DE723609C - Verfahren zur Herstellung fester Formkoerper mit Schaumstruktur - Google Patents

Verfahren zur Herstellung fester Formkoerper mit Schaumstruktur

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DE723609C
DE723609C DED81845D DED0081845D DE723609C DE 723609 C DE723609 C DE 723609C DE D81845 D DED81845 D DE D81845D DE D0081845 D DED0081845 D DE D0081845D DE 723609 C DE723609 C DE 723609C
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DED81845D
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English (en)
Inventor
Josef Schneider
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Clay, And Manufacture Of Mixtures Containing Clay Or Cement (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung fester Formkörper mit Schaumstruktur Es ist bekannt, schaumartige feste Körper durch Treiben eines Teiges aus hydraulisch abbindenden Stoffen, wie Gips, Zement o. dgl., und Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von Füllstoffen, wie Sand, Faserstoff usw., auch in Gegenwart von Zersetzungskatalysatoren mnit gasförmigen Sauerstoff liefernden Verbindungen herzustellen.
  • Die Erzeugung einer bestimmten Blasengröße derartiger schaumartiger Körper war jedoch praktisch nicht möglich.
  • Die vorliegende Erfindung besteht nun im wesentlichen darin, zur Regelung der Blasengröße und zu ihrer Stabilisierung, gegebenenfalls zusammen mit anderen Stabilisatoren, wie Leim-, Fett- oder Harzseifen- u. dgl. Lösungen, oder, wie noch gefunden wurde, mit Türkischrotöl, Teerölen, wie z. B. Holz-oder Steinkohlenteeröl, in einer Fraktion zwischen etwa Ioo bis 3o0° C sowie Produkten, die durch einen Alkaliauszug von Holzpech und nachträgliches Eindampfen erhalten werden, vorzugsweise zusammen mit Saponin, Milch zuzugeben.
  • Bei der Herstellung von schaumartigen festen Körpern aus Gips wird beispielsweise. ein Brei aus Wasser, Milch und Gips angerührt und diesem Wasserstoffsuperoxyd zugegeben. i\Tach Homogenisierung des Teiges wird ein Katalysator, beispielsweise Mangansulfat und Ammoniak, .eingerührt, worauf die Gasentwicklung einsetzt. Durch größere oder kleinere Mengen an Milch kann die Blasengröße weitgehend verändert werden.
  • Bei der Verwendung von Zement zur Herstellung schaumartiger fester Körper wurden zur Verbilligung des Verfahrens demn Reak tionsgemische auch Hypochlorite zugefügt, die bei Gegenwart von Perverbindungen ihren aktiven Sauerstoff ebenfalls gasförmig abgeben.
  • Es wurde gefunden, daß beim Hinzufügen von Wasserstoffsuperoxyd zu einem Teig, bestehend aus Wasser, einem hydraulisch abbindendtn Stoff, wie Zement, gegebenenfalls zusammen mit Sand und Hypochlorit, eine so stürmische und grobblasige Sauerstoffentwicklung auftritt, daß auch bei Anwesenheit Blasen stabilisierender Stoffe das gebildete Gas mehr oder weniger vollständig bei der Hormogenisierung der Mischung durch Rühren entweicht.
