DE737950C - Verfahren zur Herstellung von Loesungen und plastischen Massen aus Superpolyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Loesungen und plastischen Massen aus Superpolyamiden

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DE737950C
DE737950C DEI65939D DEI0065939D DE737950C DE 737950 C DE737950 C DE 737950C DE I65939 D DEI65939 D DE I65939D DE I0065939 D DEI0065939 D DE I0065939D DE 737950 C DE737950 C DE 737950C
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salts
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DEI65939D
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Dr Emil Hubert
Dr Hermann Ludewig
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J3/00Processes of treating or compounding macromolecular substances
    • C08J3/02Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
    • C08J3/09Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in organic liquids
    • C08J3/091Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in organic liquids characterised by the chemical constitution of the organic liquid
    • C08J3/095Oxygen containing compounds
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
    • D01F6/60Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyamides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2377/00Characterised by the use of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Derivatives of such polymers

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lösungen und plastischen Massen aus Superpolyamiden Es ist bekannt, daß sich Mischpolyamide, die im geeigneten Mischungsverhältnis hergestellt sind, in heißen Alkoholen lösen. Diese Lösungen haben jedoch für gewisse Verwendungszwecke den Nachteil, beim Abkühlen auf Raumtemperatur zu gelatinieren oder das gelöste Polyamid wieder abzuscheiden.
  • Es ist weiterhin bekannt, die Pblyamide in verhältnismäßig starken Säuren zu lösen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß viele Stoffe durch die Säuren mehr oder minder angegriffen werden oder chemisch verändert werden, z. B. kann bei Farbstoffen ein Farbumschlag auftreten oder können sich, wie bei photographischen Emulsionen, Schleier bilden. Nun ist aber unvermeidlich, daß die Polyamidlösung, wenn sie in irgendeiner Weise verwendet werden sdll, mit allen möglichen Gegenständen in Berührung kommt, bei welchen die Anwesenheit starker Säuren unerwünscht ist. Schon das Aufbewahren` solcher säurehaltiger Lösungen in metallenen Gefäßen ist schwierig.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Lösungen und plastischen Massen aus Superpolyamiden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Lösungs- und Plastifizierungsmittel alkoholische Lösungen von anorganischen Salzen, insbesondere Chloriden und Nitraten von Calcium oder Magnesium, verwendet, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Wasser. -Es wurde nämlich gefunden, daß alkoholische Lösungen Von Mischpolyamiden ganz oder mindestens weitgehend stabilisiert werden können, wenn man den Lösungen alkohoflösliche. anorganische Salze zusetzt. Als besonders geeigret er%wTiesen sich Chloride
    und. Nitrate von Ca, Al, Mg, Zn, Mn
    ähnlichen Metallen.
    Darüber hinaus wurde noch gefunden, .
    hei Verwendung solcher alkohollösli41#"4
    Salze auch solche Idiselzpolyamide, die äAV' sich nicht in Alkohol löslich, sind, und sogar einheitliche Polya, ude in Methanol oder höheren Homologer. irr lZsun ; gebracht und nach dem AW.#hlen mehr oder weniger lange in Lösung gehalten werden können.-Einfache Polyamide, die sich im Sinne der Erfindung in alkoholischen Metallsalzlösungen lösen, sind alle durch Polykbndensation von Arninosäuren oder Diaminen und Dicarbonsäuren oder durch . Polymerisation von Lactamen hergestellten linearen Hochpolymeren, die man sich durch Aneinanderreihung von mehr, oder weniger langen Kohlenstoffketten unter Vermittlung von C O NH-Brücken aufgebaut denken kann. Mischpolyamide stellen Hochpolymere dar, welche durch gemeinsame Polykondensation von mindestens zwei, jeder für sich zur Bildung von I3olyamiden fähigen Ausgangsstoffen hergestellt sind.
