-
Verfahren zum Lösen von Superpolyamiden Bekanntlich lösen sich sogenannte
Superpolyami@de nur in Lösungsmitteln, die wegen ihrer chemischen Aggressivität,
ihrer geringen Flüchtigkeit oder anderer ungünstiger Eigenschaften praktisch bei
der Verarbeitung von Superpolyamiden keine Verwendung finden können. Solche Lösungsmittel
sind z. B. Schwefelsäure, Phenol, m-Kresol und Triäthanolam.in. Mischsuperpolyamide
lösen sich dagegen vielfach in Lösungsmitteln, welche praktisch in Frage kommen.
Man kann sie nämlich durchErhitzenmit niedrigmolekularen aliphatischen Alkoholen
oder Gemischen solcher Alkohole mit Wasser in Lösung bringen. Die so erhaltenen
Lösungen weisen aber den Nachteil auf, @in der Kälte zu erstarren. Bei der Herstellung
von Überzügen, Filmen us:w. aus den Lösungen müssen diese daher stets heiß gehalten
werden, was die Verarbeitung wesentlich umständlicher macht.
-
Es ist nun ,gefunden worden, daß sich als Lösungsmittel für Mischsuperpolyamide
und andere in warmen niederen aliphatischen Alkoholen lösliche SuperpolyamideGemische
von aliphatischen Chlorkohlenwasserstoffen, niederen aliphatischen Alkoholen und
Wasser ausgezeichnet eignen: Als Chlorkohlenwasserstoff kommt neben Chloroform vor
allem Metylenchlorid praktisch in. Frage. Von Alikoholen ist,das Methanol weitaus
am besten geeignet.
-
Durch Auflösen von Superpolyamiden in den erwähnten Gemischen., insbesondere
Methylenchlorid-Methanol-Wasser-Geanischen kann man Lösungen erhalten, die die außerordentlich
vorteilhafte Eigenschaft,
nicht in der Kälte zu erstarren, besitzen.
Während: z.,B..schon eine io%ige alkoholische Superpolyamidlösung beim Abkühlen
auf Zimmertemperatur meist sofort, spätestens aber nach wenigen Stunden erstarrt:;-,.
zeigen --io- bis- i 5%ige-und höherprozentige Lösungen räch' der Erfindung --diese
Eigenschaften nicht. Sie bleiben vielmehr bei 'Räumtemperatur längere Zeit flüssig.
Bei geeignleter Ztzsaminensetzung der Lösungsmittelgemische kann man sogar 2:o0/aige
Superpolyamidlösungen, die bei gewöhnlicher Temperatur mehrere Tage beständig sind,
oder 15- bis i6%ige, Lösungen, die bei gewöhnlicher Temperatur praktisch unbegrenzte
Zeit flüssig bleiben, herstellen. Die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen bleiben
vielfach sogar nach einem Abkühlen auf io- .bzw. o° noch stundenlang: flüssig. Hierdurch
wird die Verarbeitung der Superpolyamidlösungen erheblich-vereinfacht: So ist es
z. B. nicht mehr nötig, -bei der Herstellung von Filmen. oder Folien die Superpolyämi,dlösungen
von ihrer Herstellung an warm zu halten ünd die Vorratsigefäße sowie :den Filmgießer
zu erhitzen. Dieser Umstand bedeutet außer einer Vereinfachung in,der Fabrikation
auch eine Ersparnis an Energie. Weiterhin hat es sich gezeigt, daß die Verarbeitung
kalter Lösungen die Herstellung gleichmäßiger Produkte erleichtert.
-
Auch andere Verwendungen der Superpolyamidlösungen, . -wie Erzeugung
von Appreturen und sonstigen Überzügen und Antrichen, Herstellung von Hohlkörpern
nach dem Tauchverfahren u. dgl. werden durch die Verwendung von in :der Kälte flüssig
bleibenden Lösungen vereinfacht bzw. überhaupt erst möglich.
