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Verfahren zum Herstellen von Hüllen für den Versand von Drucksachen
o. dgl. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Hüllen
aus Papier oder sonstigem Werkstoff, wie sie dem Versand von Drucksachen u. dgl.
dienen, und zwar im besonderen solcher Hüllen, die eine besondere innere, eingeklebte
Tasche aufweisen, in welche beim Verschließen der mit dem Inhalt versehenen Hülle
die Verschlußklappe hineingesteckt werden kann. Dadurch wird in weitgehendem Mäße
verhindert, daß sich die Verschlußklappe durch das Gewicht des Hülleninhalts von
selbst öffnet.
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Das Herstellen derartiger Hüllen gestaltete sich bisher verhältnismäßig
kostspielig, da zumeist die Taschen von Hand auf die Hüllenzuschnitte aufgeklebt;
meist aber die Hüllen überhaupt mittels Handarbeit gefertigt werden mußten.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung macht es möglich, diese
bekannten Hüllen mit eingeklebter Tasche auch unter Zuhilfenahme von Maschinen,
wie solche zum Herstellen gewöhnlicher Briefumschläge und ähnlicher Hüllen im Gebrauch
sind, anzufertigen. Herbeigeführt ist diese Möglichkeit dadurch, daß für das Erzeugen
der Taschen nur noch einfache Maßnahmen des Klebstoffauftrages, des Faltens und
des Schneidens notwendig gemacht wurden, die von den Maschinen der erwähnten Art
unter völliger Beibehaltung ihrer bisherigen Bauart ohne weiteres ausgeführt werden
können.
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Nach dem Verfahren der Erfindung bildet der für die Herstellung der
Hülle dienende Zuschnitt samt dem bei der fertigen Hülle die Tasche ergebenden Teil
ein einziges Stück, und zwar ist der die Tasche bildende Teil in gleicher Weise
wie die, Verschlußklappe und die sonstigen Klappen bereits als weitere zusätzliche
Klappe an dem Zuschnitt vorgesehen. Dieser Teil wird zuerst nach entsprechendem
Klebstaffauftrag in Richtung zum Innern der Hülle umgefaltet und verklebt, alsdann
wird die so entstehende Falzkante abgetrennt bzw. geöffnet und auf diese Weise die
Tasche gebildet.
Es kann auf solche Art eine Tasche hergestellt
werden, deren Öffnung im Zuge der Verschlußklappenfalzkante verläuft und die daher
beim Verschließen der Hülle selbst ungefaltet verbleibt und die in sich ebenfalls
ungefaltet verbleibende Verschlußklappe aufnimmt. Außerdem ist es aber auch möglich,
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Hülle zu erzeugen, bei der für das
Verschließen die Verschlußklappe zusammen mit den oberen Randteilen der Tasche mehrmals
in die Tasche selbst hineingefalzt werden kann. Zu diesem Zweck wird die die Tasche
bildende Klappe des Zuschnitts nach erfolgtem Klebstoffauftrag zunächst so in Richtung
zum Innern der Hülle umgefaltet und verklebt, daß die dabei entstehende Falzkante
wesentlich höher liegt als die Falzlinie der Verschlußklappe. Nach dem Abtrennen
bzw. Öffnen dieser Falzkante wird dann die Verschlußklappe zuerst allein über den
oberen inneren Rand der Tasche und anschließend nochmals zusammen mit den die Verschlußklappenfalzkante
überragenden Teilen der Tasche in diese hinein umgelegt.
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Für den Anspruch 2 wird kein selbständiger Patentschutz, sondern nur
Schutz im Zusammenhang mit dein Anspruch i beansprucht.
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In der beiliegenden Zeichnung zeigen: Abb. i bis ; den dem Verfahren
der Erfindung entsprechenden Herstellungsgang einer Hülle mit Tasche, bei der zum
Verschließen die Tasche selbst ungefaltet bleibt und die in sich ebenfalls ungefaltete
Verschlußklappe aufnimmt; Abb. 8 ist ein Schnitt durch die gebrauchsfertige, noch
nicht verschlossene Hülle nach der Linie a-b der Abb. 7 und Abb. 9 ein in gleicher
Richtung geführter Schnitt durch die verschlossene Hülle, Abb. io bis 13 einzelne
Zwischenstufen des Herstellungsganges einer Hülle, bei der zum Verschließen die
Verschlußklappe zusammen mit den oberen Randteilen der Tasche mehrmals in die letztere
hineingefalzt wird, Abb. 1.4 einen Längsschnitt durch den die Tasche enthaltenden
Teil einer gebrauchsfertigen, noch nicht verschlossenen Hülle nach Abb. io bis 13,
Abb. 15 einen Längsschnitt durch den die Tasche enthaltenden Teil einer halb verschlossenen
Hülle gleicher Art und Abb. 16 einen Längsschnitt durch den die Tasche enthaltenden
Teil der völlig geschlossenen Hülle nach der Linie c-d der Abb. 13.
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Abb. i ist der Zuschnitt einer Hülle. Bei der im Beispiel der Zeichnung
angenommenen Falzart bilden später bei der fertigen Hülle: i den Vorderteil, 2 den
Rückenteil, 3 die Seitenklappe, 4. die Bodenklappe, 5 die Verschlußklappe und 6
eine weitere Klappe, die später die Tasche ergibt. Die Falzlinien der Boden-, Verschluß-
und Taschenklappen 4, 5 und 6 sind durch strichpunktierte Linien, die Falzlinien
zwischen Vorder- und Rückenteil i und :2 sowie die Seitenklappe 3 durch langgestrichelte
Linien angedeutet.
