Verfahren zur Herstellung von unsymmetrischen Dis- und Polyazofarbstoffen
Es wurde gefunden, daB man wertvolle Farbstoffe, die zum Färben von Cellulosefasern
äeignet sind, erhalten kann, wenn man i Mol eines tetrazotierten Aminobenzoyldiaminobenzols
zunächst in saurem Mittel mit 1 Mol a, 4-Dioxybenzol-i-carbonsäure und dann mit
i Mol einer anderen, für die Herstellung von Baumwollfarbstoffen geeigneten Kupplungskomponente
kuppelt. Die so erhältlichen Disazofarbstoffe, ,deren Farbton sich nach den angewandten
Kupplungskomponenten richtet, können mit Vorteil auf der Faser den üblichen Nachbehandlungsverfahren
unterworfen werden, so z. B. der Nachbehandlung mit Metallsalzen, mit Formaldehyd;
oder mit diazotiertem i-Amino-4-nitrobenzol. Sie können aber auch, sofern sie noch
eine diazotierbare Aminogruppeenthalten, für sich oder auf der Faser mit weiteren.
Kupplungskomp.anenten vereimigt werden. Die meisten dieser Farbstoffe zeichnen sich
. durch eine gute neutrale und alkalische Atzbarkeit aus.
Vor den aus der britischen Patentschrift 492 528 und,der
Patentschrift 55 798 bekannten Farbstoffen besitzen die neuen Farbstoffe
den Vorteil einer besseren Ätzbarkeit bei zum Teil verbesserter Wasser-, Wasch-
und Avivierechtheit.
32,9 Gewichtsteile i-Amino-4-W-aminobenzoylamino)-benzol
werden in verdünnter > .Salzsäure mit einer Lösung von 2,o g Natriumnitrit in Wasser
tetrazotiert. Die Tetrazolösung wird zu einer Lösung von 22,3 Gewichtsteilen
:2, -I-Dioxybenzol-i-carbonsäure in Wasser gegeben. Man stumpft mit ameisensaurem
Natrium ab und rührt das Kupplungsgemisch mehrere Stunden. Nach beendeter Kupplung,
d. h. wenn in einer Auslaufprobe keine Tetrazoverbindung mehr nachzuweisen ist,
wird die rotbraune Diazoazoverbindung abgesaugt, mit Wasser wieder angeschlämmt
und zu einer sodaalkalischen Lösung von 5,7 Gewichtsteilen z-Phenylainino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
gegeben. Nach beendeter Farbstoffbildung wird zur besseren Filtrierbarkeit erwärmt
und mit Kochsalzlösung versetzt. In trockenem Zustand stellt der Farbstoff, dein
vermutlich die Zusammensetzung
zukommt, ein schwarzbraunes Pulver dar. Er färbt Baumwolle in negerbraunen Tönen
an. Durch Nachbehandeln mit Formaldehyd wird die Waschechtheit der Färbung deutlich
erhöht, desgleichen durch Nachbehandeln mit diazotiertem i-Amino-4-nitrobenzol.
AlleFärbungen sind sowohl in neutralem als auch in alkalischem Mittel rein weiß
ätzbar. Beispiel 2 32,9 Gewichtsteile i-Amino-4-(.a.'-aminobenzoylamino)-benzol
werden, wie in Beispiel i angegeben, tetrazotiert. Die Tetrazoverbindung wird mit
22,3 Gewichtsteilen 2, 4-Dioxybenzol-i-carbonsätire vereinigt. Dann wird
mit einer sodaalkalischen Lösung von 49,7 Gewichtsteilen 2-Benzo;-lainino-5-oxynaplithalin-7-sulfonsäure
ausgekuppelt. Der erhaltene Farbstoff:
gibt auf Baumwolle eine blaustichig rote Färbung, deren Waschechtheit durch Nachbehand-Jung
mit Formaldehyd deutlich verbessert wird. Die Färbungen sind vorzüglich ätzbar.
Beispiel 3 32,9 Gewichtsteile i-Amino:-4-(4'-am'i.nobenzoylamino)-benzol werden,
wie in Beispiel i .angegeben, tetrazotiert. Die Tetrazoverbindung wird mit
22,3 Gewichtsteilen 2, .I-Dioxybenzol-i-carbonsäure vereinigt. Die so entstandene
Zwischenverbindung wird dann mit einer sodaalkalischen Lösung von 34,6 Gewichtsteilen
2- Ainino-ä-oxvnaphthalin-6-sulfonsäure weiter gekuppelt. Der erhaltene Farbstoff
von der vermutlichen Zusammensetzung:
färbt Cellulosefasern rotbraun und gibt, auf der Faser weiterdiazotiert und mit
2-Oxynaphthalin entwickelt, ein sattes Schwarzbraun von vorzüglicher Ätzbarkeit
und sehr guter Waschechtheit.
