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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Margarine Verfahren
zur Herstellung von Margarine, bei denen die Herstellung völlig kontinuierlich verläuft,
haben verschiedene Nachteile. Die kurze Herstellungsdauer bei den bekannten kontinuierlichen
Verfahren gestattet es nicht, die Margarine in gewünschter Weise reifen zu lassen.
Weiter ist es schwierig, die von der Kühltrommel kommende kalte Margarinemasse in
kurzer Zeit auf die gewünschte Temperatur einzustellen. Schließlich sind die für
die kontinuierliche Herstellung erforderlichen Vorrichtungen kompliziert und schwer
zu reinigen.
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Diese Schwierigkeiten werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung
behoben, hei dein die auf einer Kühltrommel gekühlte Margarineemulsion kontinuierlich
auf einer Walzmaschine und unmittelbar danach in einer kontinuierlich arbeitenden
?Mischmaschine behandelt wird, die abwechselnd zueinander angeordnete mit Öffnungen
versehene stillstehende Platten und umlaufende Messer aufweist. Unter Walzmaschine
ist hier eine Maschine zu verstehen, in welcher die Margarine zwischen mehreren
Walzenpaaren geknetet und ein etwaiger vorihandener Überschuß von Wasser ausgepreßt
wird. Unter Mischmaschine ist eine Maschine zu verstehen, die nicht nur geeignet
ist, gegebenenfalls in dieser Stufe noch einzuführende Zusätze gleichmäßig mit der
Margarine zu mischen, sondern besonders auch die in der Fettphase vorhandenen großen
Wassertropfen in feine Tropfen zu zerteilen. Für den vorliegenden Zweck geeignete
Mischmaschinen der oben angegebenen Art sind z. B. in der deutschen Patentschrift
5i i i;8 heschrieben.
Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens, die aus einer Kombination einer llultiplexwalzmaschine
und einer unmittelbar daran anschließenden kontinuierlich arbeitenden Mischmaschine
der oben angegebenen Art besteht.
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Bei dem Verfahren' gemäß der Erfindung kann man die auf der Kühltrommel
gekühlte Margarineemulsion in üblicher Weise stehen lassen, bevor sie gewalzt wird.
Nachdem die Masse durch .die \-'Nalzen hindurchgegangen ist, kommt sie sofort in
eine kontinuierlich arbeitende Mischmaschine und wird dann geformt und verpackt.
Durch diese Kombination an sich bekannter Maschinen in der angegebenen Reihenfolge
werden die Vorteile der kontinuierlichen Herstellung erzielt, während die Möglichkeit,
die Margarine reifen zu lassen, erhalten bleibt. Margarinefabriken, die mit Walzmaschinen
ausgestattet sind, können durch Anwendung der vorliegenden Erfindung mit nur geringem
Kostenaufwand die von der Kühltrommel kommenden Flocken vollkommen kontinuierlich
verarbeiten.
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Gegenüber dem üblichen Herstellungsverfahren, bei welchem die auf
der Kühltrommel gekühlte Margarineemulsion zuerst auf einer Walzmaschine und dann
in einer diskontinuierlich arbeitenden Mischmaschine nach Werner-Pfleiderer bearbeitet
wird, hat das Verfahren gemäß der Erfindung den Vorteil, daß eine Anzahl schwerer
diskontinuierlicher Mischmaschinen durch eine verhältnismäßig kleine kontinuierliche
Mischmaschine ersetzt werden kann. Außerdem wird eine Ersparnis an Strom und Arbeit
erzielt, weil die kontinuierlich arbeitende Mischmaschine viel weniger Bedienung
erfordert.
