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Vorrichtung zur Schaltung der Leuchtröhren, insbesondere von Reklamebuchstaben
Die bekannten, mit Edelgas (z. B. Neon) gefüllten und meist mit Hochspannung betriebenen
Leuchtröhren wurden bisher hauptsächlich für feststehende und unveränderliche Reklameschriften
oder -bilder oder für feste Leuchtfeuer u. dgl. verwendet. Wechselbilder oder -schriften
konnten bisher nur in - beschränktem Umfange ausgeführt werden, da hierzu zumeist
eine hochspannungsseitige Umschaltung der Leuchtröhre oder Leuchtröhrengruppen erforderlich
ist, die aus Sicherheitsgründen nur bei Betriebsstillstand vorgenommen werden konnte.
Es konnte daher bisher die bei Glühlampenreklamen bekannte Mannigfaltigkeit der
Effekte und insbesondere der rasche Wechsel derselben mit Leuchtröhren nicht erzielt
werden. Insbesondere war es nicht möglich, die an sich bekannten sogenannten Universalbuchstaben
das sind, Kombinationen von Glühlampen oder auch Leuchtröhren, mit denen alle Buchstaben
des Alphabetes und gegebenenfalls auch Ziffern usw. sichtbar gemacht werden können,
rasch und sicher auch aus der Entfernung zu steuern.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine einfache und betriebssichere Schaltungsvorrichtung
und Fernsteuerungsanlage, die insbesondere zum Zeichenwechsel bei diesen vorerw
iillilten Universalbuchstaben geeignet ist und iin nachfolgenden an Hand eines Beispieles
beschrieben wird, die aber auch für alle an deren Arten von Wechselbildern und veränderlichen
Lichteffekten geeignet ist. jn allen Anwendungsfällen gewährt die Erfindung den
Vorteil einer sehr großen Mannigfaltigkeit der verschiedenen Zeichen bzw. Effekte,
einen raschen, unter Umständen augenblicklichen Wechsel derselben ohne Betriebsunterbrechung
und eine leichte Bedienung bc:i einer besonderen Ausführungsform mit Hilfe eines
Tastenfeldes mit Kontrollmöglichkeit. Dabei sind zur Verbindung dieses Tastenfeldes
mit dein ferngesteuerten Schaltmittel nur wenige Drahtadern erforderlich, die -ausschließlich
Niederspannung und schwache Ströme führen, so daß normale Telephonkabel hierzu verwendet
werden können. Das ferngesteuerte Schaltmittel gemäß der Erfindung kann leicht mit
der L euchtröhrengruppe, die den Universalbuchstaben bildet, zu einer geschlossenen
Einheit verbunden sein, die z. B. in die Tragflächen eines Flugzeuges für Reklame-
oder Signalzwecke eingebaut oder als geschlossener, gegebenenfalls geerdeter Kasten
an einer Hausfassade o. dgl. angebracht werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles, das zur Fernsteuerung
eines aus Leuchtröhren bestehenden Universalbuchstabens bestimmt ist, an Hand der
Zeichnung beschrieben. In dieser bedeutet Fig. i eine schematische Ansicht der an
sich bekannten Leuchtröhrenzusammenstellung für einen Universalbuchstaben, wobei
drei Buchstaben entsprechend dem gewählten Beispiel T, U und V durch verschiedenartige
Schraffierung hervorgehoben sind. Fig. 2 ist
eine Draufsicht und
Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2 des fernsteuerbaren Schaltmittels
und der mit diesem zusammenarbeitenden Kontaktbank. Fig. ¢ ist ein Grundriß, Fig.
, ein teilweise nach der Linie V-V in Fig. 4 geschnittener Aufriß des Tastenfeldes
für die Fernsteuerung; Fig..6 ist ein Schaltungsschema°der Fernsteuerenrichteng,
und Fig. 7 zeigt im Schnitt zwei mit Kontrollämpchen versehene Schalttasten.