  • Der Kreis der gemäß Erfindung in Frage kommenden anorganischen Salze ist verhältnismäßig groß, und es ist Sache des Ausprobierens, das für jeden Fall geeignetste und wirksamste Salz zu finden. Dabei ist zu beachten, daß nicht nur die Art des Salzes und des Alkohols, soräern auch die Art des Polyamids von Einfluß ist, d. h. die Höhe der Polymerisationsstufe, die Länge der Kohlenstoffkette zwischen der. C O N H- bzw. N H C 0-Brücken und der Charakter der Kolrlenstoffkette selbst, gerade oder verzweigt, eingebaute S- oder NR-Brücken oder eingebaute cycloaliphatische oder aromatische Ringe u. dgl. Im allgemeinen scheint der Kreis der brauelibaren Salze dadurch gekennzeichnet zu sein, daß sie neben ihrer Löslichkeit in einzelnen orZanischen Lösungsmitteln . dazu neigen, mit andhreren Molekülen Kristaltialkohol zu kristallisieren. Auch kann reian die Iyotrope Ionenreihe zur Beurteilung der Brauchbarkeit der Salze heranziehen, doch ist auch diese Regel nicht allgemein; denn Salze, wie z. B. - Calciumjodid oder -rhodanid, also Salze, deren Anionen im Verhältnis zu den Kationen ein großes Atornvoiumen haben, wirken unter Umständen nicht als Lösungs- oaer Queliungsvermittler, sondern geradezu als Fällungsmittel.
  • Dasjenige Salz, was nach allen bisherigen Untersuchungen die größte Wirksarrikeit hat und außerdem billig und leicht zu beschaffen ist, so daß der Übertragung des Erfindungsgedankens --in die Technik von der preislichen Seite nichts im Wege steht, ist CaC1q. Aals diesem Grunde ist dieses Salz auch in den folgenden Ausführungen sglar oft als Beispiel -er wendet.
  • "- Auch die Menge des Salzes, die den Lösunen zugesetzt werden muß, hängt von den ;jeweiligen Bedingungen ab, also von der Konzentration der Lösung, der Beschaffenheit der Polyamide, vom Mischungsverhältnis der Polyamide bei Mischkondensaten usw. Bei einigen Lösungen genügen Zusätze von i bis a°Jo, bei anderen wieder sind höhere Zuzätze zweckmäßig.
  • Betrachtet man zunächst den Einfluß der anorganischen Salze bei Mischpolyamiden, so iet bekannt, daß sich Mischpolyamide bei Wahl geeigneter Komponenten und bei besonderen Mischungsverhältnissen auch ohne Zusatz von Salzen in heißen Alkoholen lösen, daß diese Lösungen aber, wie bereits gesagt, beim Abkühlen auf Raumtemperatur meist nicht oder nur kurze Zeit beständig sind. So erhält man z. B. durch Polykondensation von gleichen Teilen sebacinsaurem Hexamethylendiamin und Caprolactam oder adipinsaurem ßß'-Diaminodiäthylsulfid ein Polyamid, das sich in siedendem Methylalkohol löst, das aber beim Erkalten der Lösung wieder ausfällt. Eine derartige Lösung läßt sich nun durch Zusatz von alkohollöslichen Metallsalzen, z. B. mit CaCI., so weit stabilisieren, daB män sie wochenlang bei Zimmertemperatur aufbewahren kann, ohne daß das Polyamid ausfällt. Besonders stabile Lösungen erhält man, wenn man an Stelle von wasserfreiem CaCl2 kristallwasserhaltiges verwendet oder etwas Wasser zusetzt. Neben Caleiumchlorid kommen auch andere alkohollösliche Metallchloride, wie Aluminiumchlorid, Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Kupferchlorid, Eisen-. chlorid, in Frage; ferner weisen Nitrate, z. B. Calciumnitrat, Mangannitrat, Bleinitrat, Ammoniumnitrat, gute Stabi:iyatoreigenschaften auf. Auch Kaliumrhodanid, Kalitunjodid und andere sind brauchbar.
