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Elektrische Schreib- oder Fernschreibmaschine Die vorliegende Erfindung
löst die Aufgabe, mit geringsten Mitteln auf unmittelbarem und überwiegend elektrischem
Wege, unter Vermeidung von Typen und eines Typenkorbes, eines Vorschubwagens und
eines Farbbandes, bei geringfügigem Anschlag, unter Benutzung von elektroempfindlichem
Papier, auf vollkommen geräuschlosem Wege lesbare Schriftzeichen zu erzeugen, die
bei Zerlegung der 'Maschine in Geber und Empfänger auf viele Empfänger gleichzeitig
übertragen werden können.
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Die Maschine ermöglicht ein wesentlich einfacheres und schnelleres
Schreiben, als es mit den bisherigen Maschinen erzielt werden konnte, und bringt
das durch Aufschlagen der Type bei den rein mechanischen Schreibmaschinen erzeugte
Geräusch in Wegfall. Sie ermöglicht das Schreiben auf Rollenpapier und erspart damit
das Einspannen.
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Die Maschine eignet sich als Schreibgerät zum Anschluß an die bisher
im Gebrauch befindlichen Apparate für Fernschrift und bietet dabei den Vorteil,
daß der Typenkorb, das Farbband, der bewegliche Schlitten fortfallen können. Die
Maschine l:at ferner eine arbeitsgarende Bedeutung iin Sinne der Rationalisierung.
Sie ermöglicht durch erhöhte Schreibgeschwindigkeit und Verwendung von Rollenpapier
die unmittelbare Aufnahme jeden Diktates ohne nennenswerten Zeitverlust. -Dadurch
werden Schreibkräfte frei. Die Maschine bedeutet ferner eine neue Möglichkeit zur
Elektrifizierung der Buchführung.
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Sie rückt ferner die Lösung des Problems einer mit unendlich vielen
Zeichen schreibenden Maschine, also der japanischen Schreibmaschine, auf eine neue
Entwicklungsstufe, weil die Heranbringung des Schriftzeichens auf die zu beschreibende
Stelle des Papiers wegfällt. Sie ermöglicht ferner die Anwendung handschriftlicher
Zeichen.
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Die Erfindung beruht auf dem Patent 5o6 065. Sie stellt eine
Erweiterung des Grundgedankens des genannten Patentes dar, Schriftzeichen durch
Berührung von stromdurchflossenen, zu einem Polbündel vereinigten Drahtenden mit
einem stromempfindlichen Papier hervorzurufen, indem das Papier an den berührten
stromdurchflossenen Stellen gefärbt wird. Dadurch, <laß jeder Pol eine Punkt-
oder strichförmige Färbung des Papiers hinterläßt, werden je nach der Einschaltung.
einer wechselnden Zahl und Auswahl der
unter Strom gesetzten Pole
die verscliieden.cn zu übertragenden Zeichen wiedergegeben.
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Gegenüber dem Fernschreiber des genannten Patentes -zeichnet sich
nun die vorliegende verbesserte Maschine dadurch aus, claß sie ohne seitliche Weiterschaltung
des Papierbogens oder Betätigung maschineller Einrichtungen eine zeilenweise Schrifterzeugung
auf dem Empfangspapierbogen ermöglicht. Dies wird dadurch ermöglicht, daß eine Polbündelreihe
sich über die gesamte Breite des Papierbogens erstreckt und ein Polbündel nach dem
anderen zur Bildung der Buchstaben stromdurchflossen wird.
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Zwar sind an sich schon Fernschreibmaschinen bekannt, bei denen durch
Stromstöße in einem Fernleitungskabel ein auf der Geberseite in die Maschine gespanntes
Schriftbild durch Zerlegung der Schriftzeichen in gleichartige Elemente und deren
aufeinanderfolgende Übertragung auf einer Schreibfläche der Empfängerseite wiedergegeben
wird. wobei ebenfalls eine mechanische Verschiebung des Zeichengebers von Zeichen
zu Zeichen vermieden wird. Tedoch erfolgt bei dieser bekannten Maschine die Aufnahme
des Schriftbildes durch Abtasten mit einem Lichtstrahl, die Wiedergabe durch punktweise
Belichtung einer dunklen Fläche und photographische Aufnahme der entstehenden Lichtblitze
und schließlich die Übertragung durch einen Hochfrequenzstrom von vielen ioo Hz,
bedingt also eine äußerst verwickelte, nur durch Sondersachverständige instand zu
haltende Gesamteinrichtung.
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Demgegenüber arbeitet die Schreibniaschine der vorliegenden Erfindung
mit einem niedrig gespannten Gleichstrom und enthält nur einfache, leicht instand
zu haltende Einzelteile und liefert ohne photographische Entwicklung sofort sichtbar
werdende Zeichen auf der I?nipfängerseite.