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In Fig. z sind die Pole der für den Buchstaben T in Betrieb zu setzenden
Leuchtröhren mit u-1, die für den Buchstaben U mit g-r und für den Buchstaben V
mit s und t biezeichnet. Diese Pole sind mit den die gleiche Bezeichnung
tragenden Kontakten 29 der Kontaktbank 22 in Fig. 2 verbunden. Jedem Leuchtröhrenpol
entspricht ein- Bankkontakt, doch sind der Übersichtlichkeit halber nicht alle Pole
und Kontakte bezeichnet. Um die Leuchtröhren in gewünschter Weise aufleuchten zu
lassen, müssen sie in bestimmter Weise mit Anschlüssen an die Hochspannungsleitung
verbunden werden: Hierzu dient gemäß der Erfindung ein an der Kontaktbark 22 vorbeibewegtes
Schaltmittel, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Form einer drehbaren
flachen Scheibe 24 aufweist. Didse Form ist wegen des geringen Raumbedarfes günstig
und läßt sich leicht mit-dem Univ ersalbuchstaben in flacher Form zusammenbauen,
so daß die derart gebildete Einheit besonders zum Einbau in die zweckmäßig mit durchsichtigem
Material bespannte Tragfläche eines Flugzeuges geeignet ist. Das Schaltmittel kann
aber; ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, auch als Walze, endloses Band
oder in ähnlicher Weise ausgebildet sein. In allen Fällen in dieses Schaltmittel
in mehrere Felder (Sektoren 27) unterteilt und durch Hand- oder Fernsteuerung absatzweise
bewegbar, so daß jedes dieser Felder der Kontaktbank 22 gegenübergestellt werden
kann. Diese Kontaktbank enthält außer den mit den Leuchtröhrenpolen verbundenen
Kontakten 29 noch einige Kontakte, die mit der Hochspannungsleitung verbunden sind,
und jedes Schaltfeld 27 enthält eine Anzahl von Kontakten, die mit den Bankkontakten
zusammenarbeiten und untereinander und mit den Starkstromkontakten 29 (zweckmäßig
durch im Innern des Schaltmittels verlaufende Drähte) verbunden sind. Diese inneren
Verbindungen sind in Fig. 2 in dem gerade eingeschalteten Feld gestrichelt eingezeichnet.
Jeder Sektor 27 des Schaltmittels 24 ist zur Schaltung mehrerer beim Ausführungsbeispiel
für drei verschiedene Leuchtzeichen infolge Verbindung der Kontakte 29 untereinander
und Verbindung an die Starkstrom-Anschlüsse Stki, Stk._ und Stkg eingerichtet, so
daß ein bestimmtes Zeichen bei entsprechender Stellung des Sektors 27 des Schaltmittels
24 gegenüber der Kontaktbank 22 gewählt werden kann.
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Bei der in den Fig.2 und 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
können, wie Fig. 3 zeigt, beide Seiten der Scheibe 24 mit -den Kontakten 29 gegenüberstehenden
Kontakten (z. B. Knöpfen oder Federn) versehen sein, die im Inneren der Scheibe
24. untereinander verbunden sind. Es sind dann auch zwei Kontaktbänke 22 zu beiden
Seiten der Scheibe 2,4 vorgesehen, die durch ein Isolierstück 23 miteinander verbunden
sind. Scheibe und Kontaktbank können aus Platten von hochwertigem Isoliermaterial
leicht mit der erforderlichen Hochspannungssicherheit hergestellt werden.
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Das absatzweise Verdrehen der Scheibe 2. oder des anders gestalteten
Schaltmittels kann von Hand aus, mit Hilfe von Seilzügen oder auf andere Weise mittels
mechanischer, pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer Fernsteuerung erfolgen.
Eine besonders vorteilhafte- Art der elektrischer. Fernsteuerung wird im nachfolgenden
beschrieben.
