befindet
sich ein Schlitz 88 (Abb. 3), durch welchen bei einer bestimmten Stellung der beiden
Schienen das Papierstück hindurchgestoßen wird. Die Bewegung der Schienen 86, 87
ist bekannt und wird hier nicht beansprucht.
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Dreht sich die Scheibe 53 (Abb. i) in Uhrzeigerrichtung, so wird der
Schlitten 59 nach links gezogen und steht nahe dem Behälter für die einzelnen Papierstücke.
Durch diese Verschiebung nach links und infolge der damit unvermeidlichen Ausschwingung
des Zapfens 58 wird auch eine Bewegung der in Abb. 5 gezeigten Gestängeteile 76,
77, 78 herbeigeführt werden, mit dem Erfolg, daß die beiden Greifbacken 72, 8o bei
Ankunft des Schlittens an seiner linken Endlage in Abstandsstellung voneinander
sind. Das durch Walzen o. dgl. aus dem Stoß von Papierstücken herausgeschobene unterste
Stück tritt in diese Greifbacken ein.
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Beim nächsten Bewegungsschritt, d. h. bei Weiterdrehung der Kurbel,
werden die beiden Backen geschlossen, und das zwischen ihnen gehaltene Papierstück
gelangt auf den Tisch 81, 8q., wobei es durch den Schlitz 88 zwischen den beiden
schräg verlaufenden Leisten 86, 87 hindurchgeschoben wurde. Unter der Platte 81
befindet sich der in Abb. 2 und 3 angedeutete Behälter 92 für den Klebstoff, der
an dem einen Ende durch die Lagerösen 93 schwingbar unterstützt ist und durch eine
nicht dargestellte Vorrichtung in Bewegung gesetzt wird, so daß ein Stift durch
eine Öffnung 9i in der Platte 81 hindurchtritt und einen Tropfen Klebstoff von unten
her auf den auf der Platte 81 ruhenden Papierbogen aufbringt. Die Bewegung des Armes
96, durch welchen die Aufbringung dieses Fleckens Klebstoff besorgt wird, erfolgt
durch den auf der Welle 107 sitzenden Hubdaumen io6 (Abb. 2), der dem Arm ioi und
damit der Welle des Armes 96 eine Schwingbewegung übermittelt.
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Bei der oben besprochenen Einbringung des Schlittens in* die linke
Endlage zur Erfassung des untersten, teilweise herausgeschobenen Papierstücks liegt
die rechte Endkante der Platte 69 über jener Endkante des Tisches 8q., die den Schlitz
85 begrenzt. Gerade ehe jedoch die Greifvorrichtung sich wieder nach rechts bewegt,
werden die beiden Schienen 86, 87 hochgehoben, und diese Schienen biegen dadurch
das Papierstück rechtwinklig längs der Diagonalkante der Platte 69 um. Bei der Rückbewegung
des Schlittens nehmen die Greifer das Papierstück mit, und die Platte 79 schiebt
sich zwischen die noch angehobenen Falzschienen 86, 87 hindurch. Dadurch wird nunmehr
der hochstehende Teil des Papierstückes flach gegen die Oberfläche der Platte 69
hin umgelegt, und das teilweise
gefaltete Stück wird über einen
im Tisch 84 sichtbaren Längsschlitz 117 (Abb. 2) hin verschoben. In der Wanderung
des Papierstückes tritt eine zweite Vorrichtung in Tätigkeit, durch welche selbsttätig
Klebstoff an der Unterfläche aufgetragen wird.
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Ein Trog 132 (Abb. i) ist auf dem in senkrechter Richtung gleitbaren
Pfosten 124 angeordnet, und die Auftragwalze z26 dieses Troges erhält ihren Antrieb
durch das Getriebe 127 bis 132 und 134 (Abb. i). Die Übertragung der Drehung der
Steuerwelle 107 auf dieses Getriebe erfolgt- unter Vermittelung der in Abb. 5 dargestellten
Querwelle 147, die von der Welle io7 aus durch ein nicht dargestelltes Kegelritzel
in Drehung versetzt wird. Es wird auf diese Weise die Auftragung des Klebstoffes
aus dem Behälter 123 vorgenommen, da durch dieses Getriebe, von der Welle 147 beherrscht,
unter Vermittelung eines in Abb. 3 gezeigten Armes 155 der Arm 156 abwechselnd gehoben
und gesenkt wird. Durch das gleiche Getriebe wird auch ein Daumen 41 (Abb. i und
3) in Bewegung gesetzt, und durch diesen Daumen erfolgt infolge seiner unrunden
Ausführung eine abwechselnde Weiterschaltung des zum Teil fertiggestellten Papierstückes,
um dieses Papierstück zwischen eine obere Rolle 150 (Abb. i) und eine untere nicht
dargestellte Rolle einzubringen, die ebenfalls von dieser Querwelle 1.17 aus gesteuert
wird.
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Nachdem der Rand mit dem Klebstoff versorgt worden ist,. muß er gegen
die eine Seite des zusammengefalteten Papierstückes hin gepreßt werden. Es geschieht
dies nach dem Übergang des Papierstückes über den Schuh 122 durch eine schräge Platte
161 (Abb. 2). Diese Platte wird von der Steuerwelle 107 unter Vermittelung einer
Hubscheibe 162 gegen den abgebogenen und angefeuchteten Rand des Papierstückes vorgestoßen.
In Verbindung mit der abgeschrägten Platte 161 befindet sich nach Abb. 2 an einem
Schlitten 168 eine Umlegeplatte i7o, welche beim Vorstoß den Rand des Papierstückes
umfaltet und dadurch die Seite des Bechers schließt.
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Die übrigen Teile zur endgültigen Fertigstellung "des Papierbechers
werden hier nicht beansprucht und sind deswegen auch nicht beschrieben. Es sei nur
erwähnt, daß die in Abb. 4 dargestellte Stoßstange 177 unter Vermittelung des Klotzes
i8o und der daran angeordneten Platte 181 die Spitze des dreieckigen Bechers umbiegt,
so daß der Becher eine abgestumpfte Spitze erhält. Die Umbiegung erfolgt durch teilweise
Abfaltung der Spitze und durch Festrollen der umgebogenen Spitze gegen die andere
Lage des Bechers hin, so daß die Spitze gerade auf jenen Teil des Papierstückes
zu liegen kommt, der vorher durch den Arm 96 der ersten Klebstoffvorrichtung mit
einem Flecken Klebstoff versorgt wurde.