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Elektrische Abfeuervorrichtung für Schnellfeuerwaffen Die hohe Schußfolge
von etwa 1000 Schuß/Minute bei den modernen Schnellfeuerwaffen bedingt einen sehr
hohen Munitionsverbrauch, der in manchen Fällen nicht gerechtfertigt ist. Es ist
deshalb wünschenswert, mit solchen Schnellfeuerwaffen auch in langsamerer Schußfolge
schießen zu können oder Einzelschüsse abzugeben. Ist eine eigene Abzugsvorrichtung
für Einzeischuß bei der Waffe selbst nicht vorgesehen, so ist es unmöglich, durch
kurzzeitige Betätigung des Abzuges mit der Hand einen Einzelschuß abzugeben, weil
beispielsweise bei einer Schußfolge von 16 Schuß/Sekunde die Hand nicht in der Lage
ist, den Abzug innerhalb einer sechszehntel Sekunde zu betätigen und wieder loszulassen.
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Es ist bekannt, bei Waffen Elektromagneten zur Steuerung des Abzuges
zu verwenden und den Stromkreis nach Schußabgabe zu unterbrechen. Die dazu vorgesehenen
mechanischen Mittel genügen aber nicht bei einer automatischen Waffe mit hoher Schußfolge.
Um bei Schnellfeuerwaffen mit elektrischer Abfenerv orrichtung, bei denen ein Abzug
für Einzelschuß nicht vorgesehen ist und bei denen der Abzug durch einen Elektromagneten
betätigt wird, sowohl Einzelschüsse als auch eine langsamere Schußfolge abgeben
zu können, wird erfindungsgemäß dieser den Abzug betätigende Elektromagnet über
ein Arbeitsrelais eingeschaltet und nach Einzelschußabgabe der Stromkreis in diesem
Arbeitsrelais durch ein zweites Relais wieder unterbrochen. Bei langsamer Schußfolge
kann das Arbeitsrelais durch einen geeigneten Kontaktgeber in der gewünschten Zeitfolge
eingeschaltet werden. Besonders zweckmäßig ist es, als zweites Relais ein Umschaltrelais
zu verwenden, das bei Dauerfeuer ständig in Schußbereitschäftsstellung bleibt, in
die es bei der Schaltstellung für Dauerfeuer gebracht wird, während nach Einzelschußabgabe
ein weiteres Relais durch das Umschaltrelais eingeschaltet wird und dieses Relais
die Schußbereitschaftsstellung aufhebt, solange der Abfeuerkontakt geschlossen ist.
Dadurch wird im Gegensatz zur Ausführung ohne Umschaltrelais erreicht, daß auch
bei beliebig langer Betätigung des Abfenerkontaktes nur ein Schuß abgegeben wird
und der nächstfolgende Schuß erst abgegeben werden kann, wenn durch Öffnen des Abfeuerkontaktes
das Unterbrecherrelais stromlos wird und dadurch der Stromkreis des Umschaltrelais
wieder geschlossen wird, das dann wieder die Schußbereitschaftsstellung einnimmt.
Damit der Schütze gewarnt wird, wenn seine Munition zur Neige geht, kann ein weiterer
Schalter vorgesehen sein, der durch die im Gurtkasten befindliche Munition geschlossen
gehalten wird und den Stromkreis unterbricht, wenn der Munitionsvorrat zur Neige
geht, wenn nur noch beispielsweise zwanzig Schuß vorhanden sind. Parallel zu diesem
Schalter kann ein zweiter Schalter liegen, der von Hand betätigt wird und es im
Falle der Gefahr ermöglicht, auch den letzten Rest an Munition zu verschießen.
