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Selbsttätige Feuerwaffe, insbesondere für Flugzeuge, mit elektrisch
betätigter Abzugs- und Durchladevorrichtung Das Hauptpatent betrifft eine selbsttätige
Feuerwaffe, insbesondere für Flugzeuge, mit elektrisch betätigter Abzugs- und Durchlade--vorrichtung,
bei der ein wahlweise mit der Abzugsvorrichtung oder mit der Durchladevorrichtung
kuppelbarer Motor vorgesehen ist. Eine solche Feuerwaffe soll nun besonders einfach
ausgebildet werden; trotzdem soll die Waffe möglichst jederzeit mit Hilfe einer
selbsttätig wirkenden Durchladevorrichtung betriebsbereit sein, wenn sie in Bereitschaft
steht. .
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Diese Forderungen sind gemäß der Erfindung .durch folgenden Aufbau
erreicht: . Im Motorstromkreis liegt der Abzugsschalter mit einem Vorwiderstand
in Reihe, wobei diese beiden Teile beispielsweise über einen verzögert elektromagnetisch
einschaltbaren Durchladeschalter dann selbsttätig überbrückbar sind, wenn die Kammer
während einer Zeitspanne, die größer ist als der Abstand zweier Schüsse, nicht in
die Fangstellung gelanggt ist. ' Der auf einem endlosen Förderband, z. B. einer
Kette, befestigte Betätigungsdaumen der Durchladevorrichtung bestreicht während
eines Umlaufes auch die Abzugsvorrichtung, wobei die Abzugsvorrichtung bzw. ein
Zwischenglied zum Zwecke des Durchladens
iiberdrückbar ist, wenn
der Vorwiderstand im 1Z.otorstromkreis überbrückt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung im
folgenden beschrieben. Die Fig. i steilt schematisch eine durchgeladene Waffe mit
elektrisch betätigter Durchlade- und Abzugsvorrichtung dar. Dabei treibt der Motor
1l über ein nicht gezeichnetes Getriebe das Kettenrad i an. Über dieses Rad und
das Kettenrad 2 läuft die endlose Kette 3 in der durch Pfeile bezeichneten Richtung
um. Auf der Kette ist der Betätigungsdaumen 4 befestigt. Der Verschluß i i ist in
der gezeichneten Lage durch den Daumen 1. bereits in die Fangstellung gebracht und
dort durch die Verschlußfangvorrichtung io festgehalten. Der Verschluß ist durch
die zugehörige nicht gezeichnete Feder so belastet, daß er nach Freigabe durch die
Fangvorrichtung io aus der gezeichneten Stellung in Schußrichtung (nach rechts)
verschobenwird. In der Fangstellung öffnet der Verschluß den Kontakt K und damit
einen Stromkreis, der über die Erregerspule des verzögert ansprechenden Relais 1'
führt. Die Verzögerung dieses Relais ist so groß, daß während des üblichen Schießvorganges
der Schalter D im Motorstromkreis nicht geschlossen wird. Erst wenn der Schußabstand
die Sollgröße überschreitet, bringt das Relais l' den Schalter D zum Schließen.
-Befindet sich die Einrichtung in dein in der Zeichnung dargestellten Ruhezustand
und wird nun bei geöffnetem Schalter D der Abzugsschalter A geschlossen, so erhält
der Motor 11,1 unter Vorschaltung des Widerstandes R Strom zugeführt. Als Folge
davon wird voll dem nach rechts bewegten Daumen d. der durch die Feder 7 an die
Ruhelage gefesselte Hebel s verschwenkt und von diesem unter Zwischenschaltung der
Pufferfeder 9 der V erschlußfang io nach unten gezogen und damit der Verschluß i
i freigegeben. Da der Motor ibl bei vorgeschaltetem Widerstand R die Feder 7 nicht
überbrücken kann, bleibt er und der Schieber 1. in der Stellung stehen, in der der
Verschlußfang außer Tätigkeit @ ist. Die Schußfolge ist nun im Gange. Dabei wird
jeweils beim Verlassen der Fangstellung durch den Verschluß i i der Kontakt IL geschlossen.
Als Folge davon erhält das verzögert ansprechende Relais L' Spannung und versucht
über das zugehörige Zeitglied den Durchla,deschalterD zu schließen. Bei jedem Schuß
wird aber das Relais V wieder in die Anfangsstellung zurückgestellt, so daß der
Durchladeschalter D_ erst dann in die geschlossene Stellung gelangt, wenn mindestens
die Zeit von drei Schüssen verlaufen ist, ehe der Schalter K sich wieder öffnet.
Ist das geschehen, dann erhält der Motor über den Durchladesehalter I) Spannung.
Da hierbei der Widerstand R überbrückt ist, ist das Drehmoment des Motors so groß,
daß der Schieber .I die Kraft der Federn ; und 9 überwindet und den :@bzugshebel
j beiseiteschiebt. Der Schieber lauft nunmehr um das Kettenrad i herum in seine
obere Bahn, kommt all der Verschlußnase 12 zur Anlage und nimmt den Verscliluß i
i in Pfeilrichtung mit, bis er wieder in Fangstellung steht und den Kontakt li örinet.
