Faltschachtel mit verscliliessbarer Entnahmeöffnung
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Faltschachtel mit mindestens drei übereinandergelegten Bodenteilen und einer durch entsprechende Öffnungen in diesen Bodenteilen gebildeten Entnahmeöffnung, welche durch eine aus einem mittleren Bodenteil bis auf Abreissbrücken ausgeschnittene, einen Schieber und eine Zunge aufweisende Lasche verschlossen ist, wobei zur Bildung einer die Öffnung stellung der Lasche begrenzenden Schulter, die Zunge schmäler ist als der Schieber.
Solche Faltschachteln sind an sich bekannt, konnten sich aber darum in nur sehr bescheidenem Masse durchsetzen, weil sie sich nur für relativ grobkörnige Schachtelinhalte eigneten. Sobald feinkörnigeres Gut oder solches in Pulverform verpackt werden sollte, waren die bisher bekannten Verschlüsse dieser Art zu wenig dicht.
Diese mangelnde Dichtigkeit ist, wie Versuche gezeigt haben, im wesentlichen auf zwei Ursachen zurückzuführen, nämlich a) keine oder eine nur ungenaue Führung des
Schiebers, sowie b) das Auftreten einer senkrecht zur Schieber ebene gerichteten Kraftkomponente beim erstmaligen Offnen sowie beim Bewegen des
Schiebers.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde, einen einfachen und sich deshalb für die Serienfabrikation eignenden Verschluss zu schaffen, bei welchem die genannten Nachteile vermieden sind.
Die erfindungsgemässe Faltschachtel ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Zunge als auch der Schieber seitlich im mittleren Bodenteil geführt sind und dass weiter die Abreissbrücken ausschliesslich auf der der über die Schachtel hinausstehenden Zunge abgewendeten Seite des Schiebers vorgesehen sind.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Bogen, welcher geeignet ist, zu einer Faltschachtel gefaltet zu werden,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Schachteloberteiles während dem Übereinanderlegen der oberen Bodenteile,
Fig. 3 eine entsprechende Ansicht der Faltschachtel mit freigegebener Entnahmeöffnung und aufgeklapptem oberstem Bodenteil, und
Fig. 4, in der gleichen Ansicht, den Oberteil der verschlossenen Faltschachtel.
Der zur Faltung vorbereitete und in einem einzigen Arbeitsgang hergestellte Bogen 1 weist, wie üblich, eine Anzahl von Faltlinien 2 auf, durch welche Seitenteile 3-6 und Bodenteile 7-14 gebildet werden, wobei die Bodenteile auf ebenfalls bekannte Art und Weise voneinander getrennt sind und nur längs der entsprechenden Faltlinien mit den ihnen zugeordneten Seitenteilen zusammenhängen. Von den zur Bildung der Oberseite der Faltschachtel vorgesehenen Bodenteilen 7-10 besitzen die Bodenteile 8-10 je eine Öffnung 15 bzw. 16, welche Öffnungen dazu bestimmt sind, bei gefalteter Schachtel eine verschliessbare Entnahmeöffnung zu bilden. Die Öffnung des bei verschlossener Schachtel zwischen den Bodenteilen 9 und 10 liegenden Bodenteiles 8 besitzt zwei parallele Führungsseiten 17, eine Befesti gungsseite 18 und eine Anschlagseite 19.
Längs der Befestigungslseite 18 ist mit dem Bodenteil 8 eine T-förmige Lasche 20, sei es durch eine entsprechende Querschnittschwächung, sei es durch eine Perforation, längs der Aussenseite des Quersteges ihrer T-Form verbunden, welche Lasche einen sich über die gesamte Breite der Öffnung 16 erstreckenden Schieber und eine durch einen Durchlass 21 der Anschlagseite 19 durchtretende und mit ihrem Ende bis über den Rand des Bodenteiles 8 hinausragende Zunge 20a aufweist.
Dabei ist die Breite der den senkrechten Steg ihrer T-Form bildenden Zunge so gross gewählt, dass sie grösser ist als diejenige der Öffnung 15, so dass die Lasche 20 in der in Fig. 4 gezeichneten Lage die durch die Öffnungen 15 und 16 gebildete Entnahme- öffnung überdeckt und damit die Schachtel verschliesst.
Von dem in Fig. 1 dargestellten Bogen ausgehend wird durch entsprechende, bekannte Faltungen, das Verkleben der Seitenteile 3 und 6 vermittelst des Klebestreifens 22 sowie die gegenseitige Verklebung der Bodenteile 11-14 eine nur noch oben offene Faltschachtel gebildet, in welche das aufzubewahrende Gut eingefüllt werden kann. Anschliessend werden die oberen Bodenteile 7-10 in der Reihenfolge 7, 9, 8, 10 gefaltet und nach innen umgeklappt, wobei die Abmessungen sowie die Anordnungen der Öffnungen 15 und 16 so gewählt sind, dass der Bodenteil 7 nicht in den Bereich der durch diese Öffnungen gebildeten Entnahmeöffnung reicht, welche Entnahmeöffnung durch die Lasche 20 überdeckt ist, deren Zunge 20a über den Rand des Bodenteiles 8 und bei fertig verschlossener Schachtel (Fig. 4) über die Schachtelkante hinausragt.
Nach Verkleben der einzelnen Bodenteile ist somit die Schachtel verschlossen.
Zur Öffnung der Schachtel wird durch Erfassen der Laschenzunge 20a die Lasche 20 vom Bodenteile 8 abgerissen und in Richtung von der Befestigungsseite weg nach aussen gezogen, bzw. innerhalb der Öffnung 16 verschoben. Diese Bewegung ist durch die Führungsseiten der Öffnung 16 sowie durch die Bodenteile 9 und 10 allseitig geführt und durch die Anschlagseite der Öffnung 16 begrenzt, indem am Ende der Verschiebebewegung die Unterseiten des den Quersteg der T-Form bildenden Schiebers der Lasche gegen die neben dem Durchlass noch verbleibenden Teile der Anschlagseite anstehen, wobei die Grösse der Öffnung 16 sowie die Dicke des Quersteges der Lasche 20 so bemessen sind, dass nach Verschieben dieser Lasche 20 die Entnahmeöffnung freigelegt ist und der Schachtel inhalt ausgeschüttet werden kann.
Anschliessend kann die Schachtel durch Rückverschiebung der Lasche wieder verschlossen werden.
Es bestünde auch die Möglichkeit, der Lasche eine L-Form zu geben und den Durchlass in der Anschlagseite entsprechend anzuordnen, in welchem Falle aber, der Exzentrizität des auf die Lasche ausgeübten Zuges wegen, die Gefahr eines Verklemmens der Lasche zwischen den Führungsseiten bestehen würde.
Des weitern ist eine der beschriebenen ähnliche Schachtel denkbar, welche beidseitig nur drei Bodenteile besitzen würde, in welchem Falle die Öffnung 16 im mittleren Bodenteil vorgesehen wäre.
Daraus ergibt sich, dass es die dargestellte und beschriebene Faltschachtel gestattet, ohne wesentlichen Mehraufwand in der Herstellung - die Vorbereitung des Bogens unterscheidet sich von derjenigen der bisher bekannten Schachteln dieser Art ausschliesslich durch eine etwas andere Stanzung, welche aber ebenfalls in einem Arbeitsgang vorgenommen werden kann - auf einfache Weise geöffnet und wieder verschlossen zu werden, wobei der Öffnungsund Schliessvorgang keine Bewegung der Bodenteile erfordert und damit die Dichtigkeit der Schachtel in keiner Weise in Mitleidenschaft zieht.