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Verfahren zum Herstellen eines Flachbeutels od. dgl. aus einem dreiteiligen
Zuschnitt mit Einsteckverschluß Zusatz zur Anmeldung: H 31142 VII b / 54 b -Auslegeschrift
1 167 641 Die Hauptpatentanmeldung H 31142VIIb/54b betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines Flachbeuteis od. dgl. aus einem dreiteiligen Zuschnitt, dessen Außenteile
zur Bildung der einen Beutelwand nach innen umgeklappt und durch Kleben miteinander
verbunden werden, während der Boden des Beutels durch Umklappen und Verkleben eines
Fortsatzes des mittleren Zuschnitteiles gebildet wird, wobei der Beutel einen nach
seinem Boden hin offenen Einschub aufweist, der durch doppeltes Umschlagen eines
Fortsatzes der einen Beutelrand erhalten wird und in den das Endteil der aus einer
Verlängerung der anderen Beutelwand gebildeten, in mehrere Flächen unterteilten
Beutelverschlußklappe in zu dem Beutel boden abgekehrter Richtung eingesteckt wird.
Ein solcher Flachbeutel ist nach dem Hauptpatent dadurch gekennzeichnet, daß die
Verlängerungen der Zuschnitteile mit Ausschnitten versehen, die stehengebliebenen
Teile nach Einleimen und Umklappen um die Faltlinie mit dem darunterliegenden Teil
der Verlängerungen verbunden und anschließend beide Teile gemeinsam um die Faltlinie
gefaltet und darauf die Seitenabschnitte der Verlängerungsteile mit der Beutelwand
verklebt werden. Ferner kann gemäß dem Hauptpatent vorgesehen sein, daß die Größe
der Ausschnitte derart bemessen wird, daß die stehenbleibenden Teile das Endteil
der Verschlußklappe überdecken. Dabei werden die Flächen der Ausschnitte zweckmäßig
derart bemessen, daß sie etwa die Hälfte der oberen Teile der Verlängerungen ausmachen.
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Gemäß der Erfindung wird eine Verbesserung dieses Verfahrens dadurch
erreicht, daß der Einsteckverschluß beim Leerbeutel verschlossen wird, während die
Bodenklappe offen bleibt. Hierdurch ist es möglich, daß der Verschluß des einen
Endes des Flachbeutels mechanisch, d. h. serienmäßig in der Fabrikation, hergestellt
werden kann, ohne daß vorher der Beutelinhalt eingefüllt werden müßte, während die
Bodenklappe so lange geöffnet bleibt, bis der Inhalt in den Flachbeutel eingeführt
ist und dann durch Umfalten und Verkleben der Bodenklappe ebenfalls verschlossen
wird. Auf diese Weise öffnet sich, wie die Praxis erwiesen hat, die Gegenseite selbst
dann nicht, wenn sehr raumgreifende Gegenstände in den Flachbeutel eingeführt werden.
Bei Verwendung des Flachbeutels als Umschlag für Postsendungen lassen sich auf diese
Weise die bekannten Briefverschlußmaschinen zum Verschließen der Bodenklappe verwenden.
Jede Gefahr eines Aufreißens des Streifens im Augenblick der Einführung des Beutelinhalts
wird unabhängig von der Dicke desselben vermieden, da die Schubkraft auf die gesamte
durch den Streifen und den Schließüberschlag gebildete Anordnung ausgeübt wird.
