DE738829C - Verfahren zum Beizen von Haaren - Google Patents

Verfahren zum Beizen von Haaren

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DE738829C
DE738829C DEC56924D DEC0056924D DE738829C DE 738829 C DE738829 C DE 738829C DE C56924 D DEC56924 D DE C56924D DE C0056924 D DEC0056924 D DE C0056924D DE 738829 C DE738829 C DE 738829C
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DE
Germany
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hair
pickling
nitric acid
acids
bath
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Expired
Application number
DEC56924D
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English (en)
Inventor
Dr Otto Reinsch
Anton Volz
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Joh A Benckiser GmbH
Original Assignee
Joh A Benckiser GmbH
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum geizen von Haaren Es ist bekannt, zum Walken von aus Wolle oder Haaren bestehenden Geweben die wasserlöslichen Salze der Meta-, Pyro- öder Polyphosphorsäure zu verwenden. Die Walke selbst ist ihrem Wesen nach -ein auf mechanischen Einwirkungen beruhender Arbeitsvorgang, und den hierbei mitvenvendeten Chemikalien, wie -Alkalien, Säuren oder Salze der .wasserarmen Phosphorsäuren, fällt lediglich die Aufgabe zu, die durch die mechanische Behandlung angestrebte Verfilzung der einzelnen Fasern in dem Gewebe zu unterstützen.
  • Das Beizen von Haaren, das Gegenstand .der vorliegenden - Erfindung, ist, stellt ein rein. chemisches Behandlungsverfahren -dar und bezweckt eine tiefgreifende Änderung der Struktur des Haares, ohhe daß seine äußere Form beeinfiußt wird. Während man beim Walken schon durch neinfaches Dämpfen oder durch Zusatz von Säuren bzw. Alkalien, wie Soda und Seife, -ein befriedigendes Ergebnis erzielen konnte; waren diese- Mittel. für die Haarbeize als Vorbereitung fw- , die Verfertigung von Hüten . u. dgl. - unzureichend. Die Mittel, die bisher für diese Zwecke fast aüslschließ:lich Anwendung' gefunden haben, waren seine Auflösung von Quecksilbernitrat in wäßriger Sälpetersäure.
  • Mit Rücksicht auf die gesundheitlichen Schädigungen, die mit der Handhabung von Quecksilbersalzen verbunden sind, hat esnicht an Versuchen gefehlt, die Quecksilberverbindungen durch andere Mittel zu ersetzen. Ein recht brauchbares Ersatzmittel wurde in einer Lösung gefunden, die neben Salpetersäure Wasserstoffsuperoxyd und ein. als Katalysator wirkendes Kation, mit Ausnahme von Quecksilber, enthält. Ein gewisser Nachteil dieser Arbeitsweise besteht jedoch darin, daß die mit Wasserstöf#suptroxyd getränkten Haare bzw. Felle einer erhöhten Explosions-bzw. Brandgefahr ausgesetzt sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß man auch unter Ausschaltung von Quecksüberverbindundungen .und Sauerstoffträgern, wie Wasserstoffsuperoxyd, ausgezeichnete Beizwirkungen, die .ein vorzügliches filzfähiges Haar ergeben, erzielen kann durch Anwendung von Aminosäuren, die mehr als eine in a-Stellung befindliche Carboxylgruppe, bezogen auf ein basisches Stickstoffatom, enthalten, oder ihren Alkali-, Ammonium- oder Aminsalzen, in Verbindung mit verdünnter Salpetersäure. Es handelt sich hierbei um Körper der allgemeinen Formel in der Rein Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl oder leine carboxylierte Methylgruppe sein kann und in der ein bzw. mehrere Wasserstoffatome der Methylengruppen durch aliphatische oder aromatische Reste ersetzt sein können. Als Aminosäuren der erwähnten Art kommen beispielsweise in Betracht Nitrilotriessigsäure (N _ (C H2# CO. H)3j, Äthylen -bis - (iminodiessigsäure), Anthranilsäure-N-diessigsäure und andere N-Diessigsäuren.
  • Das Verfahren selbst ist in einfachster Weise durchführbar und kann auch in weiterem Umfang variiert und kombiniert werden als die bisher bekannten Beizmethoden. So ist es nicht nur möglich, die noch im Fellverband sitzenden Haare dem Beizvorgang zu unterwerfen, sondern man kann sie auch in geschorenem Zustand mit der Beizlösung imprägnieren.