Beispiel q. Diazotiert man ..den Farbstoff
des Beispiels 3 weiter und kuppelt die Diazodisazov erbindung in sodaalkalischer
Lösung mit 15,7 Gewichtsteilen i, 3-Diaminob.enzol"so erhält man einen braunen Farbstoff
der vermutlichen Zusammensetzung:
der Cellulosefasern dunkelbraun färbt und, auf der Faser mit diazotiertem i-Amino-q.-nitrobenzol
nachbehandelt, eine tiefe schwarzbraune Färbung ergibt, die sich rein weiß ätzen
läßt und eine vorzügliche Waschechtheit besitzt. Beispiel 5 Vereinigt man .die Zwischenverbindung
aus 32,9 Gewichtsteilen tetrazotiertem i-Amino-q.-(4. -aminobenzoylamino)-ben.zol,
gekuppelt auf 22,3 Gewichtsteile 2, 4.-Dioxybenzol-i-carbonsäure, in sodaalkalischer
Lösung mit 21,9 Gewichtsteilen i-(3'-Aminophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure, so
erhält man einen Farbstoff" von der vermutlichen Zusammensetzung:
Er färbt Baumwolle in Orangetönen, die beim Diazotieren auf der Faser und Entwickeln
mit 2-Oxynaphthalin rotstichiger und voller werden. Die Färbungen sind gut waschecht
und neutral wie alkalisch gut ätzbar. Beispiel 6 39,2 Gewichtsteile i-Amino-q.-(¢'-aminobenzoylamino)-benzol-2-carbonsäure
werden in üblicher Weise tetrazotiert. Die Tetrazoverbindung wird in ameisensaurer
Lösung mit 22,3 Gewichtsteilen2, 4.-D:ioxybenzol-i-carbonsäure vereinigt, die so
erhaltene Zwischenverbindung mit verdünnter Salzsäure abgeschieden und dann in sodaalkalischer
Lösung mit 34,6Gewichtsteilen 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure zum Farbstoff:
gekuppelt. Auf der Faser di.azotiert, mit 2-Oxynaphthalin entwickelt und mit Kupfersulfatlösungnachbehandelt
erhält man sehr lichtechte und waschechte schwarzbraune Färbungen.
Beispiel
7 41,3 Gewichtsteile tetrazotierte i-Amino-q.-(3' - methyl -4#- am inobenzoyl amino)-benzol-2-carbonsäure
werden wie in Beispiel 6 mit 22,3 Gewichtsteilen 2, 4.-Dioxybenzol-i-carbonsäure
vereinigt. Die mit verdünnter Salzsäure abgeschiedene Zwischenverbindung wird weiter
mit q.5,7 Gewichtsteilen 2-Phenylamino-8-oxynaplithalin-6-sulfonsäure in sodaalkalischer
Lösung gekuppelt. Der entstandene Farbstoff besitzt vermutlich die Zusammensetzung
und gibt auf Baumwolle rotbraune Töne, die durch -N achbehandeln mit diazotiertern
i -Amino-4-nitrobenzol und Kupfersulfatlösung sehr licht- und waschecht werden.
Beispiel 8 4o,6 Gewichtsteile i-Amino-d.-(q!-amino- [ benzoylamino)-3-chlor-6-methoxybenzol
werden tetrazotiert. Die Tetrazoverbindung wird mit 22,3 Gewichtsteilen 2, ¢-Dioxybenzol-icarbonsäure
in ameisensaurer Lösung vereinigt. Die erhaltene und abgetrennte Zwischenverbindung
wird weiter mit q.5,; Gewichtsteilen 2-Phenylarnino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
in soloalkalischer Lösung gekuppelt. Der Farbstoff, von der vermutlichen Zusammensetzung
färbt Baumwolle in negerbraunen Tönen, die durch Nachbehandeln mit diazotiertem
i-Amino-4-nitrobenzol voller werden. Die so erhaltenen Färbungen sind iva@cli- und
lichtecht und vorzüglich ätzbar.