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Die Scheibe 24 ist an ihrem Umfange mit einer Schnecke 25 oder einem
Zahnrad in Eingriff, und jedes der Felder 27 ist mzt einer Tut 2ti versehen,
in die ein Sperrorgan einfällt, das durch einen Elektromagent S, herausgezogen werden
kann. Außerdem hat jedes der Felder eine Einkerbung 28, einen Anschlag o. dgl. als
Steuermittel für auf einer Brücke 31 befindliche Unterbrecherkontakte eines Mehrfachschalters
U. Diese Einkerbungen 28 sind gegeneinander radial versetzt und so angeordnet, daß
sie nicht mit den Kontakten 29 kollidieren. Die Steuerung dieser Kontakte erfolgt
z. B. mittels Stangen 30, von denen eine in Fig. 3 dargestellt ist, die in die Einkerbungen
28 einfallen, so daß der betreffende Kontakt geöffnet wird. Die einzelnen Kontakte
des Mehrfachunterbrechers U liegen in Serie mit je einem Schaltkontakt oder mehreren
parallel geschalteten Schaltern im Stromkreis des die Schnecke 2,# antreibenden
Motors M und des Aüslösemagneten S1, so daß beim Schließen eines Schaltkontaktes
die Scheibe 24 so lange vom Motor M gedreht wird, bis der betreffende Steuerteil
28 unter die Brücke 31 kommt und den Stromkreis durch Öffnen des betreffenden Kontaktes
des Mehrfachunterbrechers U unterbricht, worauf die Scheibe 24 in der ausgewählten
Steltung zum Stillstand kommt und durch den vom Elektromagneten.Sl losgelassenen
Sperrriegel, der in eine der Nuten 26 einfällt, arretiert wird. Bei dem dargestellten
Beispiel können dann in der gezeichneten Stellung die Buchstaben T, U oder V gewählt
werden, indem
die Hochspannung mittels Relais oder Hochspannungsschützen
RI-R3 (Fig. 6) an einen der Speisepunkte Stk,- Stks gelegt wird.
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Zum Einschalten der einzelnen Buchstaben o. dgl. dient bei einer besonders
zweckmäßigen Ausbildung gemäß der Erfindung ein übersichtliches; taballenartiges
Schalterfeld mit mehreren nach Koordinaten angeordneten zweipoligen Schaltern, das
in Fig.6 mit der Gesamtschaltung dargestellt ist. Dabei sind alle in einer Längszeile
liegenden Kontaktpaare KL, S einerseits und alle quer dazu liegenden anderen Kontaktpaare
i 1, 12 miteinander parallel geschaltet. Die Kontakte i i, 12 liegen in Serie mit
den einzelnen Unterbrecherkontakten des Mehrfachumschalters U und bestimmen die
Stellung der Schaltscheibe z4.. Alle Serienkombinationen der Unterbrecherkontakte
U und der Schaltkontakte i i, 12 liegen untereinander parallel im Stromkreis der
Batterie ß und des Motors :1T. Dieser Stromkreis enthält noch die Magnetspule S'1,
die die Freigabe der Scheibe 24 bewirkt, und außerdem zweckmäßig zwei Relaisspulen
S.. und S3 zur primärseitigen Trennung des Hochspannungstransformators Ti- vom Generator
G, so daß die Hochspannung erst bei Stillstand der Scheibe 24. eingeschaltet werden
kann. Schließlich liegt in diesem Stromkreis auch die Spule S4, die in später noch
genau zu beschreibender Weise die Rückstellvorrichtung für die zweipoligen Schalter
sperrt, solange die Scheibe 2.4 sich bewegt. Der Motor 117 darf nicht direkt im
Stromkreis liegen, sondern muß durch ein in diesem Stromkreis liegendes Relais angelassen
und stillgesetzt «-erden.
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Die Schalter KZ, S steuern die Relais F,',-R" die zweckmäßig
als Hochspannungsschützen ausgebildet sind, und bewirken die Auswahl der drei Buchstaben,
die in jeder Schaltstellung der Scheibe 2,4 vorbereitend geschaltet sind.
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Soll nun ein Buchstabe zum Aufleuchten gebracht werden, so braucht
nur der zugeordnete zweipolige Schalter eingeschaltet zu werden: Es wird dann KL
mit S und i i mit 12 verbunden (oder auch 1l mit ii und S). Dadurch wird nun der
Motorstromkreis über den betreffenden Unterbrecherkontakt U eingeschaltet und die
Scheibe 24 in die entsprechende Stellung gebracht. Gleichzeitig wird eines der Relais
Ri Rs, erregt und dadurch der betreffende Buchstabe ausgewählt. Soll ein anderer
Buchstabe derselben Quergruppe eingeschaltet werden, so wird der früher geschlossene
Schalter geöffnet und der entsprechende Schalter geschlossen, wodurch das entsprechende
andere Relais Ri, R. oder R;, erregt wird: Gehört der Buchstabe einer anderen Quergruppe
an, so wird die Scheibe 24 dieser entsprechend in eine neue Stellung gedreht.
