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Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen In der Patentschrift
632 752 ist gezeigt worden, daß. man wertvolle Farbstoffe erhält, wenn man
die dianotierten Arninoazofarbstoffe, die erhalten werden durch Vereinigen von dianotierten
Aminosalicylsäuren und i-Amino-2-methoxynaphthalinsulfonsäuren, mit den tertiären
Kondensationsverbindungen vereinigt, die selbst erhalten werden durch Umsetzen eines
Moleküls eines Cyanurhalogenids, wie Cyanurchlorid oder Cyanurbromid, mit i Mol
einer i-Ämino-8&oxynaphthalinsulfons4ure, i Mol eines Aminoazofarbstoffes von
der Art der q:-Amino-q.'-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure und i Mol eines primären
oder sekundären Amins. Die so erhältlichen Farbstoffe zeichnen sich einerseits durch
die Reinheit ihrer Farbtöne und anderseits durch die guten Naßechtheiten ihrer mit
Kupferverbindungen entwickelten Färbungen aus. Es wurde nun gefunden, daß man neue
Farbstoffe erhält, deren mit Kupferverbindungen entwickelte Färbungen eine noch
etwas bessere Echtheit beim heißen Seifen aufweisen, wenn man die obigen tertiären
Kondensationsverbindungen mit den dianotierten Monoazofarbstoffen vereinigt, die
selbst erhalten werden durch Kuppeln von dianotierten Aminosalicylsäuren mit Verbindungen
der allgemeinen Formel
in welcher x für Wasserstoff oder -Alkoxy steht.
Zu denselben Farbstoffen
kann man auch gelangen, wenn man den diazotierten Monoazofarbstoff zunächst in alkalischem
Mittel mit der i-Amino-8-oxynaphthalinsulfonsäure vereinigt und hierauf die Umsetzung
des Disazofarbstoffes mit dem Cyanurhalogenid, dem Aminoazofarbstoff und dem primären
oder sekundären Amin vornimmt, wobei die letzten Umsetzungen in beliebiger Reihenfolge
durchgeführt werden können.
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Schließlich ist es auch möglich, statt die tertiären Kondensationsverbindungen
mit den dianotierten Aminoazoverbindungen zu vereinigen, primäre oder sekundäre
Kondensationsverbindungen aus der i-Amino-8-oxynaphthalipsulfonsäure herzustellen,
diese Kondensationsverbindungen mit dem dianotierten Aminoazofarbstoff zu vereinigen
und dann die weiteren Kondensationen vorzunehmen.
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Als i-Amino-8-oxynaphthalinsulfonsäure kommt vor allem die i-Amino-8-oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure, ferner die i-Amino-8-oxynaphthalin-4, 6-disulfonsäure und die i-Amino-8-oxynaphthalin-q.-sulfonsäure
in Frage. Als Aminoazoverbindungen von der Art der 4-Amino-4!-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure
kommen außer dieser Verbindung selbst in Frage: 4-Amino-4'-oxy-i, i'-azobenzol-5'-methyl-3'-carbonsäure,
ferner weitere Substitutionsverbindungen dieser Farbstoffe, z. B. 4-Amino-3-chlor-,
-3-methoxy-oder -3-sulfo-4'-oxy-1, i'-azobenzol-3'-carbonsäure.
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Unter den dianotierten Aminosalicy lsäuren kommen vor allem in Frage
die Diazoverbindungen der i-Amino-4-oxybenzol-3-carbonsäure und der i-Amino-4-oxybenzal-3-carbonsäure-S-sulfonsäure.
Unter den Verbindungen der eingangs erläuterten allgemeinen Formel
sind vor allem zu verstehen: i-Amino-3-methylbenzol und das i-Amino-2-methoxy-oder
-äthoxy-5-rnethylbenzol.
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Unter den primären und sekundären Aminen kommen sowohl aliphatische
als auch aromatische Amine in Betracht, z. B. Monoinethyl- oder Monoäthylamin, Monopropylamin,
Diäthylamin, Anilin, Monomethylaminobenzol, i-Amino-4-methylbenzol, 2-Aminonaphthylamin,
Sulfonsäuren und Carbonsäuren dieser Amine, ferner Aminoazofarbstoffe, welche auch
der Reihe der 4-Amino-4'-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure angehören können. Schließlich
sind auch mehrkernige Verbindungen, z. B. i, 4'-Aminobenzoylamino-4-oxybenzol-3-carbonsäure,
zu nennen.