  • Weiter haben Salze, weiche die alkoholischen Polyamidlösungen gut: s:zbii halten, meistens auch die Fähigkeit, die Alko: ollöslichkeit des Polyamides stur: h(-raufzusetzen. So sassen sich beispielsweise aus Mischpolyamiden, die aus gleichen Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin un4 Caprolactam hergestsllt sind, bis zu: 2oß(oige Lösungen @@rstellen. Bei Anwendung von Caltitamchlorid oder Caleiumriitratlösungen aber kann die Löslichkeit bis auf 3o bis 50 °(a gesteigert werden.
  • Neben dieser Stabilisierung, Erhaltung und Steigerung der Löslichkeit gegenüber. an sich alkohollöslichen Mischpolyamiden bat die Zugabe von Salzen, zu -&.m L ösrafkoho1, wie gesagt, auch der besonderen wertvollen Effekt, eiaß auch solche Mischpolyamide, die nicht oder nur wenig von Alkoholen angegriffen werden, und sogar einfache Polyamide, die ja bekanntlich gegen Methanol, p thanol usw. weitgehend beständig sind, in Lösung gebracht und darin gehalten werden können.
  • So läßt sich beispielsweise ein durch Mischkondensation von: 8om!o adipinsaurem Hexamethylendiamin und 2o0/0 Caprolactam dargestelltes Hochpolymerts, das in niederen Alkoholen völlig unlöslich ist, leicht in Methanol lösen, wenn das Lösungsmittel. Mangan- oder Caleiumnitrat enthält.
  • Einfache Superpolyamide aus E-Amino-.capronsäure, g-Aminononansäure, sebacinsaurem Hexamethylendiamin usw. können zu einem großen Prozentsatz in methanolischen Caleiumchloridlösungen gelöst werden. Dabei hängt die Löslichkeit der Polyamide, wie übrigens auch in den anderen Fällen, wesentlich von der Konzetatration der alkoholischen bzw. wäBrigalkoholischcn Salzlösung aU. Um eine größere Menge, eines einfachen Polyamids zu lösen, darf die im Alkohol gelöste Salzmenge- nicht zu gering sein. So lösen beispielsweise i- bis 2%Ige methanolische Calciumchloridlösungen nur geringe Mengen Polyamid, während 5%i e Lösungen schon recht beträchtliche Mengen zu lösen vermögen. Es lösen sich in ioo ccm nnethanölisrher Calciumchloridlösung folgende Mengen eines durch Polykondensation von e-Aminocapronsäure hergestellten Hochpolymeren:
    In methanolischer i 0]0iger Calciumchloridlösung etwa o;i g,
    _ - 2,5%iger O,7 -.
    _ _ 5 %iger _ - 7 -.
    _ - io %iger 15
    '@
    20. 0/0iger 25-30 _
    Die Herstellung der alkoholischen Polyainidsalzlösungen kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen. Bei methanolischen Lösungen von. Mischkondensationsprodukten kann man die Stabilisierung erreichen, indem man zu den watmen Lösungen das anorganische Salz in fester Fofim oder als alkolyolische oder wäBrige Paste oder Lösung. zu-.setzt. Statt dessen können die. Mischpolyamide auch durch direktes Behandeln mit alkoholischen oder wäßrigalkoholischen Salzlösungen in Lösung gebracht werden. Bei einfachen Polyamiden ist dies der gegebene Weg. In kleineres Polyamid- und Salzkonzentrationen wird die Lösung zweckmäßig durch Erwärmen am- Rückguß hergestellt. Bei höheren Konzentrationen .und größeren Ansätzen ist es vorteilhafter, unter Rühren, Stürzen, Schütteln, Kneten usw. zu arbeiten. Dabei ist: es in vielen Fällen nicht notwendig, hei erhöf gen Temperaturen zu arbeiten. So lassen sich ,. B. Polymerisationsprodulcte aus C2prolactam durch langsames.- Rotieren in einer Tromrptiel bei etwa 3o° zu 25 bis 300% glatt in Calciumchlorid- oder Calciuynnfra.tlösung. in Lösung bringen. Polyamide, die in Gegenwart von anorganischen Salzen oder Salzlösungen kondensiert sind, werden durch Behandeln mit Alkohol ohne erneut- Zugabe von Sal: in hochvigcose Lösiingen Unter bestimmten Arbeitsbedingungen, z, B. durch Mahlen, Zerreiben der 9ngequollenen °olyanxide. in Mühlen, Knetern usw., können die gelösten Polyn riau id7 m enger noch erhöht werden, Auch lassen sich durch Eindampfen oder Eindunsten der Lösungen höhere Konzentrationen erreichen. Salz kommt hierbei im allgemeinen nicht zur Abscheidung.
