DE738369C - Verfahren zur Herstellung eines Kondensationserzeugnisses aus Naphthalinsulfonsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kondensationserzeugnisses aus Naphthalinsulfonsaeure

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DE738369C
DE738369C DEJ68560D DEJ0068560D DE738369C DE 738369 C DE738369 C DE 738369C DE J68560 D DEJ68560 D DE J68560D DE J0068560 D DEJ0068560 D DE J0068560D DE 738369 C DE738369 C DE 738369C
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naphthalenesulfonic acid
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cellulose
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Kondensationserzeugnisses aus Naphthalinsulfonsäure Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines neuen Kondensationserzeugnisses der Naphthalinsulfonsäure, insbesondere der ß-Naphthalinsulfonsäure bzw. eines Gemisches beider Isomeren, dessen Lösungen starke Schaumkraft zeigen.
  • Es ist bereits bekannt, . naphthalüiartige Kohlenwasserstoffe oder ihre hydroxy.Igruppenfreien Derivate in Gegenwart eines sulfonierenden Mittels . oder aber Naphthalinsulfonsäuren in-Gegenwart von Schwefelsäure mit Kohlenhydraten, wie Cellulose oder Stärke, zu kondensieren. Die nach= dem bekannten Verfahren erhaltenen Verbindungen liefern mit basischen Farbstoffen lackartige Erzeugnisse. Es ist ferner bekannt, alkylierte aromatische Sulfonsäuren mit anders oder nicht substituierten Sulfonsäuren oder aber aromatische Kohlenwasserstoffe mit Aldehyden zu kondensieren und in die Kondensate, falls die angewandten Kohlenwasserstoffe nicht bereits durch Kohlenwasserstoffreste mit min-Bestens zwei Kohlenstoffatomen substituiert sind, derartige Alkylgruppen einzuführen. Die Ausgangsstoffe sind -dabei schon an . sich Schaum- und Netzmittel, die nur in andere, vervollkommnete Stoffe desselben Charakters überführt werden.
  • Erfindungsgemäß wird dagegen durch Weiterkondensation eines in bekannter Weise aus Naphthalinsulfonsäure und Cellulose erhaltenen Umsetzungsgemisches mit Formaldehyd ein wertvolles Schaummittel erhalten. Vorteilhaft verwendet inan nicht reine Naphthalinsulfonsäüre, sondern ein frisch bereitetes Sulfonierungsgemisch, das in erster Linie '/3-Naphthalinsulfonsäure neben Naphthalinsulfonsäure enthält. Bei der Herstellung des Cellulose - Naphthalinsulfonsäure - Kondensats wird die Cellulose entweder nach -Zusatz von etwas konzentrierter Schwefelsäure in das Sulfonierungsgemisch eingeführt oder getrennt in Schwefelsäure gelöst und dann diese Lösung dem Sulfonierungsgemisch zugesetzt. Der Zusatz der gelösten Cellulose bzw. die Lösung der Cellulose im Sulfonierungsgemisch erfolgt bei 5o bis 70°. Auf io Teiles Naphthalin kommen i bis 3 Teile Cellulose und q. bis i z Teile Schwefelsäure von ungefähr 66'B6. Die erfindungsgemäße Kondensation mit Formaldehyd erfolgt bei Zimmertemperatur unter längerem Stehen oder durch Kochen am Rückflußkühler. Der Formaldehyd wird in Form seiner 4oo%igen wäßrigen Lösung verwendet, man kann auch der Lösung noch Paraformaldehyd zumischen, wodurch die Umsetzungsdauer verkürzt wird. Die Menge Formaldehydlösung soll das i,5-bis 2fache der Naphthalinmenge betragen. Bei Verwendung von Paraformaldehyd nimmt man auf io Teile Naphthalin io Teile Formaldehydlösung (4oo'oig) und 3 Teile Paraf ormaldehyd.