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Als erste Maßnahme zum Bilden der Tasche wird der Klebstoff 7 für
deren Verklebung mit der Innenseite des Hüllenvorderteils i auf auf den Rand der
Klappe 6, wie in Abb. 2 der Zeichnung angenommen, oder aber auf die Innenseite des
Vorderteils i aufgetragen. Anschließend werden die Taschenklappe 6 und die Bodenklappe
4. auf die Innenseite des Vorderteils i umgefalzt und die Taschenklappe 6 mit letzterem
verklebt. Die Falzlinie der Taschenklappe 6 liegt hier, wie ersichtlich, nur um
ein geringes höher als die Falzlinie der Verschlußklappe 5. Nunmehr wird die Falzkante
der Taschenklappe6,wie dies Abb. -. zeigt, dicht an ihr entlang in Richtung der
Verschiußklappenfalzlinie abgetrennt, womit die eigentliche Tasche gebildet ist.
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Die weitere Fertigstellung der Hülle kann alsdann in der üblichen
Weise erfolgen, indem z. B. der Klebstoff 8 bzw. 9 auf die noch nicht umgelegte
Seitenklappe 3 und auf die umgelegte Bodenklappe .I aufgetragen, anschließend das
Umfalzen des Rückenteils 2 auf den Vorderteil i und sein Verkleben mit der Bodenklappe
d. und schließlich das Umfalzen der Seitenklappe 3 auf den Rückenteil 2 und das
Verkleben der beiden miteinander vorgenommen wird. Die Verschlußklappe 5 kann für
die Lagerung der Hüllen entsprechend den Abb. 7 und 8 geöffnet bleiben oder über
den Rückenteil 2 umgelegt werden. Für den Versand der mit dem Inhalt versehenen
Hülle wird, wie in Abb. 9 gezeigt, die Verschlußklappe 5 in die durch die Taschenklappe
6 und den Vorderteil i gebildete Tasche hineingesteckt.
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Wenn erwünscht, kann die Taschenklappe 6 in an sich bekannter Weise
auch einen oder mehrere in Richtung der Längsfalze verlaufende, bis zur Taschenklebung
reichende Einschnitte erhalten, in welche die Verschlußklappe 5 eingeführt wird,
so daß sie teils vor, teils hinter der Taschenklappe 6 zu liegen kommt, wodurch
sie noch besser in der eingesteckten Lage gehalten wird.
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'Bei einer in den Abb. io bis 16 wiedergegebenen zweiten, dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren entsprechenden, beispielsweisen Ausführungsform einer Hülle
wird die Taschenklappe 6, nachdem der Klebstoff 7 auf ihren Rand aufgetragen wurde
(Abl). io), gleichermaßen auf die Innenseite des Hülsenvorderteils i umgefalzt,
jedoch um eine Falzlinie io, die wesentlich höher liegt als die Falzlinie i i der
Verschlußklappe 5.
Nachdem die Taschenklappe 6 so umgefalzt und
mit der Innenseite des Hüllenvorderteils i verklebt wurde, erfolgt das Öffnen der
Tasche durch Abtrennen eines sehr schmalen Streifens dicht neben der Falzlinie io
(Abb. 12). Es entsteht auf diese Weise eine Tasche, von der ein innerer und ein
äußerer Randstreifen 12 bzw. 12' die Verschlußklappenfalzlinie i i wesentlich überragt.
Die Hülle wird dann auch in diesem Fall, nachdem in der oben bezchriebenen Weise
mit der Taschenklappe 6 auch die nicht gezeichnete Bodenklappe umgefalzt und der
Klebstoff auf die Boden- und Seitenklappe aufgetragen wurde, durch Umfalzen des
Rückenteils 2 auf den Vorderteil i und der Seitenklappe 3 auf den Rückenteile fertiggestellt.
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Der die Tasche und die Verschlußklappe enthaltende Teil einer so entstandenen
Hülle ist in Abb.14 in einem parallel zu den Längsfalzen geführten Schnitt dargestellt.
In diesem Zustand kann die Hülle verpackt und gelagert oder aber zuvor noch der
die oberen Taschenrandteile 12 und i2 überragendeTeil der Verschlußklappe 5 auf
die letzteren und den Hüllenvorderteil i umgelegt werden.
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Nach Einbringen des Inhalts in die Hülle wird zuerst der die Taschenrandteile
12 und 12' überragende Verschlußklappenteil um eine über der eigentlichen Verschlußklappenfalzlinie
i i liegende weitere Falzlinie 13 umgelegt und entsprechend der Abb. 15 in die Tasche
hineingesteckt; alsdann wird noch der innere Taschenrandteil 12 mit dem ihn umgebenden
Verschlußklappenteil sowie der äußere Tasehenrandteil 12' um die eigentliche Verschlußklappenfalzlinie
i i bzw. um eine in gleicher Höhe liegende Falzlinie umgelegt und in die Tasche
eingeführt, wie dies in Abb. 16 dargestellt ist. Die Abb. 13 zeigt eine so verschlossene
Hülle in Ansicht gegen ihr Vorderteil. Der zuletzt beschriebene Hüllenverschluß
bietet ganz besondere Sicherheit gegen selbsttätiges, durch das Gewicht des Hülleninhalts
verursachtes Öffnen, weil die gegeneinanderger ichteteFederung des umgelegten doppelten
Verschlußklappenteils mit dem dazwischenliegenden inneren Taschenrandteil 12 einerseits
und des äußeren Taschenrandteils 12' anderseits ein solches Öffnen in hohem Maße
erschwert, bei geringem Gewicht des Hülleninhalts sogar unmöglich macht.