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Die Maschine der vorliegenden Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung
beschrieben werden, wobei bezüglich Entstehung des einzelnen Schriftzeichens auf
die eingangs genannte Patentschrift verwiesen wird.
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Der Gebeapparat gemäß Abb. i und 2 ist der gleiche wie im Patent 566o65,
dagegen ist der Empfänger gemäß Abb. 3, 3a, 3b, .4 und 5 abweichend. Abb. 3 und
3 a sind in der "Zeichnung durch den Schnitt x-y getrennt, gehören aber in Wirklichkeit
aneinander. Die dazwischenliegende Darstellung 3b ist eine schematische Darstellung
cler Draht-und Kontaktführungen der Gruppenpolreihe c und den ihnen jeweils entsprechenden
Kontaktenden, wie diese auf clen Leitungsschienen i _lgis 28 auftreffen.
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Die Betiitigung und Wirkungsweise des Gebers gehen aus dem Patent
5o6 o65, S.2, Zeile 33 bis 7 1, hervor. Hier werden die gleichen Bezugszeichen verwendet.
Von dem in dem genannten Patent erwähnten Sammelkal>el b ist in der vorliegenden
Zeichnung der Klarheit für die Gesamtdarstellung halber ab-esehen worden.
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Die stromleitenden Schienen (Abb. i) a1 bis a=8 gehen isoliert in
das hier nicht dargestellte Verbindungskabel, entsprechend dein Kabel b des erwähnten
Patentes, welches zu den gleichen :Nummern der Stromschienen in Alb. 3 a führt.
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Der Empfänger (Abb.3) enthält als wesentlichen Teil den Zeichenschreiber
c, bestehend aus einer durchschnittenen Drahtspule d, an deren oberen Schnitt- bzw.
Stirnfläche die isolierten Drahtenden, Pole genannt, zu einer Fläche glatt abgeschliffen,
ungefähr parallel der strichpunktierten Linie sichtbar werden, wie sie auf der Stirnansicht
der Abb. 3 b dargestellt sind. und deren untere Enden den 28 Enden der Leitungsschienen
i bis 28 innerhalb Abb. 3 a zugeführt werden.
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Abb. 31i läßt in der oben sichtbaren Zeile die Schriftzeichen . von
; Polgruppen in 1'arallelograniniforin mit je siebenmal Drahtenden oder Polen erkennen.
In Wirklichkeit sind jedoch nicht nur y, sondern so viel Polgruppen nebeneinandergereiht,
als "Leichen in einer Blattbreite (einschl. Zwischenräume) geschrieben werden sollen.
jede Polgruppe von 28 Polen ist durch eine Reihe von Polen, die an den Stromkreis
nicht angeschlossen werden, unterbrochen. Dadurch wird die Darstellung des Abstandes
von Buchstabe zu Buchstabe erreicht.
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Der untere Teil der Abb. 31> zeigt, wie die unteren Drahtenden des
Zeichenschreibers c gruppenweise von i bis 28 auf die jeweilige Sammelschiene 1
bis 28 geführt werden, so <laß bei Niederdrücken der Taste in Abb. i, die dem
Buchstaben E entspricht, der Stromzugang der diesen Buchstaben bildenden Pole nicht
nur an eine Polgruppe, sondern an alle Polgruppen angeschlossen wird. Trotzdem kann
dieser Buchstabe nur einmal geschrieben werden, da der Rückfluß des Stromes zur
Stromquelle jeweils nur auf einem einzigen durch die Polenden gebildeten Buchstabenfeld
möglich ist. Dies wird durch den in Abb.5 dargestellten sternartigen Verteiler ermöglicht,
wie aus folgendem hervorgeht.
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Den Gegenpol zur Polreihe des Zeichenschreibers c (Abb. 3) bildet
eine genau gegenüberliegende Reihe von Metallaufliegestückeü, welche voneinander
isoliert sind und in ihrer Form und Größe jeweils einem Buchstabenfeld- entsprechen.
Diese Gegenpole leiten jeder für sich von e1 über e.= den Strom zum sternartigen'-%'Crteiler
in 5, und zwar auf die einzelnen Kontakte der Sektorenausschnitte
es
und folgende bis T. Die Anzahl der Aufliegestücke ei und der Sektorenausschnitte
am Verteiler entspricht der Anzahl der schreibenden Polgruppen zuzüglich eines weiteren
Kontaktes T, der die Weiterschaltung _ des Papiertransportes bei Beendigung einer
Zeile bewirken soll.
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Gemäß der strichpunktierten Linie wird zwischen Zeichenschreiber c
und Aufliegestücke e das elektroempfindliche und durch den nassen- Filz fi befeuchtete
Papier hindurchgeführt. Die Weiterleitung des Papieres erfolgt durch die Rollen
g und g1.
