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Speisevorrichtung für Seifenpulver-, Soda- u. dgl. Mühlen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Speisevorrichtung, vornehmlich in Verbindung mit sog. Schlagstiftmühlen
für Seifenpulver und Soda. Solche Mühlen bestehen im ,allgemeinen aus einem Fülltrichter,
einem Rüttelschuh mit dem zugehörigen Rüttelmechanismus sowie dem Mahlwerk mit Sieb.
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Bei den bekannten Mühlen dieser Art wird das zu zerkleinernde Mahlgut
in grobkörniger bzw. knolliger Form in den Trichter geschüttet. Der am unteren Auslauf
des Trichters angeordnete Rüttelschuh erhält durch den Rüttelmechanismus, der seinen
Antrieb vom Mühlenantrieb bekommt, eine hin und her gehende Bewegung, wodurch das
Mahlgut in dem geneigten Rüttelschuh nach der tiefsten Stelle, das ist nach dem
Auslauf hin, bewegt wird und schließlich in das Mahlwerk fällt. Der Zulauf :an Mahlgut
zum Mahlwerk wird dabei mittels Schiebers, der an der Trichterwand verstellbar angeordnet
ist, geregelt.
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Diese bekannte Art der Speisung hat den Nachteil, daß sich durch die
hin und her gehende Bewegung des Rüttelschuhes das Mahlgut in den freien Raum einschiebt,
der sich rings um den Trichter, zwischen diesem und dem Rüttelschuh befindet. Nach
längerer Betriebsdauer wird in diesem Raum das Mahlgut so fest gedrückt, daß eine
Rüttelbewegung des Rüttelschuhes stark behindert und nur unter größtem Kraftaufwand
möglich ist. Es entsteht außerdem in dem bezeichneten Raum durch Reibung eine Erwärmung
des festgedrückten Mahlgutes, so daß sich bei niedriger Schmelztemperatur des Gutes,
z. B. Seifenpulver o. dgl., eine Verschmierung des Rüttelschuhes einstellt. Bei
Betriebspausen kommt das verflüssigte Mahlgut wieder zum Erstarren, so daß derRüttelschuh
mit dem Trichter verklebt. Bei erneuter Inbetriebsetzung der Anlage ist eine Lösung
der verklebten Teile voneinander nur unter erhöhter Beanspruchung der Rüttelvorrichtung
möglich.
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Die beschriebenen Mängel bewirken hauptsächlich eine rasche Abnutzung
der Teile der Rüttelvorrichtung, so daß schon nach verhältnismäßig kurzer Betriebsdauer
eine Rüttelbewegung
überhaupt nicht mehr stattfindet und die abgenutzten
Teile ausgewechselt werden müssen.
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Man ist deshalb dazu übergegangen, statt solcher Rüttelvorrichtungen
Förderschnecken anzuordnen.
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Die Speisevorrichtung gemäß der Erfindung verwendet ebenfalls eine
Schnecke zur Entnahme des Mahlgutes aus dem Aufgabetrichter und um dieses der Mühle
zuzuführen. Unterschiedlich ist dabei jedoch, daß die Wand des Aufgabetrichters,
auf die die Förderschnecke hinarbeitet, mit der Förderrichtung einen stumpfen Winkel
bildet.
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Diese Maßname hat den Zweck, Stauungen des Mahlgutes zu verhindern,
die bei senkrechter Trichterwand auftreten, wenn durch Sperrstellung :eines an dieser
Wand etwa vorgesehenen Schiebers oder auch infolge von Verstopfungen der Durchgang
des Mahlgutes durch die Auslaßöffnung am Ende der Schnecke gedrosselt wird.
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Bei Anwendung der Neigung der Trichterwand gemäß der Erfindung kann
das Mahlgut, das durch die eingestellte Schieberöffnung oder infolge von Stauungen
an der Auslaßöffnung nicht abfließen kann, nach oben in den Fülltrichter ausweichen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Abb. r einen Querschnitt durch eine Schlagstiftmühle mit Fülltrichter und
Speisevorrichtung, Abb. a eine vergrößerte Darstellung des Regelschiebers ,am Fülltrichter.
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In der Zeichnung sind das Mahlwerk mit a und dessen Antrieb mit b
bezeichnet. Dem Mahlwerka wird das Gut durch den Zulauf c zugeführt, und zwar vermittels
der Förderschnecke d am unteren Auslauf des F ülltrichters e. Die Schnecke d kann
dabei ihren Antrieb über Vorgelege f von dem Mahlw erkantrieb b erhalten oder auch
einen selbständigen regelbaren Antrieb haben.
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Die Schnecke d, die das Mahlgut aus dem Trichtere entnimmt und durch
eine öffnung in der Trichterwand dem Zulauf c zuführt, bewegt sich in einer Mulde
g, die die Förderschnecke d nahezu völlig umschließt.
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Diejenige Wand des Aufgabetrichters, auf die die Schnecke d hinarbeitet
und die die Auslauföffnung für das Mahlgut aufweist, bildet erfindungsgemäß mit
der Förderrichtung einen stumpfen Winkel. Diese Anordnung ist aus folgendem Grunde
getroffen. Die Schnecke tl fördert bei gleicher Umdrehungszahl und gleicher Größe
der Auslauföffnung an der Trich terwand stets die gleiche Menge Mahlgut. Es könnte
also unter Umständen bei einer senkrechten Trichterwand eine Stauung des Mahlgutes
stattfinden, wenn die Einstellung des Schiebers ft an der Trichterwand nicht mehr
ausreicht, um dem Mahlgut den ungehinderten Durchgang zu gestatten. Bei Anwendung
der erfindungsgemäßen Neigung der Trichterwand kann jedoch das Mahlgut, das durch
die eingestellte S.chieberöffnung nicht abfließen kann, nach oben in den Fülltrichter-e
ausweichen.
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Der Schieber h und dessen verstellbare Anordnung sind an sich bekannt.
Der Schieber lt, wie aus Abb. z ersichtlich, ist geschlitzt, wobei sich der Schlitz
1a' über die Schneckenwelle schiebt. Dadurch wird eine Vorzerkleinerung von knolligem
oder zusammengeballtem Mahlgut bewirkt.
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Die beschriebene Speisevorrichtung ist gleichermaßen geeignet für
alle Arten von Mahlmaschinen, Mischwerken usw., vornehmlich aber für solche, die
wärme- und druckempfindliches Gut verarbeiten sollen.