Die Verringerung der auf den Streifen ausgeübten Kraft gestattet die Verwendung
eines weniger widerstandsfähigen und billigeren Ausgangsmaterials.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß
bei dem benutzten Ausschnitt der Schließüberschlag mit größerer Höhe als die Verlängerung
ausgebildet wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß bei der zweiten Faltung um
den Rand der Öffnung des Umschlags das in einer Flucht mit der Faltlinie liegende
Ende des Schließüberschlags von dem Druckstab einer automatischen Maschine erfaßt
wird, so daß die Gefahr einer Abspreizung von der Verlängerung vermieden wird, wodurch
die Faltung fehlerhaft werden ko;nnte.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung übersteigt die Höhe des Schließüberschlags
die der Verlängerung zweckmäßig um eine Strecke, welche größer als die wird zweckmäßig
der in den Aufnahmeraum des Schließüberschlags aufweisenden Streifens ist. Dabei
wird zweckmäßißg der in den Aufnahmeraum des Streifens eingeführte Schließüberschlag
als ein an dem Streifen vorspringendes Ende aùsgebildet. Dank dieser Anordnung steht
das Ende des Schließüberschlags
über die Innenkante des Streifens
vor, so daß der Empfänger den Schließüberschlag durch einen einfachen Zug aus seinem
Aufnahmeraum befreien kann.
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Die Erfindung ist unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
erläutert.
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F i g. 1 und 1 a zeigen im Grundriß die beiden Zuschnitte für die
Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens; F i g. 2 und 2 a zeigen die gleichen
Zuschnitte nach dem Umklappen und dem Verkleben der beiden die zweite Fläche der
Tasche bildenden Seitenteile; F i g. 3 zeigt die Zuschnitte nach gleichzeitiger
Umklappung des Schließüberschlags und der Verlängerung der gegenüberliegenden Fläche
um den Fußteil des mittleren Vorsprungs derselben; Fig.4 ist eine entsprechende
Ansicht des durch Falten der Anordnung um den Rand der Öffnung fertiggestellten
Flachbeutels; Fig. 5 ist ein Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4; F i g. 6 und
6 a zeigen im Grundriß zwei Zuschnitte, welche insbesondere für die Herstellung
auf automatischen Maschinen benutzbar sind; F i g. 7 und 7 a zeigen in gleicher
Weise diese beiden Zuschnitte nach dem Umklappen und dem Verkleben der die zweite
Fläche des Flachbeutels bildenden beiden Seitenteile; F i g. 8 zeigt den Zuschnitt
nach der gleichzeitigen Faltung des Schließüberschlags und der Verlängerung der
gegenüberliegenden Seite um den Fußteil des mittleren Vorsprungs dieser Verlängerung;
Fig. 9 ist eine entsprechende Ansicht des durch Faltung der Gesamtanordnung um den
Rand der Sffnung fertiggestellten Flachbeutels; Fig. 10 ist eine längs der Linie
X-X der Fig. 9 geschnittene Teilansicht in größerem Maßstab.
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Der in Fig. 1 dargestellte Zuschnitt weist einen Mittelteil 1 auf,
welcher eine der Flächen des Beutels bilden soll, sowie zwei Seitenteile 3 a, 3
b zur Bildung der zweiten Fläche des Beutels, welche von der ersten durch die Faltlinien
2 getrennt sind. Der Mittelteil weist einen Bodenüberschlag 4 auf, welcher bei dem
dargestellten Beispiel eingeleimt wird, sowie einen Schließüberschlag 6 in Form
eines gleichschenkligen Trapezes, welcher von dem Mittelteil durch eine mit dem
Rand der Öffnung des Beutels zusammenfallende Faltlinie 7 getrennt ist, und eine
zu der ersten Faltlinie parallele Zwischenfaltlinie 10 aufweist.
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Die Seitenteile 3 a, 3 b weisen Verlängerungen 9, 11 auf, welche
durch eine mit der vorhergehenden Faltlinie zusammenfalIende Faltlinie 10 getrennt
sind, und deren oberer Abschnitt 11 an seiner Innenkante eine Ausbuchtung aufweist.
Eine Randzone 8 des Teils 3 a wird eingeleimt und auf den Teil3b umgebogen, welcher
um die Linie 2 in entsprechender Weise umgefaltet ist, wodurch die zweite Fläche
3 des Beutels entsteht (F i g. 2).
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Die beiden Endabschnitte 11 der Verlängerungen der Seitenteile 3
a und 3b haben eine solche Breite, daß sie einen mittleren Vorsprung 13 der Verlängerung
12 abgrenzen, in welchen das Ende des Überschlags 6 passen soll (Fig. 2).
