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Elektrische Zugzeichenanlage für Fahrzeugzüge Bei den bereits bekannten
sogenannten dreibegriffigen Zugzeichenanlagen ist zur Einhaltung der Betriebsbedingungen
ein ziemlicher Aufwand an Schaltmitteln notwendig. Zweck der Erfindung ist es nun,
eine Anlage zu schaffen, die mit einfachen Mitteln alle Betriebsbedingungen erfüllt.
Im Betrieb wird einmal verlangt, daß die Anlage in der Ruhelage stromlos ist, und
zum anderen, daß das Fahrtsignal beim Fahrer erst erscheint, wenn in allen Wagen
das Fahrzeichen gegeben wurde. Bei Abgabe des Fahrzeichens soll dann jeweils in
dem betreffenden Wagen ein sichtbares und ein hörbares Signal gegeben werden. -
Weiterhin wird die Forderung erhoben, daß bei Abgabe des Haltbefehls sofort das
Haltzeichen beim Fahrer erscheint und in allen Wagen ein Signal ertönt. Ein etwa
vorhandenes Fahrzeichen muß gleichzeitig gelöscht werden. Alle diese Bedingungen
werden durch die Zugzeichenanlage nach der Erfindung erfüllt, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß bei Erteilung des Haltzeichens mittels eines beliebigen Haltdruckknopfes
das Fahrzeichen durch Überbrückung der Fahrbefehlsrelais gelöscht und gleichzeitig
das Haltzeichen für den Fahrer und das hörbare Signal in den Wagen gegeben wird.
Die Löschung des Fahrzeichens durch das Haltzeichen und die Löschung des Haltzeichens
durch das Fahrzeichen erfolgt, ohne daß die im Schaltschema mit a bezeichnete Speiseleitung
spannungslos gemacht wird. Erfindungsgemäß sollen weiterhin bei erteiltem Fahrzeichen
die parallel geschalteten Befehlsrelais in Reihe mit den zueinander parallel geschalteten
Halthupen und Haltzeichenrelais geschaltet werden. Die Speicherung des Fahrbefehls
erfolgt durch bereits bekannte Mittel, indem nämlich die
Fahrzeichenanlage
des Fahrers in Reihe finit .einem Widerstand geschaltet ist, aber erst aufleuchtet,
wenn die Kontakte der Befehlsrelais, die die Fahrzeichenanlage überbrükken, geöffnet
sind. Die gleichen Schaltmittel und der gleiche Schaltvorgang dienen bei der Anlage
nach der Erfindung auch zur Speicherung des Löschbefehls des Haltzeichens. Zu diesem
Zweck schaltet sich das Haltzeichenrelais selbsttätig während des Einschaltens um.
Ein weiterer Vorteil der Anlage nach der Erfindung liegt darin, daß durchweg einheitliche
Relais- und Druckknopfhupen und Lampentypen Verwendung finden können.
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Im Schaltschema ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
veranschaulicht. Die Anlage hat drei durchgehende Leitungen, nämlich die Speiseleitung
a, die Steuerleitung b und die Haltleitung c und Masse bzw. Erde als Rückleitung.
In jedem Wagen befinden sich ein Befehlsrelais a- finit einem oder mehreren zugehörigen
Fahrdruckknöpfell3, die Abfertigungskennlampen 5, Fahrhupe 8, Halthupe 9 und die
Haltdruckknöpfe 4. Im Triebwagen ist noch ein Haltzeichenrelais Io vorhanden. Auf
den Führerständen befinden sich die Fahr- und Haltzeichenlampen i i und 12, der
Notschalter 15 und die Löschtaste 1.1. - In der Ruhelage ist die Anlage stromlos.
Bei Fahrzeichenerteilung werden die Befehlsrelais :2 betätigt, während das Haltzeichenrelais
Io in der Ruhelage bleibt. Bei Haltzeichenerteilung aus der Ruhelage wird nur das
Haltzeichenrelais Io betätigt. Bei Haltzeichenerteilung aus der Fahrstellung wird
das Haltzeichenrelais Io betätigt, während die Befehlsrelais 2 von der Arbeits-
in ihre Ruhestellung fallen. Bei Erteilung des Fahrzeichens aus der Haltstellung
ist der Vorgang umgekehrt. Die Abfertigungskennlampen 5 leuchten so lange, wie sich
das zugehörige Befehlsrelais 2 in der Arbeitsstellung befindet. Die Fahr- und Halthupen
8 bzw. 9 ertönen nur so lange, wie die entsprechenden Druckknöpfe gedrückt sind.
Die Rufklingel 6 wird vermittels des Druckknopfes 7 betätigt.
