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Registriervorrichtung zur Aufzeichnung der Betriebsstellungen mehrerer
Schalter Für die Überwachung von Unterstationen oder von ferngesteuerten Schaltanlagen
ist es wesentlich, nachträglich eine schriftliche Aufzeichnung über den Verlauf
der einzelnen Schaltvorgänge sowie deren zeitliche Aufeinanderfolge und etwaige
aufgetretene Betriebsstörungen (Ausfall eines ölschalters u. dgl.) zu besitzen.
Aus diesem Grunde hat man bereits bei Fembedienungsanlagen zur Aufzeichnung der
vorgenommenen Schaltungen und Messungen eine Registriereinrichtung vorgesehen, die
aus .einer Anzahl der ferngesteuerten Schalteinrichtungen entsprechenden Anzahl
polarisierter Elektromagnete mit je einem zwischen ihnen angeordneten Schreibstift
besteht. Diese Schreibstifte zeichnen auf dem unter ihnen sich vorbeibewegenden
Registrierstreifen, solange die Elektromagnete nicht erregt sind, zueinander parallel
liegende gerade Linien auf. Diese Elektromagnete sind an die von einem umlaufenden
Kontaktarm des Schaltwerkes z. B. in der Hauptstelle bestrichenen Kontakte angeschlossen.
Fließt über einen dieser Kontakte beim Auftreffen des Kontaktarmes Ein Stromstoß,
dann zeichnet der durch den erregten Elektromagneten b:eeinflußbe Schreibstift einen
kurzen Querstrich an der in Richtung des Papierstreifens in der Ruhestellung der
. Schreibvorrichtung fortlaufend gezogenen Linie, der ein Merkmal für den Schaltzustand
der an dem betreffenden Kontakt angeschlossenen Betriebseinrichtung, z. B. eines
Ölschalters, bildet.
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Bei einer anderen Einrichtung, durch die in Zentralen und Unterstationen
z. B. der Schaltverlauf irgendeines der selbsttätigen Schalter, der bei Auftreten
eines Überstromes in einer der Übergangsleitungen ausgelöst wird, auf einem in diesem
Falle schnell laufenden Papierstreifen aufgezeichnet werden soll, ist ebenfalls
für jeden Schalter ein besonderer Elektromagnet mit zugehörigem Schreibstift vorgesehen.
Die Aufzeichnung erfolgt somit in ganz :ähnlicher Weise wie vorher. Die einzelnen
Schreibstifte stehen ständig mit dem unter ihnen vorbeibewegten Papierstreifen in
Berührung und ziehen infolgedessen auf diesem zueinander parallele Striche. Wird
einer der Elektromagnete z. B. bei Selbstauslösung seines Schalters erregt, dann
erfährt der zugehörige Schreibstift .eine geringe seitliche Auslenkung und zeichnet
einen zu seinen vorher gezogenen entspre= chend versetzten Strich auf dem Papierstreifen.
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Es ist ,auch bereits die Verwendung eines einzigen Schreibhebels zur
selbsttätigen Registrierung einer Mehrzahl von physikalischen Vorgängen bekannt.
Dabei handelt es sich
aber um den Zeigereines Meßinstrumentes, das
mittels .eines Uhrwerkes in regelmäßigen Zeitintervallen in die :einzelnen Meßstromkreise
geschaltet .wird, wobei gleichzeitig durch einen elektromagnetisch betätigten Bügel
der Zeiger des Meßinstrumentes auf einen unter ihm durch geie Uhrwerk vorbeibewegten
Papigerstreifen mehrmals nIedergedrückt wird und auf diesem mit seiner Schreibspitze
mehrere dicht nebeneinanderliegende Punkte erzeugt, die den Eindruck eines kurzen
Striches erwecken sollen.
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Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber besteht die Erfindung darin,
daß bei einer RegistrIervorrichtung zur Aufzeichnung der Betriebsstellungen mehrerer
Schalter, die je an einem Kontakt deiner kreisföxmigen Kontaktbahn angeschlossen
sind, welche von einem mit dein Schreibhebel über eine Kurvenscheibe in Verbindung
stehenden umlaufenden Kontakthebel abgetastet wird, der zur Aufzeichnung der Betrilebsstelhmgen
aller zu überwachender Schalter `dien-ende Schreibhebel auf seinem ständig fortbewegten
oder bei jeder Umlaufbewegung des Kontaktarmes stillgesetzten Registrierstreifen
ainlähernd senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung ein -en fortlaufenden Linienzug
in Gestalt einer flachhogenförmigen Kurve ,aufzeichnet, in .der die Betriebsstellungen
der Schalter durch in der Bewegungsrichtung des Registrierstreifens oder entgegengesetzt
dazu liegende und z. B. durch zwei auf den Schreibhebel wirkende Magnete erzeugte
Ausbuchtungen gekennzeichnet sind.