-
Von großem praktischen Vorteil ist es auch, daß die in Rede stehenden
Lösungsmitteläemische es ermöglichen, auch den Auflösungsvorgang ohne Zuhilfenahme
von Wärme zu bewerkstelligen. Bei geeigneter Zusammensetzung -der Lö;sungsmittelgemische
kann man eine Auflösung von Superpolyamiden, innerhalb - weniger Minuten, ja sogar
in Zeiten, die noch unter i Minute liegen, erzielen. Die in Rede stehenden LösungsmitteIgemische
sind aus diesem Grunde auch .hervorragend zum Kaschieren von S:uperpolyamidf-alien
aurfeinander oder auf Gewebe, Papier u. dgl., wobei die Superpolyamidfolie durch
.das Lösungsmittelgemisch angelöst wird,.,geeignet. Sie ermöglichen eine schnelle
Verklebüng in der Kälte.
-
Ein weiterer Vorteil der Lösungsmittelgemische gemäß- der Erfindung
liegt darin, daß. diese. Gemische schwer entzündlich und zum Teil überhaupt unbrennbar
sind. .Besonders gilt das für Gemische, die - als . Chlorkohlenwasserstoff Chloroform
enthalten. Solche Gemische haben vor-,den Methylen-Chlorid enthaltenden übrigens
den Vorteil, daß noch etwas höher _konzentriertem . Superpolyami.dlösungen hergestellt
werden können. Auch bietet,die geringere Flüchtigkeit des Chlö-roforms manchmal
einen Vor= teil.
-
Die Lösefähigkeit der möglichen .Lösungsmittelgemische ist-verschieden.
S:o steigt z. B.. die Lösefähigkeit der Gemische aus Methylenchlorid -oder Chloroform,
Methanol und Wasser proportional dem Wassergehalt bis zu einem Optimum der Wassermenge
an. Bei weiterer Steigerung der Wassermenge nimmt -die Lösefähigkeit wieder ab.
In ähnl-icher-Weise--gibtes ein Optimum für den Gehalt an Methanol bzw. für den
Gehalt an Methylenchlorid oder Chloroform. Günstige Resultate erzielt man beispielsweise,
wenn :der Gehalt solcher Lösungsmittelgemische an den einzelnen Komponentßn etwa
zwischen 15 bis 75'/o Methylenchlorid, 23 bis 83% Methanol und 2 bis 43% Wasser
liegt. Zweckmäßig beträgt aber der Gehalt an Methanol nicht mehr als etwa 50%, beispielsweise
30 bis 400/a. Die Menge .des Methylenchlorids beträgt vorteilhaft etwa 4o bis 6o%.
Das Wasser ist in den Lösungsmittelgemischen zweckmäßig zu etwa io bis 25% enthalten.
Als bester Löser erweist sich im allgemeinen ein - Gemisch, das .etwa, 450/0 Methylenchlorid,
36% Methanol und i9% Wasser enthält.
-
Besonders gute Resultate erzielt man mit den neuen Lösungsmittelgemischen,
wenn es sich darum handelt; Mischsüperpolyamide zu lösen, beispiel-sweiset solche,
die durch gemeinsame Kondensation @voii zwei oder mehr Diaminen mit zwei oder mehr
zweibasischen Säuren hergestellt worden sind. Auch Mischsuperpolyamide aus mehreren
Superpolyamide bildenden Monoaminocarbonsäuren oder aus einer Kombination von einer
oder mehreren Monoaminomonocarbonsäuren mit einem oder mehreren Diaminen und einer
oder mehreren. zweibasischen Säuren lassen. sich mit den Lösungsmittelgemischen
nach der Erfindung ausgezeichnet auflösen. Ebenso eignen sich diese Lösungsmittelgemische
zum Auf lösen von Superpolyamiden, bei deren Herstellung einerseits Diamine und
Dicarbonsäuren, andererseits zweiwertige Alkohole und zweibasische Säuren verwendet
worden sind, oder Superpolyamiden, die aus Aminosäuren, zweibasischen Säuren und
zweiwertigen Alkoholen oder aus Aminosäuren und Oxysäuren hergestellt worden sind:-
Von einheitlichen Superpolyamiden lösen sich am besten solche, bei deren Herstellung
mindestens eine Komponente verwendet worden ist, die Kohlenwasserstoffreste, z.
