DE740073C

DE740073C - Verfahren zur Verarbeitung von schlecht haftenden Nassprodukten, wie z.B. Obstsaeften auf Walzentrocknern

Info

Publication number: DE740073C
Application number: DER107469D
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Holndonner; Helge Roswaenge
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-04-30
Filing date: 1940-04-30
Publication date: 1943-10-11

Description

Verfahren zur Verarbeitung von schlecht haftenden Naßprödukten, wie z. B. Obstsäften auf Walzentrocknern Die üblichen, beispielsweise für die Herstellung von Kartoffelflocken "verwendeten Walzentrockner lassen sich bekanntlich nur für die Verarbeitung von Naßprodukten verwenden, welche bereits im Ausgangszustande genügend gut an den Walzen haften, um in ausreichender Schichtdicke mitgenommen zu werden. Man kann zwar die mitgenommene Menge des Naßgutes durch Verwendung von Ketten bzw. Kettenrosten u. dgl. erhöhen, welche als endlose Bänder über einen mehr oder minder großen Zentriwinkel hinweg von . der Walze mitgenommen werden. Auch diese Hilfsmittel wirken nur dann, wenn das Naßgut an Walze und Kette haftet, statt wieder abzulaufen. Diese Bedingung ist aber im allgemeinen nur bei Naßprodukten mit größerem Stärkegehalt erfüllt, während man z. B. Milch und Obstsäfte bisher nur dann mit Erfolg auf Walzentrocknern verarbeiten konnte, wenn man Stärke o. dgl. zusetzte; hierdurch wurde aber ihr geschniacklicher Charakter in unerwünschter Weise verändert.
Versuche haben nun zu dem überraschenden Ergebnis geführt, daß man Naßprodukte, welche für gewöhnlich auf den Oberflächen eines Walzentrockners nur unzureichend haften, ohne weiteres-auf derartigen Maschinen verarbeiten kann, wenn man sie in Berührung mit der Trockenwalze - beispielsweise durch Aufkochen - zum Verschäumen bringt und wenn man den hierbei an der Walze anhaftenden Schaum mittels eines auf dieser Walze schleifenden Spanntuches ausstreicht.
Der Grund für diese eigenartige Wirkung des Verschäumens dürfte in den tiefgreifenden Veränderungen liegen, denen die Oberflächenspannung einer jeden Flüssigkeit beim Verschäumen unterworfen ist. Während die Walzen das betreffende Naßgut im flüssigen oder breiigen Zustande nur in völlig unzureichendem Maße mitnehmen, nehmen sie daher den Schaum in dicken Schichten mit. Durch die Erhitzung, welche der Schaum hierbei im Kontakt mit der Walze erfährt, verliert er bereits nach dem Wege über einen verhältnismäßig schmalen Drehwinkel einen ausreichenden Teil seines Wassergehaltes, um sich mittels des erfindungsgemäß angewendeten Spanntuches zu einem glatten, ausreichend dichten Überzug ausstreichen zu lassen, ohne wieder von der Walze herabzulaufen.
Die Erfindung sei im folgenden an Hand der beiliegenden Zeichnung ergänzend erläutert. Diese Zeichnung stellt schematisch einen Zweiwalzentrockner dar, dessen Walzen i sich in Richtung der eingezeichneten Pfeile drehen und zwischen sich einen Spaltraum einschließen, der in bekannter Weise unten durch einen beiderseits an den Walzen schleifenden Boden abgeschlossen ist und in den das Naßgut eingefüllt wird, so daß sich in diesem Spaltraum ein Sumpf 3 bildet. Zweckmäßigerweise wird nun die Größe des genannten, zwischen den Walzen entstehenden Trocknungsgutsumpfes 3 auf die Beheizung der Walzen i so abgestimmt, daß dieser Sumpf 3 sich im Betriebe dauernd im Zustande@ schäumenden Kochens befindet. Infolgedessen entsteht über der flüssigen Oberfläche des Sumpfes 3 die angedeutete Schaumschicht, von der aus der Schaum nun in reichlichem Maße von den Walzen i mitgenommen wird. Hierbei verfestigt sich der Schaum bereits nach einem verhältnismäßig kurzen Wege, so daß er am obersten Punkt der Walze etwa kremeartige Gestalt annimmt. In diesem Zustand wird der Schaum von der Walze unter das Spanntuch 4 mitgenommen, welche den zunächst noch blasigen Schaum zu einer glatten Schicht auf der Oberfläche der Walze i ausstreicht. Das Spanntuch 4 wird hierbei nicht etwa - wie eine endlose Kette - von der `Walze i mitgenommen, sondern schleift lediglich auf der Oberfläche der Walze i und ist hierbei durch eine Latte 5 beschwert, damit es einen ausreichenden Druck auf die Walze ausübt. Das Spanntuch 4 selbst kann aus einem textilen Gewebe, aus Asbest, Glasfasergewebe o. dgl. bestehen. Auf der Unterseite der Walzen i wird das t'ertiggetrocltnete Gut in üblicher Weise mittels der Abstreichmesser 6 abgenommen und fällt dann in der Form der gewohnten Flokken an.
Die Verschäumung des Naßgutes braucht natürlich nicht unbedingt auf dem Wege des dauernden Aufkochens zu erfolgen. Vielmehr kann man grundsätzlich natürlich auch jeden anderen Weg der Schaumerzeugung wählen. Soll beispielsweise zur Erhaltung des Vitamingehaltes eines Naßproduktes eine möglichst schonende thermische Behandlung eingehalten werden, so empfiehlt es sich daher, die erfindungsgemäß anzuwendende Verschäumung entweder durch Benutzung entsprechender Rührwerke oder auch durch ein Hindurchblasen von Luft durch den Naßgutsumpf 3 oder auf ähnlichem Wege herbeizuführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung von schlecht haftenden NaBprodukten, wie z. B. Obstsäften. auf Walzentrocknern, dadurch gekennzeichnet, daß das Naßprodukt in Berührung mit der Trockenwalze (i) - z. B. durch Aufkochen - verschäumt und der an der Walze (i) anhaftende Schaum durch ein auf der Walze (i) schleifendes Spanntuch (4.) zu einer gleichmäßigen Schicht ausgestrichen wird. Verfahren nach Anspruch i unter Verwendung eines Zweiwalzentrockners, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des in üblicher Weise zwischen den Walzen aufrechterhaltenen Trocknungsgutsumpfes (3) auf die Beheizung der Walzen so abgestimmt wird, daß dieser Sumpf sich im Betrieb dauernd im Zustand schäumenden Kochens befindet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr.336459,313 148, 2 82 369, a32 693.