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Vorrichtung zur Fernregistrierung und -kontrolle von Signalen, insbesondere
Grubensignalen, die von einzelnen Signalstellen mehrerer Stellengruppen aus nach
einer Empfangsstelle gegeben und dort ihrer Bedeutung und der Empfangszeit nach
auf einem Registrierstreifen nach den Gruppen getrennt nebeneinander aufgezeichnet
werden. Es hat sich in neuerer Zeit, insbesondere für den Grubenbetrieb, als wünschenswert
herausgestellt, neben der bekannten Registrierung der von den Sohlen oder der Hängebank
zur Fördermaschine gegebenen Signale in bezug auf die Geschwindigkeitskurve des
Förderseiles eine genaue Registrierung der einzelnen Signalvorgänge zu besitzen,
namentlich um für Untersuchungen von Unfällen, die im Förderbetrieb sich ereignen,
einwandfreies Untersuchungsmaterial zur Hand zu haben. Es liegt in der Natur dieser
Aufgabe, daß diese Registrierung und Kontrolle möglichst abgeschlossen gegen den
übrigen Betrieb vor sich gehen muß.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Bedürfnis nachzukommen.
Sie glaubt eine zweckmäßige Lösung dadurch gefunden zu haben, daß sowohl das Sohlen-
als auch das Hängebanksignal an entfernter Stelle mit Angabe der signalgebenden
Sohle und des Zeitpunktes der Signalauslösung auf einem und demselben Registrierstreifen
in Gegenüberstellung aufgezeichnet werden. Es sind an sich bereits Signalapparate
für Grubenbetriebe bekannt, bei denen Registrierstreifen Anwendung finden: Diese
Apparate dienen aber lediglich dazu, im Maschinenhause das von der Sohle gegebene
Signal optisch erscheinen zu lassen, während im vorliegenden Falle an einen Kontrollapparat
gedacht ist, der unabhängig vom akustischoptischen Signalapparat neben diesem und
gegebenenfalls in beliebiger Anzahl Anwendung finden soll. Abgesehen davon ist aber
bei den bekannter. Registrierstreifen einmal die signalgebende Sohle nicht angegeben,
ferner ist der Zeitpunkt der Signalauslösung nicht zu verzeichnen, und vor allem
ist bei dem bekannten Registrierapparat eine Entzifferung der einzelnen Signale
nur außerordentlich sch"ver durchführbar, wobei in Betracht kommt, daß bei den bekannten
Streifen die Signale entsprechend dem besonderen Zweck jener Apparate in Lochung
aufgezeichnet werden.
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Im vorliegenden Falle erfolgt demgegenüber die Aufzeichnung der Signale
auf dem
Druckwege, und zwar in der Weise, daß durch die Signalstromstöße
Elektromagnete in Wirkung gesetzt werden, deren Anker als Druckhebel ausgebildet
sind, die mittels eines Farbbandes, beispielsweise auf einem durch die Signalstromstöße
fortgeschalteten Registrierstreifen, Striche entsprechend der Gruppierung des jeweils
gegebenen Signals verzeichnen. Durch besondere Elektromagnete wird dabei gleichzeitig
die betr. Sohlenziffer aufgedruckt. Schließlich ist in Verbindung mit einer Uhr
noch ein besonderes Typeriradsystem vorgesehen, gegen welches durch einen Elektromagneten
das Farbband im Augenblick der Signalaufzeichnung bewegt und damit die Uhrzeit sowie
gegebenenfalls auch der betreffende Tag aufgezeichnet wird.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i schaubildlich eine solche Vorrichtung
dargestellt. Abb. 2 zeigt einen Streifen, wie er durch die Wirksamkeit der Vorrichtung
sich ergeben wird.
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Abb. 3 ist ein Schaltbild zur Erläuterung der die Wirkungsweise der
Vorrichtung herbeiführenden Schaltvorgänge.
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Ein an einem Rande mit einer Lochung i versehener Registrierstreifen
2 wird mittels einer in die Lochung eingreifenden Transportwalze 3 von einer Trommel
4 ab- und auf eine Trommel 5 aufgewickelt. Um den Streifen gespannt zu halten, wird
die Trommel 5 von der Walze 3 mittels einer federnden Schnur 6 mitgenommen, die
zufolge der Federung schlüpfen kann. Die Fortschaltung der Walze 3 erfolgt beispielsweise
in der aus Abb.3 ersichtlichen Weise nach jedem Signalstromstoß, und zwar ist die
Einrichtung so getroffen, daß nach einem jeden Stromstoß der Streifen 2 durch einen
Elektromagneten P fortgeschaltet wird und sein `'orschub einen gewissen Höchstbetrag
erreicht, wenn die Zeitdauer zwischen zwei Stromschließungen eine bestimmte Grenze
überschreitet, um abhängig von den zeitlichen Unterschieden in der Signalgabe entsprechende
Zeichenbilder zu erhalten.