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Beim Drücken des Fahrdruckknopfes 3 wird der Ansprechstromkreis der
Befehlsrelais 2 geschlossen. Er führt von der Speiseleitung a zur Relaisspule über
den Kontakt hl, den Kontakt K.., die Fahrspule 8, den Druckknopf 3 zur Erde. Das
Relais 2 zieht an und schließt zuerst den Haltestromkreis: Speiseleitung a, Relaisspule,
Kontakt K,3, Haltleitung c, Halthupen 9, Erde. Anschließend öffnet es die Kontakte
K1, K., K6 und schließt die Kontakte K4 und K,,. Durch K., wird die Kennlampe 5
eingeschaltet und durch K5 die Fahrhupe 8 an Spannung gelegt. Sie kann über den
Fahrdruckknopf 3 zum Ertönen gebracht werden. Die Fahrzeichenlampen t i erhalten
ihren Strom über den Ruhekontakt Ks des Haltzeichenrelais Io, den Vorwiderstand
13, den Kontakt K, des Befehlsrelais .2 im Triebwagen, die Steuerleitung b und den
Kontakt K,. Sie können aber erst aufleuchten, wenn die Erdung der Steuerleitung
b über die Kontakte K, aufgehoben ist, d. hl. wenn alle Befehlsrelais 2 betätigt
worden sind. Da der Ansprechstrom der Halthupen 9 wesentlich größer ist als der
Haltstrom der Befehlsrelais " so sprechen die ersteren nicht an. Ebenso ist das
Haltzeichenrelais durch die parallel geschalteten Hupen kurzgeschlossen und am Ansprechen
verhindert. Die Befehlsrelais 2 bleiben in Arbeitsstellung, bis sie durch die Löschtaste
1.1 oder Erteilung des Haltzeichens zum Abfall gebracht werden.
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Durch Betätigung eines der im Zuge vorhandenen Haltdruckknöpfe ,4
wird die Haltleitung c an volle Spannung gelegt. Dadurch werden sämtliche Halthupen
9 und das Haltzeichenrelais Io, das ebenfalls zwischen c und Erde liegt, zum Ansprechen
gebracht. Ferner «-erden die Befehlsrelais.2 spannungslos gemacht und, soweit sie
in Arbeitsstellung waren, zum Abfallen gebracht.
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Der Ansprechstromkreis der Haltzeichenrelais I] verläuft über die
Speiseleitung a, den Haltdruckknopf .l, die Steuerleitung c, den Ruhekontakt, die
Relaisspule, den Ruhekontakt des Relais Io zur Erde. Während des Einschaltens schaltet
sich das Relais Io selbsttätig von c der Haltleitung auf die Leitung e der Batterie
I und von Erde auf die Steuerleitung b um. Der Haltestromkreis des Relais ist folgender:
Leitung e, Arbeitskontakt, Relaisspule, Arbeitskontakt, Leitung b. Kontakte K6 sämtlicher
Befehlsrelais, Erde. Gleichzeitig wird der Stromkreis für die Haltzeichenlampen
12 über den Kontakt Klo geschlossen. Das Haltzeichen kann durch Erteilung des Fahrzeichens
oder bei entsprechender Anordnung der Löschtaste I4d auch durch diese gelöscht werden.
Das Löschen des Haltzeichens bei Betätigung der Befehlsrelais erfolgt durch Öffnen
der Kontakte lio, wodurch die Erdung der Steuerleitung b aufgehoben, die Haltzeichenrelaisspule
stromlos wird und der Anker abfällt. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn sämtliche
Befehlsrelais 2 betätigt worden sind. Die Reihenfolge der Betätigung ist beliebig.
Die Halthupen ertönen nur so lange, wie einer der Haltdruckknöpfe 4 betätigt wird.
Für Dauerton ist der Notschalter 15 vorgesehen.
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Die Anlage nach der Erfindung erfüllt also folgende Bedingungen: i.
Die grünen Fahrzeichenlampen leuchten erst nach Betätigung sämtlicher Befehlsrelais
auf.
Die Reihenfolge der Betätigung ist beliebig. . _ z. Die Wagenabfertigungskennlampen
leuchten, so lange sich die Befehlsrelais in Arbeitsstellung. befinden, während
die Fahrhupen nur ertönen, so lange der zugehörige Fahrdruckknopf gedrückt wird.
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3. Die roten Haltzeichenlampen leuchten auf und die Summer in sämtlichen
Wagen ertönen, wenn einer der im Zuge vorhandenen Haltdruckknöpfe betätigt wird.
Die Summer ertönen nur so lange, wie ein Haltdruckknopf gedrückt wird.
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q.. Ein Haltzeichen kann nur durch ein Fahrzeichen gelöscht werden.
Es ist gleichgültig, in welcher Reihenfolge das Fahrzeichen gegeben wird.
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5. Das Fahrernotzeichen läßt in allen Wagen die Summer ertönen. Die
Wagenabfertigungskennlampen und Fahrzeichenlampen erlöschen. Die Haltzeichenlampen
leuchten auf.
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6. Bei bestehenden Haltzeichen kann ein irrtümlich gegebenes Fahrzeichen
gelöscht werden.
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7. Auf Wunsch kann nur das Fahrzeichen oder Fahr- und Haltzeichen
vom Fahrer gelöscht werden.
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B. Die Anlage ist in der Ruhelage stromlos.