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Wesentlich für eine solche Anordnung ist, daß die Abtastvorrichtung
nur jedesmal dann in Umlauf gesetzt wird, wenn irgendeine Veränderung in dem Betriebszustand
einer der angeschlossenen elektrischen Betriebseinrichtungen auftritt. Wenn es aus
betriebstechnischen Grüneben erwünscht ist, kann die Registrierung auch sonst jederzeit
in Umlauf gesetzt werden. Für diesen Zweck ist den Irberwachungskantakten der Betriebseinrichtungen
je <ein Kontakt zugeordnet, der zu dem Stromkreis .des Anlaßrelais der Abtastvorrichtung
parallel geschaltet ist.
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Eine vorteilhafte Anordnung ergibt sich durch Zwischenschaltung des
Vorschubmagneten für den Registrierstreifen in die,Verbindungsleitung der Abtastvorrichtuilg
mit dem R egistrierwerk, wodurch sich während jeder Umlaufbewegung der Abtastvorrichtung
ein schrittweiser Vorschub des Papierstreifens erreichen läßt, Ferner können in
die Vzr.bindungsleitungen zwischen den Abtastkontakten und-den i<-ontakten der
zu überwachenden Betriebseinrichtungen polarisierte Relais geschaltet werden, durch
die die für die Anzeige .des Schaltzustandes der Betriebseinrichtungen dienende
Batterie von den Überwachungskontakten abgeschaltet wird, so daß bei seiner neuen
Umlaufbewegung der Abtastvortichtung nur gegenüber dem bisherigen Schaltzustand
der Betriebseinrichtungen eingetreten^ Änderungen aufgezeichnet werden.
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Endlich können die Kontakte der Abtastvorrichtung statt ihres Anschlusses
an die Kontakte der zu überwachenden Betriebseinrichtungen auch an die den Zustand
der Betriebseinrichtung anzeigenden Schauzeichen angeschlossen werden. Durch diese
Anordnung der mit dem gemeinsamen Registrierwerk verbundenen Abtastvorrichtung ist
es möglich, de @erfikdungsgemäße Einrichtung auch außerhalb der Zentrale oder überwachungsstelle
aufzustellen.
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In der Abbildung ist eine Einrichtung gemäß der Erfindung schematisch
dargestellt. Ein Motor i dreht einen Abtastarm 3 über eine Reihe von Kontakten i
o, i i, 12, 13, 1.4, an welche die übgerwachungskontakte, z. B. 2o, der zu überwachenden
Apparate angeschlossen sind. Zugleich mit dem Arm 3 dreht sich ,auch ein Arm q.
über eine aus den Kontakten 5, 6 und 7 bestehende Kontaktbahn. Weiterhin dreht sich
auf der gleichen Achse eine Kurvenscheibe 8, die einen an dem b°-w eglichen Anker
17 @eintes Magneten 25, 26 gelagerten Schreibhebel 16 mit Hilfe seines Stiftes
£) und einer diesen gegen die Kurvenscheibe 8 ziehenden Feder 15 bew--gt,
dessen Spitze 1ß infolgedessen ,eine fiachbogenförmige Kurve auf .seinem Registrierstreifen
i9 beschreibt. Der Anlauf .des Motors i wird durch ein Relais 27 bewirb, das mit
.der einen Seite am Pluspol einer Batterie 2 liegt und jeweils dann mit dem Minuspol
dieser Batterie verbunden wird, wenn ein dem zu überwachenden Schalter in gleicher
Weise wie der Kontakt 2o zugeordneter zweiter Kontakt 3o .bewegt wird und dadurch
vorühergehend den Minuspol der Batterie 2, an die andere Seite des Relais 27 legt.
Das Relais 27 schließt .sich bei seiner -Erregung durch seinen an dem Minuspol der
Batterie -2 über den Kontaktarm q. und Kontaktstück 5 liegenden Intakt 28 in einen
Haltestromkreis und schaltet über seinen Kontakt 29 gleichzeitig den Motor i über
die Kontaktbahn 6 des Armes q. an den Minuspol der Batterie 2 an. Der nach Eortschaltung
des Kontaktarmes q. auf die Kontaktbahn 6 durch das Stromloswerden des Relais 27
bei Kontakt 29 unterbrochene Motorstromkreis bleibt infolgedessen -über den am Minuspol
der Batterie 2 liegenden Kontaktarm q. während seines vollen Umlaufes geschlossen.