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Oberhalb des Streifens 2 sind auf einer gemeinsamen Grundplatte 7
zwei Elektromagnete 8 und 9 angeordnet, deren Anker durch zwei Druckhebel io und
ii gebildet werden, die, als zweiarmige Hebel ausgebildet, an ihren kürzeren Enden
unter der Einwirkung je einer Zugfeder 12 und 13 stehen und am freien Ende ihrer
längeren Arme als Typen derart ausgebildet sind, daß beim Niederdrücken auf den
Streifen 2 je ein Strich auf beiden Hälften desselben entsteht, der zur Fortbewegungsrichtung
des Streifens senkrecht verläuft.
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Die Druckhebel io und i i wirken mit einem Farbband 14 zusammen, (las
quer zu dein Streifen 2 über zwei Rollen 15, 16 verläuft und in irgendeiner geeigneten
Form fortgeschaltet wird.
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Vor dem Hebel i i liegen über dem Farbband i.1 nebeneinander die freien
Enden von acht weiteren doppelarmigen Ankerhebeln 17a bis 17h, deren zugehörige
Elektromagnete i8a bis i8h auf einer segmentförmigen Grundplatte i9 angeordnet sind
und ebenfalls unter der Einwirkung von Federn 2oa bis loh stehen, die an sich bestrebt
sind, die Hebel 17 von dem Farbband 14. abzuheben. Diese Elektromagnete 18 sind
den einzelnen Sohlen zugeordnet, und die dem Farbband zugekehrten Hebelenden sind
mit Drucktypen in Gestalt von Ziffern i bis 8 ausgestattet, die den einzelnen Sohlen
entsprechen.
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Schließlich ist noch oberhalb des Registrierstreifens 2 ein weituer
Elektromagnet 21 angeordnet, dessen Anker 22, ebenfalls als zweiarmigcr Hebel ausgebildet,
mit einem Druckstück 23 versehen ist, das beim Anzug des Elektromagneten auf das
Farbband 1.4 schlagartig gedrückt wird und dabei dasselbe gegen ein unterhalb des
Papierstreifens 2 angeordnetes Typenradsystem 2d., 25, 26 bewegt, das mittels einer
Übertragungswelle 27 von einer Uhr 28 in Gang gehalten wird. Dieses Typenradsystem
2,., 25, 26 druckt bei der Erregung des Elektromagneten z1 beispielsweise Tage,
Stunden und Minuten auf den Streifen 2 auf.
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In Abb, 2 ist beispielsweise ein registrierter Signalzug wiedergegeben.
Die obere Hälfte mit den numerierten Strichen zeigt die von der Sohle, die untere
mit den unnumerierten Strichen die von der Hängebank kommenden Signale. Die Signale
sind sämtlich an einem Dienstag zwischen 7'' h. und 8°x h. aufgenommen, und demgemäß
ist in der Mitte des Streifens durch den Zeitstempel eine entsprechende Angabe aufgezeichnet.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist gemäß Abb.3 folgende: Es sei
angenommen, daß die Sohle Sb in Hinsicht auf einen vereinbarten Zeichenschlüssel
das Signal 2 + 3, d. h. zwei und nach kurzer Pause drei Glockenschläge gibt.
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Bei der ersten Schließung der Kontakte a und b des Signalschalters
der Sohle Sb werden gleichzeitig das diesem, zugeordnete Relais 121), der Magnet
K in dem akustischoptischen Signalapparat, der im Maschinenhaus steht, und der Sohlenmagnet
181) erregt, die einerseits an Minus, anderseits an dem bei Schließung des Signalschalters
Sb an Plus einer Stromquelle gelegten Kontakte a und b angeschlossen sind.
Der Solilenziffernmagnet i 8b schlägt die Sohlenziffer der Sohle Sb, Relais
Rb schließt sich über seinez@
Kontakt c und über einen Kontakt des
Bremshebels L der Fördermaschine in einen Halteströmkreis, bleibt demzufolge bis
zur Löschung des Signals durch Lüftung des erwähnten Bremshebels L erregt, so daß
es durch die nachfolgenden Stromschließungen nicht mehr beeinflußt wird. Der Sohlenziffernmagnet
r8b bleibt über den Anker und Arbeitskontakt des Relais Rh ebenfalls unter Strom.