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Bei dem Ausschnitt der F i g. la weist der Mittelteil 1 eine Verlängerung
12 mit einem mittleren Vorsprung 13 mit den gleichen Abmessungen wie bei F i g.
2 auf, während die Seitenteile 3 a, 3 b Verlängerungen 6 a, 6 b in Form von rechtwinkligen
Trapezen
aufweisen, welche durch Übereinanderlegen und Verkleben den Überschlag 6
(Fig.2a) bilden. Mit Ausnahme dieses Unterschieds kann F i g. 2 a als eine Ansicht
der anderen Fläche der F i g. 2 angesehen werden, so daß in den nachstehenden Ausführungen
nur die Ausführungsform der F i g. 2 berücksichtigt zu werden braucht.
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Nach der Erfindung wird die Verlängerung 12-13 vollständig eingeleimt,
worauf nach Befeuchtung der mittlere Vorsprung 13 gleichzeitig mit dem entsprechenden
Teil des Schließüberschlags 6 ein erstes Mal um die Faltlinie 10 (Fig. 3) und ein
zweites Mal um die Faltlinie 7 (F i g. 4 und 5) umgeklappt wird. Hierdurch wird
also das entsprechende Ende des Beutels so verschlossen, daß es wieder geöffnet
werden kann, da ja das Vorhandensein des Vorsprungs 13 (F i g. 3) ein Verkleben
des Endes des Überschlags 6 verhindert. Der Bodenüberschlag 4 bleibt für die Einführung
der Schriftstücke in den Beutel offen. Seine Umklappung bewirkt den vollständigen
Verschluß des Beutels, welche der Empfänger sowie der Kontrolldienst der Post ohne
Aufreißen durch Herausziehen des Endes 6 des Überschlags aus seinem Aufnahmeraum
öffnen kann. Es ist übrigens zu bemerken, daß bei dem Zuschnitt der Bodenüberschlag
nach Belieben entweder mit dem Mittelteil oder mit jedem Seitenteil ein Stück bilden
kann.
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Wie bereits ausgeführt, können alle Arbeitsgänge einschließlich der
Einführung der Schriftstücke' in den Beutel mechanisch mit Hilfe von vorhandenen
Maschinen vorgenommen werden.
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Natürlich kann ein derartiger Beutel mit Einsteckverschluß Seitenfalten
zur Erhöhung ihres Fassungsvermögens aufweisen.
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Bei den beiden auf Fig. 6 und 6 a dargestellten Zuschnitten haben
der in der Verlängerung der Seite 1 (Fig. 6) liegende Schließüberschlag 6 und die
beiden Verlängerungen 6 a, 6b zur Bildung dieses Überschlags bei dem Zuschnitt der
Fig. 6 a eine Höhe, welche größer als die der Verlängerung 12, 13 (F i g. 6 a) oder
der für seine Herstellung bestimmten Verlängerungen 9. 11 (Fig. 6) ist. Dies hat
zur Folge, daß bei der zweiten Faltung um den Rand 7 der Öffnung (Fig. 8) zur Überführung
der Anordnung in die Stellung der Fig. 9 der Druckstab der automatischen Maschine
sich gegen das überstehende Ende 6c des Schließüberschlags legt und in Zusammenwirken
mit dem Greifer eine richtige Faltung gewährleistet.
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Bei den dargestellten Beispielen ist die Höhe des überstehenden Endes
6c größer als die des Fußteils 9, 12 der Verlängerung, so daß der äußerste Abschnitt
6d in der Stellung der Fig. 9 aus dem Streifen vorspringt. Dies gestattet dem Empfänger,
den Beutel in höchst einfacher Weise durch einfaches Ziehen an dem Ende 6d zu öffnen.
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Diese Anordnung gestattet somit gleichzeitig die Vornahme der Herstellung
auf einer automatischen Maschine und führt zu einem verbesserten Flachbeutel mit
Einsteckverschluß.