  • Durch völliges oder fast völliges Verdampfen des Lösungsmittels erhält man Kunstmassen, Folien, Häute, Fäden usw., die infolge ihfes Gehaltes an Salz ganz besonders geartete Eigenschaften aufweisen: beispielsweise bei Verwendung von Calciumchlorid hohe Dehnbarkeit, Elastizität, große Plastizität usw. Durch die. große Variationsmöglichkeit der in Frage kommenden Salze, Alkohole und Polyamide können die Eigenschaften der Produkte weitgehend verändert und den jeweiligen Verhältnissen angepaBt werden.
  • Die durch Verdunsten des. Lösungsmittels erhaltenen Massen, z. B. Folien, sind klar oder milchig, farblos oder gelb, grün, braun usw. gefärbt, je nach .dem als Zusatz verwendeten Salz. Durch Behandlung der Massen mit Wasser, Alkohol, Aceton u. dgl. können die Salze aus den Massen, wieder entfernt Werden. Die Lösungen lsen sich so zur Herstellung von Klebstoffen, Verbundschichten, Kunstleder, Buchhüllen usw., für Lack-, Über= zug- und Imprägnierzwecke verwenden. Bei bestimmten Fällen und Verarbeitungsmethoden lassen sich aus den Löstkngen Ersatzstoffe für Kork oder Schwamm herstellen. Das Färben der salzhaltigen Massen führt zu besonders effektvollen Produkten, abgesehen davon, daß bei Verwendung von Eisen- oder Kupfersalzen die Schichten eine dem Salz 'entsprechende Eigenfärbung aufweisen. Durch. Naß= oder auch durch Trockenspinnen lassen sich die Polyamidsalzlösungen in bekannter Weise auf Seide, Fasern, Borsten verarbeiten.
  • Besonderes Interesse haben die alkoholischen Polyamidsalzlösungen, die aus Gemischen von Polyamiden hergestellt sind, da diese gemischten Polyamide den einfachen und Mischpolyamiden gegenüber besondere Vorteile aufweisen. So zeigen diese gemischten Produkte bisweilen bessere Löslichkeit und Fällbarkeit und weisen, als Endprodukt durch Verdampfen oder Fällen erhalten, besondere Eigenschaften, was Schmelzpunkt usw. anbetrifft, auf. Beispiel i i kg eines durch Polykondensation von gleichen Teilen Caprolactam und adipinsaurem Hexamethylendiamin erhaltenen hochpolymeren Mischpolyamides von der relativen Viscosität 20,0, gemessen als ivolumprozentige Lösung in konzentrierter reiner Schwefelsäure, wurde nach Zerkleinerung in 41 Methanol ,heiß gelöst.
  • Diese Lösung, die nach wenigen Stunden, spätestens jedoch nach einem Tag, wieder völlig erstarrt ist, wird durch Zusatz von anorganischen Salzen tagelang, zum Teil sogar wochenlang, stabil gehalten. Salze, die, bis zu io% der "ung beigegeben, einen ausgezeichneten Stabilisierungseffekt ergaben, waren: Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Aluminiumchlorid, Kupferchlorid, Kaliumrhodanid, Kaliumjodid, Calciumnitrat, Mangannitrat. Auch Eisenbromid und wäßrige Ammoniumchloridlösitng waren brauchbar. Die Wirksamkeit der einzelnen Salze war sehr verschieden. Während, wie eben erwähnt, Kaliumjodid und Ammoniumnitrat, zu 5 bis to% der Lösung beigegeben, tagelang die Lösung klar hielten, Zeigt ein 2°I°iger Zusatz keine lange Wirksamkeit. Bei Verwendung von Calciumchlorid genügten aber 2% vollauf zur Stabilisierung.