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Gegenüber einem anderen bekannten. Verfahren, bei welchem die auf
der Kühltrommel gekühlte Margarineemulsion lediglich in einer kontinuierlich arbeitenden
Knet- und Mischmaschine bearbeitet wird, hat das Verfahren gemäß der Erfindung den
Vorteil, daß für eine bestimmte Leistungsfähigkeit eine um vieles kleinere Mischmaschine
genügt. Zwar steht dem gegenüber, daß auch eine Walzmaschine .benötigt wird, aber
die Kombination einer Walzmaschine mit einer kleinen kontinuierlich arbeitenden
Mischmaschine läßt siech leichter reinigen als eine große kontinuierlich arbeitende
Knet- und Mischmaschine, die für dieselbe Leistung benötigt würde, um die von der
Kühltrommel kommende, noch nicht auf einer Walzmaschine geknetete Margarinemasse
zu bearbeiten. Die Teile einer Walzmaschine, die mit der Margarinemasse in Berührung
kommen, liegen nämlich offen. Weiter müssen kontinuierlich arbeitende Knet- und
Mischmaschinen, wenn sie zur Bearbeitung der von den Kühltrommeln kommenden Margarineemulsion
geeignet sein sollen, mit Vorrichtungen zur Erwärmung der Masse versehen sein, damit
diese auf die erforderliche Temperaturgebracht und die Maschine, nachdem sie außer
Betrieb gewesen ist, wieder in Gang gesetzt werden kann. Zu diesem Zweck werden
z. B. Doppelwände oder Hohlachsen angeordnet. Dies ist bei den kontinuierlich arbeitenden
Mischmaschinen, die für das Verfahren gemäß der Erfindung benutzt werden, nicht
erforderlich, so daß diese Maschinen einfacher sind.
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Für das vorliegendeVerfahren werden -Maschinen mit mehreren Walzenpaaren,
sogenannten Multiplexwalzen, benutzt. Vorzugsweise verwendet man glatte Walzen,
bei denen von jedem Walzenpaar die eine Walze sich rascher dreht als die andere.
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Eine zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeignete kontinuierlich
, arbeitende N-lischmaschine, die in Kombination mit einer Walzmaschine zur Anwendung
gelangt, ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i stellt einen Längsschnitt durch einen Teil einer Mischmaschine
(teilweise abgebrochen) dar. bei dem eine Schnecke der Mischmaschine in Ansicht
gezeigt ist; Fig.2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II von Fig. i ; Fig. 3
zeigt ein zum Umlauf bestimmtes Messer in Ansicht.
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Bei Anwendung der 1)ckaiinteil Multiplexwalzmaschinewerden die vom
letzten Walzenpaar kommenden Flocken in einem Fülltrichter aufgefangen und mittels
einer Schnecke durch eine Öffnung gepreßt, um feste Margarine zu bilden. In Fig.
t stellt i einen Fülltrichter dar. Die -lasse wird mittels einer Schnecke 2 durch
das Gehäuse 3 befördert. E: kann in bestimmten Fällen erwünscht sein, die Masse,
bevor sie in die Mischabteilung kommt, unter Druck zu bringen, z. 13. dadurch, daß
in der Richtung, in welcher clie -lasse durch die Maschine läuft, der Durchmesser
der Schnecke und derjenige des Gehäuses kleiner wird. Die -lasse kommt zunächst
in die eigentliche '.Mischmaschine, die von einer Reihe von Teilen gebildet wird,
die abwechselnd aus mit Öffnungen 6 versehenen Platteng und schraubenförmigen Messern
5 bestehen. welche die Masse durch die Öffnungen f> in Gien Platten hindurchpressen.
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Die Platten ,4 und die auf der Achse 7 befestigten Messer 5 sind in
den Fig. 2 und 3 näher dargestellt. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind die Plattenöffnungen
6 ziemlich groß, weil keine stark knetende Wirkung ausgeübt zu werden braucht. Die
Zeichnung bezieht sich auf eine -Mischmaschine, welche zwei parallel angeordnete,
zusammenarbeitende Schnecken in einem Gehäuse und zwei daran anschließende Reihen
von Platten und Messern aufweist. Es werden jedoch auch mit einer Maschine mit nur
einer Schnecke und einer Reihe von Platten und -Messern befriedigende Ergebnisse
erzielt.
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Es hat sich herausgestellt, daß eine Maschine mit acht Platten und
acht Sätzen von umlaufenden Messern bei einer Drehzahl von 5o Umdrehungen je Minute
sehr geeignet ist.
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Es kann vorteilhaft sein, die Schnecke und die Mischelemente der kontinuierlichen
Mischmaschine mit verschiedener Geschwindigkeit anzutreiben.