DE738696C

DE738696C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Formschnitten in Papier u. dgl. durch Stanzschnitt umlaufender Messer

Info

Publication number: DE738696C
Application number: DEW109098D
Authority: DE
Inventors: Max Duennebier; Alfred Winkler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1941-05-25
Filing date: 1941-05-25
Publication date: 1943-08-28

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Formschnitten in Papier u. dgl. - durch Stanzschnitt umlaufender Messer Bei ,der neuzeitlichen Art hart auf hart, d. h. mittels gehärteter Messer auf harter Unterlage, Papier u. dgl. zu schneiden, wobei umlaufende Messer auf harter C'@egenwalze arbeiten, besteht ein erheblicher übelstand darin, daß der benötigte bzw. günstigste Anpreßdruck der Gegenwalze zum Messer je nach dem Verlauf der Schnittrichtung verschieden ist. Der benötigte Anpreßdruck ist am stärksten bei Schnitten, die in. der Richtung .der Walzenachse verlaufen. Er wird im gleichen Verhältnis leichter, indem sich die Schnittrichtung einer Linie, die rechtwinklig zur Walzenachse verläuft, nähert. Der stärkste Druck wird also benötigt bei einem Schnitt in Richtung der Walzenachse. Er ist ,am; leichtesten bei einem Schnitt, rder rechtwinklig zur Walzenachse verläuft. Während nun die axial verlaufende Partie des Formmessers den benötigten schweren Anpreßdruck genügend lange Zenit aushält, ohne zu verstumpfen, verstumpfen bei rdemselben schweren Druck diejenigen Partien des Messers, die quer zur Achsenrichtung verlaufen, unverhältnismäßig schnell, so daß bei den in verschiedenen Richtungen verlaufenden Messerklingen eine ungleichmäßige Abnutzung eintritt.
Zur Vermeidung des beschriebenen übelstandes. ist vorgeschlagen worden, die Messer zu teilen, d. h. für jede Schnittrichtung besondere Messer arbeiten zu lassen, für die dann der gerade benötigte günstigste Anpreßdruck verwandt wird..
Bei dem erwähnten Vorschlag, handelt jes sich um .das Schneiden viereckiger Löcher (Fenster) in Briefumschlagschnitte. Es handelt sich also um Schnitte, .die einesteils in axiale-Richtung, und solche, die in einer Richtung rechtwinklig dazu verlaufen. Bei solchen Formen ist die Messerteilung und das Schneiden in zwei Stufen mit Erfolg anwendbar, nicht aber bei Schnitten, bei ,denen die Richtung dauernd wechselt, wie z. B. beim Schneiden von runden Löchern. Hier kann auch die Messerteilung keinerlei Erfolg- bringen, we0.1 der benötigte bzw. günstigste Anpreßdruck während des Verlaufes des Schneidvorganges, und zwar in ganz bestimmtem Verhältnis, dauernd wechselt.
Nach .der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß durch Anwendung von Kurvenscheben mittels Hebeln ein im -Verhältnis zum jeweils benötigten Anpreßdruck veränderlicher Druck auf die Schneidwalze ausgeübt wird, so daß es z. B. durch entsprechende Form der den Druck regulierenden Kurvenscheiben möglich ist, die Gegenwalze in jeder Phase des Schneidvorganges mit dem gerade nötigen bzw. günstigsten Druck gegen die Messerklingen zu pressen, mit dem Erfolg, daß die Messerabnutzung im Verlauf der gesamten Strecke gleichmäßig erfolgt, aber auch, auf das größtmögliche Minimum herabgedrückt wird.
Gegenüber bekannten Einrichtungen, bei denen flache Stanzformen, an der Umfläche von Rädern oder Walzen befestigt, gegen angefederte Gegenwalzen arbeiten, wobei als Begleiterscheinung, begründet in der vieleckigen Form der Mess:envalze, im Verlauf des Schneidvorgangeseine leichte Veränderungdes Anpreßdruckes der Gegenwalze eintritt, .die bei runden Formen günstig wirkt, wird bei dem Verfahren nach der Erfindung die Druckveränderung nicht durch die Form der Schneidesalze, sondern von außen her genau, sowohl in den dem Verlauf der Schnittlinie angepaßten Intervallen als auch der Druckstärke, gesteuert, mit dem Erfolg, daß es somit möglich ist, in jeder Phase des Schneidvorganges den günstigsten Anpreßdruck der Gegenwalze zu erzeugen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar in Abb. i einen Schnitt durch. die Vorrichtung, Abb.2 eine Draufsicht.
Auf der Messerwalze i, die mit ihrer Achse 2 in den Wangen ¢ gelagert ist, ist das Messer 3, das nur wenig über die' Umfläche der Walze vorsteht, befestigt. Die Gegenrolle 5 ist im Hebel 6, der auf der Achse 7 auf einem Keil verschiebbar befestigt ist, kugel-elag,ert. Auf der Achse 7 sitzt außer dem mit ihr verkeilten Hebel 8 der Winkelhebel g lose aufgesteckt, dessen senkrechter Schenkel mit einer Rolle i i armiert ist, die auf der Kurvenscheibe i o auf der Achse 2 läuft.
Der waagerechte Arm des Winkelhebels 9 ist so verkröpft, daß sein mit einer Justierschraube 12 versehenes Ende über der Mitte einer auf dem Hebel 8 sitzenden Druckfeder 13 steht. Im Hebel 8 ist eine Justierschrauhe 14. vorgesehen, die auf dem Anschlagbolzen 1 5 ruht und so die Bewegung der Anpreßrolle 5 nach unten hin begrenzt. Da die AnprePiw-alze 5 so eingestellt wird, daß sie nur mit dem aus der Umfläche der Walze i etwas vorstehenden Messer Berührung hat, kommt sie als. Förderwalze für die Werkstücke nicht in Frage; die Förderung wird vielmehr durch die Gummirolle, 16 in Verbindung mit der Walze i durchgeführt. Die Rolle 16 ist in dem lose auf der Achse 7 aufgesteckten Hebel 17 gelagert und wird mittels Druckfeder 15, die durch den mit der Achse 7 fest v2rIiundenen Hebel i9 in .entsprechende Spannung gehalten wird, an die Walze i angedrückt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schnitt in axialer Richtung annähernd beendet. Aus der Stellung der Kurvenscheibe ersieht man, wie nun der Druck auf die Feder plötzlich nachläßt, inne es für das weiter(-Fortschreiten .des Schnittes quer zur Achsenrichtung erforderlich ist. Durch entsprechende Formung der steuernden Kurvenscheibe lassen sich innerhalb einer Schneidperiod.e alle erdenklichen Variationen des Druckes ausüben, so daß das Verfahren für alle erdenklichen Formschnitte mit ,gleichem Erfolg anwendbar ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Formschnitten in Papier u. dgl. durch Stanzschnitt mittels. umlaufenden Messern auf harter Gegenwalze, dadurch gekenn7eicbriet, daß der Anpreßdruck zwischen Messer und Gegenwalze während des Schneidvorganges entsprechend der jeweiligen Schnittrichtung verändert wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, bei welcher ein umlaufendes Formmesser (3.) mit angefederter, harter Gegenwalze (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch eine Kurvenscheibe (i o ) gesteuerter Hebel (9) durch Vermittlung ein-er Druckfeder (13) auf die Gegenrolle (5) einen durch die Form der Kurvenscheibe be stimmten veränderlichen Druck ausübt.