DE73991C - Erbsen-Aushülsemaschine mit einem aus drehbaren, schuppenartig über einander greifenden Blechen gebildeten Elevator - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45: Landwirthschaftliche Geräthe.

HEINR. LÜDERS in BRAUNSCHWEIG.

Blechen gebildeten Elevator.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Juni 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Erbsen-Aushülsemaschine, bei welcher unterhalb der Aushülsetrommel ein Elevator angeordnet ist, über welchen die Erbsenkörner, ohne durch den sich ansammelnden klebrigen Zuckersaft festgehalten zu werden, nach unten zu ablaufen, während der Elevator durch die Aushülsetrommel hindurchgefallene Schotenabfälle nach oben hin abführt.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 den Querschnitt einer solchen Erbsen-Aushülsemaschine mit Elevator und Fig. 2 die vordere Ansicht der Maschine dar. Fig. 3 und 4 veranschaulichen den Elevator für sich in gröfserem Mafsstabe.

Der Elevator ist in schräger Lage unterhalb der Siebtrommel A zwischen den Seitenwänden des Maschinengestelles angeordnet und dient, ■ wie bekannt, beim Aushülsen der Erbsenschoten zur Aufnahme für die aus der Siebtrommel A frei werdenden Körner und etwaigen mit herausgeführten Schotenabfälle. Er hat ferner den Zweck, die Körner von den Schotenabfällen zu sondern, indem erstere auf der schrägen Fläche des Elevators abrollen und in den Sammelkasten B, Fig. 1 , gelangen, während die Schotenabfälle auf dem Elevator liegen bleiben und durch die Bewegung des letzteren nach oben hin in der Richtung des Pfeiles, Fig. 3, abgeführt werden und zu Boden fallen. Die bisher bekannten Elevatoren an Erbsen-Aushülsemaschinen, die gewöhnlich die Gestalt eines um Rollen laufenden endlosen Tuches hatten, konnten diese eben beschriebene Arbeit, das Scheiden der Körner von den Hülsen und anderen Fremdkörpern, nicht tadellos vollführen. Es bildete sich nämlich auf solchem Tuche sehr bald durch den aus der Trommel herabtropfenden zuckerhaltigen Saft ein klebriger Ueberzug, der weder durch Bürsten noch sonstige Vorrichtungen vom Tuche so gründlich entfernt werden konnte, dafs nicht die auf das Tuch fallenden Körner, ebenso wie die Schotenabfälle u. s. w., hängen blieben und zusammen in der Bewegungsrichtung des Tuches mitgeführt wurden. Diese Nachtheile sollen durch den neuen Elevator vermieden werden.

Dieser Elevator besteht aus den beiden Seitenwangen a, die an den Seitenwänden der Maschine befestigt sind, Fig. 1 bis 3, auf deren Enden zwei Wellen b und J¹ mit je zwei Kettenrädern c und c¹ gelagert sind, über welche zwei Ketten ohne Ende d und d^l laufen.

Die Glieder dieser Ketten sind aus dünnem Flacheisen gebildet, und zwar so, dafs je zwei kleine Flacheisenschienchen f und f¹ durch zwei Rohrbüchsen g g^l fest zu einem Gliede verbunden sind, Fig. 4. Auf die vorstehenden Rohrbüchsen g g¹ zweier festen Glieder werden die losen Flacheisenschienchen e e\ Fig. 4, geschoben und bilden so die Gelenke der Kette.

Zwischen beiden Ketten sind Stäbe h, Fig. 3, und 4, angeordnet, die mit ihren Zapfen i in den Rohrbüchsen g drehbar gelagert und am Ende mit einer Mutter versehen, sind; die Stäbe h tragen die sogenannten Schuppenbleche k aus Zinkblech, die, an einem Ende rohrartig umgebogen, sich um die Stäbe h drehen können.

Die Bewegung des Elevators geschieht in der Pfeilrichtung, Fig. 3, durch Achse b¹. Da nun die Bleche k etwas breiter sind als die Entfernung von einem Stab h zum anderen, so legen sie sich auf der oberen Seite des Elevators schuppenförmig über einander und bilden somit den Plan zur Aufnahme der Körner und Schotenabfälle.

Die auf dem Plan durch den aus der Trommel tropfenden Saft entstehende zuckerhaltige und dickflüssige Feuchtigkeit wird von den Blechen k zunächst so gut als möglich von der Bürste /, Fig. 3, vor welcher diese Bleche beim. Bewegen des Elevators vorbei streichen, abgenommen. Der auf den Platten noch zurückbleibende Saftrest hingegen fiiefst, da die Bleche k sofort senkrecht nach unten fallen, nachdem sie vor der Bürste / vorbeigegangen sind, an diesen Blechen langsam herab, sammelt sich an den untersten Kanten derselben an und wird sodann von dem Abstreicher m aus Gummi völlig abgestrichen , so dafs die auf der Oberseite des Elevators wieder schuppenförmig sich über einander legenden Bleche einen vollständig reinen und trockenen Plan bilden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Erbsen-Aushülsemaschine, bei welcher unterhalb der Aushülsetrommel in "schräger Richtung ein Elevator angeordnet ist, der aus einer Anzahl schuppenartig sich überdeckender Bleche (k), Fig. 3, besteht, welche letzteren mit ihren oberen Enden an parallelen, an ihren Enden durch Gliederketten mit einander verbundenen Stangen (h) lose drehbar befestigt sind, so dafs diese Bleche (It), nachdem sie an einer' Bürste (I) vorbeigestrichen sind und dadurch so gut als möglich von dem. anhaftenden klebrigen Zuckersaft gereinigt wurden, auf der unteren Seite des Elevators senkrecht herabfallen und den von der Bürste auf ihnen noch übrig gelassenen Saft abfliefsen lassen, der sodann von einem Abstreicher (m) gänzlich von ihnen entfernt wird, worauf die völlig gereinigten Bleche auf der Oberseite des Elevators wieder schuppenförmig übereinander greifen und . so einen Plan bilden, auf welchem die E,rbsenkörner ungehindert nach unten ablaufen, die Schotenabfälle aber nach oben abgeführt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.