DE73980C - Kartoffelerntemaschine mit zweitheiligen löffeiförmigen Grabschaufeln - Google Patents

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

Die in der Zeichnung dargestellte Kartoffelerntemaschine besteht aus dem Holzgestell a, den Rädern b, der Aushebewelle c mit den Kartoffelspaten d und dem Sortirsiebe e.

Das Holzgestell α ist aus doppelten Längsträgern hergestellt,, unter denen die beiden Achsen der grofsen Räder b gelagert sind. Auf der linken Achswelle des linken grofsen Rades ist zwischen den Längsträgern ein Zahnrad f aufgekeilt, welches sich beim Fahren mit dem linken Rade dreht, und welches durch den Eingriff in das kleine Zahnrad g die Aushebewelle c mit den Kartoffelspaten d in entgegengesetzter Richtung wie das Fahrrad mit vierfacher Geschwindigkeit dreht. Die Aushebewelle c ist in den Hebellagern h gelagert und kann durch das Drehen der mit einem Handrad i versehenen Schraubenspindel gesenkt oder ausgehoben werden, wodurch die Spaten beim Fahren in die Erde eingreifen oder über der Erde in Ruhe versetzt werden, so dafs das Fahrzeug leer läuft und die Aushebewelle sich nicht bewegt.

Am hinteren Theile des Fahrzeuges ist das Sortirsieb e angebracht, in dessen Holzrahmen zwei doppeldachförmige Siebe angebracht sind, deren Oeffnungen durch eine Reihe schräg laufender Drähte gebildet werden, unter deren freiem Zwischenraum jedesmal ein gleicher schräg laufender Draht eingeschaltet ist, damit die Kartoffeln nicht gerade durchfallen, sondern sich seitlich durch die Oeffnungen bewegen und auf den Sieben genügend ausbreiten.

An der hinteren Wand, sowie unter dem Siebe befinden sich Sammelbehälter k aus Blech, welche die aus den Oeffnungen fallenden Kartoffeln sammeln und welche durch Herunterlassen der Verschlufsklappen jederzeit entleert werden können.

Das bewegliche Sortirsieb e ist am Ende auf Federn gelagert und wird durch die Rüttelvorrichtung /, welche an der vorderen Wand des Siebes bezw. auf einer unter dem Siebe gelagerten Welle angebracht ist, bei jeder Umdrehung der Aushebewelle c zweimal in vertioaler Richtung gerüttelt, so dafs die Kartoffeln durch mäfsiges Springen auf den Sieben, sowie durch die dachförmige Form der letzteren und die schräg laufenden Siebstäbe ausgebreitet werden. Die Rüttelvorrichtung wird vermittelst Kettenrollen m von der Aushebewelle c durch eine Galle'sche Gelenkkette η angetrieben und steht bei ausgeschalteter Aushebewelle still. Die Seitenwände des Siebes sind mit Oeffnungen versehen, welche durch die Blechklappen ο verschlossen sind. Durch diese Klappen werden die schwereren Steine, welche auf den schräg laufenden Stäben des Siebes bis gegen die sich selbst öffnenden Klappen gleiten, abgeführt.

Die Klappen 0 werden durch schwache Federn in geschlossener Lage erhalten. Endlich befindet sich in der linken hinteren Ecke des Siebes eine Rolle p, welche zur Entfernung des auf die Siebe gelangenden Krautes dient. Das Kraut wird mitlelst eines Hakens von einem das Sieb bedienenden Manne über die Rolle abgeführt.

Die im hinteren Ende des Siebes angebrachten hölzernen Rollen q mit entsprechenden Zwischenräumen dienen zum Durchlaufen der Kartoffeln und halten das etwa mitgeführte kleinere Kraut auf.

Das mit dem Sortirsiebe belastete hintere Ende des Fahrzeugs ist durch die drehbaren Laufräder s unterstützt.

Die an den Armen der Aushebewelle ς angebrachten, aus Ober- und Untertheil bestehenden Kartoffelspaten d heben mit dem Untertheile die Kartoffel aus, während die halbrund geformten, -vorn messerförmigen Obertheile zu gleicher Zeit das über dem Erdboden befindliche Kraut abschneiden und seitlich aus einander werfen. .

Die in den beiden Theilen angebrachten engen Schlitze r dienen zur gleichzeitigen Abführung des miteindringenden Erdbodens.

Die Wirkungsweise der Kartoffelerntemaschine ist folgende:

Beim Vprwärtsfahren des Fahrzeugs durch Zugvieh veranlafst die Drehung des grofsen linken Rades b' eine entgegengesetzte Drehung der Aushebewelle c, nachdem letztere durch vorheriges Senken eingeschaltet ist. Dadurch dringen die Spaten d mit einer viermal gröfseren Geschwindigkeit nach einander in das Erdreich ein, heben die in Reihen gepflanzten Kartoffeln aus und werfen sie auf das obere Sieb. Daselbst scheiden sich durch Rütteln, unter gleichzeitiger Abführung der schweren Steine, die gröfseren von den mittelgrofsen Kartoffeln und letztere auf dem zweiten Siebe wieder von den kleineren. Die so sortirten Kartoffeln fallen in die dazu gehörigen getrennten Sammelkasten k, aus welchen dieselben in Körbe oder Säcke gethan werden.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine Kartoffelerntemaschine, bei welcher die Kartoffeln durch ein Schaufelrad ausgehoben und auf eine Sortirvorrichtung geworfen werden, dadurch , gekennzeichnet, dafs die Schaufeln d dieses Rades aus zwei gelenkig mit einander verbundenen, löffeiförmigen Theilen bestehen, von denen der durchbrochene Untertheil zum Ausgraben der Kartoffeln, der vorn zugeschärfte Obertheil zum Abschneiden des Krautes dienen soll.
2. 2. Bei der unter i. gekennzeichneten Kartoffelerntemaschine eine Sortirvorrichtung, ! bestehend aus doppeldachförmigen Sortirsieben mit schräg nach hinten und unten laufenden Drahtstäben, welche in zwei über einander liegenden Ebenen versetzt angeordnet sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.