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Beispiel i 30,1 Gewichtsteile der aus dianotierter 1-Amino-4-oxybenzol-3-carbonsäure
und i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol erhältlichen Aminoazoverbindung werden in 5oo
Gewichtsteilen Wasser mit 28 Gewichtsteilen 3o°/oiger Salzsäure und 6,9 Gewichtsteilen
Natriumnitrit bei 15 bis 2o° dianotiert. Nach zwei Stunden wird die gebildete Diazoverbindung
filtriert und der Filterrückstand in wässeriger Suspension zu einer io°/oigen wässerigen
Lösung von 74,5 Gewichtsteilen der tertiären Kondensationsverbindung aus i Mol Cyanurchlorid,
i Mol i-Amino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure, 1 Mol 4Amino-4'-oxy-i, i'-azobenzol-3'-carbonsäure
und i Mol Anilin, die mit 5o Gewichtsteilen 3o°/oiger Ammoniaklösung versetzt und
mit Eis auf o° gekühlt wurde, gegeben. Der gebildete Farbstoff wird nach 6 Stunden
mittels Natriumchlorid abgeschieden und getrocknet. Der Farbstoff stellt ein dunkles
Pulver dar, das Baumwolle in schwach alkalischem Bade bei Gegenwart von Kupfersulfat
und weLisaurem Natrium in waschechten, blaugrünen Tönen färbt.
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Ersetzt man in dem vorstehenden Beispiele den Monoazofarbstoff aus
i-Amino-4-oxybenzol-3-carbonsäure und i-Amino°-2-methoxy-5-methylbenzol durch 35,1
Gewichtsteile des Monoazofarbstoffes aus 1 Aminoq.-oxybenzol-3-carbonsäure-5-sulfonsäure
und i-Amino-3-methylbenzol, so erhält man einen ähnlichen Farbstoff, der Baumwolle
mit den gleichen Echtheiten färbt. Beispiel 2 38,1 Gewichtsteile der aus dianotierter
i-Amino-4-oxybenzol-3-carbonsäure-5-sulfonsäure und i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol
erhältlichen Aminoazoverbindung werden in 5oo Gewichtsteilen Wasser mit 28 Gewichtsteilen
3o°/oiger Salzsäure und 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit bei 15 bis 2o° dianotiert.
Nach 2 Stunden wird die gebildete Diazoverbindung zu einer io°/oigen wässerigen
Lösung von 74,5 Gewichtsteilen der tertiären Kondensationsverbindung aus i Mol Cyanurchlorid,
i Mol i-Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure, i Mol 4-Amino-q.'-axyi, i'-azobenzol-3'-carbonsäure
und i ',\1o1 Anilin, die mit 5o Gewichtsteilen 3o°/Qiger Ammoniaklösung versetzt
und mit Eis auf o° gekühlt wurde, gegeben. Der gebildete Farbstoff wird nach 6 Stunden
mittels Natriumchlorid abgeschieden und getrocknet.
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Der Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das Baumwolle in schwach
alkalischem Bade
bei Gegenwart von Kupfersulfat und weinsaurem Natrium
in waschechten, grünen Tönen färbt. -Beispiel 3 2:5,7 Gewichtsteile4-Amino-4'-oxy-i,
i'-azobenzol-3'-carbonsäure werden als neutrale Lösung in iooo Gewichtsteilen Wasser
zu einer Anschlämmung von 18,5 Gewichtsteilen Cyanurchlorid in 5oo Gewichtsteilen
kaltem Wasser gegeben. Man hält die Temperatur 4 Stunden bei io bis 14°. Die bei
der Kondensation entstehende Salzsäure wird durch die entsprechende Menge Natriumcarbonat
neutralisiert. Darauf, gibt man zur primären Kondensationsverbindung eine neutrale
Lösung von 71,1 Gewichtsteilen des Disazofarbstoffes, hergestellt aus diazotierter
i-Amino-4-oxybenzol-3-carbonsälire-5-sulfonsäure und i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol,
weiterdiazotiert und' sodaalkalisch gekuppelt mit r -Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure
in iooo Gewichtsteilen Wasser und erhöht die Temperatur auf 40°. Man hält diese
Temperatur während 5 Stunden und neutralisiert die freigewordene Salzsäure nach
und nach mit der entsprechenden Menge Natriumcarbonat. Darauf fügt man eine neutrale
Lösung von 15,5 Gewichtsteilen i -Amino-4-oxybenzol-3-carbonsäure in Zoo Gewichtsteilen
Wasser zu und hält die Temperatur während 3 Stunden auf 85 bis 9o°. Man macht deutlich
sodaalkalisch, scheidet die gebildete tertiäre Kondensationsverbindung mit Natriumchlorid
ab und trocknet sie. Der Farbstoff. stellt ein dunkles Pulver dar und färbt Baumwolle
in schwach alkalischem Bade bei Gegenwart von Kupfersulfat und weinsaurem Natrium
in waschechten und lichtechten, grünen Tönen.