  • Die Reaktion verläuft dagegen völlig anders, wenn man einem Teig aus Wasser. Zement, einem Blasenregler und Wasserstoffsuperoxyd als letzten Bestandteil die Hvpochloritaufschlänmmung zufügt. In diesem Fall findet zunächst eine sehr feinblasige und sich über eine längere Zeit, unter Umständen a bis 3 Stunden erstreckende Gasentwicklung statt. Es kann daher ohne Gefahr für einen wesentlichen Gasverlust homogenisiert und der Teig in Treibformen gegossen werden. In dieseln erfolgt dann das Fertigtreiben ohne weiteres Rühren. Auf diese Weise wurde bisher gearbeitet.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß ein ganz außerordentlicher und nicht vorauszusehender Fortschritt ztu erzielen ist, wenn man beim Arbeiten in der zuletzt beschriebenen Reihenfolge (lern Teig nur einen Teil des erforderlichen Wasserstofsuperoxyds zusetzt, den Rest aber ganz zuletzt, nachdem auch das Hypochlorit in der Masse homogenisiert wurde, zugibt. Ein wirklich überraschender Erfolg wird darnn erreicht, wenn demn Wasserstoffsuperoxyd entweder in der letzten Portion oder in den beiden getrennt zugegebenen Portionen das erforderliche Schaumstabilisierungsmittel zugemischt und gemeinsam mit dem Wasserstoffsuperoxyd dem Teig zugefügt wird. Als ganz. besonders geeignet hat sich hierbei das Saponin erwiesen. In diesem Fall wird aus der zuletzt zugefügten Wasserstoffsuperoxydportion der Sauerstoff zwar überaus rasch, aber in äußerst feinen Blasen entwickelt, die nun als Keime für die Nachentwicklung aus der erstere, sich nur langsam zersetzenden Portion dienen. Man kommt so in lkützerer Zeit zur Beendigung der Gasbildung, und der Schaum ist vorn einer überraschenden Stabilität. Der Zusatz von Milch bestimmt, je nach der Menge der Zugabe, die Größe der Blasen. Sind die Zusätze klein, so werden die Blasen verhältnismäßg groß, ohne daß die erzielte grobe Struktur zusammenbricht. Bei Zugabe größerer Mengen Milch werden entsprechend kleinere Blasen erhalten. Hierbei ist die Gefahr des Zusammenbrechens der Struktur zwar geringer, aber auch liier hat die Milch gegenüber den bisher benutzten Blasenreglern, wie Leitn-, Harz- oder Fettsäureseifen u. dgl., d@n Vorteil, die Blasengröße in den verschiedenen Ansätzen genauer reproduzierbar zu machen, cl. h. also ein Produkt mit einer bestimmten verlangten Struktur immer wieder fmnit Sicherheit zu erzielen. Außerdem wird durch Zusatz von Milch an Stelle der bisherigen Blasenregler eine viel größere Veränderlichkeit der Blasengröße gegeben.
  • Die notwendigen Milchmengen sind sehr klein, hängen aber nicht nur von der verlangten Blasengröße, sondern auch von der Beschafenbeit des abbindenden Stoffes und der Füllstoffe und gegebenenfalls sonstigen Zusätze ab, können aber in jedem Fall durch einen einfachen Vorversuch leicht festgestellt werden.
  • In Ausübung der Erfindung wird beispielsweise folgenderrmalßen verfahren: Beispiel I In einen Brei, bestelhendl aus 8oo emn3 Wasser, Io cm3 Milch und 87og Gips. wird unter dauerndem Rühren t cnl3 40%,ige Wasserstoffsuperoxydlösung gegeben. Hierauf wird 1,8 cmn3 einer Lösung von 2 g kristallisiertem Mangansulfat in 6o cm3 Wasser eingerührt und danach unter gutem Rülhren z,7 cm3 konzentrierte Amnmoniaklösung zugefügt. Die gut homogenisierte Paste wird in Formen gegossen, worauf die Gasentwicklung unter Volumenzunahme einsetzt. 'Man u erhält einen Körper, der eine außerordentliclhe2 feinblasige Struktur aufweist.