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In den Abb. 1 bis 3 sind Schaltungen als Ausführungsbeispiele für
den Gegenstand der Erfindung angegeben. Bei der Schaltung nach Abb. 1 wird der nicht
gezeichnete Abzug der Waffe durch den Anker 1 des Elektromagneten 2 betätigt, wenn
sich dieser Anker in Richtung des Pfeiles 3 bewegt. Die Magnetspule 2 des Elektromagneten
wird durch den Schalter 4 eines Relais 5 eingeschaltet. Im Stromkreis dieses Relais
5 liegt der Schalter 6 eines zweiten Relais 7, der Strom dieses Relais 7 ist über
einen Schalter 8 geführt, der nach Betätigung des Abzuges durch die Bewegung des
Ankers 1 geöffnet wird. Wird zur Herstellung der Schußbereitschaft der Hauptschalter
9 geschlossen, so wird, da in Ruhestellung der Schalter 9 geschlossen ist, das Relais
7 eingeschaltet und dadurch der Schalter 6 ebenfalls geschlossen. Bei Betätigung
des Abfenerkontaktes 10 zieht das Relais 5 an, der Schalter 4 wird geschlossen und
die Spule 2 erregt. Durch die Bewegung des Ankers 3 wird einerseits der Abzug betätigt
und ein Schuß gelöst, andererseits der Schalter 8 geöffnet, wodurch das Relais 7
unterbrochen wird, abfällt und dabei auch den Haltestrom des Relais 5 unterbricht,
das ebenfalls abfällt. Damit bei dieser Anordnung nach Abb. 1 nur ein Schuß abgegeben
wird, ist es erforderlich, daß das Relais 7 und das Relais 5 so rasch öffnen, daß
die Spule 2 stromlos ist und der Anker 3 in seine Ausgangslage zurückgekehrt ist,
ehe ein zweiter Schuß gelöst wird. Andererseits aber müssen sich der Schalter 8
bzw. das Relais 7 so langsam schließen, daß bei Abgabe von Einzelschüssen
der
Schütze in der Lage ist, den Abfeuerkontakt 10 zu öffnen, ehe das Relais 7 wieder
angezogen und den Kontakt 6 geschlossen hat. Durch entsprechende Wahl der Anzugszeit
des Relais 7 kann aber auch ein langsames Dauerfeuer erreicht werden. Zur Abgabe
schnellen Dauerfeuers wird der Kontakt 11 geschlossen, der den Schalter 8 überbrückt,
so daß auch nach Schußabgabe das Relais 7 nicht abfällt und damit auch das - Arbeitsrelais
5 geschlossen bleibt, solange der Abfeuerkontakt 10 geschlossen ist.
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Eine andere Ausführungsform zeigt Abb. 2. Dabei sind die Schaltelemente,
die in gleicher Weise ausgebildet sind wie bei der Schaltung nach Abb. 1, mit den
gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Zur Abgabe langsamen Dauerfeuers ist bei dieser
Schaltung noch ein Kontaktgeber 12 vorgesehen, der den Stromkreis des Relais 5 in
der jeweils gewünschten Zeitfolge schließt. In diesem Falle ist bei Relais 7 die
Anzugszeit so bemessen, daß der. Kontakt 6 erst wieder geschlossen wird, wenn sich
der Zeitgeberkontakt 12 geöffnet hat, so daß jedesmal, wenn der Zeitgeberkontakt
12 sich schließt, solange der Abfeuerkontakt 10 geschlossen ist, ein Einzelschuß
abgegeben wird.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schaltung nach der Erfindung
zeigt Abb. 3. Es ermöglicht unabhängig von den Schaltzeiten der oben beschriebenen
Teile 7 und 8 und der Dauer der Betätigung des Abfeuerkontaktes 10 nach Abb.