  • Das Beizen selbst kann man z. B. in der Weise durchführen, daß man die Haare in einer 5--bis io%igen Lösung von Äthylenbis-(iminodiessigsäure) vorbehandelt, darauf entwässert und im Anschluß daran m einer wäßrig-en Salpetersäurelösung nachbehandelt und schließlich trocknet. Man kann aber auch mit diesen Mitteln im Einbadverfahren arbeiten. Es wird hierbei eine gute Filzwirkung erzielt, und die Anwendung dieser Arbeitsweise empfiehlt sich insbesondere dann, wenn bereits beliebig gemischte Haare nachzubeizen und zu egalisieren oder vorher ungebeizte Haare in Vollmischung einzuarbeiten sind.
  • Eine andere, verbesserte Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, daß man die genannten Aminosäuren bzw. ihre Salze mit oder ohne verdünnte Salpetersäure in Verbindung mit Erdalkalisalzen bzw. -oxyden und Verbindungen von Metallen, wie Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, Aluminium und Eisen, anwendet. Auf diese Weise läßt sich der Filzeffekt noch derartig steigern, daß, man aus urgebeizter Ware ein direkt für die Hutfabrikation brauchbares Haar erhält. So kann man beispielsweise mit einer 5 %igen Lösung von Äthylendiaminotetraessigsäure, welche 0,40;o Calciumoxyd enthält, das Haar vorbeizen, entwässer% beispielsweise durch Abschleudern, und mit einer wäßrigen, 2o ccm/1 konzentrierte Salpetersäure enthaltenden Lösung nachbehandeln, nochmals entwässern und trocknen. Schließlich läßt sich die Wirkung dieser Behandlung noch dadurch weiter steigern, daß man der ersten Lösung o,5 g/1 eines kapillaraktiven Mittels, z. B. isopropylnaphthalinsulfonsaures Natrium, Fettalkoholsulfonate, Fettsäurekondensationsprodukte und Polyglykoläther, zusetzt.
  • Das neue Beizverfahren kann auch auf bereits nach diesen oder nach einem anderen Beizverfahren vorbehandeltes Material angewendet werden. Die Beizlösung selbst kann sowohl als Streichbeize als auch als Tauchbad benutzt werden. Das Tauchverfahren stellt eine besonders einfache Beizbehandlung dar, weil sie ohne kostspielige Apparatur und ohne Vergiftungs- und Entzündungsgefahr nach Festlegung eines bestimmten Rezeptes auch von ungelernten Arbeitskräften vorgenommen werden kann.
  • Die erfindungsgemäß gebeizten Haare können nun in üblicher Weise mit Wasser oder wälirigen Säurelösungen, z. B. Schwefelsäure, verfilzt werden. Besonders vorteilhaft für das Anfilzen und Verfilzen (Walken) für die neue Beize hat sich die an sich bekannte Walke mit Meta- und Polyphosphatlösungen allein oder unter Zusatz von Säuren erwiesen.
  • Das Verfahren eignet sich außer zur Hutfahrikation auch zur Herstellung anderer gefilzter Artikel, wie technische Filze, Filzscheiben und Filzschuhe. Beispiel In einer ioo-l-Flotte werden Ekg des Natriumsalzes der Äthylendiaminotetraessigsäure, 5oog Calciumoxyd und ioog des Natriumsalzes des sauren Oleinalkoholsch,#vefelsäureesters gelöst und in der etwa 5o@ warmen Lösung 15 kg angebeizte Haare 5 Stunden behandelt. Nach dem Abschleudern werden die Haare in ein 2a° warmes Bad gegeben, das auf 1201 Flotte 2,41 konzentrierte Salpetersäure enthält, 25 Minuten behandelt, geschleudert und getrocknet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Beizen von für die Herstellung von Hüten, Filzen u. dgl. bestimmten Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Haare mit wäßrigen Lösungen von Aminosäuren, die mehr als eine in a-Stellung befindliche Carboxylgruppe, bezogen auf ein basisches Stickstoffatom, enthalten oder ihren Alkali-, Ammonium- oder Aminsalzen, gegebenenfalls unter Zusatz kapillaraktiver Mittel, wie alkyl gierte Naphthalinsulfonsäuren, Fettalkoholsulfonate, Fettsäurekondensationsprodukte und Polyglykoläthier, vorbehandelt und im Anschluß daran in ein Bad mit verdünnter Salpetersäure einlegt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Beizen des Haares mit den am Stickstoff substituierten mellxbasischen a-Aminocarbonsäuren und verdünnter Salpetersäure gleichzeitig in einem Bad vornimmt.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lösungen der am Stickstoff substituierten mehrbasischen. a-Aminocarbonsäuren Erdalkali- oder Schwermetalle, .mit Ausnahme von Quecksilber, in Form ihrer Oxyde oder Salze zusetzt.
DEC56924D 1940-11-10 1940-11-10 Verfahren zum Beizen von Haaren Expired DE738829C (de)

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