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Die zweipoligen Schalter werden zweckmäßig als Druckknopfschalter
ausgebildet. Die konstruktive Ausbildung ist aus den Fig. q., 5 und 7 zu ersehen.
Die Druckknopfschalter io sind in einer Platte 17 aus ISO-liermaterial gelagert,
die mit Winkeln 18 im Gehäuse 21 befestigt ist, und schließen beim Hineindrücken
die beiden Kontaktfedern i i und 12 sowie KL und S kurz. -Zur Rückstellung dient
eine Platte 16, die mittels des Handgriffes i über ein Gestänge 13, 1.4, 15 gegen
die Enden der Schalterknöpfe io gedrückt wird. Die Rückstellvorrichtung wird durch
einen Elektromagnet S4 gesperrt, solange die Scheibe 24 noch läuft.
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Die Beeinflussung der Druckknöpfe io kann von Hand aus oder auch mittels
gelochter Schablonen,) erfolgen. Falls diese Betriebsweise beabsichtigt ist, wird
das Gehäuse 21 durch einen Deckel 2o abgeschlossen, der eine Andruckvorrichtung
¢, 5, 6, 7, 8 enthält, die ähnlich ausgebildet ist, wie das Gestänge zum Andrücken
der Rückstellplatte 16 und ebenfalls durch den Handgriff i über ein Gestänge 2,
3, .3: bewegt wird. Die Schablone 9 wird durch den Schlitz i9 eingeführt und durch
Verdrehen des Handgriffes i in der Pfeilrichtung auf die Schalterknöpfe io herabgedrückt,
wodurch der betreffende Schalter eingedrückt wird.
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In die Druckknöpfe io können Kontrolllämpchen L eingebaut sein, die
z. B. über die LeitungKLeingeschaltetwerden; dieKappeK des Knopfes io kann als Transparent
ausgebildet sein, so daß auch im Dunkeln der eingeschaltete Buchstabe erkenntlich
ist.
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Vorstehend wurde als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine einzelne
Buchstabeneinheit geschildert. Die Bildung einer zur Dar-Stellung von ganzen Wörtern
geeigneten Reklameanlage erfolgt durch einfaches Aneinanderreihen gleichartiger
Einheiten. Eine komplette Reklameanlage für z. B. sechs Buchstaben umfaßt daher
sechs Buchstabeneinheiten, bestehend aus je einem Universalbuchstaben, einer Schaltscheibe
24 -mit den dazugehörigen Kontakt- und Antriebsvorrichtungen und einer Druckknopfsteuertafel.
Die sechs Tafeln sind an einer zentralen Bedienungsstelle angeordnet und durch Kabel
mit den Universalbuchstaben, in deren Kästen die Schaltscheiben 2q. samt Hilfsorganen
eingebaut sind, verbunden. Jede Buchstabeneinheit ist von der anderen bis auf die
geineinsame Stromspeisung unabhängig, so daß größte Betriebssicherheit gewährleistet
ist. Der Aufwand ist bei einer derartigen Anlage keineswegs übermäßig groß, da die
erfindungsgemäßen Schalt- und Steuerorgane sich
in Massenfabrikatioh
-sehr leicht und billig herstellen lassen und die M'otore 1V1 nur eine sehr geringe
Leistung zu haben- brauchen. Bei der Bedienung einer solchen Anlage werden einfach
in der Zentralstelle die den Buchstaben des gewählten Wortes entsprechenden Knöpfe
auf den zweckmäßig nebeneinander angeordneten Druckknopfsteuertafeln gedrückt, was
von Hand aus oder, wie vorstehend geschildert, mit Hilfe von Lochschablonen erfolgen
kann. Es erfolgt dann innerhalb jeder Buchstabeneinheit der Schaltvorgang, der früher
für eine einzelne Einheit genau erläutert wurde. Jeder Buchstabe leuchtet so lange
auf, als die zugehörige Schaltscheibe stillsteht und: die Schalter R1-R3 nicht umgesteuert
werden, d. h. bis ein anderer Knopf der zur Einheit gehörigen Druckknopftafei eingedrückt
wird.