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Vorrichtung zum Nachbehandeln laufender endloser Kunstfadenbänder
Bei der Nachbehandlung von laufenden endlosen Kunstfadenbändern in Bädern geht das
Bestreben schon seit längerer Zeit dahin; die für die Durchführung der Nachbehandlung
erforderliche Zeit abzukürzen, ohne daß die Gründlichkeit der Nachbehandlung irgendwie
beeinträchtigt wird. Diesem Bestreben setzen sich aber bisher immer erhebliche Schwierigkeiten
!entgegen.
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Es zeigt sich vor allen Dingen schon in dein Augenblick, in dem der
durchlaufende Fadenstrang mit der Badflüssigkeit in Berührung kommt, daß es geraumer
Zeit bedarf, bis die Behandlungsflüssigkeit bis zum Kern des Stranges, also bis
in das Innere des Stranges, gelangt. Die natürliche Folge davon ist, daß die außenliegenden
Fäden des Stranges, zeitlich gemessen, länger der Bordeinwirkung ausgesetzt sind
als die innenliegenden Fäden. Diese: Unterschiedlichkeit in der Dauer der Bordeinwirkung
ruß sich naturgemäß, selbst wenn die Zeitunterschiede gar nicht sehr erheblich sind,
in irgendeiner Farm, und nvar entweder im Aussehen selbst oder in -der Quolität
der Fäden, nachteilig auswirken.
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. Man hat nun schon verschiedene Wege eingeschlagen, um die Nachbehandlungsdauer
zu verkürzen und so die auftretenden Nachteile zu mildern. Man isst beispielsweise
dazu übergegangen, den. geführten Fadenstrang beim Durchwandern der Bäder abwechselnd
zu straffen und zu lockern. Bei einem biekannten Verfahren erfolgt dieses wechselweise
Straffen und Lockern beim Führen des Stranges in horizontaler Richtung tief unter
der Badoberfläche. Bei einem anderen Verfahren wiederum erfolgt das abwechselnde
Straffen und Lockern, wenn der Strang in einer vertikalen oder annähernd vertikalen
Richtung durch das Bad geführt wird.
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Bei .einer weiteren bekannten Einrichtung wird der endIase Fadenstrang
überhaupt nur in einem gelockerten, durchhängenden Zustand durch das Bad geschleppt,
und durch eine besondere Ausbildung der Fördexhaspeln wird der Strang hierbei auf
und äb bewegt.
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Mit keiner der bekannten Arbeitsweisen und Einrichtungen konnte man
aber erzielen, daß die Bordflüssigkeit safurt bis an das Innere des Stranges oder
Bandes eindringen kann. Zweck und Ziel der Vorrichtung nach vorliegender Erfindung
ist, zu ermöglichen, daß bei der Berührung des Fadenstranges mit der Badflüssigkeit
diese_ sofort an alle Einzelfäden gleichzeitig herandrin;gt. Zu diesem Zwecke ruß
dafür gesorgt werden, daß sich die Einzelfäden des Fadenstranges selbsttätig ausbreiten,
während sie durch das Bad geführt werden.
Das wird nach der Erfindung
dadurch erzielt, daß der endlose Fadenstrang um zwei nur leicht in das Behandlungsbad
eintauchende haspelartige Fördereinrichtungen geführt wird, vor denen eines der
Fördermittel unrund gestaltet ist, so daß das .auf diese Weise geführte Fadenband
,abwechselnd entweder unmittelbar unter dem Badspiegel oder auf dem Badspiegel schwimmend
geführt wird.
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Die verhältnismäßig klein gehaltene, urrund gestaltete Haspel wird
somit in entsprechend schnelle Umdrehungen versetzt, und es findet hierbei nicht
nur ein allmähliches Straffen Und Lockern, ein sog. Atmen des Fadenstranges beim
Durchwandern des B:ehendlurgsbades statt, sondern dem Fadenstrang werden durch die
urrunde Anordnung und schnellere Wechselfolge dauernd Be-,vegungsstöße erteilt.
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Um die in der Bewegungsrichtung des Fadenstranges erzeugten, sich
fortpflanzenden Bewegungsstöße wirksam zu gestalten, ist es somit unbedingt erforderlich,
mindestens eines der haspelartigen Fördermittel urrund zu gestalten. Durch eine
solche Führung des Fadenstranges zur Nachbebandlung, wobei die -Möglichkeit gegeben
ist, daß :er abwechselnd auf oder unmittelbar unter dem Badspiegel bei ständigen
Bewegungsstößen schwimmend geführt wird, wird das hierbei auftretende Bestreben
der Einzelfäden, voneinander abzustieben, in wirksamer Weise unterstützt. Das Fadenhand
breitet sich außerordentlich schnell aus und schwimmt in diesem ausgebreiteten Zustand,
der Führung folgend, auf oder unmittelbar unter dem Badspiegel lein. Um ferner ein
Wickeln von Einzelfäden zu vermeiden, sind bei den haspelartigen Fördermitteln außerdem
axiale Auflageleisten vorgesehen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Ausführungsform :einer Fördervorrichtung mit oberhalb
des Nachbehandltmb tr oges angeordnetem Zuführungshaspel und den beiden Haspeln
kleineren Durchmessers, die den Fadenstrang ,an der Radoberfläche :entlang führen.
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Abb. z zeigt eine Ausführungsform, bei der der besondere Zuführungshaspel
weggelassen ist. Abb.3 zeigt einen Grundriß, aus dem zu ersehen ist, da-ß einer
der Förderhaspel schrägachsig gelagert ist, um in an sich bekannter Weise das Fadenband
schraubengängig in mehreren Windungen durch das Nachbehandlungsbad zu leiten.
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Die eigentlichen Förderhaspel, die das Fadenband durch das Nachbehandlungsbad
zu führen haben, tauchen, wie ersichtlich, mit ihrer Unterkante nur ganz leicht
in das Behandlungsbad ein. In der Flachlage des urrunden Haspels kommen die Fäden.des
Bandes an der Stelle dieses Haspels auf den Badspiegel zu liegen, in der Aufrechtstellung
des Haspels werden sie jedoch sofort wieder unmittelbar unter die Badoberfläche
gebracht. Die Einzelfäden werden somit auf diese Weise in einem Zustand des Schwimmens
erhalten-In diesem Zustand neigen die Fäden dazu, voneinander abzustieben, sobald
sie mit der Badflüssigket in Berührung kommen. Sie breiten sich aus und schwimmen
in diesem ausgebreiteten Zustand weiter, bis sie an den gegenüberliegenden urrunden
Haspel zur Weiterleitung und Behandlung bzw. zur Ableitung gelangen.
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Befinden sich die Einzelfäden in diesem ausgebreiteten Zustand, der
durch die von dem urrunden Haspel erzeugten und in der Laufrichtung des Bandes sieh
fortpflanzenden Bewegungsstöße noch gefördert wird, so kann die Nachbehandlungsflüssigkeit
sofort und sicher an alle Einzelfäden herangelangen.
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Auf diese Weise wird nicht nur das Zustandekommen von zeitlichen Unterschieden
im Herangelangen der Behandlungsflüssigkeit an die Einzelfäden wirksam unterbunden,
sondern es wird eine gründliche und schnelle Nachbehandlung des Fadenbandes gewährleistet.
Die Nachbehandlungsdauer kann in solcher Weise wesentlich verkürzt werden.