  • '."s den stabilisierten Lösungen wurden klare und milchige, farblose und gefärbte Filme und Folien dargestellt. Die mit Kupferchlorid stabilisierte Lösung wurde zu einem splittersicheren, gelblichgrün gefärbt;=n Verbundglas verarbeitet, das für Sonnenschutzscheiben geeignet ist. Beispiel 2 Ein durch Mischkondensation erhaltenes Hochpolymeres von der rel. Visc. 2,3 aus 0o Teilen adipinsauretn Hexamethylendiamin und 4o Teilen E-Aminocapronsäure wurde zusammen mit der gleichen Menge wasserfreiem Calciumcltlorid in der fünffachen Menge Methanol unter Rühren durch Erwärmen bei 5o0 gelöst. Die hochviscose Lösung bleibt wochenlang stabil. Die durch Verdampfen des Lösungsmittels erhaltenen Folien weisen eine außerordentliche Plastizität und Geschmeidigkeit auf.
  • Beispiel 3 280 g geraspeltes, aus Caprolactam hergestelltes Hochpolymeres wurden 12 Stunden lang bei 35° in einer Sturzapparatur mit iooo ccm 200%iger methanoli'scher Calciumchloridlösung behandelt. Das Polyamid wurde restlos gelöst. Die sehr viscose Lösung bildete durch Verdampfen des Methanols eine formbare plastische Masse, aus der das Calciumchlorid durch Waschen mit Wasser herausgelöst werden konnte.
  • Die Lösung kann mit Wasser verschnittten werden, ohne daß Ausfällung, Gelatinierung o. dgl. eintritt. Die Viscosität der Lösungen verringert sich durch Zusatz von Wasser. Beispiel .¢ i20 g hochpolymeres Kondensat aus adipinsaurem Hexamethylendiamin von rel. Visc. 2,4 wurden am Rückflußkühler in 11 20%iger methanolischer Caleiumchloridlösung erhitzt. Nach einigen- Stunden wurde eine gelblich gefärbte, klare, glatt fließende, viscose Lösung erhalten. Die Lösung kann durch Fällen oder Verdampfen mit oder ohne Zusatz von Wasser in üblicher Weise zur Darstellung von Filmen, Folien, Fasern usw. verwendet werden. Beispiel $ 2 Teile eines hochpolymeren Kondensates .aus adipinsaurem Hexamethylendiamin und i Teil eines Hochpolymeren aus Caprolactam wurden in der zehnfachen Volumenmenge einet 2o°%igen methanolischen Calciumchloridlösung durch Schütteln und Erwärmen bei 4o0 gelöst.
  • Die Lösung, die tagelang stabil ist, kann für Überzüge und Verbundschichten und besonders wegen des hohen Schmelzpunktes des Fällproduktes zur Darstellung von Fasern, Fäden oder Borsten Verwendung finden. Das salzfreie Fällprodukt schmilzt bei 244 bis 2q.6°.
  • Unter gleichen Bedingungen wurden auch Mischungen der letztgenannten Polykondensate in anderer, Mischungsverhältnissen in methanolischer Calciumchloridlösung gelöst. Für bügelfeste Seiden, Gewebe usw. haben besonders die hochschmelzenden Mischungen mit mindestens 30°/0 Hexamethylendiamin-Adipinsäure-Polykondensat Interesse.