Durch den zugleich mit ihm über die Kontakte io, i1, 12 USW.
streichenden
Arm 3 wird, je nachdem, ob
der zu überwachende Kontakt 2o an Plus
oder Minus liegt, die linke :oder rechte Wicklung des Registriermagneten z5, 26
unter Strom gesetzt (z. B. -I--, 2 i, 20, 22, 14, 3, 23, 25, -)-
Entsprechend
verschiebt sich auch der Schreibhebel 16 mit seiner Spitze i S in Richtung
der Vorschubbecvegung des Registrierstreifens i9 oder entgegengesetzt dazu und erzeugt
dadurch eine stufenförmige Ausbuchtung in der von ihm -auf dem Streifen 19
beschriebenen bogenförmigen Kurve, ähnlich wie im Beispiel veranschaulicht. Diese
Ausbiegungen lassen also erkennen, ob die :einzelnen Schalter @ein-oder ausgeschaltet
sind. Am Ende eines Umlaufes wird der Motor i dadurch abgeschaltet, daß der Kontaktarm
4 beim Erreichen des Kontaktes 5 den Motorstromkreis unterbricht. Um am Ende eines
solchen Aufzeichnungsvorganges die Zeit, zu der die Aufzeichnung erfolgt ist, auf
dem Streifen zu vermei'lien, kann ein besonderer Kontakt 7 neben der Kontaktbahn
6 angeordnet werden, an dem ein Druckmagnet 24 angeschlo§sen ist, dessen andere
Seite an dem Pluspol der Batterie 2 liegt und der infolgedessen beim Auftreffen
des Kontaktarmes 4 auf Kontakt 7 erregt wird und in an sich bekannter Weise den
Abdruck der Zeit und auch die Fortschaltung des Registrierstreifens bewirken kann.
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Der Vorschub des Registrierstreifens kann jedoch auch durch einen
in die Verbindung des Kontaktarmes 3 mit dem Registriermagneten 25, 26 gelegten
Fortschaltmagneten 23 erfolgen, der somit bei jedem Schritt des Abtastarmes 3 auf
den nächsten Kontakt einen Stromstoß empfängt. Die aufgezeichneten Kurven verlaufen
dann entsprechend schräg.
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In der Abbildung sind die zu überwachenden Kontakte am Schalter 2o
nicht unmittelbar zu Plus oder Minus geführt, sondern es ist noch je ein an Plus
und Minus der zur Anzeige des Betriebszustandes vorgesehenen Batterie gelegter Doppelkontakt
2i zwischengeschaltet, der von einem polarisierten Relais 22 gesteuert wird. Dies
hat den Vorteil, daß beim jeweiligen Umlauf des Abtastarmes g nur diejenige Stellung-der
zu überwachenden Schalter registriert wird, die gegenüber den Schalterstellungen
beim vorhergehenden Umlauf der Abtastvorrichtung sich geändert hat. Liegt nämlich
von den Kontakten 2o und 21 der eine nach oben und der andere nach unten, so wird,
wenn der Arm 3 über den Kontakt 14 gleitet, der Registriermagnet 25,
26 nicht
erregt, und die Schreibspitze i S beschreibt die gestrichelt angedeutete Mittellinie.
Liegen dagegen die Kontakte 20, 21 beide nach oben oder beide nach unten, so erfolgt
ein Stromstola Über Kontaktarm 3, und zwar ein positiver oder negativer, je nach
der Lage des Kontaktes 2o und dementsprechend die Erregung der linken oder rechten
Wicklung des Registriermagrneten z5, 26. Das Relais 22, das zugleich von Strom durchflossen
wird, legt den Schalter 21 dann jeweils um, so .daß beim abermaligen überstreichen
des Kontaktes 14 durch den Arm 3 eine Registrierung nicht erfolgt. , Die Anwendung
der Erfindung ist nicht auf die dargestellte bauliche Vereinigung der Abtastvorrichtung
mit dem Registrierapparat beschränkt, sondern. kann vorteilhaft auch in solchen
Fällen Anwendung finden, wenn sich der Registrierapparat nicht auf der LTb@erwachungsstelle
befinden soll. Beispielsweise ist es in einer Zentralkommandostellle von Wichtigkeit,
den in üblicher Weise angezeigten Zustand einer ferngesteuerten Station zur registrieren.
Erfindungsgemäß ist @es in solchem Fall nur nötig, die Kontakte 20, 30 in der Zentralkommandostelle
an den Schauzeichen, die z. B. die Schalterstellung anzeigen, anzuordnen. Es wird
also die Stellung der Schalter mittelbar dadurch aufgezeichnet, daß der Zustand
ihrer überwachungsorgane (Schauzeichen, Signallampen usw.) an den Kontakten
10, 11, 12, 13 usw. durch den Kontaktarm 3 abgetastet wird.
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Bei der neuen Registriereinrichtung können nach Art des bekannten
Vielfachfarbschreibers auch mehrere Farbbänder angewendet werden, durch die je nach
dem Zustand des abzutastenden Kontaktes ein bestimmtes Farbband in den Weg des Schreib-
.oder Druckhebels gebracht wird, so daß. auf dem Papierstreifen !ein verschiedenfarbiger
Linienzug.entsteht, wodurch die Aufzeichnungen für das Auge leichter unterscheidbar
werden.