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Schutzschaltung für ein Leitungsnetz Die Erfindung betrifft eine Schutzschaltung
für ein Leitungsnetz, bestehend aus .mehreren Speiseleitungen und einer von diesen
abgehenden Verbraucherleitung, wobei die Speiseleitungen über je einen Schalter
mit der abgehenden Verhraucherleitung verbunden sind. Gemäß der Erfindung werden
bei einem Fehler in der abgehenden Verbraucherleitung die Schalter sämtlicher Speiseleitungen.
und bei einem Fehler in einer der Speiseleitungen nur der dieser Speiseleitung zugeordnete
Schalter geöffnet. Die Schalter selbst überwachen die Schaltvorgänge über Kontakte
derart, daß eine sofortige gleichzeitige Wiedereinschaltung der Schalter in den
Speiseleitungen nach einer bestimmten Zeit durch eine selbsttätige Wiedereinschaltvorrichtung
nur dann erfolgt, wenn die Spannung einer der Speiseleitungen einen bestimmten Wert
überschreitet, und zwar alle Speiseleitungen abgeschaltet worden waren. Die erfindungsgemäße
Schaltung hat gegenüber den bekannten den Vorteil, daß ein überstroms:chalt6r in
der Verbraucherleitung erspart wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Die Abbildung zeigt eine Verbraucherleitung i, die an zwei Speiseleitungen
2 und 3 angeschlossen ist. Die Erfindung ist natürlich nicht nur für Einphasensysteme
wie bei dem Ausführungsbeispiel, sondern auch für mehrphasige oder Gleichstromsysteme
geeignet.
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Die Speiseleitungen 2 und 3 sind durch Schalter q. bzw. 5 mit der
abgehenden Leitung i verbunden, von denen jeder eine Klinke 7 und eine lhlagiietspule
6 hat, die den Schalter schließt, wenn sie vom Strom durchflossen wird. Eine Auslösespule
8 hebt, weml
sie erregt wird, die Verriegelung 7 auf, worauf sich
der Schalter öffnet.
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Tritt in der Verbraucherleitung i eine Störung auf, so öffnet das
überstromrelais io, das über Stromwandler i 1, 12 in Abhängigkeit von der Vektorsumme
beider Speiseströme erregt wird, die Schalter 4 und 5. Die Seku:ndärivindungen der
Wandler i i und 12 sind derart miteinander verbunden, daß sich ihre Spannungen normalerweise
entgegenwirken. Bei genügender Erregung schließt das überstromrelais i o über die
Kontakte 26, 27 bzw. 28, 29 die Stromkreise der Auslösespulen von sämtlichen geschlossenen
Schaltern.
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Die selektive Abschaltung einer gestörten Speiseleitung wird durch
ein stromabhängiges. Anregeglied 13 und ein energierichtungsabhängiges Glied 14
bewirkt. Letzteres. besitzt eine Spannungsspule 15, die an eine geeignete Spannungsquelle
angeschlossen ist, wie z. B. an die Leitung i, und eine Stromspule 16, die über
Stromwandler 17 und 18 von den Leitungen 2 und 3 gespeist wird, und zwar unabhängig
von der Vektordifferenz der Speiseströme. Der die Spule 16 durchfließende Strom:
hängt also von der Größe und Richtung der in, den Leitungen 2 und 3 fließenden Ströme
ab. Gewöhnlich reicht die Differenz dieser Speiseströme nicht aus, um das Relais
13 zu betätigen. Erst bei einer Störung in einer der Speiseleitungen, durch die
die Richtung des Stromes der fehlerhaften Leitung umgekehrt wird, fließt ein ausreichend
großer Strom durch die Spule des LTberstromrelais 13, um seine Kontakte i9 zu schließen.
Eine Störung in der Leitung 3 bewirkt, daß die Kontakte 20 des Energierichtungsrelais
14 sich schließen. Hierdurch wird die Auslösespule 8 des Schalters 5 eingeschaltet.
Liegt dagegen der Fehler in der Leitung 2, so schließen sich die Kontakte 21 des
Relais 14, und die Auslösespule 8 des Schalters 4 wird erregt.
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Ist durch eine Störung einer der Schalter 4 oder 5 geöffnet worden,
so ist erwünscht, daß er wieder geschlossen wird, sobald der Fehler in der ihm zugeordneten
Speiseleitung wieder behoben ist. Wenn beide Schalter zugleich geöffnet haben, sollen
sie ebenfalls wieder eingeschaltet werden, wenn der Fehler behoben ist. Erfindungsgemäß
ist zu diesem Zweck ein Zeitrelais 22 vorgesehen, das in Abhängigkeit vom öffnen
eines der Schalter 4 oder 5 anspricht, sofern der andere der beiden. Schalter geschlossen
ist und die Spannung der diesem Schalter zugeordneten Speiseleitung einen bestimmten
Wert hat. Das Zeitrelais schließt dann, sobald es erregt wird, den Erregerstromkreis
der Spule 6 sowahl des geöffneten als auch des geschlossenen Schalters, wenn die
zugeordneten Speiseleitungen unter Spannung stehen. Außerdem ist eine an sich bekannte
selbsttätig wirkende Wiedereinschaltvorrichtung vorgesehen, die nur in Tätigkeit
tritt, wenn beide Sachalter ausgelöst haben und durch die beide Schalter wieder
eingelegt werden können. Bei darauffolgender Wiederauslösung wiederholt sich dann
die Einschaltung mehrere :Male. Die Zeitspanne zwischen den Wiedereinschaltungen
kann beliebig gewählt werden. Alle Wiedereinschaltungen. sind von. den Spannungsrelais
30 und 31 abhängig und erfolgen nur, wenn die einzuschaltenden Leitungen
unter genügender Spannung stehen.
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Wenn infolge Vorliegens eines Fehlers in der Verbraucherleitung i
beide Schalter 4 und 5 geöffnet sind und die Spannung beider Speiseleitungen einen
bestimmten Mindestwert übersteigt, schließen die Kontakte 32 und 33 der Schalter
5 und 4 und die Kontakte 34 und 36 der Relais 3o und 31 einen Stromkreis, so daß
die Wiedereinschaltcorrichtung 23 wirksam werden kann. Nach einer bestimmten Zeit
erregt diese über Kontakt 39 und 41, sofern diese geschlossen sind, die Einschaltspule
des zugehörigen Schalters.
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Im: Falle, daß die Störung in der Verbraucherleitung i anhält, schaltet
zwar das L berstromrelais i o die Speiseleitungen wieder ab, jedoch schaltet die
Vorrichtung 23 wieder ein, und das Spiel wiederholt sich so oft, wie die Vo,rrichtuing
23 es zuläßt. Dann erst stellt die Vorrichtung 23 ihre Einschaltversuche ein.
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Wenn nur einer der Schalter, beispielsweise der Schalter 4, ausgelöst
hat, schließen die dann geschlossenen Kontakte 42 einen Stromkreis über die Kontakte
44 des Relais 3 i, die Kontakte 45 des: Relais. 30 und die Kontakte 47 des
Schalters 5, so daß das Zeitrelais 22 anspricht und nach bestimmter Zeit seine Kontakte
5o und damit einen Stromkreis über die Kontakte 39 des. Relais 30 schließt,
wodurch die Einschaltspule 6 des geöffneten Schalters 4 erregt wird. Voraussetzung
ist hierbei, daß der andere Schalter geschlossen ist.
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Ist der Schalter 5 der Speiseleitung 3 gefallen, so spielen sich die
genannten Vorgänge über entsprechende Kontakte ab, wie aus der Abbildung klar hervorgeht.