  • Durch Änderung der Umsetzungsbedingungen innerhalb der angegebenen Grenzen kann man die Eigenschaften des Umsetzungserzeugnisses beeinflussen. Bei möglichst milden Bedingungen erhält man fast weiße Erzeugnisse; bei Steigerung der Temperatur und Erhöhung der Formaldehydmenge erhält man dunklere, aber stärker schäumende Mittel. Das Kondensationserzeugnis wird in Wasser gegossen und die entstandene @Sulfonsäure entweder in das Alkali- oder das Calciumsalz überführt: Da das Calciumsalz dieselbe Schaumkraft wie das Natriumsalz zeigt, ist es vorteilhafter, das Calciumsalz herzustellen. Zur Herstellung des Calciumsalzes wird die Lösung in der Hitze mit gelöschtem Kalk oder mit Calciumcarbonat neutralisiert, abgesaugt und das Salz durch Einengen abgeschieden. Wenn das Erzeugnis für Feuerlöschapparate bestimmt ist, so ist das saure Kondensationserzeugnis nur so weit zu verdünnen und zu neutralisieren, wie es für die Aufbewahrung im Löschapparat notwendig ist. Beispiel i 5 Gewichtsteile Naphthalin werden mit 6 Teilen Schwefelsäure 3 Stunden bei 170 bis i8o` sulfoniert. Das Sulfonierungsgemisch wird mit 4 Teilen Schwefelsäure von 66' Be versetzt und auf 70' abkühlen gelassen. Dann wird ein Teil Cellulose in möglichst fein verteilter Form eingeführt, wobei die Temperatur, allenfalls durch Kühlung, auf 50 bis 70' gehalten werden muß. Sobald das Einführen der Cellulose beendet ist, läßt man die Lösung auf Zimmertemperatur abkühlen, versetzt unter kräftigem Rühren mit io Gewichtsteilen Formaldehydlösung (4oo'oig) und läßt 48 Stunden stehen. Nach Ablauf dieser Zeit wird das Umsetzungsgemisch etwa io Minuten lang bei ioo' gehalten, in i 5o Teile Wasser gegossen und mit gelöschtem Kalk neutralisiert. Vom ausgefallenen Calciumsulfat wird in der Siedehitze abfiltriert und mit siedendem Wasser nachgewaschen. Die Lösung wird auf dem Wasserbade bis fast zur Trockene eingeengt und das ausgefallene Calciumsalz abgesaugt und getrocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 12., 5 Teile Calciumsalz. Beispiel 2 15 Teile Naphthalin werden mit 18 Teilen Schwefelsäure wie oben angegeben sulfoniert. Daneben werden 3 Teile Cellulose in 12 Teilen Schwefelsäure von 66' B6 gelöst und bei 50 bis 6o' in das Sulfonierungsgemisch eingeführt. Bei 45' wird dann eine Suspension von 5 Teilen Paraformaldehyd in 15 Teilen Formaldehydlösung (4ooj'oig) zugesetzt und 24 Stunden stehengelassen. Die weitere Aufarbeitung erfolgt nach Beispiel i.
  • Die Schaumkraft der erfindungsgemäß hergestellten Kondensationserzeugnisse kann mit der des Saponins verglichen werden, und zwar sowohl durch Schütteln von Lösungen in einem graduierten Gefäß mit eingeschliffenem Glasstöpsel als auch durch Schaumer7eUgUng mit Hilfe von Natriumcarbonat und Säure.
  • 20 CCM einer frisch bereiteten 112%igen Saponinlösung liefert nach i Minute Schütteln und i Minute Abstehen ioo ccm Schaum. i %ige Lösungen des erfindungsgemäß erhaltenen Kondensationserzeugnisses ergeben unter den gleichen Bedingungen bis zu 8o ccm eines recht dichten und beständigen Schaumes. Durch Erhöhung der Konzentration auf 2 bis 3 0,/o läßt sich die Schaummenge noch etwas steigern. Noch näher kommt die Schaumkraft des neuen Kondensationserzeugnisses der des Saponins, wenn man die Schaummengen vergleicht, die durch Zusatz von Caliumcarbonat und Säure erzeugt werden. Bei den Versuchen zeigte es sich als besonders vorteilhaft, dem erfindungsgemäß hergestellten Schaummittel eine geringe Menge Saponin zuzumischen. Mischungen, die auf 8 Teile des Kondensationserzeugnisses i bis 2 Teile Saponin enthalten, liefern ebensoviel und ebenso beständigen Schaum wie reine Saponinlösungen. Diese Ergebnisse zeigen. daß die erfindungsgemäß hergestellten Kondensation.serzeugnissevorzüglich geeignet sind, entweder das Saponin bei seinen verschiedenen Verwendungszwecken ganz zu ersetzen oder zumindest im Gemisch mit kleinen Mengen Saponin eine 8o- bis goo'oige Saponinersparnis zu ermöglichen.
  • In Hinblick auf die Verwendung für Feuerlöschmittel ist es sehr wichtig, daß die Schaumfähigkeit von Lösungen der beschriebenen Kondensationserzeugnisse gegenüber Säuren und Salzlösungen weitgehend unempfindlich ist. Gegenüber den bekannten mehr oder weniger giftigen (Saponine) oder unangenehm schmeckenden (Seifen und Sulfonate) Schaummitteln sind die erfindungsgemäßen Erzeugnisse laut gesundheitsamtlicher Prüfung selbst in großen Mengen genossen unschädlich und dabei völlig geschmacklos. Sie eignen sich deshalb besonders für die Verwendung in Nahrungs- und Genuamitteln wie schäumenden Getränken.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Kondensationserzeugnisses aus Naphthalinsulfonsäure, insbesondere ß-Naphthalinsulfonsäure bzw. eines Gemisches beider Isomeren, mit Cellulose in Gegenwart von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Umsetzungsgemisch mit Formaldehyd weiter kondensiert wird. z. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, daß die Naphthalinsulfonsäure in Form des frisch bereiteten Sulfonierungsgemisches verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß bei der ersten Kondensationsstufe auf io Teile des ursprünglich angewandten Naphthalins i bis 3 Teile Cellulose verwendet werden.
DEJ68560D 1940-12-28 1940-12-28 Verfahren zur Herstellung eines Kondensationserzeugnisses aus Naphthalinsulfonsaeure Expired DE738369C (de)

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