  • Beispiel Es wird derselbe Ansatz wie iml Beislpiel @ hergestellt, jedoch unter Verwendung von 5 cm3 Milch. 'Man erhält einlen festen schaumartigen hörpur von grobblasiger Struktur. Beispiel 3 Zu einem Betonbrei, bestehend aus 21o cm3 Wasser, 73o g Sand von einer Feinheit von o blis 3 mm und 312 g Zement, werden 2 cum3 4o% iges Wasserstofsulperoxydl und 25 emn3 einer Chlorkalkaufschlämmnung, die Iz,5 g Chlorkalk mit einem Gehalt von 3o his 31% an aktivem Chlor enthält, gegeben und gfut homogenisiert. Hierauf werden weitere I,5cm3 40%iges Wasserstoffsupleroxyd zutsanmmen reit 5cm3 Milch gemeinsam zugegeben und das ganze gut durchgemischt. Bein] Mischen nach der Zugabe der letzten K-oinportente setzt die Gasent«-icklung eire unter starkem Anlvaclicen des @-oltlmens. Dieser Ansatz wird sofort in Formen vur@@osselt. Beispiel 375 cm3 einer wäßrigen Chlorkallkaufschwemmnung, die I87 g Chlorkalk mit einem Gehalt von 3o bis 3I'% aktivem Chlor enthält, werden mit 222o CM' Wasser und 8oo g Sand (kleiner als I mm) und 32oo g Zement gut durchgemischt. Dazu werden 9o cmn3 von einem Ansatz aus 5oo cm' 4o %igem Wasserstoffsuperoxyd und 4o cm' Milch und I.5 cm Saponin gegeben. Unter gutem Durchmischen setzt sofort die Gasentwicklung ein, worauf die ursprüngliche Paste auf ein vielfaches ihres Volumens anwächst. Wird ein derartiger Schaum sofort ausgegossen, so tritt in der Form eine ganz leichte Volumenvermehrung ein, läßt man dagegen diesen Schaum 1/4 Stunde und darüber stehen, so tritt keine Volumenveränderung mehr ein, so daß Fornmkörper erbhalten werden, die genau der vorgeschriebenen Form entsprechen. Auf diese Weise werden Körper erhalten von absolut gleichmäßig poriger Struktur. Beispiels Zu einem Ansatz, bestehend aus I8o cnm3 Wasser und 5 cm' Milch, 3zo g Zement und So g fein gemahlenem Quarzsand, wird ein Bruchteil der erforderlichen Menge Wasserstoffsuperoxyd, und zwar 4 cm3 4o %iges Wasserstoffsuperoxyd, eingerührt. Hierauf erfolgt die Zugabe von 37,5 cm3 Chlorkalkaufschlämmung entsprechend Beispiel 3. Nach der Homogenisierung wird ein weiteres Kubikzentimeter 4o%iges Wasserstoffsuperoxyd zusammen mit o,o5 g Saponin eingerührt. Während der Zugabe der letzten Wasserstoffsuperoxydportion tritt beim Rühren die Gasentwicklung ein. Es kann mit dem Ansatz, wie in Beispiel 3 beschrieben, verfahren werden. Es wird ein schaumartiger fester Körper erhalten von sehr feinblasiger Struktur. Bei Zugabe von beispielsweise o,25 cm3 Milch zu obigem Ansatz wird ein Körper erhalten von grobblasiger Struktur. Da bei der Zugabe der gesamten Wasserstoffsuperoxydmenge als letzten Bestandteil die Gasentwicklung sofort beginnt und in kurzer Zeit praktisch vollständig beendet ist, hat dieses Verfahren noch den Vorteil, daß es von der Temperatur weitgehend unabhängig ist, da das langsame Gastreiben in der Form in der kalten Jahreszeit viel länger dauert als bei Temperaturen, wie sie etwa im Sommer her rschen. Durch die Verwendung vors angewärmtenm Wasser beim Anrühren der Paste kann die Gasentwicklung noch beschleunigt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Treiben hydraulisch abbindender Massen zwecks Erzeugung fester Formkörper mnit Schaumstruktur mittels aus Perverbindungen entwickelten Sauerstoffgases, dadurch gekennzeichnet, daß als Blasenregler Milch für sich oder in Verbindung mit bekannten derartigen Stoffen, wie Leim-, Harz- oder Fettsäureseifen, Türkischrotöl, vorzugsweise Saponin o. dgl., verwendet wird. . Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung der Perverbindung zusammen mit Milch und den übrigen Zusätzen, wie Blasenstabilisatoren und Zersetzungskatalysatoren, nach Herstellung der livdraulisch abbindenden Grundmischung zugegeben wird. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung der Perverbindung nur zum Feil der liydrauliscli abbindenden Grundmischung und gegebenenfalls das hierauf zu verwendende Hypochlorit und/oder Zersetzungskatalysatoren zugegeben werden, während der Rest der Perlösung oder -Verbindung in -.,Mischung mit Milch und gegebenenfalls Blasenstabilisatoren als letzter Zusatz der homogenisierten Mischung der übrigen Bestandteile zugefügt find mit ihnen verarbeitet wird.
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