  • Die aus den Lösungen in Wasser gefällten salzfreien Produkte haben in Abhängigkeit von dem Mischungsverhältnis folgende Schmelzpunkte
    Polykondensat aus Polymerisat
    Hexamethylendiamin- aus s-Cmeolaetam Schmelzpunkt
    adipinsäure
    "a" o
    25 75 217 bis 218
    331/s 662/3 244 - 245
    50 50 244 - 246
    662/3 331/e 245 - 247
    75 25 246 - 247
    Beispiel 6 ioo g fein geraspeltes, aus adipinsaurem Hexamethylendiatnin hergeselltes Polyamid, rel. Visc. 2,3; wurden in 1000 -CM 20 °(siger äthanolischer Calciumchloridlösung in einer Srhüttelapparattir so lange bei 5o° gesoliüttelt, bis eine klare viscose Lösung entstanden war.
  • Auf dieselbe Weise wurde auch aus Caprolactampolymerisat gesponnene Abfallseide in eine zähflüssige äthanolische Polyamidsalzlösung übergeführt.
  • Die Lösungen könnnen zum Imprägnieren Verwendung finden.
  • Beispiel 7 ioog zerkleinertes hochpolymeres Caprolactampolymerisationsprodukt wurden mehrere Stunden auf dein Dampfbad in einer Lösung, bestehend aus 200 g kristallisiertem Calciumnitrat und 8o ccm - Methanol, erwärmt. Es trat völlige Lösung ein.
  • Diese stabile Lösung kann auf Formkörper, Überzüge, Klebstoffe usw. verarbeitet werden. Ohne Schwierigkeiten lasssen sich Filme und Folien beliebiger Größe gießen. Die durch Verdunsten des Methanols erhaltenen Filme sind vor und nach dem Herauswaschen des Calciumnitrates durchscheinend oder nahezu klar.
  • 'Beispiel 8 In 1 1 2oa/oiger methanolischer Calciumnitratlösung (Ca (N 03) E - 4 H2 O) wurden 5o g fein gemahlenes hochpolymeres Hexamethylendiamin - Adipinsäure - Kondensationsprodukt _unter Schütten und Erwärmen gelöst.
  • Die Lösung bildet auf Oberflächen aufgestrichen oder aufgegossen beständige Überzüge. Beispiel Aus 200 g wasserfreiem Zinkchlorid und 80o ccm Methanol wurde eine Lösung hergestellt, die beim Erwärmen im Dampfbad 50 g einer aus Caprolactampolymerisat erhaltenen Abfallseide löste.
  • Die Lösung eignet sich für Darstellung von Klebstoffen, Folien uäsw.
  • Beispiel io ioo g fein geraspeltes Caprola.ctampolymerisat von einer rel. Visc. 2,3 wurden in einer Sturzapparatur bei q.0° mit einer. Lösung, dargestellt aus Zoo g kristallisiertem Mangannitrat (Mn (N 03) , - 6 HE O) und 80o ccm Metlianof; so lange behandelt, bis restlose Lösung eingetreten war.
  • Die Lösung kann mit oder ohne Pigmente, Farbstoffe und Weichmaehungsmittel auf Kunstleder, Folien, Fasern, Tauchartikel usw. verarbeitet werden.
  • In der vorliegenden Beschreibung sind teils die Bezeichnungen Stip@rpolyamide, teils Polyamide verwendet. Es wird bemerkt, daß hierunter in jedem Falle hochmolekulare Polykondensate mit der wiederkehrenden Atomgruppierung - C O N H .- verstanden werden ,sollen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Lösungen und plastischen Massen aus Superpolyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungs- und Plastifizierungs-. mittelalkoholische Lösungen von anorganischen Salzen, insbesondere Chloriden und Nitraten von Calcium oder Magnesium, verwendet, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Wasser.
DEI65939D 1939-11-10 1939-11-11 Verfahren zur Herstellung von Loesungen und plastischen Massen aus Superpolyamiden Expired DE737950C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1002124B (de) * 1954-04-20 1957-02-07 Liselotte Sauer Verfahren zur Herstellung eines schwammartigen Isoliermaterials aus Polyamid-Textilabfaellen
DE1107399B (de) * 1957-03-27 1961-05-25 Du Pont Verfahren zum Loesen stickstoffhaltiger Polykondensationsprodukte

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