DE724377C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Scharnieren aus Kunstharzpressstoff - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Scharnieren aus Kunstharzpressstoff

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DE724377C
DE724377C DER96781D DER0096781D DE724377C DE 724377 C DE724377 C DE 724377C DE R96781 D DER96781 D DE R96781D DE R0096781 D DER0096781 D DE R0096781D DE 724377 C DE724377 C DE 724377C
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Scharnieren aus Kunstharzpreßstoff Es ist ;bereits vorgeschlagen worden, die zur gelenkigen Verbindung von Apparatteilen dienenden Scharniere aus Kunstharzpreßstoffr herzustellen. Man ist dabei so vorgegangen, daß man die Apparate oder sonstigen Gebrauchsgegenstände, wie z. B. die Dose zur Aufnahme von Zigaretten oder einen Behälter mit seinem Deckel, selbst aus Kunstharzpreßstoff herstellte und die Scharnieraugen aus einem Stück mit den gelenkig miteinander zu verbindenden Teilen preßte. Dieses Verfahren ist umständlich und teuer, weil die Scharnieraugen beispielsweise an den beiden Hälften einer Zigarettendose zueinander versetzt angeordnet sein müssen und daher für die beiden Dosenhälften gesonderte Preßformen benötigt werden. Die Scharniere in naheliegender Weise selbst als Teile für sich aus Kunstharzpreßstoff herzustellen, um sie wie Metall scharniere an den miteinander zu verbindenden Gehäusehälften mittels Schrauben zu befestigen, begegnet Schwierigkeiten, insbesondere wenn man sich die ublichen Metallscharniere zum Vorbild nimmt. Hier werden die guten widerstandsfähigen Scharniere mit aus einem einzigen in sich geschlossenen Stück bestehender Augen und Lappen hergestellt. In gleicher Weise aus Kunstharzpreßpulver hergestellte Scharnierteile haben zwar eine gewisse Elastizität, doch keine genügende Zerreiß- und Biegefestigkeit.
  • Die billigen Metallscharniere werden in der Weise hergestellt, daß ein Blechstreifen um einen Kern gepreßt und die Lappen aus lose übereinanderliegenden Blechteilen gebildet werden. Diese Scharniere sind aber wenig widerstandsfähig, und dieses Herstellungsverfahren mußte daher auch für Kunstharzscharniere, wenn man sie in naheliegender Weise aus getränkten Faserstoff- und Gewebebahnen herstellen wollte, unzweckmäßig erscheinen. in Wirklichkeit aber führt es zum Ziel, weil beim Pressen der Spalt zwischen den Lappen verschwindet und ein einheitlicher Körper entsteht. Nach der Erfindung wird darum vorgeschlagen, mit Kunstharz getränkte Gewebe- oder Faserstoffbahnen, z. B. Papierbahnen, konzentrisch um einen das Scharnierloch bildenden Metallkern zu schlingen und alsdann zu einem Scharnierlappen übereinanderzulegen, worauf das Ganze in einer Preßform gehärtet wird. Nach Beendigung des Härtens wird der Metallkern entfernt. Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es ohne besondere Hilfsmittel gelingt, namentlich bei langen Scharnieren das Scharnierauge den hohen Beanspruchungen entsprechend auszubilden.
  • Das Verfahren bietet auch noch einen weiteren Vorteil. Bei Verwendung von Kunstharzpulver aus Baustoft müßte der zur Bildung des Scharnierloches dienende Metallkern besonders genau in der Preßform gelagert werden, und die geringste Verlagerul ç die sich zufolge des hohen Preßdruckes kaum vermeiden läßt. würde hedeuten, daß die Wandstärlie am Scharnierauge verschieden groß wird. Beim Verfahren nach der Erfilldung ist eine solche Fehlbildung völlig ausgeschlossen, da die Gewebe- oder Faserstoffbahnen konzentrisch wn den Kern geschlungen sind und in den Scharnierlappen übergeben, sich also gar nicht verlagern können.
  • Dahei ist es nicht notwendig, dem Metallliern in der Preßform einen besonderen Halt zu geben.
  • Die Vollkommenheit des nach der Erfindung vorgeschlagenen Scharniers wird weiterhin gesteigert. wenn man Vorsorge gegen eine Gratbildung beim Preßvorgang trifft.
  • Die Gratbildung deutet stets auf ein Abfluetschen des SIaterials hin und führt zu faserlosen Zonen, die zu einer Rißbildung Anlaß geben können. Sach der Erfindung wird die Gratbildung durch eine besondere Ausbildung der Preßform vermieden, und zwar dadurch, daß Matrize und Patrize derart ineinandergreifen, daß die Trennfuge an der dem Scharnierlappen abgewandten Seite des Scharnierauges in Richtung oder nahezu in Richtung des Preßdruckes verläuft.
  • Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel. Abb. 1 zeigt in Drauf- und Stirnansicht das fertig zusammengesetzte Scharnier. Abb. 2 läßt einen Scharnierteil mit dem noch darin befindlichen Nietallkern erkennen.