B. Methylxeste oder Butylreste, als Seitenketten enthält. Bei sp iele i. Man löst
io, Teile reines. Mi:schsuperpolyamids aus 6o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin
und 4o Teilen e-Caprolactam in go Teilen eines Gemisches aus 62,50/0 Methylenchlorid,
27,5% Methanol und io0/a Wasser, wobei man gegebenenfalls, besonders wenn das Superpolyamid
. in gröberen. Stücken vorliegt, die Auflösung durch Erwärmen beschleunigt. Die
erhaltene Lösung bleibt in der Kälte flüssig. Sie ist dünnflüssig und unbrennbar
und eignet sich beispielsweise zur Erzeugung von Appreturen und anderen Überzügen.
-
2. Man löst 17 Teile des im Beispiel i erwähnten Mi:schs:uperpolyami@des
für 83_ Teilen eines Gemisches -aus 451/o Methylenchlori.d. 36% Methanol und 19%
Wässer. Im übrigen verfährt man, wie im
Beispiel i angegeben. Die
erhaltene zügige Lösung, die in der Kälte flüssig bleibt, eignet sich besonders
zur Herstellung von Filmen, Folien u. dgl.
-
3. Man löst io Teile des im Beispiel i erwähnten Superpolyamides,
in 9o Teilen eines Gemisches aus -1.31/0 Methylenchlorid, 5010 Methanol und
5'/0 Wasser. Im übrigen verfährt man gemäß Beispiel i.
-
.1. Man löst 5 Teile des in Beispiel i genannten Superpolyamides in
95 Teilen eines Gemisches aus 3o Teilen NIetliylenclilorid, 5o Teilen Methanol
und 2o n Wasser. Hier ist zur vollständi In : Teile 111 Lösung des Superpolyamides
längeres Erliit,7eii am Rückflußkiihler zweckmäßig.
-
5. plan klebt Superpolyamidfolien unter Verwendung eines Klebmittels
aus 15 Teilen 3lethvl°nchlorid, 6o Teilen Methanol und 25 Teilen Wasser zusammen.
-
In sämtlichen genannten Beispielen kann man das Methylenchlorid ganz
oder teilweise durch Chloroform ersetzen. Außerdem kann man an Stelle des aufgeführten
Mischsuperpolvamides solche verwenden, bei denen der Anteil an adipinsaurein Hexamethylendiamin,
geringer ist und z. B. nur 25 Teile auf 75 Teile a-Caprolactani beträgt. Das Mengenverhältnis
der Komponenten kann aber auch in der anderen Richtung verschoben sein. So kommen
Mischsuperpolyamide aus 65 Teilen adipinsaurein Hexaniethylendiamin und 35 Teilen
Caprolactam in Frage. Man kann beispielsweise auch Superpolyamide aus 3o Teilen
adipinsaurein Hexamethylendiamin, 3o Teilen sebacinsaurem Hexamethylendiamin und
4o Teilen Caprolactam, aus 55 Teilen adipinsaurem Hexamethylen:diainin, 35 Teilen
Caprolactarn und io Teilen Del:alonisoxim, aus 8o Teilen adipinsaurem Hexam@ethyl@endiamin
und 2o Teilen lcetopimelinsaurem Hexametbylendiamin, aus 3o Teilen von s,ebacin.saureni
Hexamethylendiamin und 7o Teilen eines äquimolekularen Gemisches von 2, 2-Dim-etbylpropandio1
und Sebacinsäure oder aus a. o,'-di.methyladipinsaurein 2, 5-Dimethylhexainetlivlendiamiir
benutzen.