1 und 2 absolut sicheres Einzelfeuer. Bei dieser Schaltung ist angenommen, daß die
Magnetspule des Abfeuermagneten unterteilt ist in eine Anzugspule 21 und eine Haltespule
22. Wird beim Ansprechen des Arbeitsrelais 23 dessen Kontakt 24 geschlossen, so
bewegt sich der Anker 25 wieder in Richtung des Pfeiles 26, wodurch der nicht gezeichnete
Abzug der Waffe betätigt und gleichzeitig der Schalter 27 geöffnet wird. Dem Arbeitsrelais
23 ist ein Umschaltrelais 28 vorgeschaltet, das in Ruhestellung den Kontakt 29 und
in Arbeitsstellung den Kontakt 30 schließt. Im Stromkreis des Relais 28 liegt der
Umschalter 31, durch den durch Schließen des Kontaktes 32 die Schußbereitschaft
für Dauerfeuer, durch Schließen des Kontaktes 33 die Schußbereitschaft für Einzelfeuer
hergestellt wird. Der Stromkreis für Einzelfeuer ist über den Schalter 34 des Ruhestromrelais
35 und über den Schalter 27, der durch den Anker 25 geöffnet wird, geführt. Im Stromkreis
des Relais 28 liegen außerdem noch zueinander parallel die Schalter 36 und 37. Der
Schalter 36 wird durch den Munitionsvorrat geschlossen gehalten und öffnet sich,
wenn beispielsweise nur noch zwanzig Schuß vorhanden sind, so daß der Schütze veranlaßt
wird, rechtzeitig nachzugurten. Im Falle der Gefahr kann der Schütze den Schalter
37 schließen und dadurch die Schußbereitschaft wiederherstellen, und auch die letzten
zwanzig Schuß noch verschießen.
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Die Wirkungsweise dieser Schaltung ist folgende: Solange der Schalter
31 ausgeschaltet ist, ist die Schußbereitschaft nicht hergestellt, das Relais 28
befindet sich in Ruhestellung, der Kontakt 30 ist geöffnet. Durch Schließen des
Kontaktes 32 wird, vorausgesetzt daß der Kontakt 36 geschlossen ist, also Munition
vorhanden ist, das Relais 28 erregt und der Schalter 30 geschlossen. Wird der Abfeuerkontakt
38 geschlossen, so spricht das Relais 23 an, der Schalter 24 schließt sich, die
Spulen 21 und 22 des Abfeuermagneten sind stromdurchflossen, der Anker 25 bewegt
sich in Abfeuerstellung und betätigt dabei den Abzug. Gleichzetig wird der Schalter
27 geöffnet und dadurch der Strom in der Spule 21 unterbrochen. Die Haltespule 22
bleibt eingeschaltet, und der Anker 25 wird durch die Spule 22 in der Abfeuerstellung
gehalten, die Waffe gibt Dauerfeuer ab.
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Wird dagegen zur Herstellung der Schußbereitschaft der Kontakt 33
für Einzelfeuer geschlossen, so wird der Stromkreis des Relais 28 über den Schalter
36, den Kontakt 33, den Kontakt 34 des Relais 35 und den Schalter 27 geschlossen.
Auch in diesem Fall spricht das Relais 28 an und schließt den Kontakt 30. Bei Betätigung
des Abfeuerkontaktes 38 spricht das Relais 23 an, und es wird wieder, wie bei Dauerfeuer,
der Elektromagnet betätigt und öffnet den Kontakt 27. Durch das Öffnen des Kontaktes
27 wird in diesem Fall aber der Stromkreis des Relais 28 unterbrochen, dieses Relais
fällt ab und schließt den Kontakt 29. Solange der Abfeuerkontakt 38 noch geschlossen
ist, ist jetzt der Stromkreis des Relais 35
geschlossen, dieses zieht an und
unterbricht durch Öffnen des Schalters 34 den Stromkreis des Relais 28, das somit
in seiner Ruhestellung bleibt, auch nachdem der Schalter 27 wieder geschlossen ist.
Erst nach Öffnen des Abfeuerkontaktes 38 fällt das Relais 35 ab, und die Schußbereitschaft
wird durch das Relais 28 wiederhergestellt. Auch in diesem Fall kann durch einen
zusätzlichen Kontaktgeber 39, der bei Einzelschußabgabe durch den Schalter 40 überbrückt
ist und der im Stromkreis des Relais 35 liegt, an Stelle der Einzelschußabgabe eine
Schußabgabe in langsamem Dauerfeuer erreicht werden, wobei die Schußfolge von der
Zeitfolge des Kontaktgebers 39 abhängt.