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Verfahren zur Gewinnung von Aralkyläthern der Cellulose aus ihren
Reaktionsmischungen Bekanntlich werden Aralkylcelluloseäther durch Umsetzen von
Alkahcellulose mit Aralkylhalogeniden hergestellt. Hierbei werden zunächst hochvisco,se
teigige Reaktionsmassen erhalten, die sich nur schwer von dien Verunreinigungen,
dem sog. B,elnzylö4 befreien und in geeignete Form bringen lassen. Es sind daher
schon viele Vorschläge ,gemacht «-orden, die Aufarbeitung der Aralkylcelluloseätherreaktionsmassen
zu erleichtern und die Erzeugnisse in leichter zu handhabender, beispielsweise kleinstücldger
bzw. körniger Form zu erhalten. So. ist z. B. bekanntgeworden, rohe Benzylcellulose
in fein verteilter Form in geeignete Lösungsmittel, z. B. Alkohol, einzubringen,
um auf diese Weisse eine Reinigung des Aralkyläthers zu, erzielen. Man hat auch
eine Behandlung der rohen Benzylcellulose mit Methanol vorgeschlagen. Die nach solchen
Verfahren ge@reini,gten Celluloseäther befriedigen jedoch hinsichtlich ihrer Form
und ihrer Eigenschaften nicht.
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Eine besonders intensive Reinigung soll nach einem anderen bekannten
Verfahren dadurch erfolgen, daß man die rohe Benzylcellulose unter Verwendung eines
Emulgators zwecks leichter Aufarbeitung in eine Emulsion überführt. Dieses an sich
brauchbare Verfahren besitzt den schwerwiegenden Nachteil, daß der Exnulgator vor
der Aufarbeitung des anfallenden Benzylöles nicht entfernt werden kann. Er bedingt
dann beim Abdestillieren
des Lösungsmittels ein starkes Schäumen,
welches die Aufarbeitung praktisch unmöglich macht. Bei diesem Verfahren soll die
Verwendung eines Emul;gators nicht unbedingt erforderlich sein. Brauchbare: Resultate
werden jedoch offenbar nur bei Verwendung eines Emuligators erzielt.
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Es wurde nun gefunden, daß man Aralkylcelluloseätlier in fein verteilter
und lockerer Form gewinnen kann, wenn mann den rohen Aralkyläther in fein verteilter
Form so lange mit Methylalkohol behandelt, bis er in methylalkoholfeuchtem Zustande
in einer pressend und zerkleinernd wirkenden Vorrichtung in ein lockeres Pulver
verwvandelt wird.
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Im einzelnen kann das Verfahren so ,ausgeführt werden, daß man zunächst
die rohe Reaktionsmasse in Methylalkohol austrägt. Hierbei wird zweckmäßig darauf
geachtet, daß das Erzeugnis in möglichst fein verteilter Form anfällt, was z. B.
-dadurch ei reicht werden kann, daß die Reaktionsmasse durch Düsen in .den Alkohol
gegeben wird. In gewissen Fällen kann die günstige Wirkung des erfindungsgemäßen
Aufarbeitungsv.erfahrens dadurch gesteigert werden, daß man der Reaktionsmasse vor
dem Verteilen in Methanol ein Lösungsmittel für die Arall>ylcellulose zusetzt, beispielsweise
Dioxan, Ketone oder cyclische Kohlenwasserstoffe.
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Die in Methylalkohol verteilte rohe Reaktionsmasse wird dann gründlich
mit Methylalkoliol behandelt, wobei der Methylalkohol mehrfach durch frischen ersetzt
wird. Während dieser Behandlung wird die ainfangs weiche und teigartige Masse fester,
so daß sie nunmehr durch eine mit einem Schneckengang versehene Zerkleinerungsvorrichtung,
z. B. von der Art einer Fleischmäschine, getrieben werden kann. Die Masse verläßt
die Maschine als fein verteiltes lockeres Pulver, das mit Methylalkohol und Wasser
leicht vollständig ausgewaschen werden kann. Die Dauer der beschriebenen Behandlung
der rohen Aralkylcellulose mit Methylalkohol kann dabei je nach der Art der Reaktionsmasse
etwas verschieden sein. Es läßt sich jedoch durch wenige Versuche leicht feststellen,
in welchem Behandlungszustande die methylalkoholfeuchte Aralkylcellulose sich am
leichtesten durch d:ie Zerkleinerungsvorrichtung treiben läßt und am besten zerfällt.