  • Abb. 3 veranschaulicht im Schnitt die Preßform mit dem darin befindlichen Preßstück.
  • Die Preßform (Abb. 3) besteht in an sich bekannter Weise aus der WIatrizea und der Patrize b. In der Preßform a, b befindet sich ein Metallkern c in Form eines einfache starken Drahtes, dessen Außendurchmesser der Bohrung des Scharnierauges entspricht.
  • Um den Kern c ist in mehreren Lagen, der gewünschten Stärke des Scharniers entsprechend, die mit Kunstharz getränkte Gewebe-oder Faserstoffbahn, z. B. eine Papierbahn, in einer Stärlie von zehn Schichten konzentrisch geschlungen, um das Scharnierauge d (Abb. I) zu bilden; die Bahnen sind alsdann zur Bildung des Sdarnierlappens D (Abb. I) übereinandergelegt. Die Länge der Preßform a, b ist gleichgültig, sie kann ein Vielfaches der Länge des gewünschten Scharniers betragen. Die Trennfuge f zwiscllen Matrize a und Patrize b an der dem Lappenteil e abgewandten Seite des Scharnierauges verläuft beim Ausführungsbeispiel in Richtung des Preßdruckes. Würde diese Trennfuge in der in Abb. 3 punktiert angedeuteten Richtung verlaufen, so bestünde die Gefahr, daß heim Pressen Material zur Seite herausgequetscht und Stellen ohne genügenden Fasergehalt erzeugt werden.
  • Die Herstellung des Scharniers nach der Erfindung geschieht wie folgt: Es werden mehrere, z. B. zehn, mit Kunstharz getränkte Papierbahnen übereinandergelegt und konzentrisch um den SIetallkern e geschlungen sowie übereinandergelegt. Das Ganze wird in der aus Abb. 3 -ersichtlichen Weise in die Form eingebracht und diese geschlossen.
  • Nach Beendigung des Härtungsvorganges wird das Preßstück herausgenommen, es ist in dieser Gestaltung in Abb. 2 veranschanlicht. Der Metallkern c wird nunmehr herausgezogen. wobei lediglich darauf zu achten ware. daß der Draht blank und riefenfrei ist.
  • Aus dem so erhaltenen längeren Scharnierband werden gegebenenfalls Teilstücke von der Länge der gewünschten Scharniere her ausgeschnitten und die Scharnieraugen d (Abb. x) herausgefräßt. Silan kann naturgemäß die Scharnieraugen in ein und demselben Arbeitsgang mit den Scharnieren herstellen. muß dann aber zuvor in den Bahnen entsprechende Ausschnitte herstellen. Zwei in dieser Weise erzeugte Scharnierbänder werden mit ihren versetzt zueinander auge ordneten Augen ineinandergesteckt und durch einen Scharnierbolzen, (Abb. I) verhunden. Die zur Befestigung des Scharniers erforderlichen Löcher zur Aufnahme der Befestigungsschrauben kann man mit einpressen und nachträglich einbohren.
  • Der Vorteil des Scharnilers nach der Erfindung besteht besonders in der hohen mechanischen Festigkeit sowie in der Ein fachheit und Billigkeit der Herstellung. Die sonstigen Eigenschaften des Baustoffes kommen naturgemäß auch beim Erfindungsgegenstande nutzbringend zur Geltung. Das Material ist korrosionsfest und besitzt selbstschmierende Eigenschaften, so daß eine Schmierung zur Vermeidung störender Geräusche sich erübrigt. Die Scharniere können in den beliebigsten Farben hergestellt und somit dem WIöbelstück oder sonstigem Gebrauchsgegenstand angepaßt werden. Schließlich ist der Vorteil einer erheblichen Gesvichtsersparnis gegenüber Metallscharnieren und die Ersparnis hochwertiger Nietalle hervorzuheben.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Scharnieren aus Kunstharzpreßstoff, dadurch gekennzeichnet, daß mit Kunstharz getränkte Gewebe- oder Faserstoffbahnen konzentrisch um einen das Scharnierioch bildenden Metallliern (c) geschlungen, zu einem Scharnierlappen (e) übereinandergelegt und alsdann in einer Preßform (a, b) gehärtet werden.
  2. 2. Preßform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Matrize (a) und Patrize (b) derart ineinandergreifend ausgebildet sind, daß die Trennfuge (f) an der dem Scharnierlappen (e) abgewandten Seite des Scharnierauges (d) in Richtung des Preßdruckes verläuft.
DER96781D 1936-07-09 1936-07-09 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Scharnieren aus Kunstharzpressstoff Expired DE724377C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE850951C (de) * 1950-01-09 1952-09-29 Wingfoot Corp Verfahren und Form zum Herstellen und Vulkanisieren oder Haerten von Formkoerpern aus Kautschuk oder aehnlichen plastischen, organischen Kunststoffen
US3418705A (en) * 1966-06-15 1968-12-31 Gen Electric Method and apparatus for mounting shafts and like devices in plastic cabinets
CN114248475A (zh) * 2021-12-20 2022-03-29 浙江万丰飞机制造有限公司 一种复合材料u形铰链的制作方法

Cited By (4)

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CN114248475A (zh) * 2021-12-20 2022-03-29 浙江万丰飞机制造有限公司 一种复合材料u形铰链的制作方法
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