Der Anker des Magneten J ,3b ist so ausgebildet, daß er nach seiner Schlagbewegung
gegen den Papierstreifen 2 in eine diesen freigebende Lage zurückfällt und dadurch
die Fortschaltung desselben bei Aufzeichnung der folgenden Stromschließungen nicht
behindert, die, wie ersichtlich, dann ausschließlich den Magneten K beeinflussen.
Dieser Magnet schließt bei seiner ersten Erregung über den Kontakt d einen Stromkreis
von Minus, Kontakt d über den Sohlenzeichenmagneten 9, einen zugehörigen Hilfsmagneten
9', Kontakt f, Relais Rs und den geschlossenen Kontakt am Bremshebel L zum Pluspol
der Stromquelle. Demzufolge drückt der Sohlenzeichenmagnet 9 den ersten Signalstrich
auf den Streifen 2, der Hilfsmagnet 9' schließt den Stromkreis für den Zeitstempelmagneten
21, der, wie vorerwähnt, den Tag und die Uhrzeit auf den Streifen aufdrückt. Durch
die Erregung des Relais Rs wird hierauf der Hilfsmagnet 9' und damit der Zeitstempelinagnet
21 bei Kontakt f abgeschaltet, während der Sohlenzeichenmagnet 9 über den Kontakt
g des Relais Rs und letzteres über den Kontakt h und den Kontakt am Bremshebel I_
an die Stromquelle angeschaltet bleiben. Die weiteren Stromschließungen durch den
Signalschalter der Sohle Sb beeinflussen sodann den Magneten 9 allein, der eine
entsprechende Anzahl Striche auf den Papierstreifen 2 aufzeichnet. Bei seiner jedesmaligen
Erregung schaltet er über einen ihm zugeordneten Kontakt den Magneten P für den
Papiervorschub ein, dessen Anker an seinem freien Ende eine Fortschaltklinke trugt,
die beim Rückgang des Ankers zufolge der Wirkung einer Feder nach jeder Stromschließung
den Papierstreifen mittels eines auf der Achse der Walze 3 sitzenden Schaltrades
fortbewegt. Die Fortbewegung des Streifens 2 erreicht nur ihren größten Betrag,
wenn nach einer oder mehreren Stromschließungen eine Pause von einer bestimniten
Mindestdauer eintritt, wie dies bei dein beispielsweise angenommenen Signal nach
der zweiten Stromschließung der Fall ist, so daß die Signalgruppen, vollkommen scharf
voneinander unterschieden, auf dem Streifen sichtbar «-erden.
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Bei der Weitergabe dieses Signals durch die Hängebank zur Fördermaschine
werden über Kontakte c des Signalschalters der HängebankH der Hängebankzeichenmagnet
8, der zugeordnete Hilfsmagnet 8' und das zugehörige Relais Rh über seine Ruhekontakte
i. erregt. Der Magnet 8 drückt demzufolge einen Strich auf den Papierstreifen 2
und schaltet gleichzeitig den Magneten P für den Papiervorschub ein, der Hilfsmagnet
8' setzt den Zeitsten ipelmagneten 21 in Wirkung, der den Zeitpunkt der Signalauslösung
aufzeichnet. Das Relais Rli schaltet den Magneten 8' bei Kontakt i ab und hält den
Magneten 8 iiber h erregt, während Rh sich selbst über deii Kontakt L in einen Haltestromkreis
schließt. Die weiteren Stromschließungen beeinflussen nun lediglich den Magneten
8, der im normalen Betrieb ein bekanntlich mit dem Sohlensignal übereinstimmendes
Signal verzeichnet.
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Bei Löschung des Signals durch Lüftung des Bremshebels L der Fördermaschine
werden die Haltestromkreise der Relais R s und Rh unterbrochen und damit nach Rückstellung
des erwähnten Hebels ist die Vorrichtung zur Aufzeichnung eines neuen Signalvorganges
bereitgestellt. Beim Drücken des Signalschalters auf der Sohle Sa treten dieselben
Schaltvorgänge und Aufzeichnungen wie beim Drücken des Signalschalters auf -der
Sohle Sb ein, mit dem einzigen Unterschiede, claß -jetzt bei den Strichen auf der
oberen Papierhälfte an Stelle der dem Schalter von S1> entsprechenden Zahl 2 jetzt
die Zahl erscheint, die dein Schalter der Sohle S,z entspricht, weil nämlich in
diesem Falle der Elektromagnet iSa an Stelle des Elektromagneten 1#8h erregt wird.