Gegebenenfalls kann dieser Zustand für jeden Fall zahlenmäßig durch Bestimmung der
Plastizität mit dem Schopper-Kugeldruick-Apparat festgestellt werden.
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Bei dieser Art der Aufbereitung wird die Aralkylcellulose in einer
fein zerteilten, lockeren Form erhalten, wie sie nach den bisher bekannten Verfahren
nicht -herstellbar war. Beispiel t i Teil Zellstoff wird mit 2 Teilen Ätznatron
in Form vorn 30- bis 500-'tiiget- Natronlauge mehrere Stunden verknetet. Darauf
werden o,; Teile Borax zugegeben und i Stunde mit der Alkalicellulose verknetet.
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Zum Umsatz werden dann 3 Teile Benzylchlorid und 3 Teile Dilbenzyläther
zugesetzt, worauf das Reaktionsgemisch in üblicher Weise auf i io bis i3o' erhitzt
wird. Nach 3stündigem Erhitzen werden noch o,9 Teile Benzylchlorid und o, i Teil
gepulvertes Witznatron zugegeben; die Mischung wird unter lebhaftem Rühren weiter
erhitzt. Nach etwa 3stündigem Erhitzen hat die Benzylcellulose die gewünschten Eigenschaften,
d. h. sie ist z. B. nach der Reinigung vollständig löslich in einem Gemisch von
Toluol./Butylalkohol (9: i).
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Die in bekannter Weise hergestellte rohe Reaktionsmasse-wird auf etwa
50' abgekühlt und durch ein enges Rohr oder z. B. eine Spaltdüse in Methanol gedrückt.
Die entstandenen Krümel werden noch einige Male in einem Rührkessel mit Methanol
behandelt. Die Masse läßt sich dann leicht durch eint. geeignete Zerkleinerungsvorrichtung
treiben. die z. B. aus einem Schneckengang, rotierenden Messern und einer Siebplatte.
besteht. Beim Verlasen dieser Maschine zerfällt die Benzylcellulose zu einem lockeren
Pulver, 'das sich leicht mit Methylalkohol und schließlich mit Wasser fertig auswaschen
läßt. Beispiel z i Teil Zellstoff wird in bekannter Weise mit =,5 Teilen Ätznatron
in Form von 3obis 5ooloiger Natronlauge mehrere Stunden verknetet. Die entstandene
Alkalicelltilosc wird mit .l bis 4.,5 Teilen Benzylchlorid in einem Rührkessel auf
i io bis 14o' erhitzt. Es kann noch etwas pulverförmiges Ätznatron zugegeben werden.
Nach 3 bis ioStunden ist die rohe Benzylcellulo:se fertig. Sie kann aufgearbeitet
werden, indem man die teigige Masse zunächst mit Methylalkohol durch eine Fleischmaschine
treibt und die aus der Maschine austretenden Schnüre in einen Rührkessel mit Methanol
einträgt. Nach 2- bis 3maliger Behandlung mit frischem Methanol kann dies Benzylcellttlose
dann mit Methylalkohol zusammen durch eine mit Schneckengang und Schneidevorrichtuing
versehene Maschine, z. B. wieder eine Fleischmaschine, getrieben werden, Durch die
Preß- und Schneidewirkung werden bei Gegenwart von Methanol die Verunreinigungen,
insbesondere das Benzylöl, so rasch entfernt, daß die Beiizylcellulose die Maschine
als fein verteiltes. nicht mehr zusammenklebendes Pulver ververläßt,
welches
leicht mit Methanol und schließlich mit Wasser zu Ende gewaschen werden kann. -Beispiel
3 Die Darstellung der Benzylcellulose erfolgt nach bekannten Verfahren wie in Beispiel
i oder z, nur wird nach beendetem Umsatz die rohe Benzylcellulose- mit i Teil Dioxan
oder Cyclohexanol vermischt und etwas erwärmt.