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Von den Aufliegeverbindungsstücken -ei und e2 wird der Strom auf eines
der Stromanschlußstücke es, e4, e5 .... T lies Verteilers Abb. 5 und
3 a übertragen, der wie folgt eingerichtet ist und arbeitet: Eine isoliert gelagerte
Welle h3 ist starr und stromleitend verbunden mit einem Stromabnehmerel, Sieträgt
ein isoliert aufgesetztes Sperrad mit einer der Anzahl der Buchstabenfelder entsprechenden
Zahl von Zähnen zuzüglich einem Zahn für den .Kontakt der Blattweiterschaltung.
Dies Sperrad kann von einem Hebel hl mit federnd angebrachtem Sperrzahn geschaltet
werden. Der Hebel hl, in der Ruhelage durch eine Feder Ma= hochgedrückt, kann durch
einen Strommagneten lt heruntergezogen werden und schaltet dann das Zahnrad
auf der Achse h$ um einen Zahn weiter, wodurch der Stromabnehmerel= von einem Stromanschlußstück
auf das nächste gleitet.
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Wird der Tastenhebel o des Geberapparates niedergedrückt, so werden
diejenigen 16 Drähte des Hebels, welche z. B. der Anordnung des Buchstabens E entsprechen,
unter Strom gesetzt, indem der Strom, ausgehend von der Batterie 1 (Abb. i) durch
die Achse nt; die Schiene ol, die 16 Leitungsschienen: 1, 2, 3, 4, 5, 9s
13, 17, 18, 19, 20, 21, 25, 26, 227, 28, an die entsprechenden 16 Pole der Polbündel
des Zeichenschreibers c (Abb. 3) angeschlossen wird. Indessen wird der Strom nur
von demjenigen Gegenpole weitergeleitet, der durch die Aufliegeverbindungsstiicke
ei und e2 mit dem Stromabnehmerstück (es und folgende) verbunden ist, auf dem gerade
der Stromabnehmer eil steht. Durch diesen wird nun der Strom, zusammengesetzt aus
den 16 Teilströmen, weitergeleitet auf die Achse h.; und von dieser durch einen
nicht gezeichneten Schleifkontakt in die Leitung h3 (Abb. i) zurück zur Stromquelle
geführt.
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Der Buchstabe erscheint (Mann infolge der chemoelektrischen Reaktion
des präparierten Papieres.
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Geht der Tastenhebel o nach dem Niederdruck wieder zurück, so berührt
das Kontaktstück v1 (las in s liegende Kontaktstück s1 und schließt damit den Stromkreis,zum
1lagneten h in Abb. 5, dessen eines Polende über die Achse t (Abb. i) nach v1 zur
Batterie wid dessen anderes Ende i zum anderen Pol der Batterie führt. Der Magnet
zieht den T-febelltl an und bewegt (las Sperrad um einen Zahn weiter, so daß der
Stromabnehnierliebel e11 auf den nächsten Sektorenausschnitt und damit auf den nächsten
Kontakt e$ und folgende gleitet.
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Beim erneuten Druck einer Taste wird dann der.- ihr entsprechende
Buchstabe nicht mehr durch das gleiche, sondern das nächstliegende Polbündel des
Zeichenschreibers auf (las gleiche, uriverrückte Papierblatt neben das vorherige
verzeichnet.
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So wird ein Zeichen neben das andere gesetzt, bis die Zeile voll ist;
in diesem Fall steht der Stromabnehmerhebel ei, auf dem Stromanschlußstück T. Dadurch
wird ein neuer Stromkreis geschlossen, der zur Betätigung des Zeilenschalters Abb.
4. dient, und -zwar fließt der diesen betätigende Zweigstrom durch Leitung L in
Abb. i und 4 durch den Magnet l., weiter durch h (Abb. 4. und i) zur Stromquelle
zurück. Der 'Magnet zieht den Anker u3 an und verdreht dadurch den Hebel u gegen
den Druck der Rückzugfeder x4 derart, daß er die Räder ztl und u2 in den Pfeilrichtungen
verdreht. Das Rädchen zt. ist mit der Weiterschaltvorrichtung des Papierbogens,
bestehend aus den Walzen g und g1 (Abb.3), verbunden, so daß durch die erfolgte
Drehung der Bogen um eine Zeilenbret,6 weiterverschoben wird.
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Dann erfolgt ein Druck auf die Leertaste (Abb. 2), und der Stromabnehmer
e11 geht auf die nächste Verbindung über. Die Leitung L bis 1l wird also außer Strom
gesetzt, und der Winkelhebel u geht unter dem Zug der Feder 1r4 wieder in die alte
Lage zurück. Da das Ritzel u2 mit g1 durch ein einseitig wirkendes (nicht sichtbares)
.Sperrad verbunden ist, so macht die Rolle g1 die Rückwärtsbewegung nicht mit.
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Bei erneutem Druck auf eine Zeichentaste erscheint das nächste Zeichen
des Zeichen-Schreibers nunmehr als erstes auf der neuen Zeile.