'Tun fällt das verzögerte Relais 1' sofort ab. Der Motor bleibt nun stehen, bzw.
er läuft mit vorge:chaltetein Widerstand R «-eiter, wenn der Abzugsknopf A noch
-,-schlossen ist.
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Der wesentliche Vorteil der beschriebenen Einrichtung ist der, dali
eine Durcliladun g finit Hilfe des verzögerten Relais 1- auch dann eingeleitet wird,
wenn der Abzugsknopf _1 geschlossen bleibt. Ist eine Schulfolge ohne Störung abgelaufen
und durch i@ftnen des Abzugsknopfes unterbrochen worden. so wird der Motor .11 stromlos,
und die Feder; stellt den Schieber .1 und somit auch die Abzugsglieder in die Ausgangsstellung
zurück. Voraussetzung für das Zurückstellen des Schiebers .1 durch die Feder; ist,
<laß die Kette in diesem Augenblick entweder vorn Motor abgekuppelt ist oder
daß der Motor selbst zurückgedreht werden kann. Z. B. kann für den ersten Fall eine
vom -.\lotorstroin betätigte Magnetkupplung zwischen Motor und Kettenantrieb eingeschaltet
sein. Ist eine solche Kupplung nicht vorgesehen, so besteht die Möglichkeit, den
Antrieb nicht selbstsperrend zu machen, um den Motor selbst voll der Kette aus zurückdrehen
zu können. Besonders sicher wird die Anordnung dann. trenn finit dein Betätigungsdaumen
eine Kontaktanordnung verbunden ist, durch die ein Stromkreis dann geschlossen wird,
wenn sich der Daumen .I in dem Bewegungsbereich des Abzugsliebels j befindet. Dieser
Stromkreis ist ferner über einen Schalter zu führen, der dann eingelegt ist, wenn
der Abzugsknopf A auf Aus stellt. Der Motor 1I wird bei Anschluß all diesen Stromkreis
in umgekehrter Richtung .betrieben und läuft entsprechend den erwähnteil Voraussetzungen
dann zurück, wenn der Abzugsknopf in der Aus-Stellung stellt und der Betätigungsdaumen
-. am 7-wisclielihebel 3 anliegt. Der Betätigungsdaumen .1 gibt dann jedesmal selbsttätig
die Abzugsvorrichtung frei, die durch Federkraft wieder in die Fangstellung zuriiclgellolt
wird, wenn der Al)-zugskilopf A geöffnet ist.
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Es versteht sich, daß die Einrichtung geinäß der Erfindung auch in
anderer Weise ausgebjldet sein kann. So kann auch die gesamte Abzugsvorrichtung
beim Durchladen von dem Schieber :l überdruckbar sein. Die Größe der Verzögerungsdauer
des Relais 1 "
braucht nicht wie im Ausführungsbeispiel
gerade so groß sein wie die Zeit, in der drei Schüsse abgegeben werden. Sie muß
aber mindestens größer als der Abstand z-,e eier Schüsse sein. Der Widerstand R
kann gleichzeitig die Erregerwicklung eines Verriegelungsmagneten bilden, dessen
Anker die Abzugsvorrichtung in der Arbeitsstellung, also während der Dauer der Schußfolge,
festhält und damit die Waffe gegen Erschütterungen o. dgl. noch unempfindlicher
macht.
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Wird auf die Möglichkeit des Durchladens bei einer Störung, während
-welcher der Abzugsknopf betätigt wird, kein Wert gelegt, so kann folgende Schaltanordnung
(Fig. z) vorgesehen werden: Der Motorstromkreis ist über den Schalter D' und den
als Schaltschütz ausgebildeten Schalter D" geführt, der von dem unverändert angeordneten
Kontakt K durch Anordnung einer Auslösespule S ohne Verzögerung fernsteuerbar ist.
In einem zu den Schaltern D' und D" parallel liegenden Stromkreis liegen wiederum
der Schalter A und der Widerstand R in Reihe. Die Schalter A und
D' sind dabei so miteinander gekuppelt, daß zwangsläufig jeweils der eine
Schalter eingeschaltet Ist, wenn der andere seinen Stromkreis unterbricht, -und
umgekehrt.
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Wird nun die Anordnung bei der gezeichneten Schalterstellung an Spannung
gelegt, so wird der Schieber 4. gegen den Hebel 5 gedrückt und die Waffe abgezogen.
Tritt in der abgezogenen Stellung eine Ladehemmung oder eine .andersgearteteDurchladestörung
ein, so wird zwar, wie überhaupt bei jeder Bewegung :des Verschlusses i i aus .der
gezeichneten Stellung während des Schießens, der Kontakt K geschlossen und damit
auch der Schalter D". Trotzdem wird aber nicht durchgeladen, da der Schalter Dr
offen steht. Erst wenn der Abzugsschalter geöffnet . wird, schließt sich zwangsläufig
der Schalter D', und bei geschlossenem Schalter D" wird nun ,selbsttätig durchgeladen.