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Beispiel 4 38,1 Gewichtsteile der aus diazotierter i-Amino-4-axybenzol-3-carbonsäure-5-sulfonsäure
und i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol erhältlichen Aminoazoverbindung werden in 5oo
Gewichtsteilen Wasser mit 28. Gewichtsteilen 3oo%oiger Salzsäure und 6,9
Gewichtsteilen Natriumnitrit bei 15 bis 2o° diazotiert. Nach 2 Stunden wird die
gebildete Diazo.azoverbindung zu einer lo°/oigen wässerigen Lösung von 15,4 Gewichtsteilen
der sekundären Kondensationsverbindung aus i Mol Dichlor-acetoguanamid, i Mol i-Amino-8-oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure und i Mol 4-Amino-4'-oxy-ix i'-azobenzol-3'-carbonsäure,- die mit
5o Gewichtsteilen 3o°/oiger Ammoniaklösung versetzt und mit Eis auf o° gekühlt wurde,
gegeben. Der gebildete Farbstoff wird nach 6 Stunden mittels Natriumchlorid abgeschieden'
und getrocknet.
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Der Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das Baumwolle in schwach
alkalischem Bade bei Gegenwart von Kupfersulfat und weinsaurem Natrium in waschechten,
grünen Tönen färbt.
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Die folgende Zusammenstellung gibt Aufschluß über weitere nach der
-vorliegenden Erfindung herstellbare Farbstoffe:
Amin der Formel |
Diazotierte x-Amino-8-oxy- du grader Art der Primäres au f
Baumes |
Aminosalicyl- naphthalin- 4-Amino-q.'-oxy- - oder sekundäres
wolle nach- |
saure NHa sulfonsäure r,x'-azobenzol- Amin gekupferten |
I 3'-carbonsäure -- Farbstoffes |
CH, |
i-Amino-4-oxy- i Amino-3-me- i-Amino-8-oxy- 4 Amino-4'-oxy-
Anilin grün |
benzol-3-car- thylbenzol naphthalin- i,i'-azobenzol- |
Bonsäure 3,6-disulfon- 3'-carbonsäure |
säure |
i-Amino-4-oxy- i-Anlino-2-me- desgl. 4-Amino-2-me- desgl. blaustichig- |
benzol-3-car- thoxy-5-me- thyl-4'-oxy- grün |
bonsäure-5- = thylbenzol i,i'-azobenzol- |
sulfonsäure 3'-carbonsäure |
i-Anino-4-oxy- desgl. - ` 4-Amino-4'-oxy- Methylamino- grün |
benzol-ä-car- i,i'-azobenzol- Benzol |
bonsäure-5- 3'-carbonsäure |
sulfonsäure- |
desgl. - _ i-Amino-8=oxy- desgl. Anilin grün |
naphthalin- |
4,6-disulfon- _. |
säure |
- - desgl. - Methylamino- gelbstickig- |
-@ Benzol grün |
Amin der Formel |
Aminoazoverbin- Farbton des |
Diazotierte i-Amino-8-oxy- dung der Art der Primäres auf Baum- |
Aminosalicyl- @_ naphthalin- q-Amino-q.'-oxy- oder sekundäres
wolle nach- |
säure < @ NH 2 sulfonsäure i,i'-azobenzol- Amin gekupferten |
3'-carbonsäure Farbstoffes |
CH, |
i Amino-4-oxy- i-Amino-2-me- i-Amino-8-oxy- 4-Amino-q.'-oxy-
Anilin grün |
benzol-3-car- thoxy-5-me- naphthalin-q.- i,i'-azobenzol- |
bonsäure-5- thylbenzol sulfonsäure 3'-carbonsäure |
sulfonsäure |
desgl. desgl. desgl. desgl. i-Amino-4-oxy- grün |
benzol-3-car- |
bonsäure |
i-Amino-4-oxy- - i-Amino-8-oxy- - desgl. grün |
benzol-3-car- naphthalin- |
bonsäure - 2,4-disulfon- |
säure |
desgl. - i-Amino-8-oxy- 3-Amino-4-oxy- Anilin grün |
naphthalin- i,i'-azobenzol- |
3,6-disulfon- 3'-carbonsäure |
säure |
- - - desgl. q.-Amino-q.'- gelbstichig- |
oxy-i,i'- grün |
azobenzol- |
3'-carbon- |
säure |
- - - - i-Aminonaph- grün |
thalin |